2:17! Anna Elendt pulverisiert Deutschen Rekord über die 200m Brust

Weltmeisterin Anna Elendt hält nun alle Deutschen Rekorde auf den Bruststrecken! Bis zum gestrigen Tagen fehlte ihr lediglich noch die Bestmarke über die 200m Brust auf der Kurzbahn, die Elendt nun beim Weltcup-Auftakt in Carmel (USA) gleich zweimal eindrucksvoll verbesserte.
Bereits im Vorlauf hatte Anna Elendt die bisherige Rekordmarke von Caroline Ruhnau aus dem Jahr 20009 in 2:20,22 Minuten um zwei Zehntel gesteigert und sich somit endgültig als beste deutsche Brustschwimmerin aller Zeiten in den Rekordbüchern verewigt. Im Finale pulverisierte Elendt diese Zeit dann noch einmal deutlich und jubelte in 2:17,80 Minuten zudem über die Silbermedaille. Schneller war lediglich die Weltrekordhalterin, Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kate Douglass (2:13,97).
Nur eine Zehntel fehlte Jeremias Pock über die 100m Brust, um die zweite deutsche Medaille an diesem ersten Weltcup-Tag perfekt zu machen. Für Pock wäre dies das erste Edelmetall bei einer internationalen Großveranstaltung gewesen. Grund zur Freude gab trotzdem: in 57,36 Sekunden verbesserte der in den USA trainierende Brust- und Lagenspezialist seine bisherige Bestzeit um beeindruckende anderthalb Sekunden und sortierte sich im Gesamtklassement an vierte Stelle ein. Den Sieg schnappte sich der Niederländer Caspar Corbeau in 56,67 Sekunden. Den Sprung in die Runde der besten Acht hatte der zweite deutsche Starter Melvin Imoudu hingegen verpasst. In 59,24 Sekunden belegte der Olympia-Vierte von Paris Rang 17. Und auch Adam Peaty konnte bei seinem Comeback nicht ins Finale vorstoßen und schied in 58,27 Sekunden als Zehnter aus.
Für die dritte deutsche Finalbeteiligung sorgte Ole Mats Eidam über die 100m Schmetterling, nachdem er im Vorlauf in 50,99 Sekunden zum ersten Mal die Marke von 51 Sekunden unterbieten konnte. Im Finale konnte sich der in Michigan trainierende Potsdamer in 51,39 Sekunden dann allerdings nicht nochmal steigern und beendete das Rennen gegen starke internationale Konkurrenz auf dem achten Platz. Zum Sieg schmetterte der Schweizer Weltrekordhalter Noe Ponti in 48,53 Sekunden.
Aus internationaler Sicht sorgten insbesondere die beiden US-Amerikanerinnen Regan Smith und Gretchen Walsh für Glanzmomente, denn beide stellten jeweils neue Weltcup-Rekorde auf. Über die 200m Schmetterling schwamm Vizeweltmeisterin Regan Smith in Abwesenheit von Kanadas Superstar Summer McIntosh nicht nur souverän zum Sieg, sondern reihte sich mit ihrer Zeit von 2:00,28 Minuten im Allzeit-Ranking an dritter Position ein. In 55,91 Sekunden verbesserte Gretchen Walsh über die 100m Lagen den bisherigen Weltcup-Rekord von Katinka Hosszu, blieb dabei aber acht Zehntel über ihrer eigenen Weltrekordmarke aus dem vergangenen Jahr.
Heute Abend (MESZ) geht der Weltcup-Auftakt in Carmel dann in die zweite Runde. Mit Spannung erwartet wird dabei vor allem das erneute Aufeinandertreffen von Anna Elendt und Kate Douglass über die 100m Brust. Bei den Weltmeisterschaften in Singapur hatten die beiden sich bekanntlich ein extrem packendes Duell um den WM-Titel geliefert – mit dem goldenen Ende für die deutsche Weltmeisterin.
Die weiteren Siegerinnen und Sieger beim Weltcup-Auftakt in Carmel (Tag 1):
- 400m Freistil (w): Lani Pallister (Australien) 3:54,38
- 400m Freistil (m): Carson Foster (USA) 3:37,80
- 50m Rücken (w): Kaylee McKeown (Australien) 25,42
- 200m Rücken (m): Hubert Kos (Ungarn) 1:46,84
- 50m Freistil (w): Katarzyna Wasick (Polen) 23,29
- 50m Freistil (m): Chris Guiliano (USA) 20,83
- 100m Lagen (m): Shaine Casas (USA) 50,86
Bild: Tino Henschel
Freiwasser-Weltcup: Lea Boy wird Dritte im Gesamtweltcup!

Zum Abschluss der diesjährigen Weltcup-Serie im Freiwasser landete Lea Boy im italienischen Golfo Aranci einen Überraschungscoup und durfte gleich doppelt auf dem Podest platznehmen.
Mit einem starken dritten Platz über die 10km arbeitete sich Boy auch im Gesamtweltcup auf den dritten Rang vor und überholte damit niemand Geringeres als die amtierende Weltmeisterin auf dieser Strecke, Moesha Johnson. Die Australierin, die in Magdeburg bei Bernd Berkhahn traininert, beendete das Rennen auf dem elften Platz. Über den Tagessieg und den Sieg im Gesamtweltcup vor dem heimischen Publikum durfte sich Ginevra Taddeucci freuen. In 1:58:56,50 Stunden war die Italienerin nicht zu schlagen. Die Silbermedaille ging an Klaudia Tarasiewicz aus Polen.
Die zweite deutsche Athletin, Celine Rieder, belegte am Ende in 1:59:12,60 Stunden den 17. Rang und landete im Abschlussranking auf einem starken sechsten Platz.
Bei den Herren schnappte sich der Ungar David Betlehem seinen ersten 10km-Sieg im Weltcup überhaupt. In 1:53:28,20 Stunden blieb Betlehem knappe drei Sekunden vor Logan Fontaine (Frankreich), der sich damit den ersten Platz im Gesamtweltcup sicherte. Dahinter holte der Italiener Dario Verani die Bronzemedaille. Arne Schubert, als einziger deutscher Starter im Feld, schlug mit 1:06,40 Minuten Rückstand auf Tagessieger Betlehem als 36. an.
Morgen stehen mit dem 3km-Knockout-Sprint sowie der 4x1500m Mixedstaffel die letzten Wettbewerbe des diesjährigen Freiwasser-Weltcups auf dem Programm.
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Weltcup-Auftakt in Carmel: Elendt, Imoudu und Co. messen sich mit internationalen Topstars

An diesem Wochenende ist es endlich so weit: große Teile der internationalen Schwimm-Elite kommen in Carmel (USA) zum Auftakt der diesjährigen Weltcup-Serie zusammen. Und auch einige deutsche Hoffnungsträger wollen sich bei der prestigeträchtigen Wettkampfreihe auf der Kurzbahn beweisen.
Aus deutscher Sicht ist der Blick vor allem auf die frischgebackene Weltmeisterin Anna Elendt gerichtet, die erstmals seit ihrem Überraschungserfolg von Singapur wieder ins Wettkampfbecken springen wird – und das über alle drei Bruststrecken. „Ich bin zwar voll im Training und auch schon wieder gut in Form. Aber ob ich wirklich top vorbereitet bin, stellt sich dann erst im Wettkampf heraus“, verriet Elendt zuletzt in einem Interview mit dem Deutschen Olympischen Sportbund.
Mit Melvin Imoudu und Rafael Miroslaw werden zwei weitere erfahrene Nationalschwimmer die deutschen Farben beim Weltcup-Auftakt in Carmel vertreten. Während sich Imoudu auf die kurzen Bruststrecken fokussiert, stehen für Miroslaw neben den 50m, 100m und 200m Freistil auch die 50m Schmetterling auf dem Programm. Über ähnliche Strecken ist auch Ole Mats Eidam gemeldet. Jeremias Pock wird das deutsche Aufgebot auf den längeren Brust- sowie Lagenstrecken verstärken.
Insgesamt erwartet uns beim Weltcup-Auftakt in Carmel ein extrem stark besetztes Starterfeld, auch wenn die vierfache Weltmeisterin von Singapur Summer McIntosh kurzfristig ihren Start absagen musste. Der kanadische Superstar hatte in dieser Woche mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, wird aber vermutlich im weiteren Verkauf der Weltcup-Serie ins Geschehen eingreifen.
Anna Elendt wird über die 100m Brust unter Anderem auf die US-Amerikanerin Kate Douglass treffen, die in Singapur Silber hinter der deutschen Weltmeisterin gewonnen hat und im vergangenen Jahr die Weltcup-Gesamtwertung der Damen für sich entscheiden können. Der Titelverteidiger bei den Männern Léon Marchand wird hingegen nur am ersten Weltcup-Wochenende in Carmel mit von der Partie sein und dementsprechend keine Chance haben, seinen Triumph in der Gesamtwertung zu verteidigen. Wer voraussichtlich die gesamte Weltcup-Serie bestreiten wird, könnt ihr hier nachlesen: Auch Adam Peaty feiert Comeback beim Weltcup 2025.
Auch in diesem Jahr finden die drei Weltcup-Station Schlag auf Schlag statt: nach dem Auftakt an diesem Wochenende in Carmel, folgt direkt eine Woche später (17. bis 19. Okt.) die zweite Station in Westmont (USA), bevor dann am darauffolgenden Wochenende (23. bis 25. Okt.) beim Weltcup-Finale in Toronto (Kanada) um die Entscheidung im Gesamtweltcup geht.
Die Starts der deutschen Aktiven beim Weltcup in Carmel:
Anna Elendt – 50m Brust, 100m Brust, 200m Brust
Melvin Imoudu – 50m Brust, 100m Brust
Rafael Miroslaw – 50m Freistil, 100m Freistil, 200m Freistil, 50m Schmetterling
Ole Mats Eidam – 50m Freistil, 100m Freistil, 50m Schmetterling, 100m Schmetterling
Jeremias Pock – 100m Brust, 200m Brust, 100m Lagen, 200m Lagen
Die wichtigsten Links zum Weltcup-Auftakt:
DJM 2026 und DM SMK 2026: Die Termine stehen fest

