Deutschlands 4x200m-Damen und Mixed-Lagenstaffel für Olympia qualifiziert

(16.02.2024) Zwei weitere deutsche Staffeln haben ihre Startplätze bei den Olympischen Spielen in Paris sicher. Nachdem die Konkurrenz in den jeweiligen Events in dieser Woche bei der Schwimm-WM 2024 in Doha ihre Leistungen abgeliefert hat, stehen die 4x200m Freistildamen und die gemischte Lagenstaffel aus Deutschland als Teilnehmer für Olympia fest.

Während sich die Mixedstaffel souverän auf Rang acht des Qualifikationsrankings für Paris qualifizierte, war es bei der 4x200m-Staffel der Damen etwas spannender. Am Ende reichte die bei der WM 2023 erzielte Zeit zur insgesamt 14.-besten Leistung der beiden Weltmeisterschaften 2023 und 2024. Nur Frankreich hatte sich bei der WM in Doha, bei der Deutschland keine Staffeln an den Start bringt, noch vor das DSV-Quartett schieben können. Pech hatten hingegen die Quartette aus Österreich und Südkorea. Sie lagen vor Beginn der WM 2024 noch unter den Top 16 für Paris, wurden aber durch Frankreich und die Türkei verdrängt. 

Bei den Staffelevents der Olympischen Spielen können maximal 16 Nationen pro Event antreten. Bereits sicher für Paris gesetzt sind alle Staffeln, die bei den Weltmeisterschaften 2023 in Japan die Medaillenplätze belegten. Die restlichen verbleibenden 13 Startplätze gehen an jene Teams, die die schnellsten Zeiten der beiden Weltmeisterschaften 2023 und 2024 ins Wasser bringen bzw. brachten. Bei den derzeit in Doha stattfindenden Weltmeisterschaften 2024 gibt es also die Gelegenheit, jene Nationen, die bei der WM 2023 vorgelegt hatten, noch aus dem Ranking für Paris zu verdrängen. Dabei ist es unerheblich, ob die Zeiten in Vorläufen oder Finals geschwommen werden.

Die beiden deutschen Staffeln haben damit nur Quotenplätze für Paris sicher. Die Aktiven, mit denen die Staffeln bei der WM 2023 besetzt waren, sind nicht automatisch qualifiziert. Die Besetzung der Teams wird im Rahmen der WM 2024 sowie WM-Qualifikation im April ausgeschwommen.

Die für die Olympischen Spiele in Paris qualifizierten Staffeln:

4x200m Freistil - weiblich:

   Land WM Zeit
1 Australien 2023 07:37,50
2 USA 2023 07:41,38
3 China 2023 07:44,40
4 Großbritannien 2023 07:46,63
5 Kanada 2023 07:49,98
6 Brasilien 2024 07:52,71
7 Niederlande 2023 07:52,93
8 Neuseeland 2024 07:53,02
9 Ungarn 2023 07:54,65
10 Japan 2023 07:57,22
11 Israel 2023 07:59,02
12 Frankreich 2024 07:59,27
13 Italien 2023 08:00,13
14 Deutschland 2023 08:00,48
15 Spanien 2023 08:03,62
16 Türkei 2024 08:05,21

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4x100m Lagen mixed:

   Land WM Zeit
1 China 2023 03:38,57
2 Australien 2023 03:39,03
3 USA 2023 03:40,19
4 Niederlande 2023 03:41,45
5 Großbritannien 2023 03:43,20
6 Kanada 2023 03:43,72
7 Japan 2023 03:44,79
8 Deutschland 2023 03:45,34
9 Schweden 2023 03:45,85
10 Polen 2024 03:46,04
11 Frankreich 2023 03:46,07
12 Italien 2023 03:46,08
13 Griechenland 2024 03:46,54
14 Südkorea 2023 03:47,09
15 Israel 2023 03:47,76
16 Brasilien 2023 03:48,00

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Bild: Mine Kasapoglu / Archiv

Isabel Gose schwimmt als Schnellste ins WM-Finale

(16.02.2024) Als frisch gebackene Weltmeisterin über die 100m Schmetterling ging Angelina Köhler heute bei der Schwimm-WM in Doha über die halbe Distanz in den Vorläufen an den Start. Bei den langen Strecken absolvierte die zweifache Bronzemedaillen-Gewinnerin Isabel Gose am Vormittag die 800m Freistil. Beide überzeugten: Köhler werden wir heute Nachmittag im Halbfinale wiedersehen, während Gose am Samstagnachmittag im Finale auf der Mittelbahn starten wird.

Über die 800m Freistil schwamm Isabel Gose als Vorlaufschnellste in das morgige Finale. In 8:26,49 Minuten sicherte sich die Magdeburgerin die mittlere Startbahn vor der Italienerin Simona Quadarella und der Neuseeländerin Erika Fairweather, welche bereits beide bei diesen Weltmeisterschaften Gold gewannen. Somit ist das Finale hochkarätig besetzt und es bleibt abzuwarten, wie sich die Medaillenplätze morgen verteilen werden. Eine Besonderheit des zu schwimmenden Finals wird sein, dass dieses nicht mit einem üblichen Teilnehmerfeld von acht Schwimmerinnen besetzt sein wird. Die Australierin Maddy Gough und die Japanerin Ichika Kajimoto belegen beide in 8:35,25 Minuten den achten Platz. Demnach gehen neun Schwimmerinnen im Finale an den Start.

Im letzten und schnellsten Vorlauf der 50m Schmetterling schwamm Angelina Köhler am Vormittag eine Zeit von 25,92 Sekunden. Somit qualifiziert sie sich als Sechste des Feldes souverän für das am Nachmittag zu schwimmende Halbfinale. Ob sie hier ihre Bestzeit von 25,75 Sekunden unterbieten kann, bleibt abzuwarten, denn zu dieser fehlten ihr am Vormittag lediglich 17 Hundertstelsekunden. Köhlers Motivation für das Semifinale ist sicherlich groß, denn sie bestreitet dieses zusammen mit der Schwedin Sarah Sjöström. Die erfahrene Schwedin war in 24,88 Sekunden die Vorlaufschnellste und das mit einem mächtigen Abstand von über einer halben Sekunde zur nächsten Schwimmerin Melanie Henique aus Frankreich (25,44).

Die weiteren Vorlaufbestzeiten am Freitag kamen von Simon Bucher (100m Schmetterling - 51,42), Claire Curzan (200m Rücken - 2:10,50), Cameron McEvoy (50m Freistil - 21,13) sowie Chinas Herren über die 4x200m Freistil (7:06,93). 

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Bild: Christian Gold / Archiv

Packende Finals! Sekundenbruchteile entscheiden über WM-Gold

(15.02.2024) Auch wenn die Finalrennen am fünften Tag der Weltmeisterschaften in Doha ohne deutsche Beteiligung stattfanden, gab es aus internationaler Sicht zahlreiche packende Rennen und starke Leistungen zu bestaunen. Dabei entschieden meist nur Sekundenbruchteile.

Mit besonderer Spannung war das Finale der Männer über die 100m Freistil mit dem frischgebackenen Weltrekordhalter Pan Zhanle erwartet worden. In 46,80 Sekunden hatte Zhanle zu Beginn dieser Weltmeisterschaften als Startschwimmer der chinesischen 4x100m Freistilstaffel überraschend eine neue internationale Bestmarke aufgestellt und sich damit zum klaren Favoriten auf Gold erklärt. Dank der schnellsten Halbfinalzeit auf Bahn vier ins Rennen gehend, verpasste der chinesische Sprintstar seine Glanzzeit aus der Staffel zwar deutlich, sicherte sich in 47,53 Sekunden aber zumindest den erhofften Weltmeistertitel. In einem engen Rennen, in dem alle acht Starter innerhalb von 5,3 Zehnteln anschlugen, sprinteten der Italiener Alessandro Miressi (47,72) und Nandor Nemeth (47,78) aus Ungarn auf die Plätze zwei und drei.

Ein Déjà-vu erlebte das Publikum bei der Siegerehrung über die 50m Rücken der Damen, denn die Top drei waren dieselben wie schon auf der doppelten Strecke. Mit einem minimalen Vorsprung von zwei Hundertsteln schwamm die Amerikanerin Claire Curzan in 27,43 Sekunden zu ihrem zweiten WM-Triumph in Doha. Vizeweltmeisterin wurde die australische Juniorenweltmeisterin Iona Anderson (27,45), vor Ingrid Wilm (27,61) aus Kanada. Curzan und Wilm werden über die lange Rückendistanz erneut aufeinander treffen.

Auch über die 200m Schmetterlingen der Damen, entschied sich der Kampf um Edelmetall erst im Anschlag. Die Britin Laura Stephens rettete ihren Vorsprung auf der letzten Bahn um neun Hundertstelsekunden vor der Konkurrenz und schmetterte in 2:07,35 Minuten zu Gold und damit zu ihrer ersten Medaille bei Weltmeisterschaften. Gleiches gelang auch der Zweitplatzierten Helena Rosendahl Bach (2:07,44) aus Dänemark. Über Bronze durfte sich die amtierende Europameisterin Lana Pudar (2:07,92) aus Bosnien und Herzegowina freuen, die das Rennen nach einem eher schwachen Halbfinale auf der Außenbahn bestritt.

In einem hochklassig besetzten Finale über die 200m Lagen der Männer kürte sich der Kanadier Finlay Knox zum neuen Weltmeister. In 1:56,64 Minuten stellte Knox zugleich einen neuen kanadischen Rekord auf und bescherte der erfolgsverwöhnten Schwimmnation die erste Goldmedaille bei den Wettbewerben in Doha. Auf der Freistilstrecke geschlagen geben musste sich der Amerikaner Carson Foster, der das Rennen nach 1:56,97 Minuten auf dem zweiten Platz beendete. Alberto Razzetti (1:57,42) aus Italien komplettierte das Siegerpodest und fügte seiner Medaillensammlung von Doha nach Silber über die 200m Schmetterling ein weiteres Edelmetall hinzu.

