Paralympics: Mira Jeanne Maack schwimmt als Drittschnellste ins Finale

Zwei Finaltickets gab es am Samstag fürs deutsche Schwimmteam bei den Paralympischen Spielen in Paris. Über die 100m Rücken gelang der Berlinerin Mira Jeanne Maack ein aussichtreicher Einzug in den Endlauf der Startklasse S8.

In 1:19,69 Minuten schwamm die 20-Jährige mit der drittschnellsten Zeit des Feldes ins Finale. Die Spitzenzeit des Morgens kam in 1:14,26 Minuten von der Britin Alice Tai.

Ebenfalls über die 100m Rücken, aber in der Startklasse S12 steht Naomi Maike Schwarz im Endlauf. Die Potsdamerin zog in 1:16,97 als Achte ins Finale ein, in dem die Brasilianerin Maria Carolina Gomes Santiago (1:09,60) auf der Bahn vier starten wird.

Ihr Debüt auf der paralympischen Bühne gab heute zudem die erst 14-jährige Johanna Döhler. Über die 400m Freistil wurde die Berlinerin in der Startklasse S13 in 5:10,84 Minuten Neunte.

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Bild: Tino Henschel

Paralympics: 18-jähriger Maurice Wetekam schwimmt zur Medaille!

Maurice Wetekam hat bei den Paralympischen Spielen in Paris die erste Medaille für das deutsche Schwimmteam geholt. Über die 100m Brust schwamm der 18-jährige Dortmunder im Finale der Startklasse SB9 zu Bronze.

In 1:07,04 Minuten hielt Wetekam in einem spannenden Kampf um Platz drei den unter neutraler Flagge startenden Artem Isaev knapp um 2,5 Zehntel hinter sich. Für den deutschen Youngster ist es der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Gold und Silber sicherten sich der Italiener Stefano Raimondi (1:05,28) und der französische Lokalmatador Hector Denayer (1:05,91).

Über die 100m Freistil schwamm die eigentlich in der Startklasse S4 klassifizierte Tanja Scholz in 1:27,07 Minuten auf einen starken fünften Platz im Finale der Startklasse S5. Da ihre Startklasse in Paris über diese Strecke nicht angeboten wurde, war Scholz im S5er-Feld mit dabei. Der Sieg ging hier an die Britin Tully Kearny (1:15,10). In den kommenden Tagen wird die mehrfache Weltmeisterin Scholz noch über die 150m Lagen, 50m Freistil und 50m Rücken antreten.

Auch Verena Schott hatte sich einen Startplatz in den heutigen Finals erschwommen. Über die 200m Lagen kam die Potsdamerin in 3:15,11 Minuten auf den siebten Platz und war damit satte sechs Sekunden schneller als noch im Vorlauf. Auch hier ging Gold nach Großbritannien: Gold schnappt sich Maisie Summers-Newton, die in 2:56,90 Minuten als Einzige die Marke von 3 Minuten unterbieten konnte.

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Paralympics: Maurice Wetekam schwimmt als Zweitschnellster ins Finale

Drei Finaltickets gab es am zweiten Wettkampftag der Paralympics in Paris für das deutsche Schwimmteam. Hoffnungen für die Endläufe weckte dabei Maurice Wetekam.

Über die 100m Brust lieferte der 18-jährige Dortmunder in 1:07,79 Minuten die zweitschnellste Zeit des Feldes ab. Nur dem unter neutraler Flagge startenden Artem Isaev (1:07,48) musste Wetekam knapp den Vortritt überlassen.

Einen weiteren Finaleinsatz gibt es erneut auch für Tanja Scholz. Nachdem die Elmshornerin gestern bereits über die 200m Freistil im S5-Finale stand, wiederholte sie dies heute auch auf der halben Distanz. In 1:25,78 Minuten kam sie als Fünfte weiter und stellte erneut einen Paralympics-Rekord in der Startklasse S4 auf. Da die 100m Freistil in ihrer Startklasse bei den Paralympics nicht auf dem Programm stehen, startet die mehrfache Weltmeisterin auf dieser Distanz in der höheren Startklasse S5.

Die schnellste Zeit der Vorläufe kam von der Britin Tully Kearny (1:17,75). Auch Gina Böttcher war über die 100m Freistil am Start. Die mehrfache Europameisterin schwamm in 1:33,28 Minuten auf Platz elf. 

Verena Schott werden wir am Abend ebenfalls wiedersehen. In 3:21,73 Minuten schwamm die Potsdamerin als Siebte ins SM6-Finale über die 200m Lagen, in dem die Britin Maisie Summers-Newton (2:58,40) auf der Bahn vier starten wird.

Mit von der Partie war in den heutigen Vorläufen zudem Philip Hebmüller, der in der Startklasse S13 in 1:05,88 Minuten über die 100m Rücken auf Platz 13 kam.

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Bild: Tino Henschel

Paralympics-Auftakt: ''Wie wir uns das vorgestellt haben''

Am ersten Wettkampftag der Paralympischen Spiele in Paris hat es Tanja Scholz auf den 200 Meter Freistil (S5) ins Finale geschafft. Scholz stellte dabei bereits im Vorlauf einen paralympischen Rekord in der Startklasse S4 auf, schlug nach 3:08,53 Minuten im Ziel an. Die Schwimmerin vom PSV Neumünster ist eigentlich in die S4 klassifiziert, tritt aber in Paris die 200 Meter Freistil in der S5 an – in der S4 ist die Strecke nicht mehr paralympisch.

Als Achte zog die 40 Jahre alte Athletin bei ihrer Paralympics-Premiere direkt ins Finale ein. "So unglaublich – mein erstes Finale! Ich bin so aufgeregt", postete Scholz am Donnerstagnachmittag auf Instagram. Am Abend schlug die frischgebackene paralympische Rekordlerin nach 3:10,27 Minuten im Ziel an und sicherte sich so den achten Platz im Finale.

Die Elmshornerin freute sich sehr, dass sie es zu den Paralympics geschafft hatte, war aber dennoch enttäuscht, weil sie im Wasser nicht das zeigen konnte, was sie eigentlich zu leisten imstande ist. Scholz macht die kalte Wassertemperatur in der La Défense Arena zu schaffen, löst bei ihr Spastik aus.

"Ich finde das richtig schön!

Kein Finale über die 50 Meter Freistil (S6) gab es am Donnerstag für Verena Schott (BPRSV Cottbus), die bei den Paralympics in Tokio drei Mal Bronze gewinnen konnte. „Das war eher ein Einschwimmen für mich heute. Ich bin ja eine, die gerne ein Race vor den Hauptwettkämpfen hat. Das war zum Gucken, wie so alles läuft“, sagte Schott, die in 38,92 Sekunden Zwölfte wurde.

Ein „bisschen Arbeit“ stehe bei Schott nun noch an, ehe es bereits am Freitag für sie weitergeht: die 200 Meter Lagen stehen an, also eine Strecke, auf der sie vor drei Jahren in Japan Dritte wurde. „Ich bin auf die nächsten Tage gespannt: Es war überwältigend zu sehen, dass jetzt wieder Zuschauer da sind und wie die Atmosphäre hier ist“, sagte die Potsdamerin, die die Stimmung mit den Paralympics 2012 in London vergleicht: „Damals war das da auch so laut. Ich finde das richtig schön!“

"Dann kann es echt gut werden!"

Auch Philip Hebmüller (Düsseldorfer SC 1898) hatte am Donnerstag seinen ersten Auftritt auf der Paralympics-Bühne. „Es war ein unglaubliches Gefühl! Beim Einlaufen war es am lautesten. Ich habe noch den Lauf vom Franzosen Alex Portal mitbekommen – das war einfach unglaublich, da noch zu stehen und die Menge zu hören“, sagte der 17 Jahre alte Athlet nach seinem Wettkampf über die 100 Meter Schmetterling (S13). Mit einer Zeit von 1:01,48 Minuten wurde der Düsseldorfer Zwölfter.

„Ich bin Bestzeit geschwommen, das ist okay fürs erste Rennen.“ Hebmüller, dem die Runde bei der Eröffnungsfeier am Place de la Concorde am Mittwochabend „unfassbar viel Spaß“ gemacht hat, verspürt große Lust auf seine nächsten Wettkämpfe in der stimmungsvollen La Défense Arena: Jetzt, wo er die Atmosphäre und Abläufe im Wettkampftag kennt, will er sich „noch besser konzentrieren. Dann kann das echt gut werden!“

"Wie wir uns das vorgestellt haben"

Den ersten Wettkampftag fand Ute Schinkitz, die Bundestrainerin der deutschen Para Schwimmer, bereits sehr gut: „Es war wie wir uns das vorgestellt haben: Philip ist eine tolle Bestzeit geschwommen – bei seinen ersten Paralympics. Tanja ist außerdem direkt ins Finale gekommen, ich bin sehr stolz auf ihre Leistung heute. Verena wäre persönlich gerne etwas schneller geschwommen, aber das war ein guter Auftakt für sie.“ Am Freitag sind vier deutsche Schwimmerinnen und Schwimmer in der lauten La Défense Arena gefordert: Gina Böttcher und Tanja Scholz gehen in den 100 Meter Freistil (S5) an den Start, auch Hebmüller hat wie Scholz direkt sein zweites Rennen: die 100 Meter Rücken (S13). Verena Schott hat am Freitag ebenfalls ihren zweiten Auftritt, schwimmt die 200 Meter Lagen (SM6). Auf dieser Strecke gewann sie 2021 in Tokio Bronze. Maurice Wetekam, der Silbermedaillengewinner der vergangenen beiden Weltmeisterschaften (100 Meter Brust, SB9) feiert morgen seine Paralympics-Premiere.