Seit dieser Woche kann der deutsche Schwimm-Nachwuchs nun für die Saisonhöhepunkte des kommenden Jahres planen, denn auch die Termine für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften und den Schwimmerischen Mehrkampf 2026 wurden vom Deutschen Schwimm-Verband offiziell bekanntgegeben.
So werden die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vom 9. bis 13. Juni 2026 – wie auch die Titelkämpfe in der offenen Klasse – in Berlin stattfinden. Für die Deutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf, die eine Woche vorher auf den 5. bis 7. Juni gelegt wurden, steht hingegen noch kein Austragungsort fest.
Gleiches gilt auch für alle nationalen Meisterschaften, die traditionell in der zweiten Jahreshälfte liegen. Als Termin für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2026 wurde der 12. bis 15.November gewählt; das Finale des Deutschen Mannschaftswettbewerbes Schwimmen der Jugend (DMSJ) fällt erneut auf das Nikolauswochenende (5./6. Dezember) und die Titelkämpfe in der 1. und 2. DMS Bundesliga bilden am 12. und 13. Dezember den Jahresabschluss.
Termin der Schwimm-DM 2026 steht fest

Auch wenn der Wettkampfkalender in diesem Jahr noch einige Höhepunkte bereithält, gab der Deutsche Schwimm-Verband nun die Termine für die nationalen Meisterschaften des kommenden Schwimmjahres bekannt. So wird bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmen vom 23. bis 26. April 2026 um Medaillen und Titel in der offenen Klasse gekämpft.
Die Titelkämpfe werden auch im nächsten Jahr traditionell wieder in Berlin ausgetragen und haben auch im Hinblick auf die internationalen Saisonhöhepunkte wieder eine besondere Rolle inne. Denn die Deutschen Meisterschaften stellen gleichzeitig die letzte und entscheidende Möglichkeit dar, sich für die Europameisterschaften 2026 in Paris zu qualifizieren.
Für die Deutschen Meisterschaften im Freiwasser steht hingegen noch kein endgültiger Termin und somit auch noch kein Austragungsort fest. Zur Orientierung wurden zumindest schonmal zwei Kalenderwochen näher in den Blick gefasst. Demnach wird 2026 voraussichtlich am 20./21. Juni oder am 27./28. Juni um die Deutschen Meistertitel im Freiwasser geschwommen.
Freiwasser-Weltcup: Deutsche Schwimmer greifen nach Medaillen in der Gesamtwertung

An diesem Wochenende (10./11. Oktober) steht im italienischen Golfo Aranci der letzte Stopp des Freiwasser Weltcups 2025 auf dem Programm. Für das deutsche Team gehen Arne Schubert, Lea Boy und Celine Rieder an den Start. Alle drei wollen hier noch einmal ein starkes Ausrufezeichen setzen.
Die deutschen Starter werden sowohl über die 10km-Distanz als auch im 3km-Knockout-Sprint starten. Besonders spannend wird es in der Gesamtwertung, wo Lea Boy und Celine Rieder derzeit auf den Plätzen vier und sechs liegen. Beide haben also noch realistische Chancen auf einen Platz auf dem Podium.
Im Kampf um die Spitzenplätze treffen die deutschen Schwimmerinnen unter anderem auf die amtierende Weltmeisterin über 10km, Moesha Johnson aus Australien, die aktuell Dritte der Gesamtwertung ist, sowie auf die Gesamtführende Ginevra Taddeucci (Italien).
Auch bei den Männern wartet starke Konkurrenz. Arne Schubert trifft unter anderem auf die beiden französischen Top-Athleten Marc Antoine Olivier und Logan Fontaine, die ihre Spitzenpositionen in der Gesamtwertung verteidigen wollen.
3000 Zuschauer! Arizona State University stellt College-Rekord auf

Dass der College-Sport in den USA unzählige Menschen begeistert, ist weitreichend bekannt. Auch das Schwimmen erfreut sich an den meisten Universitäten großer Beliebtheit und lockt regelmäßig interessierte Fans in die Schwimmhallen. Doch noch nie waren es so viele Zuschauer, wie vergangene Woche an der Arizona State University.
Vor heimischen Publikum in Tempe feierte das Team der Arizona State University den Saisonauftakt bei einem Dual Meet gegen die University of Nevada, Las Vegas. Das Team um die WM-Medaillengewinner Ilya Kharun und Jonny Kulow, das langezeit von Star Coach Bob Bowman trainiert wurde und dem bis 2024 auch der vierfache Olympiasieger Léon Marchand angehörte, lockte ein Rekordpublikum von knapp 3000 Zuschauern an. Noch nie war ein so großes Publikum bei einem Schwimmevent auf College-Ebene verzeichnet worden.
Einige Fans mussten das Geschehen sogar von einem benachbarten Parkhaus aus beobachten, da nicht genügend Sitzplätze zur Verfügung standen. Der berauschenden Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch – ganz im Gegenteil: die 3000 Fans trugen das Team der Arizona State University ausgelassen zum Sieg.
Bild: Arizona State University
European Aquatics verlegt Hauptsitz nach Serbien

Nachdem bereits der Weltschwimmverband World Aquatics seinen Hauptsitz in der Schweiz aufgab und diesen nach Budapest verlegte, zieht European Aquatics nun nach und plant eine Umsiedlung in die serbische Hauptstadt Belgrad. So zumindest der Plan, der vom Europäischen Schwimmverband im Rahmen der Jahreskonferenz vor einigen Tagen beschlossen wurde.
Seit 2025 sitzt die administrative Zentral von European Aquatics im Schweizer Nyon und soll nun schrittweise nach Belgrad verlegt werden. Allerdings muss das serbische Parlament diesem Vorschlag mittels eines Gesetzesentwurfs noch zustimmen. Als Grund für den geplanten Standortwechsel werden unter Anderem die hohen Kosten in der Schweiz vermutet. Zudem sei es das Ziel, fortan noch dichter am europäischen Schwimmgeschehen dran zu sein.
Belgrad hatte im vergangenen Jahr die Schwimm-Europameisterschaften ausgerichtet. Darüber hinaus zählt die serbische Wasserball-Nationalmannschaft zu den erfolgreichsten Teams des Sports. Antonio Silva, Präsident von European Aquatics, äußert sich zuversichtlich über die geplante Verlegung des Hauptsitzes und erklärt, welche Standortvorteile die serbische Hauptstadt zu bieten hat: „Der Prozess zur Prüfung eines möglichen Umzugs in ein neues Zuhause für European Aquatics dauert nun bereits ein Jahr und war ein fairer und transparenter Prozess, der auf einer strengen Methodik basierte. Dabei wurde der Wert der Angebote anhand der Erreichbarkeit des Standorts, der Einrichtungen, des Umfangs der finanziellen Unterstützung, der lokalen Gegebenheiten und der Lebensqualität bewertet.“
Vizeweltmeister Sam Short glänzt mit Topzeiten zum Saisonauftakt

Bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften in Singapur hatten sich Lukas Märtens und sein australischer Dauerrivale Sam Short ein packendes Duell um die Goldmedaille geliefert, welches bekanntlich zugunsten von Olympiasieger und Weltmeister Märtens ausging. Auch wenn das nächste direkte Aufeinandertreffen der beiden Freistil-Asse vermutlich erst im nächsten Jahr ansteht, schickte Sam Short am vergangenen Wochenende mit starken Zeiten lautstarke Grüße an die internationale Konkurrenz.
Im Rahmen der Australischen Kurzbahnmeisterschaften, bei denen unter Anderem Cameron McEvoy für einen inoffiziellen Weltrekord über die 25m Freistil sorgte (mehr dazu hier: 9,36s für 25m! Cameron McEvoy sprintet inoffiziellen Weltrekord (Video)), betonte auch Sam Short seine abermals vielversprechende Form in diesem Jahr. Der fünffache Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften schnappte sich unangefochten drei nationale Meistertitel und setzte sich jeweils mit starken neuen Bestzeiten an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Insbesondere über die 800m Freistil setzte Short ein Ausrufezeichen, denn mit seiner Zeit von 7:31,79 Minuten hätte der 22-jährige Australier bei der Kurzbahn-WM im vergangenen Jahr die Silbermedaille gewonnen. Über diese hatte in Budapest Florian Wellbrock gejubelt, dessen Bestzeit und Deutscher Rekord aus dem Jahr 2021 bei 7:27,99 Minuten liegt. Aber auch über die 400m Freistil (3:36,12) und 1500m Freistil (14:25,26) war Sam Short zu diesem frühen Saisonzeitpunkt schnell unterwegs.
Wie hoch die Zeiten von Short in diesem Jahr tatsächlich einzuschätzen sind, wird sich vor allem auch dann zeigen, wenn die weltweite Konkurrenz – angeführt von den deutschen Freistilstars Märtens, Wellbrock und Schwarz – ihren Einstand auf der Kurzbahn geben.
Auch Adam Peaty feiert Comeback beim Weltcup 2025

Der britische Schwimmstar Adam Peaty machte sich in diesem Jahr bislang rar auf der internationalen Wettkampfbühne und verzichtete unter anderem auf einen Start bei den Weltmeisterschaften in Singapur, auch um sich bereits intensiv der Vorbereitung auf die nächsten Olympischen Spiele zu widmen. Nun wo die Kurzbahnsaison immer weiter an Fahrt auf nimmt, wird auch Adam Peaty wieder im Wettkampfbecken zu sehen sein – und zwar ab diesem Wochenende bei allen drei Stationen der diesjährigen Weltcup-Serie.
Bevor der Weltcup 2025 an diesem Wochenende (10. bis 12. Okt.) im amerikanischen Carmel seinen Auftakt feiern wird, wurden die Namen von weiteren zwanzig internationalen Topstars öffentlich gemacht, die alle drei Weltcup-Station bestreiten werden und somit auch in den Kampf um die prestigeträchtige Gesamtwertung eingreifen können. Zu diesen zählt auch der dreifache Olympiasieger Adam Peaty. Neben Peaty kündigten auch zahlreiche Medaillengewinner der zurückliegenden Weltmeisterschaften ihre Teilnahme an der gesamte Weltcup-Serie an, wie die US-Stars Gretchen Walsh, Jack Alexy und Luke Hobson. Aber auch aus Europa und Ozeanien reisen mit Marrit Steenbergen, Lani Pallister und Erika Fairweather einige große Namen zum ersten großen internationalen Showdown der laufenden Kurzbahnsaison an.
Bereits vor einigen Monaten hatte eine Gruppe von neun internationalen Schwimmstars um Summer McIntosh, Kate Douglass und Noe Ponti ihre Triple-Starts beim Weltcup bestätigt. Mehr dazu hier: Diese neun Topschwimmer gehen bei der Weltcup-Serie 2025 an den Start!
Insgesamt werden im Rahmen der Weltcup-Serie in diesem Jahr, die nach dem ersten Wettkampfwochenende in Carmel in Westmont (17. bis 19. Okt.) und Toronto (23. bis 25. Okt.) fortgesetzt wird, Preisgelder in Höhe von 1,2 Millionen US-Dollar verteilt. Ein lukrativer Anreiz für viele Topschwimmerinnen und Schwimmer. Auch ein sechsköpfiges deutsches Team wird sich an den verschiedenen Weltcup-Stationen mit der internationalen Konkurrenz messen. Mehr dazu gibt es hier: Weltcup-Serie 2025: Weltmeisterin Anna Elendt führt sechsköpfiges deutsches Team an
Diese Aktiven haben ihre Teilnahme an allen Weltcup-Stationen 2025 bestätigt:
Jack Alexy (USA)
Michael Andrew (USA)
Dylan Carter (Trinidad und Tobago)
Shaine Casas (USA)
Thomas Ceccon (Italien)
Caspar Corbeau (Niederlande)
Luke Hobson (USA)
Ilya Kharun (Kanada)
Hubert Kos (Ungarn)
Chad le Clos (Südafrika)
Josh Liendo (Kanada)
Adam Peaty (Großbritannien)
Noe Ponti (Schweiz)
Matthew Richards (Großbritannien)
Kieran Smith (USA)
Kate Douglass (USA)
Erika Fairweather (Neuseeland)
Mary-Sophie Harvey (Kanada)
Summer McIntosh (Kanada)
Kaylee McKeown (Australien)
Kylie Masse (Kanada)
Mio Narita (Japan)
Mollie O'Callaghan (Australien)
Lani Pallister (Australien)
Regan Smith (USA)
Marrit Steenbergen (Niederlande)
Roos Vanotterdijk (Belgien)
Gretchen Walsh (USA)
Katarzyna Wasick (Polen)
9,36s für 25m! Cameron McEvoy sprintet inoffiziellen Weltrekord (Video)

Start, Tauchphase, Schwimmen, Anschlag – ein gesamtes Rennen in weniger als zehn Sekunden! Bei den Australischen Kurzbahnmeisterschaften, die in diesen Tagen in Melbourne ausgetragen werden, durften sich die Sprintstars um Cameron McEvoy unter anderem auch auf den 25m Freistil beweisen und begeisterten dabei mit einem neuen, inoffiziellen Weltrekord.
Nur 9,36 Sekunden brauchte Cameron McEvoy, der bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften in Singapur Gold über die 50m Freistil gewann und zudem der amtierende Olympiasieger über diese Strecke ist, um die kürzeste mögliche Sprintdistanz zu absolvieren. Nie zuvor wurde eine schnellere Zeit als die von McEvoy dokumentiert, auch wenn in den internationalen Rekordbüchern keine offiziellen Bestmarken über die 25m Strecke vermerkt werden. Demnach handelt es sich bei der Fabelzeit von 9,36 Sekunden um einen inoffiziellen Weltrekord.
Nach seinem Rekordrennen äußerte McEvoy Medien gegenüber den Wunsch, dass die 25m Freistil von World Aquatics zukünftig als Wettkampfstrecke mit offiziellen Rekorden anerkannt werden. Das australische Publikum zeigte sich am Wochenende auf jeden Fall begeistert und auch in Deutschland, waren die 25m Freistil zuletzt öfter in den Wettkampfprogrammen auf der Kurzbahn zu finden.
Hier könnt ihr euch das Rennen als Video anschauen:
Normzeiten für Kurzbahn-EM 2025 veröffentlicht