Im abschließenden 4x200m Freistil Staffelrennen der Damen schwamm das Quartett aus China (Al Yanhan, Gong Zhenqi, Li Bingjie und Yang Peigi) in 7:47,26 Minuten souverän zu Gold. Über Silber durften die Schwimmerinnen aus Großbritannien jubeln, die sich mit einer Endzeit von 7:50,90 Minuten gegenüber der Staffel aus Australien (7:51,41) durchsetzen konnten.

Einziger Deutscher im heutigen Finalabschnitt war der Magdeburger Lukas Märtens in den Semifinals über die 200m Rücken. Mehr zu seiner Leistung gibt es hier: Schwimm-WM: Märtens' mutiger Angang wird nicht belohnt

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Schwimm-WM: Märtens' mutiger Angang wird nicht belohnt

(15.02.2024) Der Magdeburger Lukas Märtens hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha über seine starke Nebenstrecke, die 200m Rücken, eine souveräne Leistung gezeigt und sich mit 1:58,24 Minuten im Vergleich zum Vorlauf gesteigert. Zum Weiterkommen und auch der vorsichtig anvisierten Olympianorm reichte es jedoch nicht.

Im ersten Halbfinale unterstrich er direkt von Beginn seine Finalambitionen und wendete nach 100m mit einer Durchgangszeit unter 57 Sekunden als Zweiter. Diese mutige Renneinteilung kosteten ihn letztendlich ein wenig zu viel Kraft, weswegen er auf der zweiten Rennhälfte die Konkurrenz ziehen lassen musste. Zum Schluss beendete er sein Rennen als Siebter und 13. des Gesamtfeldes. Schnellster Teilnehmer der Halbfinals war der US-Amerikaner Jack Aikins (1:56,32) knapp vor dem Spanier Hug Gonzales (1:56,38).

“Ich denke, man hat gesehen, dass ich ziemlich eingebrochen bin. Das war mein siebter WM-Start jetzt, nach den Eskapaden ist das vollkommen in Ordnung, dass man auch mal abkackt. Die anderen waren besser, das muss ich akzeptieren, und da muss ich weiter dran arbeiten. Ich bin aber mit meinem Auftritt hier sehr zufrieden. Ich hätte mir natürlich noch ein Finale gewünscht, aber das war hier auch eine Nebenstrecke”, so Märtens zu seinem Rennen. 

Besonders die Damen waren heute in den Halbfinals schnell unterwegs. Über die Königsdisziplin, die 100m Freistil untermauerte die 24-jährige Niederländerin Marrit Steenbergen mit einer Fabelzeit die Favoritenrolle im Endlauf. Nach 52,53 Sekunden sicherte sie sich den Sieg im ersten Halbfinale und stellte zudem einen neuen nationalen Rekord auf. Zudem rutschte Steenbergen in die Top 10 Liste der schnellsten Schwimmerinnen aller Zeien. Das sie in einer bestechenden Form ist, zeigte die junge Niederländerin bereits an Tag 1, als sie mit einem Split von 52,35 Sekunden ihre Staffel als Schlussschwimmerin zum Sieg katapultierte. Somit dürfte sie morgen nach ihrer zweiten Goldmedaille dieser Weltmeisterschaften greifen. Konkurrenz bekommt sie von einer Schwimmerin, die ebenfalls den zweiten Titel anpeilt. Siobhan Haughey aus Hong Kong, Weltmeisterin über die doppelte Freistildistanz, unterbot in 52,92 Sekunden ebenfalls die starke 53-Sekunden Marke. Interessanterweise hatten die beiden Siegerinnen der Halbfinals ganz unterschiedliche Renneinteilungen. So war Haughey nach 50m sieben Zehntelsekunden vor Steenbergen, verlor aber auf der zweiten Bahn über 1,1 Sekunden auf ihre Konkurrentin. Damit ist für das morgige Finale alles für ein packendes Rennen vorbereitet.

Eine weitere Niederländerin wird morgen um Gold kämpfen. Tes Schouten schwamm über die 200m Brust in 2:21,50 Minuten unangefochten auf den schnellsten Qualifikationsplatz und hatte knapp 1,6 Sekunden Vorsprung auf die nächste Konkurrentin. Kate Douglass aus den USA stand knapp eine Stunde zuvor bereits für die 100m Freistil hinterm Startblock und buchte über die 200m Brust ihr zweites Finalticket des Tages. Nach Platz 5 über die 100m Freistil, steigerte sich die US-Amerikanerin und schlug nach 2:23,17 Minuten als Zweitschnellste an. Somit darf sie sich Morgen auf einen kräftezerrenden Nachmittagsabschnitt freuen.

Bei den Herren konnte der Ältere der beiden Foster-Brüder aus den USA auf sich aufmerksam machen. Kurz bevor sein Bruder Carson Silber über die 200m Lagen gewann, schwamm Jake Foster die schnellste Zeit des Feldes über 200m Brust. In 2:08,78 Minuten sicherte sich der Texaner mit knapp vier Zehntelsekunden die Innenbahn vor dem Konkurrenten Dong Zhihao (2:09,16) aus China. Neben den Beiden dürften auch der Weltmeister über die halbe Distanz Nic Fink (2:09,87) oder die Olympiamedaillengewinner Matti Mattsson (2:09,43) und Arno Kamminga (2:10,30) um einen Podiumsplatz mitkämpfen.

Die Zusammenfassung der Finals gibt es hier --> Packende Finals! Sekundenbruchteile entscheiden über WM-Gold

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Märtens schwimmt auf der Nebenstrecke ins WM-Halbfinale

(15.02.2023) Auf nationaler Ebene zeigte Lukas Märtens in der Vergangenheit bereits ab und an, dass er auch über die 200m Rücken schnelle Zeiten abliefern kann. Nun schickt er sich an, dies auch gegen die internationale Konkurrent unter Beweis zu stellen. Bei der Schwimm-WM in Doha zog der als Spezialist für die Kraulstrecken bekannte Magdeburger am Donnerstag souverän ins Halbfinale über die 200m Rücken ein.

In 1:58,45 Minuten lieferte Märtens dabei die zehntschnellste Zeit des Feldes ab. Zu seiner Bestzeit von 1:56,97 Minuten hat er noch Luft. Sollte er diese im Halbfinale angreifen, winkt nicht nur der Einzug in den Endlauf, sondern auch die Olympianorm. Diese steht bei 1:57,50 Minuten. 

Die Spitzenzeit über die 200m Rücken kam am Morgen vom Griechen Apostolos Siskos (1:56,64). Außer Märtens waren keine weiteren deutschen Schwimmer in den Vorläufen im Einsatz. Die weiteren Top-Leistungen des Morgens schwammen Shayna Jack (100m Freistil - 53,50), Kate Douglass (200m Brust - 2:24,15), Matti Mattsson (200m Brust - 2:09,15) sowie die 4x200m Freistilstaffel der Damen auch China (7:54,38).

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Über Doha nach Paris! Sven Schwarz schwimmt zum Olympiaticket

(14.02.2024) Auch am vierten Tag der Weltmeisterschaften im katarischen Doha lagen die Deutschen Schwimmer voll auf Kurs: Sven Schwarz konnte nach dem Vorlaufaus über die 400m Freistil auf der ihm etwas besser liegenden doppelten Distanz sein großes Ziel für die Titelkämpfe erreichen und die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris knacken.

Mit Platz vier in 7:44,29 Minuten und der erfüllten A-Norm des Weltverbandes konnte der Hannoveraner bei seinem WM-Debüt die Vorgaben des DSV erfüllen und darf nun vollen Fokus auf die Olympia-Vorbereitung legen. Dabei lag der 22-Jährige bis zur letzten Wende sogar noch in Schlagdistanz zur Bronzemedaille, konnte aber danach nicht mehr zulegen und kämpfte bis zum Anschlag um den vierten Platz. Seinen Widersacher Kristof Rasovszky aus Ungarn ließ er letztlich um 13 Hundertstel hinter sich.

Gold ging an den irischen Kurzbahn-Weltrekordhalter Daniel Wiffen (7:40,94 Minuten), dahinter schnappte Elijah Winnigton aus Australien (7:42,95) um drei Hundertstel dem italienischen Routinier Gregorio Paltrinieri die Bronzemedaille weg.

Platz fünf und eine neue persönliche Bestzeit gab es später im Abschnitt für Lucas Matzerath über 50m Brust. Nach dem Start wie gewohnt etwas zurück, arbeitete er sich kontinuierlich durch das Feld und schlug am Ende in 26,80 Sekunden an – drei Hundertstel hinter dem Großmeister Adam Peaty und nur eine über dem Deutschen Rekord, den Melvin Imoudu erst letztes Jahr gleich zweimal geschwommen war. Nach ganz vorn fehlten ihm allerdings dann noch einige Zehntel; dort übertrumpfte der Australier Sam Williamson mit einem neuen Ozeanienrekord von 26,32 Sekunden den Italiener Nicoló Martinenghi (26,39 Sekunden), während Nic Fink aus den USA in 26,49 das Podium komplettierte.

Einen klaren Start-Ziel-Sieg verbuchte Siobhan Haughey aus Hong Kong über ihre Hauptstrecke 200m Freistil, nachdem ihr Ausflug auf die 100m Brust gestern bereits mit einer Medaille gekrönt worden war. Ihr sehr forsches Angangstempo (bei Halbzeit 0,8 Sekunden unter Weltrekord!) konnte sie zwar nicht ganz durchstehen, dennoch bedeutet ihre Zeit von 1:54,89 Minuten fast eine Sekunde Vorsprung auf die 400m-Weltmeisterin Erika Fairweather (1:55,77 Minuten). Mit dem schnellsten Schluss-Split des Feldes konnte die bereits in Staffeln so erfolgreiche Australierin Brianna Throssell in 1:56,00 Minuten über Bronze als ihre erste Einzelmedaille bei einer WM jubeln.

Ein ganz starkes Finish brauchte auch Tomoru Honda aus Japan über 200m Schmetterling, der trotz eines verstauchten Knöchels diese Woche am Start ist. Er wendete nach 150m zeitgleich mit dem Italiener Alberto Razzetti und holte noch einmal alles aus sich heraus, sodass er in 1:53,88 Minuten schließlich doch noch einen spürbaren Abstand zu Razzetti herstellte, der in 1:54,65 Minuten Silber gewann. Platz drei sicherte sich der in den USA studierende österreichische Newcomer Martin Espernberger (1:55,16 Minuten), der allerdings diese Saison schon schneller war und den man nun umso mehr für Paris auf dem Zettel haben muss.