Text: Patrick Dirrigl / DBS - Bild: Tino Henschel

Tanja Scholz schwimmt ins Paralympics-Finale

Tanja Scholz wird das deutsche Schwimmteam am ersten Wettkampftag der Paralympics in Paris im Finalabschnitt vertreten. Die Elmshornerin qualifizierte sich in 3:08,53 Minuten als Achte für den Endlauf der Startklasse S5 über die 200m Freistil am heutigen Abend.

Damit stellte Scholz auch einen neuen paralympischen Rekord in der Startklasse S4 auf. Da die 200m Freistil in ihrer Startklasse bei den Paralympics nicht auf dem Programm stehen, startet die mehrfache Weltmeisterin auf dieser Distanz in der höheren Startklasse S5. Die schnellste Zeit der Vorläufe kam von der Britin Tully Kearny (2:49,40). 

Auch zwei weitere Mitglieder des deutschen Teams waren heute in den Vorläufen am Start. Den Auftakt hatte Verena Schott gemacht. Die erfahrene Spitzenschwimmerin aus Potsdam kam über die 50m Freistil in der Startklasse S6 in 38,92 Sekunden auf Platz zwölf.

Ebenfalls Rang zwölf gab es zudem für den 17-jährigen Neusser Philip Hebmüller, der die 100m Schmetterling in der Startklasse S13 nach 1:01,48 Minuten beendete.

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Bild: Tino Henschel

15-jähriges US-Talent Mijatovic schwimmt 15:15 Minuten über 1500m

In der zurückliegenden Woche wurden in Australiens Hauptstadt Canberra die Junioren Pan Pacific Meisterschaften ausgetragen, denen insbesondere der 15-jährige US-Amerikaner Luka Mijatovic seinen Stempel aufdrückte.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte das Nachwuchstalent für Furore gesorgt, da er zahlreiche Altersklassenrekorde von Michael Phelps und Bestmarken der australischen Schwimmlegende Ian Thorpe eindrucksvoll verbessern konnte. Nun knüpfte der Schwimmer der Plesanton Seahawks (Kalifornien) an diese Erfolge an. 

So verbesserte Mijatovi seine bisherige Bestzeit über die 1500m Freistil um satte zehn Sekunden und schwamm in 15:15,95 Minuten schneller als je ein amerikanischer 15-Jähriger zuvor. Die bisherige Bestmarke (15:17,09) von Evan Pinion stammte aus dem Jahr 2010. Seine Rekordserie setze Luka Mijatovic in Canberra auch über die 200m (1:47,96) und 800m Freistil (7:56,91) fort und trug sich erneut mit diesen Glanzleistungen in die Allzeit-Bestenlisten ein. 

Auch in der Breite präsentierten sich Amerikas Nachwuchsschwimmer besonders stark und konnten souverän das Medaillenranking für sich entscheiden. Mit 21 Goldmedaillen und insgesamt 44 Podestplätzen war das Team USA bei den Junior Pan Pacs eine Klasse für sich. Auf Platz zwei und drei im Medaillenspiegel folgten Japan und Australien. 

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Die Starts des deutschen Schwimm-Teams bei den Paralympics 2024

Die Blicke der Schwimmwelt richten sich wieder auf Paris: Ab Donnerstag geht es hier bei den Paralympischen Spielen 2024 um Titel und Medaillen. Deutschland schickt ein kleines, aber hochkarätiges Schwimmteam an den Start.

Mit 12 Schwimmerinnen und Schwimmern wird Deutschland bei den Paralympics 2024 vertreten sein. Insgesamt 41 Starts stehen für sie auf dem Programm.

Den Auftakt für das deutsche Team macht am Donnerstag Verena Schott. Die Potsdamerin wird über die 50m Freistil an den Start gehen. Auch Philip Hebmüller und Tanja Scholz greifen direkt am ersten Wettkampftag ins Geschehen ein.

Die Starts des deutschen Schwimmteams bei den Paralympics 2024:  

29.08.2024:

  • 50m Freistil (S6): Verena Schott
  • 100m Schmetterling (S13): Philip Hebmüller
  • 200m Freistil (S5): Tanja Scholz

30.08.2024:

  • 100m Freistil (S5): Gina Böttcher 
  • 100m Freistil (S5): Tanja Scholz
  • 200m Lagen (SM6): Verena Schott
  • 100m Brust (SB9): Maurice Wetekam
  • 100m Rücken (S13): Philip Hebmüller

31.08.2024:

  • 100m Rücken (S12): Maike Naomi Schwarz
  • 100m Rücken (S8): Mira Jeanne Maack
  • 400m Freistil (S13): Johanna Döhler

01.09.2024:

  • 200m Lagen (SM8): Mira Jeanne Maack
  • 150m Lagen (SM4): Gina Böttcher
  • 150m Lagen (SM4): Tanja Scholz
  • 150m Lagen (SM3): Josia Topf
  • 100m Brust (SB5): Verena Schott

02.09.2024:

  • 50m Freistil (S9): Malte Braunschweig
  • 50m Rücken (S3): Josia Topf
  • 50m Freistil (S13): Taliso Engel
  • 50m Freistil (S13): Maike Naomi Schwarz
  • 50m Freistil (S13): Elena Semechin (Krawzow)

03.09.2024:

  • 50m Schmetterling (S6): Verena Schott
  • 200m Lagen (SM13): Johanna Döhler
  • 200m Lagen (SM13): Philip Hebmüller
  • 200m Lagen (SM13): Taliso Engel

04.09.2024:

  • 100m Freistil (S12): Maike Naomi Schwarz
  • 400m Freistil (S8): Mira Jeanne Maack
  • 50m Brust (SB3): Gina Böttcher

05.09.2024:

  • 200m Lagen (SM9): Maurice Wetekam
  • 100m Brust (SB13): Philip Hebmüller
  • 100m Brust (SB13): Taliso Engel
  • 100m Brust (SB12): Elena Semechin (Krawzow)
  • 100m Brust (SB13): Johanna Döhler

06.09.2024:

  • 100m Schmetterling (S9): Malte Braunschweig
  • 50m Freistil (S3): Josia Topf
  • 50m Freistil (S4): Tanja Scholz

07.09.2024:

  • 100m Rücken (S6): Verena Schott
  • 200m Freistil (S3): Josia Topf
  • 50m Rücken (S4): Gina Böttcher (Finale)
  • 50m Rücken (S4): Tanja Scholz (Finale)

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Links zu den Paralympics 2024:

Bild: Tino Henschel

Sun Yang siegt beim Comeback - nimmt LA 2028 ins Visier

Nachdem die vierjährige Dopingsperre des dreifachen Olympiasiegers und elffachen Weltmeisters Sun Yang im Mai endete, feierte der 32-jährige Chinese in diesen Tagen seine Rückkehr ins Wettkampfgeschehen.

Bei den nationalen Sommermeisterschaften setzte sich der Freistilspezialist direkt bei seinem Wiedereinstieg gegen die gesamte Konkurrenz durch und schwamm über die 400m Freistil scheinbar gewohnheitsgemäß an die Spitze des Klassements. 

Auch wenn die Siegerzeit Sun Yangs von 3:49,58 Minuten bei den zurückliegenden Olympischen Spielen nicht für einen Platz unter den Top 20 gereicht hätte, zeigte sich der Asienrekordhalter zufrieden mit seiner Leistung und erklärte im Interview nach dem Rennen, dass dieses Ergebnis ein guter Beginn für sein Comeback gewesen sei.

Zudem gab er bekannt, die Teilnahme an Olympia 2028 definitiv in Erwägung zu ziehen. Nach den durch die Dopingsperre verpassten Spielen von Tokio und Paris. wären die Wettkämpfe in Los Angeles die insgesamt vierten olympischen Titelkämpfe für Sun Yang. 

Der Fall "Sun Yang" sorgte in den Jahren 2018 bis 2021 mehrfach für große Wellen in der Schwimmwelt. Der Sportgerichtshof CAS sah es 2020 und 2021 in mehreren Verhandlung als erwiesen an, dass sich Sun Yang der Manipulation von Dopingproben schuldig gemacht hat. 

Weitere Hintergründe zum Fall Sun Yang gibt es hier:

Paralympics, DKM, WM & mehr: Diese Schwimm-Highlights gibt es 2024 noch!

Auch wenn die Olympischen Spiele in Paris bereits hinter uns liegen, hat der Schwimmsport im laufenden Jahr noch einiges mehr zu bieten. Ein paar ausgewählte Highlights haben wir euch hier einmal zusammengestellt: 

Paralympics - Paris - 29.08.-07.09.

Nach den packenden olympischen Schwimmwettbewerben, sind ab nächster Woche (29.08 - 07.09) nun auch die paralympischen Schwimm-Asse in Paris gefordert. Auch das deutsche Team schickt zwölf Hoffnungsträger an den Start, die in den Kampf um Edelmetall eingreifen möchten. Mehr dazu hier: 12 für Paris: Das deutsche Schwimmteam für die Paralympics 2024 

Weltcup-Serie (18.10. - 02.11.)

Traditionell auf der Kurzbahn ausgetragen, geht es ab Mitte Oktober bei der Weltcup-Serie auch in diesem Jahr auf Punkte- und Rekordjagd. An drei aufeinanderfolgenden Wochenenden wird der Weltcup in Shanghai (18. - 20.10), im südkoreanischen Incheon (24. - 26.10) sowie in Singapur (31.10 - 02.11) Station machen. 

Weltcup-Serie Freiwasser

Auch im Freiwasser stehen im Herbst drei Wettkämpfe als Teil der Weltcup-Serie an. Nach den olympischen Rennen in der Seine, werden die nächsten Open Water Rennen in Portugal (12.10), Hongkong (26./27.10) und Saudi Arabien (22./23.11) stattfinden. 

Kurzbahn-DM 2024 (14.-17.11.)

Vom 14. bis 17. November lädt die Schwimmoper in Wuppertal zu den alljährlichen Deutschen Kurzbahnmeisterschaften ein. Neben zahlreichen deutschen Meistertiteln wird es unter Anderem auch um die Qualifikation für die anstehende Kurzbahn-WM gehen. 