Die Kurzbahn-Europameisterschaften, die in diesem Jahr vom 2. bis 7. Dezember in Lublin (Polen) stattfinden werden, stellen aus internationaler Sicht einen der Höhepunkt des verbleibenden Schwimmjahres 2025 dar. Auch ein deutsches Team wird bei den Titelkämpfen mit von der Partie sein. Nach welchen Vorgaben und mit welchen Normzeiten die EM-Tickets vergeben werden, gab der Deutsche Schwimmverband in dieser Woche nun bekannt.
Das gesamte Team um die Weltmeister Lukas Märtens und Anna Elendt, das die deutschen Farben bei der WM in Singapur so erfolgreich vertreten hat, wird vorrangig auch für die europäischen Titelkämpfe auf der Kurzbahn gesetzt sein. Gleiches gilt auch für Lena Ludwig, Malte Gräfe und Johannes Liebmann, die jeweils mit einer Top 4 Platzierung bei der Junioren-WM in diesem Sommer glänzen konnten.
Pro Einzelstrecke können bis zu vier Startplätze vergeben werden. Allerdings haben jeweils nur die schnellsten zwei Aktiven einer Nation die Chance, sich nach den Vorläufen für die nächste Runde zu qualifizieren. Insgesamt darf das deutsche Team für Lublin eine Größe von 30 Schwimmerinnen und Schwimmern nicht überschreiten. Für mögliche Staffeln können nur bereits über die Einzelstrecken qualifizierte Personen nominiert werden.
Eine besondere Chance, sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen, bietet sich für alle Nachwuchsathleten: denn für die Kurzbahn-EM 2025 gibt es separate Normzeiten für die Altersklasse U23. Diese orientieren sich nicht wie in der offenen Klasse an der schnellsten Top 8 Zeit der vergangenen drei Kurzbahn-Europameisterschaften, sondern an der schnellsten Top 12 Zeit des selben Zeitraums.
Die Ticketjagd für das deutsche Team wird in diesem Jahr erneut im Rahmen der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal (13. bis 16. November) ausgetragen. „Wir haben ein sehr erfolgreiches Jahr erlebt und wollen den Aufwärtstrend natürlich auch in der neuen Saison fortsetzen. Die Rennen bei der Kurzbahn-EM in Polen werden uns sicher dabei helfen. Wir sind gespannt, wer sich bei der DKM in Wuppertal noch in das Team schwimmen wird“, blickt Christian Hansmann (DSV-Vorstand Leistungssport) erwartungsvoll auf die kommenden Wochen.
Die Normzeiten für die Kurzbahn-EM 2025:
|
Frauen offene Klasse |
Frauen U23 |
Strecke |
Männer offene Klasse |
Männer U23 |
|
24,00 |
24,40 |
50m Freistil |
21,20 |
21,30 |
|
52,90 |
53,50 |
100m Freistil |
46,80 |
47,30 |
|
1:55,50 |
1:56,00 |
200m Freistil |
1:43,20 |
1:44,00 |
|
4:05,50 |
4:07,40 |
400m Freistil |
3:39,40 |
3:41,40 |
|
8:24,90 |
8:25,00 |
800m Freistil |
7:40,00 |
7:44,00 |
|
16:21,00 |
16:30,90 |
1500m Freistil |
14:38,80 |
14:48,40 |
|
25,70 |
26,00 |
50m Schmetterling |
22,70 |
22,90 |
|
57,10 |
57,90 |
100m Schmetterling |
50,60 |
50,80 |
|
2:09,00 |
2:09,50 |
200m Schmetterling |
1:54,10 |
1:54,50 |
|
26,50 |
27,00 |
50m Rücken |
23,40 |
23,60 |
|
57,80 |
58,40 |
100m Rücken |
50,60 |
50,90 |
|
2:04,60 |
2:07,30 |
200m Rücken |
1:53,00 |
1:54,00 |
|
30,20 |
30,30 |
50m Brust |
26,50 |
26,60 |
|
1:05,10 |
1:05,60 |
100m Brust |
57,10 |
57,90 |
|
2:22,00 |
2:22,70 |
200m Brust |
2:05,00 |
2:06,50 |
|
59,60 |
1:00,40 |
100m Lagen |
53,00 |
53,50 |
|
2:10,10 |
2:11,20 |
200m Lagen |
1:54,60 |
1:55,30 |
|
4:38,00 |
4:38,60 |
400m Lagen |
4:08,20 |
4:09,10 |
Hier gibt es die ausführlichen Nominierungskriterien des DSV: Normzeiten Kurzbahn-EM 2025
Olympiasieger Chad Le Clos feiert Comeback mit nationalen Meistertiteln

Der vierfache Olympiamedaillengewinner Chad Le Clos hatte aufgrund einer Rückenverletzung in diesem Jahr eine Wettkampfpause eingelegt. Im Rahmen der Südafrikanischen Kurzbahnmeisterschaften feierte Le Clos nun sein Comeback und glänzte mit guten Zeiten und vier nationalen Meistertiteln.
Seinen letzten großen Wettkampf hatte der südafrikanische Schwimmstar bei der Kurzbahn-WM 2024 bestritten, wo er jedoch über keine Strecke in die Finals einziehen konnte. Bevor sich Chad Le Clos in der nächsten Woche dann bei der anstehenden Weltcup-Serie das erste Mal wieder mit der internationalen Konkurrenz messen wird, testete der 33-Jährige seine Form bei den nationalen Titelkämpfen. Über alle vier Strecken 50m Schmetterling (22,79), 100m Schmetterling (50,81), 100m Freistil (47,55), 50m Rücken (23,62) schwamm Le Clos jeweils unangefochten zum Meistertitel.
Am kommenden Wochenende (10. bis 12.Okt.) wird Chad Le Clos dann bei der ersten Weltcup-Station in Carmel an den Start gehen. Ob er darüber hinaus auch an den weiteren beiden Weltcup-Wochenenden mit von der Partie sein wird, stehe bislang aber noch nicht endgültig fest.
Früher Vogel oder Nachteule? Wie der Biorhythmus beim Schwimmen unsere Leistung beeinflusst

