3:45 über 400m: 15-jähriger Ungar krault mit Rekord zum Titel
Mit spannenden Rennen und schnellen Zeiten gingen in den zurückliegenden Tagen die ungarischen Kurzbahnmeisterschaften in Kaposvar über die Bühne. Ein dickes Ausrufezeichen setzte dabei der erst 15-jährige Oliver Papai.
Über die 400m Freistil kraulte der Teenager in beeindruckenden 3:45,16 Minuten zum Meistertitel. Damit ließ er den rumänischen Nationalschwimmer Nandor Nagy (3:45,22) und den 10km-Olympiasieger Kristof Rasovszky (3:45,82) hinter sich.
Den bisherigen ungarischen Altersklassenrekord pulverisierte Papai damit um satte fünf Sekunden. Zum Vergleich: Der Deutsche Altersklassenrekord in Papais Jahrgang 2009 steht bei 3:49,70 Minuten, gehalten von Silas Beth.
Mehr als 800 Aktive | Meldeergebnis der DKM 2024 ist da
Ab Donnerstag wird in Wuppertal um die Titel der Deutschen Kurzbahnmeister 2024 geschwommen. Insgesamt 827 Aktive aus mehr als 160 Vereinen haben sich angekündigt, wie aus den am Sonntag veröffentlichten Meldelisten der DKM 2024 hervorgeht.
Mit dabei sind zahlreiche Nationalschwimmer, wie zum Beispiel die Weltmeisterin Angelina Köhler oder auch die Olympiafinalisten Melvin Imoudu und Sven Schwarz.
Bei der DKM 2024 werden zudem noch mögliche Startplätze für die Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest vergeben. Diese gehen an Aktive mit starken punktbesten Leistungen bei der Kurzbahn-DM.
Bereits vornominiert für die Kurzbahn-WM sind jene Aktiven, die sich für einen Einzelstart bei den Olympischen Spielen qualifiziert hatten. Wer von ihnen die Möglichkeit wahrnehmen wird, bei der WM zu starten, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Links zum Thema:
2,1 Millionen US-Dollar Preisgelder für Kurzbahn-WM
Die Preisgelder sind damit identisch zu den letzten Titelkämpfen auf der Kurzbahn in Melbourne 2022, liegen aber erneut unterhalb der Prämien aus dem Jahr 2021 als die Kurzbahn-WM in Abu Dhabi ausgetragen wurde. Interessant ist auch der Vergleich zu anderen internationalen Großveranstaltungen: So liegen die Preisgelder für die Kurzbahn-WM deutlich über denen der gerade abgeschlossenen Weltcup-Serie, sind aber entscheidend niedriger als beispielsweise die Prämien der Langbahn-WM 2023, bei der ein Preisgeld in Höhe von 5,6 Millionen US-Dollar ausgeschüttet wurde.
Preisgelder für die Kurzbahn-WM 2024:
Platz 1 - $10,000
Platz 2 - $8,000
Platz 3 - $7,000
Platz 4 - $6,000
Platz 5 - $5,000
Platz 6 - $4,000
Platz 7 - $3,000
Platz 8 - $2,000
Gesamt pro Event: $45,000
Die Stars von Paris im SCHWIMM-KALENDER 2025! Ab sofort bestellbar
Die Spiele in Paris waren für Schwimmfans das große Highlight des Jahres und damit euch die Erinnerungen an diese emotionale Zeit auch 2025 begleiten, lautet das Motto unsere großen Schwimm-Kalenders 2025: Stars of Paris!
Der Schwimm-Kalender 2025 kann ab sofort HIER bestellt werden!
Die internationale Star-Fotografin Mine Kasapoglu hat euch eine Auswahl ihrer besten Fotos von einigen der größten Stars der Spiele zusammengestellt. Mit dabei sind beeindruckende Aufnahmen von Lukas Märtens, Leon Marchand, Summer McIntosh, Sarah Sjöström oder auch Isabel Gose und Oliver Klemet.
Diese Stars findet ihr im Schwimm-Kalender 2025:
- Januar: Lukas Märtens (GER)
- Februar: Sarah Sjöström (SWE)
- März + Titel: Leon Marchand (FRA)
- April: Kaylee McKeown (AUS)
- Mai: Thomas Ceccon (ITA)
- Juni: Summer McIntosh (CAN)
- Juli: Oliver Klemet (GER)
- August: Kyle Chalmers (AUS)
- September: Florent Manaudou (FRA)
- Oktober: Nicolo Martinenghi (ITA)
- November: Isabel Gose (GER)
- Dezember: Torri Huske & Gretchen Walsh (USA)
Diese exklusiven "Stars of Paris" wurden auf hochwertig veredeltem Papier verewigt. Damit ist der Wandkalender ein echtes Deko-Highlight für das ganze Jahr. Er wird nur in limitierter Auflage produziert.
Unfassbar: US-Amerikaner schwimmt 34 Kilometer Schmetterling durch den Wörthersee
Schmetterling gilt nicht ohne Grund als die anstrengendste Disziplin im Schwimmsport. Schon nach kurzer Zeit werden die Arme so schwer, dass sie kaum noch übers Wassers gehoben werden können. Doch dass sich körperlichen Grenzen auf beeindruckende Weise ausreizen lassen können, ist ebenso bekannt. Vor kurzem gelang dem US-Amerikaner John Batchelder in dieser Hinsicht wahrlich Unglaubliches.