Am Ende des Abschnitts zeigten die USA noch einmal, dass sie das Team mit der insgesamt größten Tiefe an den Start geschickt haben, indem sie die gemischte Lagenstaffel klar und deutlich für sich entschieden. Das Quartett aus Hunter Armstrong, Nic Fink, Claire Curzan und Kate Douglass lag schon nach der Rückenstrecke vorne und baute den Vorsprung auf das Feld kontinuierlich weiter aus, am Ende stand eine Zeit von 3:40,22 Minuten. Der Vierer aus Australien (Woodward/Williamson/Throssell/Jack) gewann Silber in 3:43,12 Minuten und die Bronzemedaille ging an Großbritannien (Harris/Peaty/Richards/Hopkin – 3:45,09 Minuten).

Damit ist nun die Halbzeit bei den Beckenwettbewerben erreicht und die Bilanz des deutschen Teams ist mehr als ordentlich, auf die nächsten vier Tage darf man also sehr optimistisch blicken.

Die Halbfinals am Mittwoch fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Die Bahn vier wird in den morgigen Endläufen belegt von Pan Zhanle (100m Freistil - 47,73), Iona Anderson (50m Rücken - 27,51), Helena Rosendahl Bach (200m Schmetterling - 2:07,45) und Carson Foster (200m Lagen - 1:57,13). Kleine Überraschung in den Semifinals: Der Schweizer Olympiamedaillengewinner Jeremy Desplanches, der über die 200m Lagen noch die Vorlaufbestzeit abgeliefert hatte, schied als Neunter mit einer Zehntel Rückstand auf die Finalplätze knapp aus. 

Das deutsche Team wird am Donnerstag erneut wenig zu tun haben: Am Start ist lediglich Lukas Märtens, der sich erstmals auf der großen internationalen Bühne auch über die 200m Rücken probiert.

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Bild: Christian Gold

Weltrekordsprinter Pan Zhanle erneut auf Siegkurs

(14.02.2024) Das deutsche Team konnte in den WM-Vorläufen am Mittwoch etwas durchschnaufen - keiner war für die Strecken des Tages gemeldet. Doch die internationalen Stars deuteten erneut ihre Klasse an, so zum Beispiel der Chinese Pan Zhanle

Am Sonntag hatte er bereits als Startschwimmer der 4x100m Freistilstaffel seines Landes für eine Sensation gesorgt und in beeindruckenden 46,80 Sekunden den 100m-Weltrekord des Rumänen David Popovici geknackt - auch zu seiner eigenen Überraschung, denn so richtig realisierte er dies erst im Interview nach dem Staffelrennen. Nun schickt sich Pan Zhanle an, auch den Einzeltitel über die 100m Freistil folgen zu lassen. 

In den Vorläufen reichte ihm eine Zeit von 47,82 Sekunden - also mehr als eine Sekunde über seiner Weltrekordleistung - um die schnellste Zeit des gesamten Feldes abzuliefern. Außer ihm blieb nur der Italiener Alessandro Miressi (47,94) unter der 48-Sekunden-Marke.

Die weiteren Vorlaufbestzeiten am Mittwoch kamen von der Kanadierin Ingrid Wilm (50m Rücken - 27,81), dem Schweizer Topstar Jeremy Desplanches (200m Lagen - 1:58,17) sowie von Helena Rosendahl Bach (200m Schmetterling - 2:09,21) aus Dänemark. Auch eine Staffelentscheidung steht heute an. In der gemischten 4x100m Lagenstaffel sicherte sich das Quartett aus Großbritannien in 3:45,50 Minuten mit vier Hundertstseln vor Australien die Finalbahn vier.

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Zweiter Streich! Isabel Gose holt die nächste WM-Medaille

(13.02.2024) Die Erfolgsserie des deutschen Team setzt sich auch am dritten Tag der Weltmeisterschaften in Doha fort! Nach dem Bronze-Coup über die 400m Freistil gelang es Isabel Gose über die 1500m Strecke am Dienstag, dieses Kunststück zu wiederholen. In 15:57,55 schwamm die Magdeburgerin deutlich unter die geforderte Olympianorm (16:09,09) und sicherte sich somit nicht nur ihr zweites WM-Edelmetall sondern auch ein weiteres Ticket für die anstehenden Olympischen Spiele in Paris.

Dominiert wurde das Rennen von vorne hinweg von der Italienerin Simona Quadarella, die in 15:46,99 Minuten ihren Weltmeistertitel von 2019 wiederholen konnte. Dahinter gab es lange Zeit einen packenden Zweikampf zwischen Isabel Gose und Bingjie Li (15:56,62). Am Ende trennten die beiden weniger als eine Sekunde. Auch über die 400m Freistil hatte sich Li auf dem Podest unmittelbar vor der Deutschen wiedergefunden.

“Ich bin total happy über die Medaille. Das war ein bisschen das, was wir erhofft hatten”, jubelte Gose, die sich auch darüber freute, dass ihr Vater bei diesem Erfolg in der Halle mit dabei sein konnte. “Mein Papa hat zu Weihnachten von meinen Großeltern und seinem besten Freund die Reise hierher geschenkt bekommen. Er ist voll into it und mega happy, dass er hier sein kann. Und für mich ist es auch schön, ein Stückchen Heimat hier zu haben.”

Beinahe hätte auch Goses Teamkollege Lukas Märtens über seine zweite Bronzemedaille bei dieser WM jubeln dürfen. Über die 200m Freistil fehlten dem Magdeburger in 1:45,33 Minuten lediglich sieben Hundertstelsekunden, um seinen Erfolg von der doppelten Distanz zu wiederholen. Grund für Freude gab es dennoch: Mit Platz vier und der unterbotenen Olympianorm, darf auch Märtens mit einem weiteren Start in Paris planen. Mit eben diesem Olympiaticket hatte aus deutscher Sicht auch Rafael Miroslaw geliebäugelt. In seinem ersten WM-Einzelfinale präsentierte sich Miroslaw in starker Form und schlug nach 1:45,84 Sekunden ebenfalls unter der Olympianorm, aber auf dem undankbaren fünften Platz direkt hinter Märtens an. Damit hat er zwar eine Hand am Olympiaticket, könnte aber noch verdrängt werden, sollte während der Qualifikationsphase im April ein anderer Deutscher schneller sein. Der in den USA trainierende Hamburger hat in jedem Fall aber gute Aussichten auf einen Platz in der deutschen 4x200m Freistilstaffel. 

Der neue Weltmeister über die 200m Freistil heißt Sunwoo Hwang. Der Südkoreaner blieb in 1:44,75 Minuten als einziger unterhalb der magischen Marke von 1:45. Dies war im Halbfinale auch Danas Rapsys aus Litauen gelungen, der an diese Leistung dieses Mal nicht ganz anknüpfen konnte und in 1:45,05 Minuten zu Silber schwamm. Auf dem Bronzerang landete Luke Hobson (1:45,26) aus den USA, der sich im Endspurt gegen Lukas Märtens behaupten konnte.

Gestern über die 100m Schmetterling noch von Angelina Köhler geschlagen, krönte sich Claire Curzan nun über die 100m Rücken zur Weltmeisterin. In 58,29 Sekunden war die US-Amerikanerin nicht nur flott unterwegs, sondern ließ auch die gesamte Konkurrenz um mehr als acht Zehntel hinter sich. Für das gewohnt starke australische Team schwamm die erst 18-jährige Iona Anderson in Abwesenheit der australischen Weltrekordhalterin Kaylee McKeown in 59,12 Sekunden auf den Silberrang. Das Podium komplettierte Ingrid Wilm (59,18) aus Kanada.

Im Endlauf der Männer über die selbe Strecke gab es hingegen ein echtes Wimpernschlag-Finale zu bestaunen. Mit einem Vorsprung von gerade einmal zwei Hundertstelsekunden schwamm der Amerikaner Hunter Armstrong zum WM-Titel (52,68). Die Silbermedaille sicherte sicherte sich in 52,70 Sekunden der ebenfalls in den USA trainierende Spanier Hugo Gonzalez. Über sein erstes Edelmetall bei Weltmeisterschaften durfte sich der Grieche Apostolos Christou (53,36) freuen, der sich im Kampf um Bronze wiederum nur um zwei Hundertstel gegenüber seinem Teamkollegen Evangelos Makrygiannis durchsetzen konnte.
Deutschlands Rückenstar Ole Braunschweig hatte den Sprung unter die Top 8 knapp verpasst, wird aber über seine Paradestrecke 50m Rücken erneut die Chance bekommen, sich gegenüber der internationalen Konkurrenz zu beweisen

Im letzten Finale des heutigen Tages über die 100m Brust der Damen ging der Sieg in 1:05,27 Minuten souverän an Qianing Tang aus China. Auch für die weiteren Medaillenplätze musste unter 1:06 Minuten geschwommen werden. Dies gelang der Niederländerin Tes Schouten (1:05,82) sowie Siobhan Haughey (1:05,92) aus Hongkong. Haughey ist eigentlich auf den Freistilstrecken zuhause, deutete mit diesem eher ungewöhnlichen Erfolg aber bereits ihre starke Form in Hinblick auf ihre Paradestrecken an.

Bislang wurden die ausgesprochen starken Leistungen des deutschen Teams an jedem der ersten drei Wettkampftagen mit Edelmetall belohnt. Ob sich diese Bilanz aufrecht erhalten lässt, wird sich morgen zeigen, wenn Sven Schwarz über die 800m Freistil und Lucas Matzerath über die 50m Brust in den Finals angreifen werden. Mehr zu dem Finaleinzug von Matzerath und den heutigen Halbfinals gibt es hier: Schwimm-WM: Lucas Matzerath sprintet ins Finale

Links zur Schwimm-WM 2024:

Bild: Christian Gold / Archiv

Schwimm-WM: Lucas Matzerath sprintet ins Finale

(13.02.2024) Am dritten Wettkampftag der Schwimm-WM 2024 in Doha sicherte sich Lucas Matzerath über die 50m Brust durch einen perfekten Anschlag den dritten Platz in seinem Halbfinale und qualifizierte sich als Sechster für den morgigen Endlauf. Nach seiner Zeit von 27,01 Sekunden dürfte Matzerath morgen auch seine persönlichen Bestzeit von 26,89 Sekunden angreifen.