Jeder kennt diesen einen Schwimmer in seiner Trainingsgruppe, der schon am frühen Morgen hellwach am Beckenrand steht und die ersten Scherze mit dem Trainer macht. Während die anderen ihre müden Augen hinter der Verspiegelung der Brille verstecken, ist er bereits voll da und könnte gefühlt übers Wasser laufen. Gehört man nicht zu den frühen Vögeln der Schöpfung, ist die morgendliche Wassereinheit aber auch der Gang zur Schule oder zur Arbeit immer wieder eine kleine Herausforderung. Jeder hat sofort eine Antwort auf die Frage, ob man sich eher zu den frühen Vögeln zählt oder vielleicht doch erst einige Stunden braucht, bis man mit beiden Beinen im Leben steht. Doch ab wann gilt man eigentlich als Nachtschwärmer oder Early Bird? Wie beeinflusst die Tageszeit unsere Aktivität und Leistungsfähigkeit in und außerhalb des Wassers? Und die wichtigste Frage: Kann man an seinem Biorhythmus irgendetwas ändern?
Der sogenannte zirkadiane Rhythmus ist zentraler Bestandteil der meisten Organismen dieser Erde. Der Wechsel zwischen Tag und Nacht macht es erforderlich, sich an die jeweilige Tageszeit anzupassen. Pflanzen richten ihre Blätter nach der Sonne und Eulen sind nachtaktiv, weil ihre Beute den Schutz der Nacht sucht. Menschen sehen nachts hingegen etwa genauso weit wie im Rostocker Hafenwasser ohne Schwimmbrille. Deshalb sind wir vorwiegend am Tag aktiv und werden zum Abend hin müde – zumindest in den meisten Fällen. Der Körper ist also kein konstant funktionierender Apparat. Alle Prozesse unterliegen einem eigenen Rhythmus und sind von einem steten Wechsel von Spannung und Entspannung geprägt. Die Flexibilität und Stärke von Muskeln, Körpertemperatur, Verdauung, Blutdruck oder die Bildung von Wachstumshormonen, alles unterliegt einem ständigen Auf und Ab. Dieses kann man sich als Kurve vorstellen, die sich alle 24 Stunden wiederholt. Wenn man mittags anstatt ins Wasser lieber in ein dickes Mittagstief eintaucht, ist das genauso Teil unseres Biorhythmus wie unsere manchmal überschießende Energie am späten Nachmittag.
Eule, Lerche oder was dazwischen?
Es wird im Wesentlichen zwischen drei sogenannten Chronotypen unterschieden: Der Lerche, der Eule und dem Intermediärtyp. Zu letzterem zählen wenig überraschend die meisten von uns. Etwa 50 Prozent der Menschen gehören weder zu den Frühaufstehern noch zu den Nachtschwärmern. Wenn man ungefähr zwischen 23 Uhr und 0 Uhr ins Bett geht, ist das zwar nicht früh, aber Federn wachsen einem dadurch nicht. Schon eher, wenn man bereits von sich aus um sechs Uhr die Augen öffnet. Dann darf man sich als Lerche bezeichnen. Ungefähr 25 Prozent der Bevölkerung sind echte Frühaufsteher. Etwas weniger als ein Viertel dieser Erde bezeichnet sich hingegen als Eule. Sie sehen also weniger gern der Sonne beim Aufgehen zu (es sei denn, sie sind noch wach). „Wenn man weiß, welcher Typ man ist, hat man schon viel gewonnen. Es ist wichtig auf die körpereigenen Signale zu hören und zu akzeptieren, dass man an seinem Chronotypen nicht viel ändern kann.“ Jan-Frieder Harmsen ist Doktorand an der Universität Maastricht und beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem zirkadianen Rhythmus und dessen Auswirkungen auf den Menschen. Wie sehr dieser unser Leben im Griff hat, verdeutlicht er an den Hormonkurven, die sich täglich immer wieder aufs Neue und zur selben Zeit wiederholen. Melatonin zum Beispiel ist allseits bekannt als das „Schlafhormon“. Es signalisiert dem Körper am Abend, dass es langsam Zeit ist zur Ruhe zu kommen und zu Bett zu gehen. Der Körper reagiert mit Müdigkeit. Steigt der Melatonin-Spiegel, verringert unser Körper langsam seine Temperatur. Sie ist der Hauptindikator für den aktuellen Erregungsstand des Körpers. Die Körperkerntemperatur schwankt im Laufe des Tages um bis zu ein Grad. Laut Harmsen kann man das besonders gut am Abend beobachten: Die Gliedmaßen beginnen warm zu werden. Durch das Weiten der Blutgefäße in Armen und Beinen strömt mehr Blut weg vom Rumpf und lässt so die Körpermitte abkühlen. Eine ausreichend hohe Körpertemperatur ist die Grundvoraussetzung für Höchstleistungen – logisch, zitternd ist schließlich noch niemand Weltmeister geworden. Jedoch steigt diese ebenso wie viele andere Werte im Körper erst im Laufe des Nachmittags auf einen Höchstwert an. Gesteuert werden all diese Prozesse von einem winzigen Gehirn-Areal im Hypothalamus, dem Nucleus suprachiasmaticus (SCN). Dieser beeinflusst über sogenannte Clock Proteine unsere innere Uhr, welche in etwa einem 24-Stunden-Rhythmus folgt.
Wann sind wir wirklich fit für die Bestzeit?
Wie sich die zirkadiane Kurve auf unsere Leistungsfähigkeit im Wasser auswirkt, haben sich erst im vergangen Jahr Forscher am Beispiel der Olympischen Schwimmwettbewerbe von 2004 bis 2016 angeschaut. Die im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ erschienene Studie wollte herausfinden, welchen Einfluss die Tageszeit, zu der die Wettbewerbe stattfanden, auf die Leistung der Athleten hatte. Die Sportart Schwimmen eignete sich laut den Forschern besonders gut aufgrund der sehr gut vergleichbaren Bedingungen. Das Team untersuchte die jeweiligen Leistungen der Schwimmer bei Vorläufen, Semi-Finals und Finals, welche zu unterschiedlichen Tageszeiten stattfanden. Die Vorläufe waren im Schnitt 0,5 Prozent langsamer als die Halbfinals und diese wiederum 0,2 Prozent langsamer als die Finals. Das klingt erstmal wenig überraschend, denn jeder weiß um die motivierende Wirkung eines Finals. Interessant war dabei, dass der Unterschied zwischen den Vorläufen und Finals in Peking nur 0,6 Prozent betrug. Bei den Olympischen Spielen in Athen und London hingegen waren es gut 0,9 Prozent. Die Finals in Peking fanden im Gegensatz zu den anderen Spielen am Morgen und die Vorläufe am Nachmittag statt. Der individuelle Unterschied zwischen Vor- und Endlauf lässt sich nicht zu einhundert Prozent auf die Tageszeit zurückführen, der Unterschied dieser Werte von den einen Olympischen Spielen hin zu den anderen allerdings schon. Es lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Tageszeit und der zu dem Zeitpunkt maximal zu erbringenden Leistung ziehen. In unserer aufgearbeiteten Abbildung wird deutlich wie sich die Leistungsfähigkeit auf einer Kurve über den Tag verteilen. Laut dem Modell der Forscher ist die schlechteste Leistung am Morgen um 5:12 Uhr zu erwarten. Am schnellsten sind Athleten laut des Modells um 17:12 Uhr.
0,37 Prozent – eine Zahl zum Einrahmen
Doch ist es nicht möglich sich durch bewährte Mittel wie Koffein, Erwärmung, frühem Aufstehen oder lauter Musik in solch eine Verfassung zu versetzen, dass die Tageszeit keine Rolle spielt? Der Forscher Jan-Frieder Harmsen hat dazu eine klare Antwort: „Selbst wenn man zu einer sehr frühen Tageszeit alles tut, um sich zu pushen, wird man lediglich eine für diesen Zeitpunkt maximale Leistung erzielen können. Gleiche Mittel zu einer günstigeren Tageszeit eingesetzt, haben denselben Effekt. Man kann da auf und ab springen, unser Biorhythmus setzt uns leider klare Grenzen.“ Laut der Olympia-Studie beträgt der Unterschied zwischen dem Tageshoch und -tief ganze 0,37 Prozent. Dieser Wert machte in 40 Prozent der Finals den Unterschied zwischen Gold und Silber sowie in 64 Prozent der Endläufe den Abstand zwischen Silber und Bronze aus.
Damit ist man direkt bei der Frage, ob bestimmte Chronotypen im Sport bevorteilt werden bzw. Nachteile haben. Als Leistungssportler steht man selten erst nach 7 Uhr auf. Meist wird bereits vor den ersten Sonnenstrahlen die Schwimmbrille aufgesetzt und ins Becken gesprungen. Nachtschwärmer haben da nicht gerade das große Lächeln im Gesicht. Im Wettkampf ist es ebenso: Wer morgens nicht schnell schwimmen kann, darf am Nachmittag im Finale lediglich anfeuern. Eine Untersuchung zwischen den drei verschiedenen Typen ergab, dass sich die Peak-Zeit, also der Zeitpunkt der besten Leistungsbereitschaft am Tag um ganze acht Stunden unterscheiden kann. Lerchen bringen bereits kurz nach der Mittagszeit bzw. etwa sechs Stunden nach dem Aufwachen ihre beste Leistung. Eulen brauchen jedoch ganze 12 Stunden, bis sie ihren Peak erreichen. Sie sind erst am Abend um 20 bis 22 Uhr am leistungsfähigsten. Der Intermediärtyp kann, ähnlich wie in der Olympia-Studie dargelegt, am Nachmittag seine beste Leistung abrufen. Wann ein jeder von uns schnell schwimmen kann, ist also gar nicht so leicht zu sagen. Eines ist hingegen Fakt: Im Wettkampf müssen alle auf das gleiche Signal starten - egal wie fit man gerade ist. Inwiefern sich der Chronotyp auf den Erfolg im Schwimmsport auswirkt, ist bisher nicht untersucht. Es lässt sich jedoch vermuten, dass sich die Vor- und Nachteile der Typen eher ausgleichen. Hat man am Morgen eine schwere Zeit beim Training, fällt es einem dafür wahrscheinlich in der Einheit am Nachmittag umso leichter. Early Birds müssen dafür an langen Wettkampftagen oder bei Finals am Abend aufpassen, rechtzeitig mit Koffein oder einem kurzen Nickerchen gegenzusteuern.
Den Rhythmus erkennen und unterstützen
Letzteres sieht Harmsen als sehr gute Möglichkeit seinen eigenen Rhythmus einzupendeln: „Wenn man die Zeit hat und zum Beispiel mittags sehr müde wird, kann ein kurzer Nap von 20 bis 30 Minuten besser helfen als der zweite oder dritte Kaffee.“ Um sein maximales Potenzial auszuschöpfen, empfiehlt der Experte sich bewusst zu machen, wie unsere innere Uhr tickt und zu erkennen, wann wir unsere persönlichen Hochs und Tiefs haben. Wichtig ist es zudem natürlich ausreichend Schlaf zu bekommen. Wenn man für die erste Trainingseinheit bereits morgens um 5:45 Uhr aufstehen muss, sollte man sich schon gegen 22 Uhr bereit machen fürs Bett, um dem Körper noch etwas Zeit zum Herunterfahren zu geben. Als Signal, dass es langsam Zeit wird für den Sandmann, sollte man das Licht dimmen und am besten jede Art von Display meiden. „Das blaue Licht von Smartphones und Co. strahlt auf unsere Netzhaut und gibt dem Körper ständig Tageslicht-Signale. So wird die Melatonin-Produktion gehemmt und es fahren auch andere Körperfunktionen nur langsam herunter“, erläutert der Forscher. Harmsen unterstreicht die Wichtigkeit, die externen Signale für den Körper zu verstärken, um für ausreichende Erholung nach einem trainingsreichen Tag zu sorgen. Er empfiehlt Menschen, die Probleme haben beim Einschlafen, zwei Stunden vor dem Zubettgehen eine sogenannte Blaufilter-Brille zu tragen. Diese filtert das blaue Licht des Bildschirms heraus und gibt dem Körper so das Signal, dass nun Schlafenszeit ist. Nachweislich helfen diese Brillen den Melatoninspiegel am Abend zu erhöhen, sodass wir schneller müde werden. Am Morgen wiederum gilt es dem Körper zu signalisieren, dass es nun Zeit ist aufzustehen. Um die Körperkerntemperatur zu erhöhen und uns wach werden zu lassen, bieten sich zum Beispiel kalte Duschen an. Die Gefäße der Extremitäten verengen sich. Somit strömt mehr Blut in die Körpermitte. Der morgendliche Kaffee oder schwarze Tee hilft ebenso die Augen aufzubekommen. Unterschätzt wird laut Harmsen zudem die Wichtigkeit von Tageslicht – auch beim Training. Oft sind Trainingsstätten zu schlecht beleuchtet und lassen zu wenig Sonnenlicht hinein. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man deshalb gerade im Sommer so viel wie möglich an der frischen Luft trainieren. Zusätzlich kann man morgens aber auch mit Tageslichtlampen arbeiten, vor allem in den dunklen Jahreszeiten. Sie helfen dem Körper zu signalisieren, dass man nun wieder in die Vertikale kommen sollte. Viele Trainer lassen ihre Sportler im Training schon morgens intensive Inhalte schwimmen. So sollen sie lernen, bereits früh hohe Leistungen zu erbringen, um sich im Wettkampf nicht auf dem neunten Platz als Vorlaufleiche wiederzufinden. Dass das jedoch den gewünschten Effekt erzielt, bezweifelt der Forscher der Universität Maastricht. „Wenn man lediglich einen Faktor, also die Anstrengung im Training verändert, passt sich der Körper nicht wirklich an. Man müsste auch andere Faktoren verändern, wie die Lichteinwirkung, die Mahlzeiten oder die Bettzeiten. Diese Dinge sind für den Wachzustand der Sportler deutlich entscheidender“, so Harmsen.
Helfen Fitnesstracker für einen guten Schlaf?
Um dem Biorhythmus auf die Spur zu kommen, gibt es heutzutage auch allerlei technologische Helferlein. Sogenannte Wearables messen unter anderem den Puls, die Bewegung des Arms oder sogar die Temperatur der Haut. Sie können so ein individuelles Schlafprofil erstellen und sogar am Ende eine Bewertung über die Qualität des Schlafs abgeben. Sie erkennen mit immer größer werdender Genauigkeit, in welcher Schlafphase man sich gerade befindet und können sogar Vorschläge machen, wann man langsam zu Bett gehen und wann aufstehen sollte. Einer Untersuchung im Schlaflabor kommt so ein Tracker natürlich nicht nahe, jedoch kann man besonders über die Messung der Körpertemperatur Aufschlüsse darüber geben, wann man sich optimalerweise zu Bett begeben sollte. Leider ist die Temperaturmessung der Uhren oft noch nicht ausreichend genau, wodurch eine solche Vorhersage noch etwas schwammig sein kann. Die Tracker helfen aber allemal unser Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig ausreichend Erholung für unsere Gesundheit und körperliche Leistung ist. Wenn man sich seiner persönlichen Hochs und Tiefs bewusst ist, kann man sich darauf einstellen und seinen Tag effektiver planen. Zum Beispiel kann man sich leichtere Meetings in die Tiefphasen des Tages legen und sich wichtige Aufgaben oder intensive Einheiten für die Bärenphase des Biorhythmus aufheben und so mit Schwung über die eigene Leistungskurve surfen.
Dieser Artikel erschien in der Frühjahrsausgabe 2021 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Olympia 2028: Infos zum Ticketkauf veröffentlicht