DMS Bundesliga (30.11./01.12.)

Im Rahmen der DMS (30.11/01.12) wird das jährliche Kräftemessen von Deutschlands Schwimmvereinen ausgetragen werden. Neben der Frage, ob die Frankfurter Männer und die Damen der SG Neukölln ihre Titel verteidigen können, erwarten uns auch im Kampf um den Klassenerhalt in der 1.Bundesliga bzw. dem möglichen Aufstieg in eben diese Liga womöglich viele packende Rennen. 

Kurzbahn-WM (10.-15.12.)

Kurz vor Weihnachten wird die weltweite Schwimmelite zu den Titelkämpfen der Kurzbahn-WM zusammen kommen und vom 10. bis 15. Dezember in Ungarns Hauptstadt Budapest zu Gast sein. Es gilt dann, dem ereignisreichen Sportjahr 2024 einen glänzenden Abschluss zu setzen. 

Ex-Weltmeisterin Boglarka Kapas kündigt Karriereende an

Mit gerade einmal 15 Jahren startete Boglarka Kapas bei ihren ersten Olympischen Spielen in Peking. Seit 2008 ist die Ungarin ein fester Bestandteil der internationalen Schwimmelite und stand bei großen Meisterschaften regelmäßig auf dem Siegertreppchen. Nun hat die 31-Jährige für kommenden Dezember ihr Karriereende angekündigt. 

Die Kurzbahn-Weltmeisterschaften, die vom 10. bis 15. Dezember im heimatlichen Budapest stattfinden werden, sollen den Karriereabschluss für Boglarka Kapas bilden.

Zuletzt stand die vielseitige Schwimmerin bei ihren insgesamt fünften Olympischen Spielen im Halbfinale über die 200m Schmetterling, wo sie als 14. den Sprung ins Finale verpasste.

Als ihre größte Erfolge stehen Olympia-Bronze von Rio über die 800m Freistil sowie der WM-Titel 2019 über die 200m Schmetterling in den Geschichtsbüchern. Nachdem zuletzt Katinka Hosszu die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris verpasst hatte, scheint sich der Generationswechsel im ungarischen Schwimmsport weiter fortzusetzen. 

Flossen, Paddles, Pullbuoy & Co. - Hilfsmittel im Schwimmtraining richtig einsetzen

(Bild: Tino Henschel)

Trainingshilfsmitteln sind aus dem Schwimmsport nicht mehr wegzudenken. Früher war der Schwimmer mit einem Schwimmbrett, einem Paar Paddles und einem Pullbuoy perfekt ausgestattet. Heutzutage aber haben Trainer eine Vielzahl diverser Möglichkeiten von Trainingshilfsmitteln, beginnend bei den verschiedensten Arten von Paddles bis hin zu elektronischen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Taktgebern, welche über ein akustisches Signal dem Schwimmer die zu schwimmende Frequenz vorgeben. Wir haben einmal für die "Klassiker" unter die Lupe genommen, was denn beim Training mit Paddles, Flossen und Pullbuoy sinnvoll ist.

Der zweckmäßige Einsatz von Paddles

Paddles, oft auch noch als Handbretter bezeichnet, sind die wohl am häufigsten verwendeten Trainingsgeräte im gegenwärtigen Schwimmsport. Viele Trainer und Athleten erwarten sich dadurch primär eine Verbesserung der Kraft und dadurch eine Verbesserung ihrer Schwimmleistung. Gerade bei den Paddles sollte aber der Einsatz der richtigen Art sehr gut überlegt sein, damit positive Anpassungen erzielt werden.

Eine besondere Art stellen die sogenannten Anti- oder auch Negativpaddles dar. Diese Paddles verringern die Antriebsfläche für den Vortrieb. Daher muss sich ein Schwimmer besonders auf seine gesamte, für den Vortrieb wirksame Fläche konzentrieren. Beim Sportler wird dadurch die Differenzierungsfähigkeit (der richtige Krafteinsatz) – bei Schwimmern auch das Wassergefühl genannt – geschult.

Praxistipp: Verwenden Sie Negativ-Paddles auch bei technischen Übungen und bei hohen Geschwindigkeiten - Dauermethoden über 400 m sind nicht empfehlenswert. Die Kombination von einem Negativ-Paddle auf einer Handfläche und keinem Paddle oder einem normalen Paddle auf der anderen Handfläche, sind im Techniktraining durchaus empfehlenswert!

Viele Paddles vergrößern die Handflache und erhöhen damit die vortriebswirksame Fläche. Es gibt sie in unzähligen Formen, Farben und Größen.
Die Vergrößerung der Handfläche beträgt bei Fingerpaddles nur wenige cm² und reicht bei großen Paddles teilweise bis zur 3-4 fachen Größe der Handfläche.

Empfehlenswert:

  • gezielter Einsatz von Paddles zur Verbesserung diverser Kraftleistungen im Vortrieb – Techniktraining (kann zu Beginn nur für ein paar wenige Schwimmzyklen sein!)
  • Einsatz von Paddles für Slow-Motion (Zeitlupen-Training)
  • Verwendung von verschiedenen Paddles (in Gruppen können Paddles auch untereinander kurzfristig getauscht werden)
  • Einsatz von Paddles in Kombination mit Flossen
  • Einsatz von Paddles in Kombination mit Pullbuoy
  • Die Paddles werden nur an den Fingern fixiert (Gummi für Handgelenksfixierung entfernen), damit der Schwimmer die Eintauchphase und Unterwasserwasserphase bewusster ausführen muss.

Nicht empfehlenswert:

  • Einsatz ohne ausreichendem Aufwärmen der Gelenke (Schulter-, Ellenbogen-, und Handgelenk)
  • Einsatz bei langen Dauermethoden – meist in Verbindung mit zu langsamen Tempo
  • wenn ein Schwimmer behauptet – er könne nur mit seinen eigenen Paddles schwimmen
  • langer und monotoner Einsatz von Paddles kann zu Schulter – Problemen führen

Praxistipp: Wenn Sie lange Dauermethoden mit Paddles (1 – 3 fache Vergrößerung der Fläche) schwimmen lassen, die Geschwindigkeit aber unverändert zum Schwimmen ohne Paddles ist, besteht folgendes Problem: Die Technik (Zugmuster) ist nicht mehr optimal oder die Zugfrequenz ist verringert! Diese falschen Bewegungsmuster werden vom Körper gespeichert und führen folglich nicht zu einer gewünschten positiven Anpassung der Schwimmleistung.

Der zweckmäßige Einsatz von Pullbuoy und Pullkick

Bei diesem Trainingsgerät ist interessant zu beobachten, dass es viele Sportler gibt, die einen Pullbouy als Erleichterung ansehen und bei anderen der Pullbuoy eine Erschwerung darstellt, da der Vortrieb der Beine wegfällt. Bei häufigem Einsatz ökonomisiert der Schwimmer die Technik mit dem Pullbuoy, und es kann vor allem bei Grundlagenausdauer Belastungen zur Verbesserung der Schwimmgeschwindigkeiten verbunden mit einem Abfall der Herzfrequenz und Laktatwerten kommen. Bei Wettkampfgeschwindigkeiten ist der Pullbouy kein Vorteil, da der Vortrieb der Beine fehlt. 

Empfehlenswert:

  • beim Erlernen verschiedener Techniken in allen Schwimmdisziplinen
  • Erlernen von Fein- und Feinstform beim Brustbeinschlag
  • Verwendung des Pullbuoy zwischen den Unterschenkeln beim Rücken- und Freistilschwimmen (verbunden mit Hauptaugenmerk Schulterrotation)
  • Verwendung des Pullbuoy in Kombination mit fixierten Sprunggelenken (Schlauch)
  • Verwendung des Pullbuoy in Kombination mit Paddles bei hohen Geschwindigkeiten oder Slow-Motion Ausführungen
  • Verwendung des Pullbuoy wenn die Beine durch diverse Vorbelastungen stark ermüdet sind (Bsp. Triathlon oder diversen Kraftübungen vor dem Schwimmen)

Nicht empfehlenswert:

  • bei langen Dauermethoden
  • beim Einschwimmen

Der zweckmäßige Einsatz von Flossen

Durch den Einsatz von Flossen und den dadurch erhöhten Vortrieb, können für die Arme technische Elemente bei Bewegungen erleichtert werden, und Wettkampfgeschwindigkeiten besser erreicht werden.

Empfehlenswert:

  • Erlernen von Wellen-Delphinbewegungen im Wasser (auch Verwendung von weichen Monoflossen bereits bei jungen Schwimmern möglich)
  • Das Monoflossenschwimmen ist meistens auch verbunden mit der Verwendung von Mittelschnorcheln, welche auch für andere technische Übungen später bestens geeignet sind
  • Optimierung von aktiver Sprunggelenksarbeit
  • Verbesserung von spez. Kraftausdauerleistungen der Beinarbeit
  • Verbesserung von Tauch(Hypoxie) -elementen
  • Erlernen von höheren Geschwindigkeiten
  • Verbesserung der Beweglichkeit im Sprunggelenk

Nicht empfehlenswert:

  • Wenn die Flossen zu hart sind kommt es rasch zu Überbelastungen (Sprung und Kniegelenk)
  • Bei Dauermethoden mit Flossen kann es zu Blasenbildung an den Füßen kommen (Die Verwendung von Neopren-Söckchen schafft hier Abhilfe)
  • Dauermethoden über 1000 Meter mit Flossen sind nicht ratsam.

Praxistipp: Vor allem der Einsatz von weicheren Kurzflossen ist sehr ratsam. Sehr große Flossen (wie bei Tauchern) und sehr harte Flossen sind für das gewöhnliche Schwimmtraining hingegen meist nicht empfehlenswert.