Der gute Anschlag war wichtig, denn die Plätze sieben bis zehn hinter ihm waren alle nur Hundertstelsekunden langsamer. Der Potsdamer Melvin Imoudu, deutscher Rekordhalter über diese Strecke, verpasste so zum Beispiel nach 27,06 Sekunden als Neunter knapp die Qualifikation fürs Finale und war nur 0,05 Sekunden langsamer als sein Nationalmannschaftskollege.

Auch der Vorlaufschnellste Ilya Shymanovich verpasste mit 27,07 Sekunden einen Qualifikationsplatz. Die schnellste Leistung der Halbfinals kam vom Australier Sam Williamson. Mit 26,41 Sekunden setzte er ein dickes Ausrufezeichen und sendete klare Signale in Richtung der Konkurrenz. Er stellte mit dieser starken Zeit einen neuen nationalen Rekord und ist jetzt sechstschnellster Schwimmer jemals über die 50m Brust.

In den weiteren Halbfinals des heutigen Abschnittes gab es keine deutsche Beteiligung. Über die 200m Freistil der Damen konnten sich die Starterinnen im Vergleich zu den Vorläufen deutlich steigern. Bahn vier im morgigen Finale sicherte sich die Australierin Erika Fairweather (1:55,76) knapp vor Siobhan Haughey (1:56,04) aus Hong Kong. Haughey war nach 100m sogar 0,4 Sekunden unter der aktuellen Weltrekordmarke, ließ es am Ende aber ruhiger angehen, da sie keine 30 Minuten später noch für das 100m Brust Finale hinterm Block stand und hier Dritte wurde.

Auch die zwei Halbfinals über die 200m Schmetterling der Herren waren deutlich schneller als heute Morgen. Der Österreicher Martin Espernberger qualifizierte sich nach 1:55,40 Minuten als Vierter für den Endlauf und wird mit um die Medaillen kämpfen. Die Favoritenrolle geht an den Italiener Alberto Razzetti, welcher sich nach 1:55,09 Minuten die Innenbahn im Finale sicherte. Eigentlich war der Pole Krzysztof Chmielewski der einzige Schwimmer, welcher unter 1:55 Minuten schwimmen konnte, er wurde jedoch nach seinem Rennen disqualifiziert.

Die Zusammenfassung der Finals folgt in Kürze.

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Schwimm-WM 2024: Der Medaillenspiegel

Der Becken-Medaillenspiegel bei der Schwimm-WM 2024 - nach 6/8 Tagen:

  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 USA 6 3 3 12
2 China 4 2 1 7
3 Niederlande 3 2 - 5
4 Südkorea 2 1 - 3
5 Australien 1 6 4 11
6 Italien 1 5 2 8
7 Kanada 1 1 4 6
8 Großbritannien 1 1 2 4
9 Hongkong 1 1 1 3
10 Neuseeland 1 1 - 2
  Spanien 1 1 - 2
12 Deutschland 1 - 3 4
13 Irland 1 - - 1
  Japan 1 - - 1
  Portugal 1 - - 1
16 Dänemark - 1 - 1
  Litauen - 1 - 1
  Schweiz - 1 - 1
19 Österreich - - 1 1
  Bosnien & Herzgowina - - 1 1
  Griechenland - - 1 1
  Ungarn - - 1 1
  Schweden - - 1 1
  Südafrika - - 1 1

 .

Der Freiwasser-Medaillenspiegel bei der Schwimm-WM 2024 nach 7 von 7 Entscheidungen:

  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Niederlande 2 - - 2
2 Frankreich 1 2 - 3
3 Australien 1 1 - 2
4 Ungarn 1 - 1 2
5 Italien - 1 1 2
6 Spanien - 1 - 1
7 Brasilien - - 1 1
  Großbritannien - - 1 1
  Portugal - - 1 1
           

 .

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Bild: Mine Kasapoglu

 

Schwarz bucht WM-Finalticket | Wellbrock verpasst Endlauf über 800m

(13.02.2024) Am dritten Tag der diesjährigen Weltmeisterschaften in Doha qualifizierten sich drei deutsche Starter für die nächste Runde. Trotzdem gab es über die 800m Freistil eine faustdicke Überraschung.

Als einer der Titelfavoriten ging Langstreckenspezialist Florian Wellbrock mit der drittschnellsten Meldezeit an den Start. Nach den Vorläufen kam jedoch die ernüchternde Erkenntnis, dass er mit seiner Zeit von 7:48,17 Minuten lediglich auf Platz zehn landete und damit zweiter Reserveschwimmer fürs morgige Finale ist. Für die Finalqualifikation war eine Zeit von 7:47,59 Minuten notwendig. Wellbrock, der damit nach 2019 und 2022 zum dritten Mal in Folge über die 800m Freistil bei einer WM im Vorlauf ausschied, zeigte sich ein wenig überrascht nach dem Rennen: „Die Zeit ist überraschend langsam, ich dachte, dass wir ein bisschen schneller unterwegs sind, weil das doch alles relativ dicht zusammen war. Ein Tickchen wäre vielleicht noch drin gewesen. Es hat sich schneller angefühlt, als es im Endeffekt war.“

Besser tat es sein Nationalmannschaftskollege Sven Schwarz. Mit einer starken Zeit von 7:46,95 Minuten qualifizierte er sich als Dritter für den Endlauf und wird somit um die Medaillen mitschwimmen. Schwarz wirkte nach dieser Leistung sehr abgeklärt: „Ich bin sehr zufrieden, ich hatte mir vorgenommen, ins Finale zu kommen. Morgens war nie so meine Stärke, die 7:46,9 ist da schon eine gute Zeit für den Morgen.“ Vorlausschnellster war der Italiener Luca de Tullio (7:46,52).

Im ersten Wettkampf des Tages schafften direkt beide deutsche Starter den Sprung ins Halbfinale. Über die 50m Brust der Herren bestätigten Melvin Imoudu und Lucas Matzerath ihre starke Form der vorherigen Tage und kämpfen heute Nachmittag um den Finaleinzug. Imoudu geht nach 26,91 Sekunden als Sechstschnellster in die nächste Runde während Matzerath (27,40) sich als 13. qualifizierte. Die Vorlaufschnellsten waren Nic Fink aus den USA und Ilya Shymanovich, welcher unter neutraler Flagge startet. Beide schwammen eine Zeit von 26,66 Sekunden. Auch Superstar und Weltrekordhalter Adam Peaty qualifizierte sich als 12. (27,23) direkt vor Matzerath für die nächste Runde.

In den weiteren Wettbewerben des Tages gab es keine deutsche Beteiligung. Über die 200m Freistil der Damen schwamm die Chinesin Li Bingjie in 1:57,16 Minuten in eher langsameren Vorläufen die schnellste Zeit des Feldes. Zudem wurden noch die 200m Schmetterling der Herren ausgetragen. Hier schlug der Este Kregor Zirk nach 1:55,58 Minuten an und sicherte sich somit die Innenbahn im schnellsten Halbfinale. Der in Frankfurt trainierende Superstar Chad Le Clos war nicht am Start.

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Bild: Tino Henschel / Archiv

Schwimm-WM: Märtens und Miroslaw buchen die Finaltickets

(12.02.2024) Auch am zweiten Tag der Schwimm-WM in Doha konnten die deutschen Athleten den positiven Eindruck zementieren. Über die 200m Freistil machten Rafael Miroslaw und Lukas Märtens, der bereits gestern über die doppelte Distanz mit Bronze dekoriert worden war, souverän den Einzug in den Endlauf klar.

Miroslaw schwamm dabei fast ein Spiegelbild seines Rennes vom Vormittag und schlug nach 1:45,95 Minuten als insgesamt Sechster an, während Märtens noch forscher anging als im Vorlauf und sich mit seiner Zeit von 1:45,21 insgesamt den dritten Zwischenrang erschwamm. Ein zweites Karrierehoch erlebt derweil Danas Rapšys aus Litauen, der in 1:44,96 Minuten erstmals seit Jahren wieder die 1:45 Minuten knackte und dabei maßgeblich von seinem furiosen Finish profitierte. Er führt damit die Liste der Qualifizierten an.

Ole Braunschweig verpasste über 100m Rücken hingegen den Einzug ins Finale knapp. In 25,69 Sekunden ging er zwar sehr forsch an, konnte das Tempo aber am Ende nicht mehr ganz halten und traf auch den Anschlag nicht optimal, sodass er mit seiner Zeit von 53,89 Sekunden auf den geteilten elften Rang kam, 17 Hundertstel von den Top-8 entfernt und nur 1,5 Zehntel über der Olympianorm. Ganz vorn gab es im ersten Semifinale ein unübliches Verwirrspiel: Der Grieche Evangelos Makrygiannis und Hunter Armstrong aus den USA bekamen die falschen Bahnen zugewiesen. Folglich warf die Ergebnisliste zuerst einige Fragen auf, da der Amerikaner deutlich vor Makrygiannis anschlug, aber mit der langsameren Zeit geführt wurde. Schließlich wurde Armstrong in 53,04 Sekunden aber doch als Gesamtschnellster gelistet und sollte morgen dann auch regulär auf der Finalbahn 4 starten.

Glasklar hingegen gestaltete sich die Angelegenheit über diese Strecke bei den Damen: Armstrongs Landsfrau Claire Curzan schwamm mit 58,73 Sekunden als einzige Athletin unter 59 Sekunden und führt das Feld mit mehr als acht Zehnteln Vorsprung ins Finale.

Ein ähnliches Bild boten die 100m Brust der Frauen. Die Chinesin Tang Qianting, auf der Kurzbahn bereits Weltmeisterin über diese Strecke, verbesserte in 1:05,36 Minuten ihre eigene persönliche Bestzeit gleich um eine halbe Sekunde, während keine andere Athletin unter 1:06 Minuten schwimmen konnte. Mit dieser Weltklasseleistung genießt sie morgen absoluten Favoritenstatus.