Weniger als drei Jahre sind es noch, bis in Los Angeles 2028 die nächsten Olympischen Sommerspiele stattfinden werden. Für alle, die das Sportereignis Vorort verfolgen möchten, wurden nun erste Informationen für den Ticketverkauf bekanntgegeben.
Im Januar 2026 beginnt die Registrierung für den Ticketverkauf über die offizielle Veranstaltungs-Website. Für die Ticketbuchung werden allen Interessierten nach Lotterieprinzip Zeitfenster zugewiesen, über die ab einem noch unbekannten Datum Tickets erworben werden können. Zu den autorisierten Ticketing-Dienstleistern zählen LA28, AXS und eventim.
Einzeltickets sind ab 28 US-Dollar zu bekommen. Preisinformationen zu einzelnen Wettbewerben und Sportarten gibt es allerdings noch nicht. Hinzu kommt ein breites Angebot an Hospitality-Paketen, die Zusatzleistungen wie Unterkunft oder Premium-Sitzplätze beinhalten.
Die Tickets für die Paralympics werden voraussichtlich ab 2027 zum Verkauf stehen. Die genauen Termine sowie alle weiteren relevanten Informationen zur Ticketbuchung können auch über den offiziellen Newsletter für LA 2028 (Link zur Anmeldung) eingesehen werden.
Weltcup-Serie 2025: Weltmeisterin Anna Elendt führt sechsköpfiges deutsches Team an

Im Oktober steht auch in diesem Jahr wieder traditionell die Weltcup-Serie und damit ein wichtiger internationaler Höhepunkt der Kurzbahnsaison auf dem Programm. Dieses Mal wird die dreiteilige Wettkampfserie an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden in den USA und Kanada ausgetragen: in Carmel (USA/10.-12. Oktober), Westmont (USA/17.-19. Oktober) und Toronto (CAN/23.-25. Oktober). Auch sechs deutsche Schwimmerinnen und Schwimmer werden mit von der Partie sein – angeführt von Weltmeisterin Anna Elendt.
Neben einem ersten Formtest gegen die internationale Konkurrenz und möglichen Rekorden geht es bei den Weltcups bekanntlich auch um großzügige Preisgelder und um eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung. Von den deutschen Aktiven wird jedoch niemand alle drei Wettkampfstationen bestreiten. So wird Anna Elendt lediglich zum Weltcup-Auftakt in Carmel an den Start gehen, um im Anschluss nochmal einen intensiven Fokus auf das Training legen zu können. Neben Elendt werden auch die ebenfalls in den USA trainierenden Rafael Miroslaw, Jeremias Pock, Ole Mats Eidam und Julian Koch die deutschen Farben beim diesjährigen Weltcup vertreten. Eine deutlich weitere Anreise nimmt hingegen Melvin Imoudu in Kauf, der ebenso wie Nationalmannschafts-Kollege Miroslaw bei beiden Wettkämpfe in den USA mit dabei sein wird.
Auch aus internationaler Sicht ist der Weltcup 2025 abermals hochkarätig besucht. Neben der Titelverteidigerin Kate Douglass (USA) wollen bei den Damen auch Summer McIntosh (Kanada), die US-Amerikanerinnen Gretchen Walsh und Regan Smith sowie Kaylee McKeown und Mollie O'Callaghan aus Australien nach dem Weltcup-Gesamtsieg greifen. Bei den Männern gehören Adam Peaty (Großbritannien), Noè Ponti (Schweiz), Hubert Kos (Ungarn) und Thomas Ceccon (Italien) zu den größten Hoffnungsträgern.
Das deutsche Team für die Weltcup-Serie 2025:
• Carmel (10.-12.Okt.): Anna Elendt, Jeremias Pock, Melvin Imoudu, Ole Mats Eidam, Rafael Miroslaw
• Westmont (17.-19.Okt.): Julian Koch, Melvin Imoudu, Rafael Miroslaw
• Toronto (23.-25.Okt.): keine deutschen Aktiven
Bild: Imago
Katie Ledecky und Luca Urlando mit Golden Goggle Preis ausgezeichnet

Am vergangenen Wochenende wurden in den USA zum einundzwanzigsten Mal die renommierten „Golden Goggle“ Auszeichnungen verliehen. Im Mittelpunkt standen allen voran die amerikanischen Schwimmstars, die sich bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften inSingapur besonders erfolgreich präsentiert hatten.
So wurden mit Katie Ledecky und Luca Urlando zwei Weltmeister von Singapur zu den besten Athleten des Jahres gekürt. Ledecky gewann in Singapur insgesamt vier Medaillen, darunter Doppelgold über die 800m und 1500m Freistil, Bronze über die 400m Freistil sowie Silber mit der amerikanischen 4x200m Freistilstaffel. Zudem hatte die erfolgreichste Schwimmerin der vergangenen Jahre im Frühling sensationell ihren eigenen Weltrekord über die 800m Freistil verbessert.
Luca Urlando hatte bei seinem WM-Triumph über die 200m Schmetterling für das einzige Einzelgold der US-amerikanischen Schwimmer in Singapur gesorgt und sich im Allzeit-Ranking mit seiner Zeit von 1:51,87 Minuten an vierter Position eingeordnet. Lediglich Kristof Milak, Léon Marchand und Michael Phelps schmetterten die 200m Strecke jemals schneller.
Den Preis für die beste Staffel des Jahres bekam das 4x100m Lagenquartett der Damen um Regan Smith, Kate Douglass, Gretchen Walsh und Torri Huske verliehen. Im WM-Finale von Singapur war die US-amerikanische Staffel mit einem neuen Weltrekord und mehr als drei Sekunden Vorsprung eindrucksvoll zur Goldmedaille geschwommen.
In der Kategorie Trainer des Jahres fiel die Entscheidung wie schon im vergangenen Jahr auf Todd DeSorbo von der University of Virginia. Neben dem souveränen Triumph bei den amerikanischen Collegemeisterschaften hatten sich gleich sieben Schwimmerinnen und Schwimmer aus Virginia für die Weltmeisterschaften qualifizieren können - darunter auch die Goldmedaillengewinnerinnen Gretchen Walsh und Kate Douglass.
Eine Hundertstel! Angelina Köhler bringt Deutschen Rekord zum Wackeln