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SONST Training Tools3

Fazit:

Zusammenfassend sollten Trainer und Sportler den Einsatz der Trainingsmittel sehr gut überlegen und planen. Die Optimierung von Technik und Koordination beziehungsweise die Verbesserung von bestimmten konditionellen Fähigkeiten sollten beim Einsatz von Hilfsmitteln stets im Vordergrund stehen. Technik- und Koordinationstraining unterliegt diversen Kriterien und die unzähligen Kombinationsmöglichkeiten der koordinativen Fähigkeiten mit diversen Druckbedingungen sollten auch im Schwimmen nicht vergessen werden. Zur Verbesserung von konditionellen Fähigkeiten (z.B. Kraft) müssen die Belastungskomponenten (Reiznormative) berücksichtigt werden. Oft ist das Überdistanztraining mit Pullbouy und Paddles nicht empfehlenswert.

Der moderne Schwimmsport und das oft als monoton bezeichnete Schwimmtraining darf und sollte durch den gezielten, geplanten und langfristig methodisch richtigen Einsatz von Trainingshilfsmitteln künftig noch abwechslungsreicher und interessanter gestaltet werden  können.

Neue Trainingsreize sind gut für die für die Weiterentwicklung der Sportler. Ein zielgerichteter Einsatz von Trainingshilfsmitteln ist daher allen Trainern zu empfehlen und wird sich auf die Leistung positiv auswirken.


Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals in der Winterausgabe 2015 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket

12 für Paris: Das deutsche Schwimmteam für die Paralympics 2024

Das nächste Sporthighlight des Jahres steht unmittelbar bevor: In der kommenden Woche beginnen in Paris die Paralympics 2024. Deutschland wird mit einem 12-köpfigen Schwimmteam an den Wettbewerben teilnehmen.

Es ist ein vergleichsweise kleines, aber hochkarätiges Team, denn die Qualifikationskriterien für Paris waren durchaus anspruchsvoll. Sie orientierten sich an Platz sechs der Weltrangliste bzw. für Nachwuchstalente an Platz zehn.

Mit dabei ist so zum Beispiel erneut Taliso Engel, der Paralympics-Titelverteidiger sowie amtierende Welt- und Europameister über die 100m Brust in seiner Startklasse. Auch die Comeback-Stars Elena Semechin und Maike Naomi Schwarz sowie Routinier Verena Schott bringen Erfahrung auf dem paralympischen Podest mit. 

Als mehrfache Weltmeisterin reist Tanja Scholz nach Paris und auch Gina Böttcher hat sich in den vergangenen Jahren in der Weltspitze etabliert. Die jüngste im deutschen Team wird die Berlinerin Johanna Döhler sein. Sie gibt mit erst 14 Jahren ihr Debüt bei Paralympischen Spielen.

Die Schwimm-Wettbewerbe bei den Paralympics 2024 finden vom 29. August bis 7. September statt.

Das deutsche Schwimmteam für die Paralympics 2024:

Gina Böttcher, Malte Braunschweig, Johanna Döhler, Taliso Engel, Philip Hebmüller, Mira Jeanne Maack, Tanja Scholz, Verena Schott, Maike Naomi Schwarz, Elena Semechin, Josia Topf, Maurice Wetekam 

Bild: Tino Henschel

12 für Paris: Das deutsche Schwimmteam für die Paralympics 2024

Das nächste Sporthighlight des Jahres steht unmittelbar bevor: In der kommenden Woche beginnen in Paris die Paralympics 2024. Deutschland wird mit einem 12-köpfigen Schwimmteam an den Wettbewerben teilnehmen.

Es ist ein vergleichsweise kleines, aber hochkarätiges Team, denn die Qualifikationskriterien für Paris waren durchaus anspruchsvoll. Sie orientierten sich an Platz sechs der Weltrangliste bzw. für Nachwuchstalente an Platz zehn.

Mit dabei ist so zum Beispiel erneut Taliso Engel, der Paralympics-Titelverteidiger sowie amtierende Welt- und Europameister über die 100m Brust in seiner Startklasse. Auch die Comeback-Stars Elena Semechin und Maike Naomi Schwarz sowie Routinier Verena Schott bringen Erfahrung auf dem paralympischen Podest mit. 

Als mehrfache Weltmeisterin reist Tanja Scholz nach Paris und auch Gina Böttcher hat sich in den vergangenen Jahren in der Weltspitze etabliert. Die jüngste im deutschen Team wird die Berlinerin Johanna Döhler sein. Sie gibt mit erst 14 Jahren ihr Debüt bei Paralympischen Spielen.

Die Schwimm-Wettbewerbe bei den Paralympics 2024 finden vom 29. August bis 7. September statt.

Das deutsche Schwimmteam für die Paralympics 2024:

Gina Böttcher, Malte Braunschweig, Johanna Döhler, Taliso Engel, Philip Hebmüller, Mira Jeanne Maack, Tanja Scholz, Verena Schott, Maike Naomi Schwarz, Elena Semechin, Josia Topf, Maurice Wetekam 

Bild: Tino Henschel

Sun Yang gibt Comeback nach 4-jähriger Dopingsperre

Im Mai 2024 endete die Dopingsperre des chinesischen Olympiasiegers Sun Yang. Zu spät für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024, doch trotzdem wird der 32-Jährige seine Karriere wohl fortsetzen. In wenigen Tagen will Sun Yang sein Comeback im Wettkampfbecken geben.

Laut Berichten der chinesischen Nachrichtenseite Dawan ist Sun Yang für die vom 25. bis 28. August stattfindenden nationalen Sommermeisterschaften gemeldet. Es wäre für ihn der erste Wettkampf seit fünf Jahren.

Der Fall "Sun Yang" sorgte in den Jahren 2018 bis 2021 mehrfach für große Wellen in der Schwimmwelt. Der Sportgerichtshof CAS sah es 2020 und 2021 in mehreren Verhandlung als erwiesen an, dass sich Sun Yang der Manipulation von Dopingproben schuldig gemacht hat. 

Der Freistilspezialist hatte im September 2018 verhindert, dass Dopingfahnder bei ihm genommene Blutproben zur Analyse mitnehmen konnten, da er die Akkreditierungen des Testpersonals anzweifelte. Der Fall erhielt weltweit große mediale Aufmerksamkeit, da die Proben mit einem Hammer unbrauchbar gemacht wurden.

Weitere Hintergründe zum Fall Sun Yang gibt es hier:

 

Masters-Weltmeister und Olympiateilnehmer Klaus Dockhorn verstorben

Der einstige Olympiaschwimmer und amtierende Masters-Weltmeister Klaus Dockhorn ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben. Das gab sein Verein, der SV Halle / Saale, am Montag bekannt.

Der Schwimmsport war die große Leidenschaft des enthusiastischen Hallensers, der 1972 bei den Olympischen Spielen in München antrat und mehrfacher DDR-Meister über die 400 und 1500m Freistil wurde. 

Nicht nur bei seinem Heimatverein, dessen Schwimmabteilung er mehrere Jahre lang leitete, sondern auch in der gesamten deutschen Mastersszene war Dockhorn für sein Engagement bekannt und geschätzt. 

Noch im Februar war der gebürtige Heilbronner bei den Masters-Weltmeisterschaften in Doha am Start gewesen und gewann hier einen kompletten Medaillensatz. Unter anderem sicherte er sich in der AK 70 die Goldmedaille über die 100m Schmetterling.

"Seine Leidenschaft für den Schwimmsport und seine Hilfsbereitschaft werden uns stets in Erinnerung bleiben", schreiben seine Vereinskollegen des SV Halle. "Wir werden seine herzliche Art und sein unermüdliches Engagement sehr vermissen."

Bilder: SV Halle / Klaus Dockhorn

Olympia 2024: Mehr als die Hälfte der Medaillen wurden in Speedo Suits gewonnen

Im offiziellen Medaillenspiegel der Schwimmevents bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris hatten die USA die Nase vorn. Interessant ist nach dem großen Höhepunkt des Schwimmsports aber stets auch die Frage: Welches Material verhalf den Schwimmstars besonders oft zu Edelmetall?

Im inoffiziellen Ranking der Schwimmanzughersteller hatte Speedo klar die Nase vorn. Mehr als die Hälfte der Podestplätze in Paris wurde in Schwimmanzügen und -hosen der Premiummarke erschwommen.

Satte 29 Gold-, 23 Silber- und 23 Bronzemedaillen konnten die Speedo-Athleten verbuchen. Einer der größten Abräumer von ihnen war Frankreichs Superstar Leon Marchand, der vier Gold- und eine Bronzemedaille in seinem Heimatland bejubeln durfte.

Für das deutsche Team sorgte unter anderem Isabel Gose mit der Bronzemedaille über die 1500m Freistil für einen Glanzmoment. Auch sie hatte ihren Erfolg in einem der Speedo Fastskin Anzüge gefeiert.

Bild: IMAGO / L. Pereni

Florian Wellbrock: ''Aufgeben ist ein Fremdwort für mich!''

Florian Wellbrock zählte bei den Olympischen Spielen in Paris zu den Medaillenhoffnungen des deutschen Teams, doch für die Glanzmomente bei den Spielen sorgten stattdessen seine Trainingskollegen Lukas Märtens, Isabel Gose und Oliver Klemet. Nach den ernüchternden Wettkampfergebnissen in Frankreich meldete sich Wellbrock nun mit etwas Abstand auch erstmals selbst zu Wort.

"Bis heute kann ich mir noch nicht erklären, wieso ich bei all meinen Starts nicht die Leistung abrufen konnte, die ich draufhatte und zuvor im Training und anderen Wettkämpfen auch schon gezeigt habe", schreibt der 26-Jährige, der über die 800m und 1500m im Becken jeweils im Vorlauf ausgeschieden und auf den 10km als Titelverteidiger auf Platz acht gelandet war, auf Instagram.