Für den Glanzpunkt des Tages sorgte aus deutscher Sicht Angelina Köhler, die sich über die 100m Schmetterling zur neuen Weltmeisterin krönte. Mehr dazu gibt es in unserer Zusammenfassung der Finalläufe --> WELTMEISTERIN! Angelina Köhler schmettert zu Gold

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Bild: Mine Kasapoglu / Archiv

WELTMEISTERIN! Angelina Köhler schmettert zu Gold

(12.02.2024) Angelina Köhler hat die Sensation perfekt gemacht! Bei der Schwimm-WM 2024 in Doha krönte sich die Berlinerin am Montag zur neuen Weltmeisterin über die 100m Schmetterling.

In 56,28 Sekunden kämpfte sich Köhler eindrucksvoll zu Gold und hielt dabei den Angriffen der neben ihr schwimmenden US-Amerikanerin Claire Curzan (56,61) sowie der Schwedin Louise Hansson (56,94) stand. "Es ist so crazy!", jubelte Köhler nach dem Rennen mit Freudentränen in den Augen. 

Bereits tags zuvor hatte Köhler ihre beeindruckend starke Form angedeutet. Sowohl im Vorlauf als auch im Halbfinale hatte sie jeweils neue Deutsche Rekorde aufgestellt und die nationale Bestmarke insgesamt um mehr als eine Sekunde auf 56,11 Sekunden nach unten gedrückt. Sie ist damit ganz nebenbei auch unter den Top Ten der schnellsten Schwimmerinnen aller Zeiten über die 100m Schmetterling. Und: Dank ihres heutigen Erfolgs kann Köhler auch für die Olympischen Spiele planen, denn sie ist damit sicher für Paris qualifiziert. 

Bereits kurz vor Köhler durfte sich Lucas Matzerath im Finale über die 100m Brust präsentieren. In 59,37 Sekunden schlug er als Siebter an und war dabei auch schneller als die Normzeit für die Olympischen Spiele. Damit hat er zwar eine Hand am Olympia-Ticket, doch im Gegensatz zu Angelina Köhler könnte er noch aus dem Team verdrängt werden, sollten während der Olympiaqualifikationsphase im April andere deutsche Schwimmer schneller sein. Für die sichere Qualifikation für Paris muss in Doha nicht nur die Olympianorm geknackt werden, sondern es ist auch mindestens eine Top-4-Platzierung gefordert. 

Den Titel im Brustfinale schnappte sich in 58,57 Sekunden der US-Amerikaner Nic Fink, der sich im vergangenen Jahr noch hatte mit Silber zufrieden geben müssen. Den zweiten Platz belegte der Italiener Nicolo Martinenghi (58,84) vor Großbritanniens Superstar Adam Peaty (59,10).

Einen weiteren Titel für die USA gab es durch Kate Douglass, die in 2:07,05 Minuten überlegen die 200m Lagen vor der Kanadierin Sydney Pickrem (2:08,56) gewann. Komplettiert wurde das Podium durch die Chinesin Yu Yiting (2:09,01).

Spannung pur gab es im Finale über die 50m Schmetterling. 0,2 Sekunden trennten hier die besten Vier und der Schnellste von ihnen war der Portugiese Diogo Ribeiro, der in 22,97 Sekunden als einziger unter der 23er Marke blieb. Dahinter sicherte sich der US-Sprintstar Michael Andrew in 23,07 Sekunden mit nur einer Hundertstel Vorsprung vor dem Australier Cameron McEvoy die Silberplakette.

Die Zusammenfassung der Halbfinal-Events vom Montag gibt es in Kürze auf www.swimsportnews.de

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Bild: European Aquatics / Archiv

 

WM-Vorläufe: Märtens und Miroslaw schneller als alle anderen

(12.02.2024) Nach dem herausragenden Start in die Schwimm-WM 2024 legte das deutsche Team in den Vorläufen am Montagmorgen nach: Alle Mannschaftsmitglieder, die im Abschnitt am Start waren, qualifizierten sich für ihr jeweiliges Halbfinale oder Finale.

Über die 200m Freistil schwamm Lukas Märtens in 1:45,74 Minuten sogar als Vorlaufschnellster ins Halbfinale. Gerade einmal 0,15 Sekunden hinter Märtens kam der zweite deutsche Starter Rafael Miroslaw in 1:45,89 Minuten ins Ziel und belegte damit direkt hinter seinem Teamkollegen Platz zwei nach den Vorläufen. Miroslaw blieb dabei nur knappe sechs Hundertstelsekunden über seiner Meldezeit. Somit belegen Märtens und Miroslaw die Mittelbahnen in den Halbfinalläufen am Nachmittag und wecken Hoffnungen auf den Start zweier deutscher Schwimmer im Finale über die 200m Freistil.

Auch Isabel Gose, die nach ihrer bronzenen Medaille über die 400m Freistil einen Tag später in den Vorläufen über die 1500m Freistil ins Wasser sprang, ließ zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel an ihrem Einzug ins Finale aufkommen. In 16:10,60 Minuten schwamm sie auf einem sicheren zweiten Platz in den Endlauf. Bis zur 600m Marke war sie mit der Vorlaufschnellsten, der Italienerin Simona Quadarella, gleichauf, bevor sie ihre Konkurrentin ziehen ließ, ohne jedoch Gefahr zu laufen, ihren sicheren Finalplatz abgeben zu müssen.

Über die 100m Rücken schwamm sich Ole Braunschweig in 54,10 Sekunden auf Platz 12 ebenfalls auf einem sicheren Platz ins Halbfinale. Als Schnellster in den Vorläufen hatte der Südafrikaner Pieter Coetze in 53,32 Sekunden als erster die Hand an der Wand.

Die 100m Rücken sowie die 100m Brust der Damen fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Über die Rückenstrecke schwamm sich die Amerikanerin Claire Curzan in 59,72 Sekunden als Favoritin ins Halbfinale. Vorlaufschnellste über die Bruststrecke war Qianting Tang aus China, die nach 1:06,16 Minuten ihr Rennen beendete.

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Bild: Mine Kasapoglu

 

Deutsche 4x100m Freistilherren für Olympia qualifiziert

(12.02.2024) Die Herren der deutschen 4x100m Freistilstaffel sind für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert. Als erste DSV-Staffel stehen sie als Teilnehmer der Teamwettbewerbe fest - und das, obwohl Deutschland bei den derzeit stattfindenden Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha gar keine Staffeln an den Start bringt.

Bereits sicher für Paris gesetzt sind alle Staffeln, die bei den Weltmeisterschaften 2023 in Japan die Medaillenplätze belegten. Die restlichen verbleibenden 13 Startplätze gehen an jene Teams, die die schnellsten Zeiten der beiden Weltmeisterschaften 2023 und 2024 ins Wasser bringen bzw. brachten. Bei den derzeit in Doha stattfindenden Weltmeisterschaften 2024 gibt es also die Gelegenheit, jene Nationen, die bei der WM 2023 vorgelegt hatten, noch aus dem Ranking für Paris zu verdrängen. Dabei ist es unerheblich, ob die Zeiten in Vorläufen oder Finals geschwommen werden.

Der deutschen 4x100m Freistilstaffel blieb dieses Schicksal erspart. Das Quartett mit Rafael Miroslaw, Josha Salchow, Luca-Nik Armbruster und Peter Varjasi hatte bei der WM 2023 eine Zeit von 3:14,04 Minuten ins Becken gebracht. Nachdem die 4x100m Freistil am Sonntag bei der WM 2024 geschwommen wurden, landet Deutschland mit dieser Zeit auf dem 13. Platz des Qualifikationsrankings und darf damit die erste Staffel für Paris einplanen. Die Besetzung des Teams steht noch nicht fest. Diese wird im Rahmen der WM 2024 sowie WM-Qualifikation im April ausgeschwommen.

Bei den Damen stand bereits vor der WM fest, dass sich kein deutsches Quartett über die 4x100m Freistil für Olympia qualifizieren wird, denn der Deutsche Schwimm-Verband verzichtete sowohl bei der WM 2023 als auch 2024 darauf, diese Strecke zu besetzen. Mit Blick auf die nun abgelieferten Zeiten der Konkurrenz wäre die Qualifikationschance durchaus gegeben gewesen: Die schnellsten vier deutschen Damen des Jahres 2023 hatten über die 100m Freistil in Summe eine Zeit von 3:41,10 Minuten - ohne den Abzug von Staffelstarts. Das hätte auf dem Papier zu einem Startplatz für Paris mit einer ähnlichen Ranking-Platzierung wie jener der deutschen Herren gereicht, wobei der theoretische Zeitabstand zu den Medaillenplätzen bei den Damen jedoch deutlich größer wäre.

Die für Olympia qualifizierten Staffeln über die 4x100m Freistil:

Herren:

  Nation WM Zeit
1.  Australien 2023 3:10,16
2. Italien 2023 3:10,49
3. USA 2023 3:10,81
4.  China 2024 3:11,08
5. Kanada 2023 3:12,05
6. Großbritannien 2024 3:12,55
7.  Brasilien  2023 3:12,71
8. Ungarn 2024 3:13,66
9. Griechenland 2024 3:13,67
10. Spanien 2023 3:13,77 
11. Serbien 2024 3:13,88
12. Israel 2023 3:14,03
13. Deutschland 2023 3:14,04
14. Frankreich 2023 3:14,54
15. Japan 2023 3:14,84
16. Schweden 2024 3:15,37

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Damen:              

  Nation WM Zeit
1.  Australien 2023 3:27,96
2. USA 2023 3:31,93
3. China 2023 3:32,40
4. Großbritannien 2023 3:33,90
5. Schweden 2023 3:34,17
6. Niederlande 2023 3:35,41
7. Kanada 2023 3:36,39
8. Japan 2023 3:37,71
9. Italien 2023 3:37,93
10. Frankreich 2023 3:38,52
11. Polen 2024 3:38,65
12. Brasilien 2023 3:38,99
13. Hongkong 2023 3:39,93
14. Ungarn 2023 3:40,02
15. Dänemark 2023 3:41,21
16. Slowenien 2024 3:41,72

2x Bronze, Rekord + Olympiaticket! Gose und Märtens glänzen bei der WM

(11.02.2024) Die deutschen Schwimmer konnten am ersten WM-Tag in Doha den starken Eindruck aus den Vorläufen bestätigen und gleich die ersten Medaillenchancen nutzen: Lukas Märtens und Isabel Gose schlugen über 400m Freistil jeweils auf Rang drei ein und bescherten dem deutschen Team und ihrem Magdeburger Coach Bernd Berkhahn gleich zweifach Edelmetall. Beide können nun auch für die Olympischen Spiele planen.