Nur ein Wimpernschlag fehlte Angelina Köhler beim Internationalen Swim Cup (ISC) in Berlin, um für den ersten Deutschen Rekord in der laufenden Kurzbahn-Saison zu sorgen. Über die 50m Schmetterling sprintete die WM-Vierte aus Singapur bis auf eine Hundertstel an die nationale Rekordmarke heran.
In 25,50 Sekunden blieb Angelina Köhler nur hauchdünn über der Bestmarke von Aliena Schmidtke (25,49) aus dem Jahr 2017. Und auch über die 100m Schmetterling (58,07) war die erfolgreichste deutsche Schmettschwimmerin der letzten Jahre abermals eine Klasse für sich. Ihre vielversprechende Form zum Saisonstart untermauerte Köhler unter anderem auch über die 50m Freistil (24,42) und 100m Freistil (55,00).
Im Fernduell mit Angelina Köhler zeigte Nina Jazy im Rahmen der Opera Swim Classics in Wuppertal ebenfalls starke Leistungen auf den kurzen Freistilstrecken. In 54,26 Sekunden war Jazy auf den 100m Freistil nochmals sieben Zehntel schneller unterwegs als Köhler in Berlin; über die 50m Freistil allerdings gut eine halbe Sekunde langsamer.
Das Fernduell zwischen Berlin und Wuppertal wurde insbesondere auch über die Rückenstrecken bei den Männer ausgetragen – zwischen den Routiniers Ole Braunschweig und Christian Diener sowie dem diesjährigen WM-Teilnehmer Vincent Passek. Während Braunschweig (50m Rücken 24,46 | 100m Rücken 53,60) und Passek (100m Rücken 55,62) beim ISC in Berlin ihren Saisonstart bestritten, war Diener in Wuppertal am Schnellsten unterwegs. In 24,27 Sekunden (50m Rücken) bzw. 53,47 Sekunden (100m Rücken) schickte der 32-jährige Potsdamer lautstarke Grüße an die jüngere nationale Konkurrenz.
Hier gibt es die Ergebnisse:
Lea Boy und Celine Rieder glänzen mit Medaillen beim Freiwasser-Europacup

Über gleich zwei Medaillen durfte das deutsche Team am Wochenende beim Finale des Freiwasser-Europacups in Ražanac (Kroatien) jubeln. Sowohl Lea Boy als auch Celine Rieder sicherten sich im 10km Rennen ein Platz auf dem Podium. Hinzu kamen weitere Top 10 Platzierungen.
Im Zielsprint musste sich Lea Boy als Zweitplatzierte in 1:58:41,92 Stunden lediglich der Polin Klaudia Tarasiewicz (1:58:41,22) geschlagen geben, die bereits letzte Woche beim Europacup in Barcelona triumphiert hatte. Zehn Sekunden dahinter kam Staffelweltmeisterin Celine Rieder (1:58:51,10) auf dem Bronzerang ins Ziel. In 1:58:56,76 Stunden zeigte auch Fabienne Wenske eine starke Vorstellung und verpasste als Vierte nur knapp einen Platz auf dem Podest. Die Gesamtwertung nach fünf Europacup-Rennen entschied Lisa Pou aus Monaco für sich.
Bei den Männern machte der Italiener Fabio Dalu den Sieg in der Gesamtwertung perfekt und profitierte dabei auch von den Bonuspunkten, die er erhielt, da er bei allen fünf Wettkampfstation an den Start gegangen war. Der Tagessieg ging wie auch bei den Damen nach Polen: in 1:51:05,93 Stunden setzte sich Bartosz Kapala an die Spitze des Klassements.
Auch die deutschen Schwimmer präsentierten sich zu Saisonbeginn in vielversprechender Form. So schnappte sich Finn-Constantin Kleinheinz (1:52:12,13) nicht nur den zweiten Platz in der Juniorenwertung sondern landete auf Rang 8 ebenfalls unter den Top 10. Diego Heinze (1:53:19,40) und Noah Lerch (1:53:57,17) rundeten auf den Rängen 13 und 15 ebenso wie Annika Dewdney (2:04:20,49 | Platz 13) Luisa Rumler (2:04:24,52 | Platz 15) das gute deutsche Teamergebnis ab.
Das vielversprechende Abschneiden der deutschen Freiwasser-Schwimmerinnen und -schwimmer gilt es dann in zwei Wochen beim Weltcup am Golfo Aranci in Italien erneut gegen die internationale Konkurrenz unter Beweis zu stellen.
Zehn Medaillen für Deutschland bei der Para-WM 2025

Gina Böttcher und Mira Larionova boten sich über 200 Meter Freistil in der Startklasse S4 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz, doch die Potsdamerin kam letzten Endes mit einer halben Sekunde Vorsprung ins Ziel (3:08,01 Minuten). Gold ging an die US-Amerikanerin Katie Kubiak. „Es freut mich, dass ich umsetzen konnte, was wir uns vorgenommen hatten. Dass es mit Silber belohnt wurde, ist umso besser“, sagte Böttcher nach ihrem Rennen.
Josia Topf komplettierte zudem am Samstag seinen persönlichen Medaillensatz: Nach zwei Gold- und einer Silbermedaille holte sich der Erlanger am Samstag auf den 100 Meter Freistil nun auch noch eine Bronzemedaille. „Es gab im Rennen Momente, in denen ich aufgeben wollte und Momente, in denen ich mir dachte, dass das auf keinen Fall passieren darf“, sagte der 22 Jahre alte Jurastudent und merkte an: „Der Lauf war mit der härteste bei der ganzen WM.“ Topf kam eine halbe Sekunde hinter dem Ukrainer Denys Ostapchenko (Silber), aber dafür 74 Hundertstel vor dem Türken Umut Unlu im Ziel an. Nach 1:38,79 Minuten schlug der Deutsche an. Gold schnappte sich der Italiener Lorenzo Gabriele. Ein spannender Dreikampf also, mit besserem Ende für Ostapchenko sowie Topf.
Ein vergleichbar enges Rennen lieferte sich Taliso Engel auf den 200 Meter Lagen (SM13) mit dem unter neutraler Flagge gestarteten Timofei Guk um Platz drei - mit dem um 0,2 Sekunden besseren Ende für Guk, der sich so Bronze sicherte. Engel, der im OCBC Aquatic Centre God auf den 100 Meter Brust in Weltrekordzeit gewann, schlug am Samstag nach 2:11,67 Minuten im Ziel an. Damit unterbot der Nürnberger seine Jahresbestzeit aus dem Vorlauf nochmals um fast fünf Sekunden – und schwamm sogar deutschen Rekord. „Mit der Zeit kann ich an sich sehr zufrieden sein. Ich ärgere mich grade sehr über den vierten Platz, vor allem, weil es so knapp war. Es ging aber einfach nicht mehr, der Saft war leer“, sagte Engel. Im gleichen Endlauf schwamm Philip Hebmüller, der am Ende Achter in 2:20,61 Minuten wurde. Auch das ist eine Steigerung zum Vorlauf beim 18 Jahre alten Schwimmer der SG Neuss.
Für Verena Schott gab es zum Schluss ebenfalls eine Jahresbestzeit: Die Schwimmerin vom BPRSV wurde nach 39,80 Sekunden Sechste auf den 50 Meter Schmetterling S4. „Ich bin einfach mal glücklich, dass es nicht der vierte Platz ist“, sagte Schott lachend, die in Singapur drei Mal auf ebenjenem Rang ins Ziel kam.
An den sieben Wettkampftagen hat das deutsche Team in Singapur insgesamt zehn Medaillen gewonnen: fünf Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze – das bedeutet Platz zehn im Medaillenspiegel). Zudem gab es noch neun vierte Plätze für die deutsche Para Schwimm-Nationalmannschaft bei insgesamt 30 Finalteilnahmen.
Termin für die Kurzbahn-WM 2026 steht fest

Nachdem bereits vor einigen Wochen verkündet wurde, dass die Kurzbahn-Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in Peking stattfinden werden, wurde nun auch der offizielle Termin für die Titelkämpfe kommuniziert.
Wie der Weltverband World Aquatics nun bekanntgegeben hat, wird die Kurzbahn-WM 2026 vom 1. bis 6. Dezember in der chinesischen Hauptstadt ausgetragen. Mehr als 1000 Aktive aus über 200 Nationen werden dann traditionell zum Jahresabschluss zur Titeljagd zusammenkommen. Es ist bereits das dritte Mal, dass China die Weltmeisterschaften auf der Kurzbahn ausrichtet.
Gleichzeitig dient die Kurzbahn-WM 2026 für die Stadt Peking als Generalprobe, denn im Sommer 2029 werden auch die Welttitelkämpfe auf der Langbahn an selber Stelle stattfinden. Mit insgesamt dreißig Weltrekorden hatte die Weltelite bei der Kurzbahn-WM im vergangenen Jahr für Furore gesorgt. Und auch für das deutsche Team waren die zurückliegenden Titelkämpfe in Budapest mit vier Medaillen ausgesprochen erfolgreich verlaufen.
Köhler, Passek & Braunschweig starten vor heimischen Publikum in die Saison