"Ich fühlte mich in guter körperlicher Verfassung und habe mich auf die Wettkämpfe gefreut. Umso enttäuschter und ratlos war ich nach meinen Rennen, insbesondere nach den 1500m und den 10km", so der siebenfache Weltmeister. Am Rande der Spiele von Paris hatte Wellbrock nach den 1500m und den 10km darauf verzichtet, den Medienvertretern Interviews zu geben. In seinem Instagram-Post richtet er nun den Blick wieder nach vorn:

"Aber wer mich kennt, weiß, dass Aufgeben ein Fremdwort für mich ist und ich ein Kämpfer bin, der immer wieder aufsteht und weitermacht. Jetzt werde ich erstmal Urlaub machen, mir und meinem Körper eine Pause gönnen, um dann wieder anzugreifen", kündigt er an und ließ damit durchblicken, dass er weiterhin in der Weltspitze mitmischen will. 

Auch ein gutes Zeichen für seine Magdeburger Trainingsgruppe, in der Wellbrock für die Teamkollegen eine bedeutsame Rolle spielt. "Florian ist auch ein wichtiger Part der Leistungen von Lukas (Märtens), Isabel (Gose) und dem Rest der Trainingsgruppe", hatte so auch sein Coach Bernd Berkhahn in Paris erklärt. "Als Führungspersönlichkeit des Teams hat er daran großen Anteil." 

Berkhahn und Wellbrock werden zum Start der neuen Saison analysieren, wo die Gründe für das Abschneiden in Paris lagen, "und gerade auf der mentalen Ebene vielleicht neue oder andere Wege einschlagen...", schreibt Wellbrock und fügt hinzu: "..denn Los Angeles 2028 ist mein nächstes großes Ziel."

Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:

Bild: Christian Gold

Superstar statt verbranntes Talent | The Making Of: Léon Marchand

Talentierte junge Schwimmer zu ihrem vollen Potential zu führen, ist immer ein Spagat. Reizt man im Training zu früh die Grenzen aus, winken zwar vermeintlich tolle Erfolge im Nachwuchs- und Juniorenbereich, doch beim Übergang in den Erwachsenenbereich ist dann gern mal die Luft raus. Ein Beispiel, wie dieser Spagat gelingen kann, zeigt sich an Frankreichs neuem Lieblingssportler Léon Marchand.

Die körperlichen Voraussetzungen, um einmal zu einem hervorragenden Schwimmer heranwachsen zu können, zeigten sich bei dem vierfachen Olympiasieger von Paris schon früh. Dies verwundert nicht, denn er bekam das Schwimmer-Gen quasi in die Liege gelegt. Beide Eltern waren ehemalige Mitglieder der französischen Nationalmannschaft und Olympia-Teilnehmer.

Dennoch drängten sie ihren Sohn nicht, in ihren Fußstapfen zu folgen, sondern ließen ihn sich zunächst ausprobieren. "Sie wollten mich sogar eher bremsen oder davon abbringen (mit dem Schwimmsport anzufangen). Sie wissen, dass es eine der schwierigsten Sportarten ist und dass man viele Opfer bringen muss", erklärte Marchand im zurückliegenden Jahr im interview mit L´Equipe. Judo und Rugby standen bei ihm stattdessen im Kindesalter auf dem Programm. Zwar probierte er sich auch schon im Grundschulalter im Schwimmverein in Toulouse, dem auch sein Eltern angehörten, doch weil der hagere Jüngling im kalten Wasser schnell fror, wurde diese Aktivität erst einmal hinten angestellt. 

Nach und nach zog es ihn dann aber doch in das Element, in dem sich sein Eltern so spielerisch bewegten. "Als Kind wollte Léon wahrscheinlich schwimmen, um wie Mama und Papa zu sein; danach folgte er seinen Freunden. Ohne sich selbst jemals unter Druck zu setzen, nur weil es ihn glücklich machte", erklärte so auch Nicolas Castel, der Marchand in dessen Jugend- und Juniorenzeit coachte.

Erst ungefähr mit 11 bis 12 Jahren begann Marchand regelmäßiger und zielgerichteter zu trainieren. Aufgrund seiner körperlichen Entwicklung aber, die seinen gleichaltrigen Mitschwimmer etwas hinterher hinkte, musste er bei nationalen Jahrgangsmeisterschaften und ähnlichen Wettbewerben meist der Konkurrenz den Vortritt überlassen. Mit 15 schaffte er es dann doch in sein erstes Finale bei einer französischen Jahrgangsmeisterschaft. Ein wichtiger Schritt für den ehrgeizigen Jungen. "Er erkannte, dass er es schaffen konnte, dass es nicht nur eine Frage des Körpers war, sondern des Verlangens. Von da an waren seine Fortschritte beeindruckend", erinnert sich Castel. 

Obwohl bei dem jungen Schwimmtalent nun der Knoten geplatzt schien und großes Potential erkennbar war, hielten sich Castel und auch seine Eltern bewusst zurück damit, Léons Grenzen zu sehr auszureizen. Wassertraining gab es weiterhin nur einmal pro Tag und ein großer Fokus lag auf der Entwicklung technischer Fähigkeiten. Auch sportliche Aktivitäten an Land spielten eine wichtige Rolle, um die Motorik des Jungen zu schulen.

Auch seine heutige Paradestrecke, die 400m Lagen, entdeckte Marchand erst in dieser Zeit, im Jahr 2017 für sich. Damals gelang es ihm seine Bestzeit zunächst unter die Marke von fünf Minuten zu drücken und bis zum Saisonende auf 4:46,04 Minuten zu verbessern. Durchaus schnelle Zeiten für dieses Alter, doch auch ein "normaler" Leistungsbereich, in dem im vergleichbaren Alter auch die Finalisten der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften hierzulande schwimmen.

Doch von da an ging die Entwicklung rasant, auch weil er nun beim Größenwachstum etwas aufholte. 2018 gelang es Marchand, auch in der offenen Klasse über die 400m Lagen unter die Top Ten seines Landes vorzustoßen. Als 17-Jähriger trat Marchand 2019 dann im Juniorenbereich auch erstmals international in Erscheinung. Über die 400m Lagen gewann er Bronze zunächst bei der Junioren-EM und dann auch bei der Junioren-WM und stellte dabei einen neuen französischen Rekord auf. Auch über die 200m Lagen, 200m Brust, 200m Schmetterling und 100m Brust stand er hier im Finale. Genau jene Strecken, die ihm 2024 in Paris Olympiamedaillen einbrachten (Über die 100m Brust als Brustschwimmer in der französischen Lagenstaffel).

Kaum zu glauben: Erst jetzt steigerte sein Coach Castel die Anzahl der Trainingssessions für seinen Schützling, der nun auch mehrmals pro Tag im Wasser war. Dabei war Castel auch weiterhin stets darauf bedacht, Marchand möglichst breit zu schulen. Statt aber nun den Fokus darauf zu legen, im Juniorenbereich möglichst groß abzuräumen, ging der Blick auf die langfristige Perspektive Marchands. Die Anpassung des Trainings galt es zu verarbeiten und zunächst war dies auch mit sich nicht mehr explosiv verbessernden Leistungen verbunden. 

Der nächste große Sprung kam dann "erst" zwei Jahre später. 2021 zog Marchand erstmals die Blicke der gesamten Schwimmwelt auf sich, als er im Olympiafinale von Tokio über die 400m Lagen auf Platz sechs schwamm. Auch der Trainerlegende Bob Bowman, dem einstigen Mentor von Michael Phelps blieb dies nicht verborgen. Im Herbst 2021 wechselte Marchand in die USA, um fortan unter Bowman zu trainieren. Dieser lobte schon damals bei mehreren Gelegenheiten die auf den langfristigen Leistungsaufbau ausgerichtete Art und Weise, mit der Marchand in den Jahren zuvor von Castel am Beckenrand betreut wurde.

Die fokussierte Arbeit an weiteren technischen Aspkten wie den Delphinkicks, die schon ein Markenzeichen von Michael Phelps waren, sowie neue intensivere Trainingsreize entfesselten nun endgültig das Potential von Marchand. 2022 gab es zwei Weltmeistertitel und dann, im Jahr 2023, setzte Marchand die Fabelzeit von 4:02,50 Minuten über die 400m Lagen, mit der er den Weltrekord seines Vorbilds Michael Phelps knackte. Vergleiche mit der US-Schwimmlegende werden nicht erst seitdem immer wieder gezogen und sind für Marchand eine Ehre, wie er am Rande der Olympischen Spiele von Paris verlauten ließ. 

Doch für Superlative ist Marchand ab jetzt selbst zuständig. Egal, wo man während der zurückliegenden Wochen in Paris hinblickte: Überall waren Bilder und Videos von ihm zu sehen oder "Léon"-Sprechchöre zu hören. Die "Marchand-Mania" in der französische Hauptstadt war nicht nur eine spontane Welle der Euphorie der Gastgeber bei den Spielen im eigenen Land, sondern tatsächlich auch ein Ausdruck der Außergewöhlichkeit dieser Leistung, die Marchand mit seinen vier Goldmedaillen erbracht hatte. 

Ein Ergebnis, das auch deswegen zustande kam, weil bei Marchand die richtigen Reize zum richtigen Zeitpunkt gesetzt wurden, er die Liebe zum Schwimmen nie verlor und sein Umfeld stets den Blick auf seine langfristige Entwicklung hatte. Und so soll es für ihn nun auch weitergehen. Mit 22 Jahren hat Marchand eine glänzende Perspektive, um die Schwimmwelt auch weiterhin zum Staunen zu bringen. Und mit Bob Bowman einen Coach an seiner Seite, der genau weiß, wo nun an den nächsten Stellschrauben zu drehen ist.

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Bild: IMAGO / Insidefoto

Angelina Köhler: ‚‚Ich werde nochmal die Chance haben, es ist noch nichts vorbei.‘‘

Der undankbare vierte Platz. Die Holzmedaille. In der Öffentlichkeit werden vierte Plätze oftmals als eine ärgerliche Niederlage wahrgenommen, dabei sind es in der Realität meist nur wenige Hundertstelsekunden oder Zentimeter, die die Athleten vom begehrten Edelmetall trennen. Die sportlichen Leistungen sind deshalb nicht minder beeindruckend. Das jahrelange, intensive Training schlichtweg das Gleiche.