Märtens, der über diese Strecke durch seinen Podestplatz der WM 2023 bereits für Paris qualifiziert war, schwamm ein kontrolliertes Rennen und ließ sich nicht vom hohen Angangstempos des Südkoreaners Kim Woomin zwei Bahnen über ihm irritieren, hielt aber kontinuierlich die zweite Position. Auf der letzten Bahn kamen dann Märtens und der neben ihm schwimmende Australier Elijah Winnington dem kämpfenden Kim noch bedrohlich nahe, konnten ihn aber nicht stellen. Nur eine Zehntel hinter dem Silbermedaillengewinner aus Australien wurde Märtens in 3:42,96 Minuten letztlich Dritter. Kim sicherte sich auf der letzten Rille den Weltmeistertitel in 3:42,71 Minuten. Im folgenden Interview zeigte sich Märtens mit Zeit und Platzierung sehr zufrieden.

Lange sah es im Damenrennen dann ähnlich aus: Während Erika Fairweather aus Neuseeland und die Chinesin Li Bingjie einsam vorneweg schwammen, kontrollierte Isabel Gose das verbliebene Feld und sicherte sich ihr Edelmetall mit einem neuen Deutschen Rekord von 4:02,39 Minuten – ihre alte, im vergangenen Jahr bei der WM in Japan aufgestellte Marke von 4:03,02 Minuten unterbot sie somit deutlich und sicherte sich gleichzeitig die vorzeitige Qualifikation für Paris. Für Gose war es die erste Medaille auf Welt-Niveau. Nicht zu schlagen war heute Fairweather, die zum zweiten Mal in ihrem Leben unter die magische Vier-Minuten-Marke schwamm und mit 3:59,44 Minuten (ebenfalls neuer nationaler Rekord) ihren ersten großen Titel einheimste. Silber ging in 4:01,65 Minuten an Li.

“Es hat sich toll angefühlt im Wasser, ich bin mein Rennen geschwommen", so Gose nach ihrem Bronze-Coup. "Es war wirklich wichtig für mich, diesen Step nach vorne zu machen und da vorn mitzumischen. Ich bin super happy, auch mit der Zeit."

In den kurzen Freistilstaffeln gab es dann zwei etwas überraschende Titelträger. Bei den Herren triumphierten die Chinesen, die maßgeblich davon profitierten, dass ihr Starter Pan Zhanle wie entfesselt anschwamm und, nach bereits flotten 22,26 Sekunden wendend, seine Landsmänner nach 46,80 Sekunden auf die Reise schickte – und damit den Weltrekord des Rumänen David Popovici um sechs Hundertstel drücken konnte.

Die weiteren Schwimmer (Ji Xingjie, Zhang Zhansuo/Wang Haoyu) gaben diese Führung dann nicht mehr aus der Hand und siegten in 3:11,08 Minuten. Dahinter positionierten sich auf dem Podium die Italiener (Alessandro Miressi/Lorenzo Zazzeri/Paolo Conte Bonin/Manuel Frigo – 3:12,08 Minuten) und die US-Amerikaner (Matt King/Shaine Casas/Luke Hobson/Carson Foster -3:12,29). 

Ein interessantes Rennen boten dann die 4x100m Freistil der Damen. Während die Amerikanerinnen erst gar keine Staffel ins Rennen geschickt hatten und auch die anderen Nationen nicht in Top-Besetzung antraten, konnten die Polinnen mit Startschwimmerin Kasia Wasick lange die Führung behaupten. Dann schien auf der Schlussrunde die Australierin Shayna Jack alles klar zu machen, doch nach der Wende zu den letzten 50m kam Marrit Steenbergen ganz stark auf und zog davon, führte ihre Staffel (außerdem bestehend aus Kim Busch/Janna van Kotten/Kira Toussaint) zu Gold in 3:26,61 Minuten. Silber ging an die Damen aus Down Under (Brianna Throssel/Alexandria Perkins/Abbey Harkin/Shayna Jack – 3:36,93 Minuten) und Bronze an den Vierer aus Kanada (Rebecca Smith/Sarah Fournier/Katerine Savard/Taylor Ruck - 3:37,95 Minuten). Besonders eindrucksvoll machte Steenbergens Leistung die Tatsache, dass sie nur circa 20 Minuten zuvor bereits das Halbfinale über 200m Lagen bestritten hatte und sich dort das Finalticket für morgen sicherte.

Nach diesem furiosen Auftakt dürfen wir voller Vorfreude auf die weiteren Wettkampftage schauen. Morgen in den Vorläufen werden für Deutschland Ole Braunschweig, Rafael Miroslaw, Isabel Gose und Lukas Märtens ins Becken steigen. In den Finals starten zudem Angelina Köhler und Lucas Matzerath.

Die Zusammenfassung der heutigen Halbfinals gibt es hier: Wieder Deutscher Rekord! Köhler schwimmt als Favoritin ins WM-Finale

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Bild: Christian Gold / Mine Kasapoglu

Wieder Deutscher Rekord! Köhler schwimmt als Favoritin ins WM-Finale

(11.02.2024) Angelina Köhler präsentiert sich schon am ersten Tag der Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha in der Form ihres Lebens! Nachdem sie bereits im Vorlauf ihren Deutschen Rekord über die 100m Schmetterling pulverisiert hatte, wiederholte sie dieses Kunststück im Halbfinale erneut.

In 56,11 Sekunden brachte Köhler dabei auch die schnellste Zeit des gesamten Feldes ins Wasser. Mit schnellem Angang auf den ersten 50 Metern wendete die Kurzbahn-Europameisterin als Erste und baute ihren Vorsprung in der zweiten Rennhälfte aus. Unaufhaltsam schmetterte Köhler als erste in das morgige Finale und das mit fast einer Sekunde Vorsprung vor der US-Amerikanerin Claire Curzan (57,08). Mit dieser Leistung sind im morgigen Endlauf definitiv alle Augen auf die Schwimmerin aus Berlin gerichtet.

“Ich liebe das Becken hier. Ich bin perfekt vorbereitet", meinte Köhler nach dem Rennen und dankte dafür ihrem Coach Lasse Frank und Athletiktrainerin Marina Spottke. "Ich muss jetzt schauen, dass ich mich gut runterfahren kann, gut regeneriere, damit ich dann morgen wieder 100 Prozent geben kann.”

Angelina Köhler wird nicht die einzige sein, die das deutsche Team in den Endläufen am Montag vertritt. Über die 100m Brust der Herren gingen mit Melvin Imoudou und Lucas Matzerath jeweils ein deutscher Schwimmer pro Halbfinale an den Start. Imoudou beendete sein Halbfinale nach 1:00:08 Minuten als Achter und belegte in der Gesamtwertung den 14. Platz. Mit dieser Leistung konnte er seine Zeit aus den Vorläufen nicht erneut verbessern. Im zweiten Halbfinale schwamm Lucas Matzerath in 59,30 Sekunden hingegen souverän ins Finale. Der in Bochum trainierende Frankfurter qualifizierte sich durch seine Leistungssteigerung von 0,13 Sekunden im Vergleich zum Vorlauf als Fünfter für das Finale. Mit dem Weltrekordhalter Adam Peaty aus Großbritannien (58,60) und den drei Drittplatzierten der letzten Weltmeisterschaften Nic Fink (USA – 58,73), Arno Kamminga (Niederlande – 58,87) und Nicolo Martinenghi (Italien - 59,13) bahnt sich ein Finallauf der Superlative an.

Die USA werden nicht nur im 100m Brust Finale der Herren vertreten sein. Auch der US-Amerikaner Michael Andrew wird im morgigen Finale über die 50m Schmetterling der Herren an den Start gehen und das als Favorit. In 22,94 Sekunden buchte sich Andrew die mittlere Startbahn. Die Qualifikanten dieses Finalrennens trennten nur kleinste Sekundenbruchteile voneinander, denn die Zeitspanne zwischen Andrew und dem Koreaner Inchul Baek, welcher als letzter ins Finale einzog, betrug nur 0,3 Sekunden.

Kate Douglas, ebenfalls aus den USA, schwamm in den Halbfinals über die 200m Lagen der Frauen in 2:08,41 Minuten die schnellste Zeit und startet im morgigen Finale ebenfalls als Favoritin.

Die Zusammenfassung der heutigen Medaillenentscheidungen gibt es hier --> 2x Bronze, Rekord + Olympiaticket! Gose und Märtens glänzen bei der WM

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Bild: Tino Henschel / Archiv

Deutscher Rekord! Köhler startet mit Hammer-Zeit in die Schwimm-WM

(11.02.2024) Die Beckenwettbewerbe bei der WM in Doha (Katar) haben begonnen und während wegen des ungewöhnlichen Timings und der anstehenden Olympischen Spiele die Form vieler Top-Athleten fraglich ist, hat eine Athletin schon mal ein ganz deutliches Ausrufezeichen gesetzt: Angelina Köhler dominierte die Konkurrenz über die 100m Schmetterling und pulverisierte ihren Deutschen Rekord (57,05 Sekunden) bereits im Vorlauf mit einer Hammer-Zeit von 56,41 Sekunden!

Dafür ging sie in mutigen 26,51 Sekunden an und schaffte es, ihre zweiten 50m unter 30 Sekunden zu halten. Louise Hansson aus Schweden gewann den nächsten Lauf und war nach 57,45 Sekunden noch am nächsten an Köhlers Zeit dran, so deutlich war der Unterschied der Berlinerin zum Rest.

“Das war crazy. Ich wusste schon, dass es schnell gehen kann, aber heute war echt super. Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht, vor allem Morgens", meinte Köhler nach dem Rekordrennen. “Das war jetzt über eine halbe Sekunde schneller als meine Bestzeit, das sind schon Welten in dem Bereich. Wie viel ich da noch draufpacken kann, weiß ich nicht, ich will die Zeit erstmal bestätigen und dann einfach mal schauen, was so geht.”