Die Berliner SSE lädt zum Saisonstart ein! An diesem Wochenende (27./28.September) findet in der vermeintlich schnellsten Schwimmhalle Deutschlands der Internationale Swim Cup (ISC) statt, bei dem unter anderem die Lokalmatadoren Angelina Köhler, Vincent Passek und Ole Braunschweig ihre Wettkampfpremiere in dieser Saison feiern werden.
Ein Fokus liegt dabei auf den 50m und 100m Strecken – aber auch die 25m Freistil stehen für die Schwimmerinnen und Schwimmer auf dem Programm. Angelina Köhler und Vincent Passek waren zuletzt Teil des deutschen WM-Aufgebots in Singapur, während Ole Braunschweig sich aufgrund gesundheitlicher Herausforderungen für eine längere Sommerpause entschied.
Zudem werden beim Internationalen Swim Cup auch zahlreiche Berliner Nachwuchstalente mit am Start sein, die bei den zurückliegenden Jahrgangsmeisterschaften mit großen Erfolgen geglänzt hatten – darunter der siebenfache DJM-Sieger Jannis Kube oder Mia Marie Junga.
Insgesamt erwartet die Gastgeber von der SG Schöneberg auch in diesem Jahr ein buntes Teilnehmerfeld mit einer Meldezahl von mehr als 3000 Einzelstarts. Schwimmvereine aus ganz Deutschland sowie aus der Schweiz, Polen, Tschechien, Algerien, Italien und Lettland werden beim ISC 2025 mit von der Partie sein.
TIPP: Es gibt für den International Swim Cup 2025 erneut stylische Eventshirts und -pullover, die wir vor Ort am Stand von Swimfreaks für euch bedrucken!
Wichtige Links zum ISC 2025:
WELTMEISTER! Josia Topf holt dritte Medaille in Singapur

„Morgen geht es volle Kanne mit dem Kopf in die Wand rein und dann schauen wir mal, was passiert.“ Das hatte Josia Topf nach seiner Silbermedaille auf den 50 Meter Rücken (S3) am Mittwoch angekündigt – und am Donnerstag genau so durchgezogen: Über 50 Meter Freistil (S3) lieferte sich der Erlanger ein extrem enges Rennen mit dem Italiener Gabriele Lorenzo, musste wirklich voll durchziehen – und belohnte sich mit seiner zweiten Goldmedaille in Singapur. „Es war ein unglaubliches Rennen. Ich habe alle Kraft zusammengenommen, die ich hatte – für den Schlusssprint. Und es hat sich zum Glück auch gelohnt“, freute sich Topf im Ziel.
Am Montag war der 22 Jahre alte Jurastudent bereits Weltmeister auf den 150 Meter Lagen geworden (SM3). Auf den 50 Meter Freistil war Topf vom Start weg Erster und konnte seinen Vorsprung ins Ziel retten, schlug nach 42,85 Sekunden mit dem Kopf an. Lorenzo folgte 64 Hundertstel hinter dem Deutschen und holte sich Silber. Bronze ging an den Ukrainer Denys Ostapchenko. „Die Konkurrenz ist sehr stark, wir haben nochmal neue Leute in unsere Startklasse bekommen, sehr schnelle Leute. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich so dagegenhalten konnte“, sagte der Erlanger. Topf, der bei den Paralympics in Paris einen kompletten Medaillensatz gewonnen hatte, kommt nun ebenfalls schon auf drei Edelmetalle: zwei Mal Gold und ein Mal Silber.
Für Taliso Engel, der über 100 Meter Brust (SB13) dominiert und Gold gewonnen hatte, klappte es am Donnerstag im OCBC Aquatic Centre ganz knapp nicht mit Bronze: Der Nürnberger schlug in persönlicher Bestzeit nach 24,21 Sekunden im Ziel als Vierter an – gerade mal 28 Hundertstel hinter dem unter neutraler Flagge startenden Egor Shchitkovskii. Goldmedaillengewinner Oleksii Virchenko aus der Ukraine kam in einem engen Finale nur 0,9 Sekunden vor Engel im Ziel an.
Über 100 Meter Brust landete Verena Schott ebenfalls auf Platz vier, nach 1:48,76 Minuten schlug sie an: Der 36 Jahre alten Schwimmerin vom BPRSV fehlten nur 62 Hundertstel auf die Brasilianerin Laila Suzigan Abate, die sich Bronze sicherte. Zeit für Ärger war im Ziel aber nicht für Schott: Sofort nahm sie in der Bahn neben sich die Goldgewinnerin Grace Harvey aus Großbritannien in den Arm und herzte ihre gute Freundin. „Es gibt kein besseres Gefühl, als mit meiner besten Freundin ein WM-Finale zu schwimmen“, postete die frisch gekürte Weltmeisterin Harvey auf Instagram, zusammen mit einem Bild von sich und Schott im Ziel.
Tanja Scholz, die in Singapur bereits zwei Goldmedaillen gewonnen hatte und über 50 Meter Freistil (S4) zum Kreis der Medaillenanwärterinnen gezählt hätte, musste auf ihren Start angeschlagen verzichten. Gina Böttcher qualifizierte sich auf gleicher Strecke fürs Finale und kam als Siebte nach 43,53 Sekunden ins Ziel. Im Vorlauf war die Potsdamerin ihre Jahresbestleistung geschwommen, schlug nach 43,29 Sekunden an. „Über die Saisonbestzeit heute Morgen freue ich mich, mit der Leistung vom Abend bin ich nicht so zufrieden“, sagte Böttcher nach ihrem Rennen, die sich ein wenig müde fühlte: Seit Montag ist die 24-Jährige jeden Tag bei Wettkämpfen gefordert. Nun hat sie einen Ruhetag, ehe am Samstag die 200 Meter Freistil (S4) anstehen. „Morgen früh wird erst mal ausgeschlafen und vielleicht geht’s in die Stadt – einfach mal Dinge tun, für die ich bislang keine Zeit hatte“, sagte Böttcher. Für Naomi Maike Schwarz gab es bei ihrem dritten Start in Singapur einen fünften Platz auf den 100 Meter Freistil (S12): Nach 1:03,03 Minuten schlug die Potsdamerin im Ziel an.
Am Freitag steigen nur zwei Deutsche ins Wasser: Mira Jeanne Maack ist auf den 200 Meter Lagen (SM8) gefordert, Josia Topf schwimmt die 200 Meter Freistil (S3).
Marius Kusch kündigt Teilnahme bei ''Dopingspielen'' Enhanced Games an

Die umstrittenen Enhanced Games, bei denen die Einnahme leistungssteigernde Substanzen explizit erlaubt sein soll und den Aktiven außergewöhnlich hohe Preisgelder geboten werden, schlägt weiterhin große Wellen in der Schwimmwelt. Nun gab Marius Kusch als erster deutscher Schwimmer seine Teilnahme an den geplanten "Dopingspielen" bekannt – und verabschiedet sich damit aus dem regulären Leistungssport.
Seinen letzten Wettkampf bestritt Marius Kusch Ende des vergangenen Jahres, als er bei der Kurzbahn-WM in Budapest im Finale über die 50m Schmetterling stand. Zwei Jahre zuvor hatte Kusch bei der Kurzbahn-WM Bronze über die 100m Schmetterling gewonnen und wurde 2019 über die selbe Strecke Kurzbahn-Europameister. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war der 32-jährige Sprintspezialist, der seit einigen Jahren in den USA lebt und trainiert, Teil des deutschen Teams.
Die Verkündung von Marius Kusch, fortan Teil der Enhanced Games zu sein, sorgt in den sozialen Medien abermals für eine hitzige Debatte. Auch der Deutsche Schwimm-Verband veröffentlichte bereits ein Statement, in dem Kusch zwar nicht namentlich erwähnt wird, das das Projekt aber aufs Schärfste kritisiert: "Die Enhanced Games stehen diametral zu allem, wofür der Sport steht. [...] Für uns sind Fairness, Chancengleichheit und die klare Ablehnung jeglicher Form von Doping unverrückbare Grundwerte. [...] Wer sich bewusst von diesen Werten abwendet, verabschiedet sich von unserem Schwimmport."
Die Enhanced Games werden nächstes Jahr im Mai in Las Vegas ausgetragen. Marius Kusch wird dort voraussichtlich über die 50m und 100m Schmetterling starten. Neben dem Schwimmen sollen auch Wettbewerbe in der Leichtathletik und dem Gewichtheben Teil der olympischen Alternativveranstaltung sein, deren hohe Preisgelder insbesondere von privaten Investoren getragen werden. Vor einigen Wochen hatte auch der britische Sprintstar, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner Benjamin Proud seine Teilnahme an den Enhanced Games angekündigt.