Dass vierte Plätze natürlich dennoch weh tun und eine große Enttäuschung hervorrufen können, erlebte zuletzt auch Angelina Köhler bei den Olympischen Spielen in Paris. Als amtierende Weltmeisterin an den Start gegangen, kämpfte sich die Wahl-Berlinerin über die 100m Schmetterling Runde für Runde weiter, verbesserte stets ihre Zeiten und landete im Finale schlussendlich auf dem vierten Platz. Zur Bronzemedaille fehlten lediglich 21 Hundertstelsekunden.

Unmittelbar nach dem Rennen flossen bei der deutschen Hoffnungsträgerin kräftig die Tränen über die verpasste Medaille - und das obwohl der vierte Platz bei ihrer Olympiapremiere zweifellos einen eindrucksvollen Erfolg darstellt. Insbesondere auch deshalb, da Köhler die Qualifikation für Tokio aufgrund eine Corona Infektion verpasst hatte.

Einige Tage nach dem olympischen Finale hatten wir die Gelegenheit mit Angelina Köhler über ihre Leistungen in Paris zu sprechen, ihre Emotionen einzuordnen und gemeinsam einen Blick voraus auf die nächsten Olympischen Spiele in Los Angeles zu werfen. "Es ist alles noch sehr emotional. Alle, die einmal Leistungssport gemacht haben, wissen, dass man immer mit dem Ziel zu gewinnen antritt und in erster Linie um die Medaillen kämpft", reflektierte die 23-Jährige bei einem Event ihres Sponsoren Speedo in Paris. Der vierte Platz bei Olympia ist deshalb stets mit einem bitteren Beigeschmack verbunden, auch wenn es nüchtern betrachtet ein herausragende Leistung ist, zu den Top Vier der Welt zu gehören.

Dennoch vermutet Köhler, dass sie der vierte Platz emotional noch eine Weile begleiten wird. So wurde ihr beispielsweise eine offizielle Urkunde ausgestellt, auf der eben diese Platzierung hervorgehoben wird. Ob die Urkunde einen festen Platz an der Wand der Schmetterlingsspezialistin finden wird, steht noch nicht fest, denn so kurz nach dem entscheidenden Wettkampf überwiegt noch die Enttäuschung, obwohl sich der Stolz so langsam immer mehr in den Vordergrund schiebt.

"Man denkt sich ab und zu, da hätte ich auch stehen können."

Die emotionale Achterbahnfahrt wird auch dadurch verstärkt, dass mit Lukas Märtens, Isabel Gose und Oliver Klemet gleich drei Teamkollegen aus der deutschen Schwimmmannschaft über gewonnenes Edelmetall jubeln durften. "Die Medaillen der Magdeburger zählen definitiv zu meinen olympischen Highlights und ich freue mich riesig mit ihnen. Dennoch denkt man sich ab und zu: Da hätte ich auch stehen können. Viel hat zu meiner eigenen Medaille ja nicht gefehlt", gibt Angelina Köhler ehrlich zu erkennen. 

Positive Zuwendung und Unterstützung bekam die Sportlerin der SG Neukölln insbesondere durch den engen Kontakt zu anderen Aktiven, die mit ähnlichen sportliche Schicksalen umgehen mussten. Besonders berührt habe sie eine Nachricht von Philip Heintz, der von seinen eigenen Erfahrungen im Nachgang an seinen vierten Platz bei den Weltmeisterschaften 2019 berichtete und Köhler Kraft und Mut spenden konnte: "Die Nachricht hat komplett widergespiegelt wie ich mich gefühlt habe und das hat mir extrem geholfen, mit meinen Emotionen klar zu kommen". Auch aus der Öffentlichkeit bekam die erste deutsche Schwimmweltmeisterin seit 2009 sehr viel positiven Zuspruch. Dies sei besonders wirkungsvoll gewesen, da Angelina Köhler zuletzt oft negativen Kommentaren ausgesetzt war, nachdem sie offen über ihre ADHS-Diagnose sprach.

"Ich werde nochmal die Chance haben, es ist noch nichts vorbei."

Nach den intensiven Wettkampftagen bei Olympia heißt es jetzt zunächst ausruhen und das Erlebte weiter verarbeiten, um dann mit neuer Kraft und Motivation in den nächsten olympischen Zyklus zu starten. Während der verbliebenen Zeit in Paris wurde das ewige Kachelnzählen neben Medienterminen von einem Besuch im Disneyland, Shoppingtrips und Feiern gehen ersetzt - ein wohlverdienter Ausgleich zu dem Trainingsmarathon der letzten Monate.

Dennoch wird bereits jetzt der Blick äußerst fokussiert auf die Olympischen Spiele von Los Angeles gerichtet. "Ich werde nochmal die Chance haben, es ist noch nichts vorbei", so Köhler. "In Paris habe ich mir selbst sehr viel Druck gemacht, in Los Angeles werde ich anders an die Wettkämpfe ran gehen", blickt sie ehrgeizig voraus. "Jetzt habe ich alles einmal durchgespielt, weiß wie der Hase läuft und kann beim nächsten Mal besser vorbereiten voll angreifen". Dazu gehöre auch, den olympischen Flair im Ganzen noch mehr zu genießen und den Moment, für den man ein ganzes Leben trainiert, voll auszukosten. Denn in Paris sei dieser Moment Angelina Köhler aufgrund der unzähligen neuen Eindrücke ein wenig durch die Hand geglitten.

Nichtsdestotrotz erfüllte sich mit der Olympiateilnahme ein großer Kindheitstraum für Angelina Köhler. Am Ende des Sommers soll noch ein Zweiter hinzukommen, denn es steht ein Segeltrip in der Südsee bevor. Und spätestens auf einem Boot am anderen Ende der Welt werden die freudigen Emotionen  von Paris sicherlich überwiegen.

Bild: Speedo

Olympia 2028: Schwimm-Weltverband will alle 50er Sprints für Los Angeles

Olympia 2024 ist gerade erst beendet, da richtet sich der Blick schon auf Los Angeles. In der Metropole an der Westküste der USA werden 2028 die nächsten Spiele im Zeichen der fünf Ringe ausgetragen. Vielleicht auch mit einem anderen Schwimm-Programm, als wir es in den vergangenen beiden Wochen in Paris erlebt haben.

Wie der australische Sydney Morning Herald vor wenigen Tagen berichtete, soll der Schwimm-Weltverband "World Aquatics" beim Internationalen Olympischen Kommitee (IOC) offiziell die Aufnahme der 50m Brust, Rücken und Schmetterling ins Programm der olympischen Beckenwettbewerbe angefragt haben. Die Kollegen berufen sich dabei auf anonyme Quellen aus Kreisen des Weltverbandes.

Bisher sind nur die 50m Freistil als einzige kurze Sprintstrecke Teil des Olympischen Programms. Die Aufnahme der weiteren 50m-Distanzen wurde in der Vergangenheit immer wieder gefordert, birgt jedoch einige Herausforderungen.

So muss der Weltverband gut begründen, dass sich die 50m-Distanzen stark genug von den bisher zum Programm gehördenden Strecken abheben, um einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Zudem dürfte durch die Aufnahme weiterer Strecken die Zahl der Teilnehmenden an den Schwimmevents nicht stärker steigen, denn das Bestreben des IOC besteht eigentlich darin, die Teilnehmerzahl zu senken. 

Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieses Thema in den kommenden Jahren weiter entwickelt. Auch Forderungen für die Aufnahme einer Freiwasserstaffel gab es in der Vergangenheit. Die letzte Änderung im Olympiaprogramm war die Aufnahme der 800m Freistil der Herren und 1500m Freistil der Damen sowie der gemischten 4x100m Lagenstaffel bei den Spielen 2021 in Tokio.

Das Olympische Programm - Schwimmen:

Freistil: 50, 100, 200, 400, 800, 1500m
Schmetterling: 100, 200m
Brust: 100m, 200m
Rücken: 100m, 200m
Lagen: 200m, 400m
Freiwasser: 10km

Ein Funke, der zum großen Feuer wurde!

Das deutsche Schwimmteam ist zurück von den Olympischen Spielen aus Paris. Mit drei Medaillen im Gepäck und unzähligen unvergesslichen Momenten sind sie wieder in der Heimat gelandet. Die Erlebnisse der vergangenen Wochen müssen nun erst einmal verarbeitet werden, doch schon jetzt scheint klar: Die Olympischen Spiele 2024 haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

"Ich bin sprachlos, dass die Spiele so gut gelaufen sind. Die Stimmung war unfassbar. Das waren unbeschreibliche Ereignisse", meinte so zum Beispiel Deutschlands Spitzensprinter Josha Salchow, der in Paris mit nationalen Rekorden über die 100m Freistil und mit der 4x100m Freistilstaffel glänzte und insgesamt neun Rennen vor dem berauschenden Publikum der Paris La Défense Arena absolvieren durfte. 

"Ich weiß nicht, welcher Tag heute ist, ich weiß nicht welche Uhrzeit es ist. Einfach schwimmen", ließ Salchow nach seinem letzten Rennen, dem Finale der Lagenstaffel enthusiastisch verlauten. "Man lebt quasi in einer eigenen Welt. Wenn man von Tag eins von den Erfolgen der anderen getragen wird, dann beflügelt das und macht unfassbar viel Spaß."