Noch vor Köhler sprangen im selben Lauf schwimmend Sven Schwarz und Lukas Märtens über die 400m Freistil ins Wasser. Der Magdeburger Märtens präsentierte sich dabei gleich zu Beginn der Titelkämpfe souverän und setzte sich ab der Hälfte des Rennens deutlich von der Konkurrenz ab. Nach dem Anschlag wirkte er trotzdem nicht übermäßig erschöpft und zeigte sich mit seiner Endzeit von 3:44,77 Minuten zufrieden, die ihn in der Endabrechnung zum Zweitschnellsten der Vorläufe machte. Schwarz hingegen musste nach etwa 150m etwas abreißen und konnte trotz eines starken Schlusssprints nicht mehr weit genug vorstoßen, sodass er in 3:47,82 Minuten die Finalplätze um etwa anderthalb Sekunden als 16. verfehlte.

Nicht zu schlagen war heute Morgen der Weltmeister von 2022, Elijah Winnington aus Australien, der den letzten Vorlauf in 3:44,37 Minuten gewann. Der amtierende Welt- und Europameister Ahmed Hafnaoui aus Tunesien hingegen produzierte direkt neben ihm schwimmend die erste große Überraschung und schied nach einem sichtlich unrunden Rennen als 17. aus.

Bei den Damen mischte über diese Distanz mit Isabel Gose ebenfalls eine Magdeburgerin ganz vorne mit. Sie siegte in ihrem eigenen Vorlauf kontrolliert in überzeugenden 4:05,48 Minuten und zog somit als insgesamt Dritte ins Finale ein. Den Vortritt musste sie nur der Chinesin Li Bingjie (4:04,65 Minuten) und Erika Fairweather aus Neuseeland (4:04,70 Minuten) lassen.

Genauso sicher qualifizierten sich auch Lucas Matzerath (59,43 Sekunden) und Melvin Imoudou (59,72 Sekunden) als Fünfter respektive Achter für die nächste Runde der 100m Brust. Gerade der Potsdamer Imoudou überzeugte mit einer sehr konkurrenzfähigen zweiten Bahn, die in der Vergangenheit eher nicht seine Stärke war. Nicht viel schneller als die Deutschen setzte Nic Fink aus den USA die Top-Zeit des Feldes (59,19 Sekunden). Als Dritter zeigte der britische Weltrekordhalter Adam Peaty in 59,34 Sekunden, dass sein Comeback nach wie vor positiv verläuft.

Einen überzeugenden Auftritt legte auch die Titelverteidigerin über 200m Lagen, Kate Douglass aus den USA, hin. Sie hat diese Woche ein großes Programm vor sich und tat folgerichtig nicht mehr, als sie tun musste. Eine für ihre Verhältnisse lockere Leistung von 2:10,01 Minuten reichte dennoch für den Einzug ins Halbfinale als Schnellste, und das mit fast einer Sekunde Vorsprung auf ihre ärgsten Verfolgerinnen.

Sehr knapp gestaltete sich die Angelegenheit naturgemäß über die 50m Schmetterling der Herren. Hier kam die schnellste Zeit vom Niederländer Nyls Korstanje (23,02 Sekunden), nur eine Sekunde vor dem zugegebenermaßen ungünstig anschlagenden Amerikaner Michael Andrew, insgesamt gelang allen großen Namen der Sprung ins Semifinale. Für Hochspannung sorgte allerdings ein dreifach-geteilter 16. Platz, sodass am Ende des Abschnitts noch ein Ausschwimmen nötig war, das Teong Tzen Wei aus Singapur in 23,42 Sekunden für sich entscheiden konnte.

Die Aufstellungen für die abschließenden 4x100m Freistil der Damen und Herren gestalteten sich, wie zu erwarten, etwas improvisiert, da kaum eine der großen Nationen vier ausgewiesene Kraulsprinter in Doha an den Start gebracht hat. So etwa meldeten die USA gleich gar kein weibliches Quartett. Schließlich setzten sich doch die favorisierten Nationen mit der größten Tiefe durch: Die Australierinnen (Perkins/Barclay/Harkin/Jack) setzten die schnellste Zeit bei den Damen (3:38,33 Minuten), die US-Boys (Armstrong/Aikins/Hobson/C. Foster) mit 3:12,32 bei den Herren.

Mit dieser für das deutsche Team sehr viel versprechenden Perspektive darf man sich also gleich heute Abend über Medaillenchancen und mögliche Finaleinzüge freuen, der Start in diese Winter-WM darf jedenfalls schon einmal als geglückt bezeichnet werden.

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Bild: Mine Kasapoglu

Schwimm-WM 2024: Die Starts des deutschen Teams

(10.02.2024) Am Sonntag beginnen die Beckenwettbewerbe der Schwimm-WM 2024 in Doha und für die Mitglieder des deutschen Teams bietet sich die Chance zur Olympiaqualifikation. Dazu benötigt es neben der geknackten Olympianorm auch eine Top Vier Platzierung. Wir haben hier für euch die Übersicht aller Vorlaufstarts der deutschen Schwimmer:

  • Sonntag, 11.02.2024
    • 400m Freistil (m): Lukas Märtens
    • 400m Freistil (m): Sven Schwarz
    • 100m Schmett. (w): Angelina Köhler
    • 400m Freistil (w): Isabel Gose
    • 100m Brust (m): Lucas Matzerath
    • 100m Brust (m): Melvin Imoudu
  • Montag, 12.02.2024
    • 100m Rücken (m): Ole Braunschweig
    • 200m Freistil (m): Lukas Märtens
    • 200m Freistil (m): Rafael Miroslaw
    • 1500m Freistil (w): Isabel Gose
  • Dienstag, 13.02.2024
    • 50m Brust (m): Melvin Imoudu
    • 50m Brust (m): Lucas Matzerath
    • 800m Freistil (m): Sven Schwarz
    • 800m Freistil (m): Florian Wellbrock
  • Mittwoch, 14.02.2024
    • keine Vorlaufstarts
  • Donnerstag, 15.02.2024
    • 200m Rücken (m): Lukas Märtens
  • Freitag, 16.02.2024
    • 50m Schmetterling (w): Angelina Köhler
    • 800m Freistil (w): Isabel Gose
  • Samstag, 17.02.2024
    • 50m Freistil (w): Angelina Köhler
    • 50m Rücken (m): Ole Braunschweig
    • 1500m Freistil (m): Florian Wellbrock
    • 1500m Freistil (m): Sven Schwarz

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Links zur Schwimm-WM 2024:

Bild: Mine Kasapoglu

8:11! Summer McIntosh beendet Ledeckys 13-jährige 800m-Siegesserie

(10.02.2024) Als Katie Ledecky im Jahr 2010 das letzte Mal eine Medaillenentscheidung über die 800m Freistil verlor, war die junge Kanadierin Summer McIntosh gerade einmal vier Jahre jung. In dieser Woche nun beendete McIntosh auf eindrucksvolle Weise jene mehr als 13-jährige Siegesserie der US-Amerikanischen Starschwimmerin.

Bei einem Meeting in Orlando verwies McIntosh am Freitag ihrer erfahrenen Konkurrentin in 8:11,39 Minuten mit knapp sechs Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. McIntosh unterbot damit nicht nur ihre persönliche Bestzeit um fast neun Sekunden und stellte einen neuen kanadischen Rekord auf. Die 17-Jährige ist nun nach Ledecky auch die zweitschnellste Schwimmerin aller Zeiten über die 800m Freistil.

Vom Weltrekord der US-Amerikanerin (8:04,79) ist McIntosh zwar noch ein Stück entfernt. Mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris könnte sie damit aber zu einer der schärfsten Konkurrentinnen Ledeckys werden. Vorausgesetzt sie schwimmt dort überhaupt die 800m Freistil, denn als amtierende Weltrekordhalterin über die 400m Lagen sowie Weltmeisterin über die 200m Schmetterling, WM-Dritte über die 200m Freistil, Junioren-Weltrekordlerin über die 200m Lagen und einstige Weltrekordhalterin über die 400m Freistil hätte McIntosh auch fünf andere Einzeltrecken, bei denen sie nach Gold greifen könnte.

Ihre Vielseitigkeit stellte McIntosh tags darauf auch als Startschwimmerin der siegreichen 4x100m Lagenstaffel ihres Teams aus Sarasota unter Beweis. Die 100m Rücken absolvierte sie in 59,64 Sekunden unter einer Minute. Auf die 400m Freistil verzichtete McIntosh hingegen. Diese konnte Katie Ledecky in 4:02,39 Minuten überlegen gewinnen.

Auch ein deutscher Nationalschwimmer durfte sich in Orlando bereits in die Siegerlisten eintragen. Eric Friese gewann die 100m Schmetterling in 52,28 Sekunden.

Bild: Swimming Canada / M. Hall / Archiv

Die Aufsteiger in die 2. DMS Bundesliga 2024 stehen fest!

(09.02.2024) Die Deutschen Mannschaftsmeister 2023 wurden bereits im Dezember ermittelt, doch mit Spannung liefen in den zurückliegenden Wochen noch die regionalen DMS-Wettkämpfe. Nach deren Abschluss stehen nun auch die Aufsteiger in die 2. Bundesliga des Jahres 2024 fest.

Einige Vereine dürfen sich sogar doppelt über den Aufstieg freuen. So gelang es der SG Gelsenkirchen und dem Düsseldorfer SC 1898 sowohl die Damen als auch die Herren in die 2. DMS-Bundesliga West zu schicken. Die beiden Teams der SSG Braunschweig dürfen in diesem Jahr im Norden zweitklassig schwimmen und in der Südstaffel konnte die SG Frankfurt mit ihren beiden zweiten Mannschaften den Aufstieg klar machen. Damit wird die SG Frankfurt in diesem Jahr sogar mit vier Teams in der 1. und 2. Bundesliga vertreten sein. 

Aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Auf- und Absteiger der 1. Bundesliga ist die Zahl der für Aufsteiger freien Plätze in den drei Staffeln der 2. DMS-Bundesliga jeweils unterschiedlich. 