Der Traumstart des deutschen Teams mit der Goldmedaille von Lukas Märtens über die 400m Freistil und mehreren deutschen Rekorden direkt in den ersten Tagen hatte das Team auf einer Welle der Euphorie schwimmen lassen, die sich auch durch den einen oder anderen Rückschlag, der sich im Laufe der Schwimmwettbewerbe zeigte, nicht aufhalten ließ. "Nach dem Start war uns allen klar: Das wird was hier für Team Deutschland", erinnert sich so auch Lucas Matzerath, der über die 100m Brust auf einen starken fünften Platz schwamm. Mit der Silbermedaille von Oliver Klemet im letzten Schwimmrennen von Paris über die 10km im Freiwasser gab es dann auch den verdient glänzenden Abschluss für das Team, das von Zusammenhalt und Miteinander geprägt war.

"Das Motto 'Alle für einen und einer für alle' ist nicht nur so ein Spruch, sondern wir leben das richtig. Das macht einfach Bock", erzählte uns so auch Lucas Matzerath. "Das Team ist zusammengeschweißt, alle feuern sich gegenseitig an. Das stärkt natürlich dann jeden Einzelnen, wenn man so einen Rückhalt vom Team hat." Und auch Isabel Gose stimmte zu: "Wir hatten ein super Team, haben uns gegenseitig supportet."

Dieser Teamgeist fiel auch Außenstehenden auf. So schrieb der US-Starcoach Dave Marsh nach den Schwimmevents: "Teamenergie kommt von Teamzusammenspiel. Die Besten bei diesem Wettkampf waren Kanada, Deutschland und Frankreich. Sie konnten einen Funken in ein großes Teamfeuer verwandeln."

Dieses Feuer in den Athleten wird nun weiter lodern. Die Teilnahme an Olympischen Spielen birgt auch die Gefahr, dass nach dieser Erfüllung eines Lebenstraums bei einigen die "Luft raus" sein könnte. Doch wenn man auf das Team blickt, das in diesem Jahr in Paris am Start war, so scheinen diese Schwimmerinnen und Schwimmer jetzt erst recht loslegen zu wollen. "Wir sind jung. Wir haben eine tolle Perspektive", erklärt so auch Josha Salchow.

Tatsächlich sind die drei Medaillengewinner von Paris allesamt erst 22 Jahre jung. Bestes Alter also, um mit Blick auf Los Angeles 2028 noch einmal voll durchzustarten. Aus dem 25-köpfigen Team, das in Paris am Start war, haben fast alle ein Perspektive für die nächsten Olympischen Spiele und für diejenigen, die bis dahin aus der Mannschaft ausscheiden, stehen junge Nachwuchstalente aus dem Juniorenbereich als Nachrücker parat. 

Nicht nur der Teamgeist, sondern auch die Olympia-Stimmung, die sich über ganz Paris gelegt hatte, dürfte zur Begeisterung der Schwimmerinnen und Schwimmer beigetragen haben. Die französische Hauptstadt hat neue Maßstäbe gesetzt, was das "Olympia-Feeling" angeht. Es war eine sagenhaft positive Atmosphäre in der ganzen Stadt, die jeden mitgerissen hat, der dabei sein durfte. 

"So eine Stimmung zu erleben, das behält man sich fürs Leben. Und das macht Lust auf mehr", sagte so auch Melvin Imoudu, nachdem er in Paris in der Lagenstaffel noch einmal Finalluft schnuppern durfte. "Einfach geil, wir werden das für immer behalten", pflichtete ihm sein Staffelkollege Ole Braunschweig bei, der mit dem deutschen Quartett zum ersten Mal in einem Olympiafinale stand. "Für mich hat sich ein Kindheitstraum erfüllt, das war ein Meilenstein für mein Karriere."

Nach den intensiven Tagen von Paris muss nun erst einmal realisiert werden, was in den zurückliegenden zwei Wochen passiert ist. Die post-olympische Phase beinhaltet oft die Gefahr, nach einem euphorischen Hoch in ein Tief des Alltags zu fallen. Etwas Abstand und auch ein wenig Zeit außerhalb des Beckens können dabei helfen. Campingurlaube oder Trips mit Familien und Freunden stehen für die Schwimmerinnen und Schwimmer nun an. Bei Lucas Matzerath zum Beispiel geht es auf eine Europa-Rundreise gemeinsam mit seinem japanischen Brustschwimmerkollegen Yu Hanaguruma. Auch, dass der Deutsche Schwimm-Verband seit einigen Jahren dem Thema Sportpsychologie eine wichtige Rolle zuschreibt, wird für die nun anstehende Zeit nach den Spielen hilfreich sein.

Der Abstand zu den nächsten Olympischen Spielen ist jetzt am größten. Doch der Funke von Paris wird die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer begleiten und kann dabei helfen, das innere Feuer am Brennen zu halten, bis sich die Welt des Sports in vier Jahren in Los Angeles erneut im Zeichen der fünf Ringe zusammenfindet. Und so meint auch Josha Salchow: "Bei vielen ist der Hunger jetzt noch größer. Denn sie haben gesehen, was bei Olympia möglich ist und was dieses Event eigentlich bedeutet!"

Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:

Bilder: IMAGO / GEPA / USA Today / Eibner

Star-Coach Bob Bowman: Mehr Olympiagold in Paris als ganz Australien

Die Olympischen Spiele in Paris liegen hinter uns und einmal mehr haben die USA die meisten Medaillen abgeräumt. Sowohl im Gesamtmedaillenspiegel der Spiele als auch bei den Schwimm-Events lagen sie am Ende ganz vorn. Das Collegesystem in den Staaten setzt nach wie vor Maßstäbe, wenn es um breit aufgestellten Hochleistungssport geht.

Das erkennt man auch daran, dass zahlreiche Athleten anderer Nationen, die in Paris auf dem Podium standen, an den US-Colleges ihre Bahnen ziehen. Unter anderem bei Star-Coach Bob Bowman, dessen Schützlinge bei den Olympischen Spielen 2024 besonders viel Edelmetall abräumten.

Auf insgesamt 19 Medaillen kamen die Schwimmerinnen und Schwimmer, die in dieser Saison bei Bowman trainierten bzw. trainieren*. Das sind genauso viele Podestplätze, wie das gesamte australische Team im Becken und Freiwasser erkämpfen konnte.

Der größte Abräumer aus der Bowman-Gruppe war dabei Léon Marchand. Der französische Superstar kam allein auf vier Goldmedaillen sowie eine Bronzeplakette. Ebenfalls Olympiasieger wurde sein ungarischer Trainingskollege Hubert Kos, der in Paris die 200m Rücken gewann.

Aus der Riege der in dieser Saison unter Bowman trainierenden US-Schwimmer war Regan Smith die fleißigste Medaillensammlerin. Mit zwei Gold- und drei Silbermedaillen kehrt sie nach Hause zurück.

Aus zahlreichen Nationen zusammengesetzte Trainingsgruppen gibt es jedoch nicht nur in den USA: Die internationale Riege des Magdeburger Coaches Bernd Berkhahn räumten in Paris ebenfalls kräftig Medaillen ab. Je zweimal Gold und Silber sowie eine Bronzemedaille gab es. Platz sieben im Nationenmedaillenspiegel wäre das gewesen. Damit hatte die Magdeburger Trainingsgruppe in Paris genauso viele Schwimm-Olympiasieger wie ganz China.

Die Coaches im Schwimm-Medaillenspiegel bei Olympia 2024: 
 
  Land Gold Silber Bronze Ges.
1 USA 8 13 3 28
  TEAM BOWMAN 8 7 4 19
2 Australien 7 9 3 19
3 Frankreich 4 1 2 7
4 Kanada 3 2 3 8
5 Ungarn 3 1 1 5
6 China 2 3 7 12
  TEAM BERKHAHN 2 2 1 5
7 Italien 2 1 3 6
8 Schweden 2 - - 2
9 Großbritannien 1 4 - 5
10 Deutschland 1 1 1 3

.

*Bowman coachte bis zum Frühjahr das Collegeteam der Arizona State University. Nachdem seine Crew US-Meister bei den Herren geworden war, gab der Erfolgcoach seinen Wechsel an die Universität von Texas bekannt, wohin ihm einige seiner Athleten folgten. An Bowmans Stelle übernahm Herbie Behm die Rolle als Chef-Coach in Arizona. Die Olympiaerfolge der dort verbliebenen Athleten sind also auch ihm anzurechnen.

Hinter den Kulissen: Als Schwimm-Journalist bei Olympia

Olympische Spiele sind nicht nur für die Aktiven und deren Coaches ein Highlight. Auch alle Mitwirkenden rund um das Event haben Monate oder sogar Jahre lang auf dieses Event hingefiebert. Seien es Funktionäre, Volontäre oder auch die Medienschaffenden, die eigentlich ja einen neutralen Blick behalten sollen, aber sich natürlich auch immer wieder von den Emotionen mitreißen lassen. Wir nehmen euch ein wenig mit hinter die Kulissen der Olympia-Berichterstattung.

Auch für unsere kleine, schwimmbegeisterte Redaktion war es ein Highlight, als wir die Info bekamen: Ihr habt das Ticket für Paris 2024. Eine von insgesamt 280 Akkreditierungen, die es vom IOC für deutsche Journalisten und Fotografen gab, wurde uns zugeteilt.

Zwar sind wir kein großer Verlag mit etlichen Publikationen, aber eines von nur zwei in Deutschland ansässigen unabhängigen Newsportalen, das sich ausschließlich der olympischen Kernsportart Schwimmen widmet. Als "Spezialisten" bekamen wir daher auch eine Akkreditierung, die ausschließlich für den den Zugang zu den beim Schwimm-Weltverband organisierten Sportarten berechtigt (Schwimmen, Wasserball. Wasserspringen, Synchronschwimmen, Freiwasserschwimmen). 

Olympia - das heißt für die Berichterstattenden: Kurze Nächte und hektische Tage. Während viele Kollegen in den Pausen der Schwimmwettbewerbe zu anderen Wettkampfstätten pendelten, lag der Fokus unseres Chefredakteurs Sebastian, der live für euch vor Ort war, voll auf den Ereignissen in der Paris La Défense Arena bzw. in der Seine. Unterstützung gab es dabei von sechs weiteren Redakteurinnen und Redakteuren, die zum Teil von Deutschland aus und zum Teil auch direkt aus Paris für euch berichtet haben. 

Am Morgen wurden Stories vom Vorabend verarbeitet und die Vorläufe vorbereitet. Von 11 bis 13 Uhr stand die Berichterstattung zu den Vorläufen auf dem Programm. Interviews mit Coaches und Aktiven sowie Artikel über Entwicklungen am Beckenrand füllten die Pause. Entweder geschah dies direkt auf der Medientribüne, im (zum Glück) fußläufig nur fünf Minuten entfernten Hotel oder dem Medienzentrum der Schwimmhalle. Bis zu 400 Kollegen aus aller Welt waren hier eifrig dabei Texte zu verfassen, Bilder zu bearbeiten und Informationen auszutauschen.

SONST Olympia2024 Press2

Das Highlight eines jeden Tages waren ohne Zweifel die Finals am Abend! Mit einer Besonderheit: Schwimmen ist bei Olympia auch bei den Medienschaffenden so beliebt, dass man selbst mit einer Akkreditierung nicht einfach so rein kommt. Dazu benötigte es zusätzliche für die Finalabschnitte Tickets, die von den nationalen Dachorganisationen für jeden Tag neu verteilt wurden. Insgesamt 350 Tischplätze und weitere 350 Sitzplätze ohne Arbeitstisch gab es auf der Pressetribüne. Zudem fanden etwas mehr als 300 Fotografen Platz in der 15.000 Zuschauer fassenden Arena.

Besonders an den Tagen, an denen Leon Marchand die Halle zum Kochen brachte, war jeder einzelne dieser Presseplätze besetzt. Das hieß auch: Man musste früh genug vor dem Abschnitt da sein, um sich noch einen Arbeitsplatz zu sichern. Und am besten nicht irgendeinen, sondern einen Platz, der es ermöglicht schnell in die Interviewzone zu gelangen, in der die Schwimmstars den Medienvertretern nach ihren Rennen, Rede und Antwort standen. So manches Finale wird in dieser "Mixed-Zone" am Bildschirm verfolgt, während man auf diejenigen wartet, die ihre Rennen bereits hinter sich haben. 

SONST Olympia2024 Press1

Etwas mehr als eine Handvoll schreibende Journalisten aus Deutschland hatte sich in Paris in der ersten Wettkampfwoche auf die Schwimmevents fokussiert. Hinzu kamen Rundfunkreporter und natürlich die Mitarbeitenden der TV-Sender. Bei den Finals wurden es manchmal einige mehr. Besonders aber nachdem Lukas Märtens mit Gold geglänzt hatte, lockte der frisch gebackene Olympiasieger auch die Journalisten aus Deutschland in die Schwimmhalle, sodass hier auf einmal gut 20 aufnahmebereite Handys auf den Magdeburger warteten. Da das Ende der Finalabschnitte meist gegen 22 bis 23 Uhr lag, danach aber noch Texte verfasst und Interviews ausgewertet werden musste, ging die Arbeit meist bis spät nach Mitternacht.

Auch bei den Freiwasserrennen in der zweiten Wettkampfwoche gab es kurze Nächte, jedoch nicht, weil abends viel Arbeit zu erledigen war, sondern weil der Wecker vor den 7:30 Uhr beginnenden Rennen in aller Frühe klingelte. Bei den Open Water Events hatten nicht nur die Aktiven mit ungewöhnlichen Bedingungen zu kämpfen. Für Medienvertreter standen hier deutlich weniger Arbeitsplätze zur Verfügung, doch einen großen Vorteil boten diese ohnehin nicht, da die Wettkampfstrecke von der Pressetribüne nur sehr eingeschränkt einsehbar war. Trotzdem bot auch hier die Gelegenheit, nach den Rennen mit den Schwimmerinnen und Schwimmern sprechen zu können, einen großen Vorteil gegenüber der Berichterstattung aus der Ferne.

Nach dem Ende unserer Olympia-Berichterstattung geht es nun an die Auswertung dessen, was in Paris geschehen ist. Und dann beginnt auch schon die neue Saison. Ähnlich wie bei den Athleten richtet sich dann auch für uns der Blick auf das nächste große Ziel: Los Angeles 2028!

Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:

 

Nach Rennen in der Seine: Leonie Beck klagt über Gesundheitsbeschwerden

Die Freiwasserrennen der Olympischen Spiele in Paris sind beendet, doch möglicherweise haben die Events nicht nur Nachwirkungen für den Medaillenspiegel. Die deutsche Olympiaschwimmerin Leonie Beck klagt nun wenige Tage nach ihrem Einsatz im Fluss Seine über gesundheitliche Probleme.

"Gestern neunmal übergeben und Durchfall", postete die 27-Jährige in einer Instagram-Story und ließ sarkastisch verlauten: "Wasserqualität in der Seine ist genehmigt."

Bereits zuvor hatte es mehrere Krankheitsfälle bei Teilnehmenden der Triathlonevents gegeben. Die Wasserqualität in der Seine sorgte schon im Vorfeld der Spiele für große Fragezeichen. Zwar wurde der Fluss, in dem das Schwimmen aus gesundheitlichen Gründen 100 Jahre lang verboten war, mit einem milliardenschweren Aufwand gereinigt.

Erhöhte Messwerte für Krankheitserreger sorgte aber auch während der Spiele noch dafür, dass mehrere Trainings abgesagt und das Triathlonrennen der Herren verschoben werden musste. 

Für die Freiwasserrennen im Schwimmen waren die Belastungen mit Krankheitserregern laut den Veranstaltern dann im zulässigen Bereich.

Mittlerweile bestätigte der DOSB mehrere Krankheitsfälle im Freiwasserteam. Neben Beck betraf dies auch Leonie Märtens und eine der beiden in der Seine gestarteten Herren.

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Bild: Archiv / WM2019

Oliver Klemet: Mit Intelligenz & Geschick zu Olympiasilber

Mit der Silbermedaille über die 10km hat Oliver Klemet dem deutschen Schwimmteam einen glänzenden Abschluss der Olympischen Spiele 2024 in Paris beschert. Das Ergebnis war auch das Resultat einer taktischen und kämpferischen Meisterleistung.

„Wir haben im Vorfeld gut analysiert, wo man auf dieser Strecke wie schwimmen muss. Das hat sich ausgezahlt“, erzählt der 22-Jährige nach seinem Silber-Coup in der Seine. Das ungewöhnliche Freiwasserrennen im Fluss forderte den Athleten alles ab. Besonders wenn es auf dem Rückweg einer jeden Runde entgegen der Strömung ging, durfte man den Anschluss zu den Vorderleuten nicht verlieren, denn Zeit auf diesem Kurs wieder aufzuholen, war so gut wie unmöglich.

„Er ist sehr intelligent geschwommen. Am Anfang vielleicht noch einen Tick zu zurückhaltend, aber dann hat er sich von Runde zu Runde gesteigert und war sehr geschickt an den Punkten, wo es technische und taktische Anforderungen gab", lobte so auch Klemets Trainer Bernd Berkhahn, dessen Athletinnen Sharon van Rouwendaal (Niederlande) und Moesha Johnson (Australien) tags zuvor bereits Gold und Silber aus der Seine gefischt hatten.

„Ich musste weiter nach vorn kommen, weil ich nicht glücklich damit war, als Vierter in die letzte Runde zu gehen. Ich habe dann einfach ein bisschen mehr Druck auf die Hand gegeben und, wie ich finde, auch den besseren Weg genommen", so Klemet, der in der vergangenen Woche bereits im Becken über die 400m im Finale gestanden hatte. Dort sind im Vergleich zum Freiwasser deutlich höheren Geschwindigkeiten gefordert, auf die der in Magdeburg trainierende Frankfurter ebenfalls geschult ist. Diese Vielseitigkeit machte auch heute den Unterschied.

"Ich glaube, mein Vorteil war einfach, dass ich mit einer der Schnellsten hier bin, sowohl was die Grundgeschwindigkeit angeht, als auch die Endgeschwindigkeit“, erklärt Klemet und sein Coach stimmt zu: "Am Ende hat er seine Geschwindigkeit ausgespielt. Wir haben in der Vorbereitung viel gesprochen, dass er da mehr an sich und seine Stärken glauben soll. Das ist ein tolles Ergebnis.“ 

Für Klemet, der bereits bei der WM im vergangenen Jahr mit Bronze über die 10km glänzte, ist das Olympiasilber der bisher größte Erfolg seiner Karriere und die Bestätigung, dass er im Freiwasser nun zur absoluten Weltklasse gehört. „Das ist ein Traum, hier eine Medaille zu gewinnen", freut sich der Kraulspezialist. "Nach dem WM-Bronze im letzten Jahr hat man dann schon realisiert, dass das Ziel, eine Medaille bei Olympia zu gewinnen, möglich ist. Ich bin unglaublich zufrieden!"

Mehr zum Verlauf des Rennens, in dem Klemets Teamkollege Florian Wellbrock auf Platz acht schwamm, gibt es hier --> Olympia-SILBER! Oliver Klemet sorgt für Sensation im Freiwasser

Die Schwimm-Wettbewerbe der Olympischen Spiele gehen damit so zu Ende, wie sie begonnen haben: Mit einer Medaille für das deutsche Team. Insgesamt drei Plaketten gab es in Paris. Vor der heutigen Silbermedaille von Klemet hatte Lukas Märtens Gold über die 400m Freistil geholt und Isabel Gose Bronze über die 1500m beigesteuert. Bemerkenswert: Alle Drei trainieren in einer Trainingsgruppe. 

Im Schwimm-Medaillenspiegel der Olympischen Spiele schafft es das deutsche Team damit unter die Top Ten. Das komplette Ranking gibt es hier --> Der finale Medaillenspiegel | Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris | Becken + Freiwasser

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