Die Aufsteiger in die 2. DMS Bundesliga 2024: 

2. DMS-Bundesliga West 
Damen Herren
Düsseldorfer SC 1898 Düsseldorfer SC 1898
SG Gelsenkirchen  TPSK 1925 II
  SG Gelsenkirchen
   
2. DMS-Bundesliga Süd
Damen Herren
SG Frankfurt II SG Frankfurt II
SC Delphin Ingolstadt SV Cannstatt
SV Region Stuttgart  
   
2. DMS-Bundesliga Nord
Damen Herren
SV Neptun Kiel SSG Braunschweig
SSG Braunschweig TSV Rot-Weiß Niebüll

 

Schwimm-WM: Deutschlands Freiwasserstaffel wackelt am Podest

(08.02.2024) Am letzten Tag der Freiwasserwettbewerbe bei der Schwimm-WM in Doha hat sich das deutsche Staffel-Team mit Leonie Beck, Celine Rieder, Oliver Klemet und Arne Schubert den vierten Platz gesichert. Nachdem das Team mit Rieder und Klemet lang an dritter Stelle schwamm, musste der erst 17-jährige Schubert im Schlusssprint noch den neuen 10km-Weltmeister Kristof Rasovszky ziehen lassen. Dessen ungarisches Team belegte knappe fünf Sekunden vor Deutschland den dritten Platz.

Ganz vorn gab die Staffel der Australier von Anfang an klar das Tempo vor, wurde dann aber in der zweiten Hälfte des Rennens vom italienischen Team herausgefordert. Gregorio Paltrinieri zog am dritten Aussie-Schwimmer Nicholas Sloman vorbei und schickte das italienische Team als erstes in die finale Runde. Italiens Schlussschwimmer Domenico Acerenza schien von den Top Ten Platzierungen der zährenden Rennen dieser Woche kaum ermüdet zu sein und konnte dem wieder heranschwimmenden Kyle Lee (AUS) zunächst die Stirn bieten. Bis zum Schluss schwammen sie Seite an Seite, doch Lee konnte das Rennen letztlich im packenden Fotofinish für die australische Staffel entscheiden.

Trotz des undankbaren vierten Ranges war das Ergebnis des deutschen Teams durchaus überzeugend und die beste Platzierung der DSV-Ausdauerasse in Doha. So konnte man auch hochkarätige Konkurrenz hinter sich lassen. Das Team der USA um Katie Grimes belegte den fünften Platz, während Frankreich mit den Stars der vergangenen Tage, Marc-Antoine Olivier und Logan Fontaine auf den sechsten Platz schwamm. 

"Ich bin happy über die gesamte Staffel”, meinte nach dem Rennen so auch Freiwasser-Bundestrainer Constantin Depmeyer und hob auch die Leistung des jungen Schlussschwimmers Schubert hervor: “Dass das eine große Verantwortung ist, das wussten wir. Er hat das hinten gut gemacht. Gegen Kristof sehen 98 Prozent der Schwimmer hier so aus.”

Der Fokus wird sich in Doha nun ab Sonntag auf die Beckenbewerbe der Schwimmer richten. Aus dem Freiwasserteam wird Florian Wellbrock, der heute bei der Staffel nicht dabei war, die Olympiaqualifikation über die Langstrecken in Angriff nehmen. Auch hier sind spannende Rennen vorprogrammiert, da er über die 800m und 1500m Freistil wieder auf seine Konkurrenten aus dem Freiwasser Paltrinieri, Rasovszky und bei den 800m auch auf Olivier treffen wird. Hinzu kommen der doppelte Titelverteidiger Ahmed Hafnaoui aus Tunesien oder auch der irische Durchstarter Daniel Wiffen.

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Paris oder nicht?! Verwirrung um Olympiaticket für Jeannette Spiwoks

(03.02.2024) Freud und Leid lagen heute zum Auftakt der Freiwasserrennen bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha nah beieinander. Nach dem wichtigen Rennen über die 10km ging die Essenerin Jeannette Spiwoks zunächst davon aus, dass sie sich mit ihrem 16. Platz das Ticket zu den Olympischen Spielen gesichert hätte. Auch der Deutsche Schwimm-Verband vermeldete dies kurz nach dem Rennen. Doch nach einem Blick in die Olympia-Qualifikationskriterien zeigte sich: Spiwoks hatte den Startplatz für Paris möglicherweise wohl doch knapp verpasst.

Quelle der Verwirrung war direkt im Anschluss an das Rennen die Zuordnung der sogenannten "kontinentalen" Qualifikationsplätze für Paris. Neben den Top 3 der WM 2023 und weiteren 13 Athletinnen der Schwimm-WM 2024* konnte sich in Doha pro Kontinent je eine weitere Schwimmerin über ein Olympiaticket freuen. Damit soll sichergestellt werden, dass für jeden der symbolischen fünf kontinentalen Olympischen Ringe auch eine Schwimmerin bei den Spielen an den Start gehen kann.

Diese "nächstbeste" Europäerin war nach Abschluss des 10km-Rennens von Doha nun Jeannette Spiwoks. Da auch der Schwimm-Weltverband zunächst angedeutet haben soll, dass dies die Olympiaqualifikation bedeutet, gingen Spiwoks und auch die Verantwortlichen vor Ort davon aus, dass das Ticket für Paris gebucht ist. Der große Haken: In den Olympia-Qualifikationskriterien des Weltverbandes World Aquatics steht, dass die kontinentalen Quotenplätze nur an Nationen gehen können, für die sich zuvor keine andere Athletin für Olympia qualifiziert hat. Und dies ist bei Deutschland der Fall, denn mit ihrem WM-Sieg 2023 in Fukuoka sicherte sich Leonie Beck einen festen Startplatz für Paris. Der kontinentale Quotenplatz müsste damit weiterrücken an die Britin Leah Crisp, die heute direkt hinter Spiwoks ins Ziel kam.

Sicher mit dabei sind in Paris hingegen die US-Amerikanerin Katie Grimes (15.) und wohl auch die Brasilianerin Viviane Jungblut (14.), die in Doha heute die Plätze vor Jeannette Spiwoks belegt hatten. Grimes stand dank ihrer Bronzemedaille der WM 2023 bereits vor dem Rennen als Teilnehmerin für Paris fest. Jungblut hingegen sicherte sich den letzten der über das reine Ranking der WM 2024 zu vergebenden Startplätze - quasi direkt vor Spiwoks, die mit ihrer Gesamtzeit von 1:57:46,0 Stunden etwas mehr als fünf Sekunden hinter Jungblut das Ziel erreicht hatte. Unsere Einschätzung, dass Spiwoks damit knapp am Ticket nach Paris vorbeischrammte, ist noch nicht offiziell bestätigt. Nach den heutigen Verwirrungen will der Weltverband in den kommenden Tagen noch einmal konkret die qualifizierten Athletinnen benennen.

Spannend ging es heute auch im Kampf um den WM-Titel zu. Nach 1:56:27,8 Stunden hatte die in Magdeburg trainierende Niederländerin Sharon van Rouwendaal die Hand als erste am Touchpad und sicherte sich mit dem kleinstmöglichen Vorsprung von einer Zehntelsekund Gold vor der Spanierin Mariá de Valdés. Für die Olympiasiegerin von Rio war es heute nach Budapest 2022 der zweite WM-Titel. In ihrem kontrollierten Rennen hielt sie sich ab der 1,5 km-Marke in der ersten Gruppe auf, ohne dabei zu viel Führungsarbeit zu leisten.

Eine furiose Aufholjagd zu Bronze legte dahinter die Portugiesin Angélica André hin (1:57:28,2), die erst im letzten Drittel der Strecke aufschloss und die Gruppe um die Brasilianerin Anna Maria Cunha (5.) einholte und sogar distanzierte.

Die Doppelweltmeisterin des vergangenen Jahres, Leonie Beck, spielte im Kampf um die Medaillen heute hingegen keine Rolle. Die in Italien trainierende Würzburgerin kam gleich vom Start weg nicht in die Spitzengruppe, konnte sich zwischenzeitlich bis auf den neunten Rang vorarbeiten und musste dann aber doch abreißen lassen um schließlich als 20. ins Ziel zu kommen, 43 Sekunden vom Podium entfernt. Aufgrund der bereits feststehenden Olympiaqualifikation kann sich Beck in Doha zurückhalten und musste somit auch in dem hart umkämpften Feld der Jägerinnen der Tickets nach Paris nicht auf jede Platzierung schauen. Für sie steht in Doha in den kommenden Tagen noch das 5km-Rennen auf dem Programm. Am morgigen Sonntag geht es weiter mit den 10km der Herren. 

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Bild: Archiv

Livestream der Schwimm-WM 2024 | Kostenfrei online schauen

Die Schwimm-WM 2024 steht an, doch Liveübertragungen im TV und Livestreams von ARD oder ZDF wird es in diesem Jahr nicht geben. Stattdessen können deutsche Schwimmfans aber den kostenfreien internationalen Livestream der Schwimm-WM 2024 nutzen. Dieser ist unter folgendem Link zu finden:

LIVESTREAM DER SCHWIMM-WM 2024 in Doha

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Weder TV noch Livestream: ARD und ZDF zeigen Schwimm-WM 2024 nicht

(01.02.2024) Am Wochenende beginnen die Schwimm-Weltmeisterschaften 2024 und Fans rund um den Globus freuen sich auf das erste große Aufeinandertreffen der Schwimmstars im Olympiajahr. Wer die Titelkämpfe hierzulande verfolgen will muss auf den vom Weltverband angebotenen internationalen Livestream zurückgreifen.

Zwar liegen die Senderechte der Schwimm-WM 2024 für Deutschland bei ARD und ZDF. Der Blick ins Programm der beiden öffentlich-rechtlichen Sender zeigt aber: Im Fernsehen wird es keine Übertragungen der Schwimm-WM 2024 geben. Bei den Weltmeisterschaften im zurückliegenden Jahr gab es neben vereinzelten Übertragungen im TV vor allem Livestreams der Finalabschnitte durch das ZDF. Auch darauf wird diesmal aber wohl verzichtet.

Deutsche Schwimmfans müssen daher auf das Streaming-Angebot des Schwimm-Weltverbands zurückgreifen. Nach kostenloser Anmeldung auf dem Portal eurovisionsport.com können dort die Events der Schwimm-WM 2024 im Livestream verfolgt werden. 

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