Im Rahmen des renommierten Freiwasserevents "Wörthersee Swim", das Anfang September im gleichnamigen See in Österreich ausgetragen wurde, legte John Batchelder die längstmögliche Distanz von 34 Kilometern komplett im Schmetterlings-Stil zurück.
Für die zweifache Durchquerung des Wörthersees benötigte der 43-jährige Extremsportler zwölfeinhalb Stunden.
Für Batchfelder war es nicht die erste Schmetterling-Marathon-Leistung. So durchquerte der Schwimm-Abenteurer aus Colorado zum Beispiel bereits 2018 den berüchtigten 32km langen Catalina Channel vor der Küste Kaliforniens ebenfalls in dieser Schwimmart.
Nachwuchstalente glänzen mit mehreren neuen Deutschen Altersklassenrekorden
Die Kurzbahn-Saison 2024 ist mittlerweile in vollem Gange und auch die ersten Glanzleistungen im Juniorenbereich haben nicht lange auf sich warten lassen. So stellten in den letzten Wochen gleich drei Nachwuchstalente neue Deutsche Altersklassenrekorde auf.
Den Anfang machte Jannis Kube, erfolgreichster Titelsammler bei den diesjährigen Jahrgangsmeisterschaften, bereits im Oktober. Im Rahmen des DMSJ-Vorkampfes trug sich der Schwimmer der Wasserfreunde Spandau 04 über die 100m Rücken in die Rekordbücher ein. In 58,40 Sekunden war Jannis Kube schneller als je ein deutscher 13-Jähriger zuvor.
Auch Theodor Büscher stellte am zurückliegenden Wochenende eine neue Bestmarke im Jahrgang 2011 auf. Über die 200m Freistil überzeugte der Essener bei den NRW Kurzbahnmeisterschaften mit einer starken Zeit von 1:55,90 Minuten.
Ebenfalls über die 200m Freistil knackte auch Mika-Frederik Martin den bisherigen Altersklassenrekord - allerdings bei den 12-Jährigen. Für den Dresdner SC 1898 startend, verbesserte Mika-Frederik Martin die Rekordzeit bei den Sächsischen Kurzbahnmeisterschaften in Riesa auf 2:04,41 Minuten.
Bundeskader 2024/25: DSV beruft 16 Aktive in den Olympiakader
Der Deutsche Schwimm-Verband geht mit einem 16-köpfigen Olympiakader für das Becken- und Freiwasserschwimmen ins Schwimmjahr 2024/25. Damit verkleinert sich der höchste Bundeskader im Vergleich zum vorangehenden Jahr um eine Person.
Im darunter angesiedelten Perspektivkader wurden 44 Plätze für das Beckenschwimmen besetzt. Das sind 10 Aktive weniger als in der Vorsaison.
Im Freiwasser-Perspektivkader wurden hingegen drei zusätzliche Plätze besetzt, wodurch sich die Kadergröße auf 9 Sportlerinnen und Sportler steigerte.
Die Kader könnten demnächst noch wachsen: „Auf Basis der Kaderbildungsrichtlinien wurden beim Deutschen Olympischen Sportbund weitere Anträge auf Berufung in die Kaderkreise des DSV gestellt. Sobald eine Entscheidung hierzu vorliegt, werden die Kaderlisten aktualisiert“, kündigte DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann an.
Die Schwimmerinnen und Schwimmer des DSV-Olympiakaders 2024/25:
Becken: Luka Nik Armbruster, Ole Braunschweig, Cedric Büssing, Melvin Imoudu, Lukas Märtens, Lucas Matzerath, Rafael Miroslaw, Josha Salchow, Sven Schwarz, Timo Sorgius, Isabel Gose, Angelina Köhler, Leonie Märtens
Freiwasser: Oliver Klemet, Florian Wellbrock, Leonie Beck
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Masters-DMS: SCW Eschborn ist Deutscher Mannschaftsmeister 2024
Am vergangenen Wochenende versammelten sich große Teile der deutschen Master-Elite in Berlin, um beim Deutschen Mannschaftswettbewerb im Schwimmen der Masters (DMSM) um den Titel zu schwimmen. Diesen sicherte sich das Team des SCW Eschborn.
Im zurückliegenden Jahr noch Vizemeister, schwammen Eschborns Masters mit 21731 Punkten souverän zum Titel. Bereits im Vorkampf hatte der SCW Eschborn in der Punktewertung die Nase vorn.
Das Team bestehend aus Lars Renner (Altersklasse 55), Frank Gruner (AK 50), Sarah-Johanna Helmich (AK 20), Philipp Forster (AK 30), Sara Rizzetto, Ester Rizzetto, Jana Hellenschmidt, Susanna Schumann (alle AK 25), Susan Przywara (AK 40) und Oliver Frisch (AK 25) präsentierte sich von Beginn an meisterlich. Direkt im ersten Wettkampf stellte so Lars Renner in seiner Altersklasse 55 über 200m Freistil (2:03,61) einen neuen Deutschen Masters-Rekord auf.
Die weiteren Plätze auf dem Podest schnappten sich die Mannschaften des Berliner TSC (21028) und des USV TU Dresden (20622). Insgesamt waren 24 Teams bei den Titelkämpfen in der Hauptstadt am Start.
Neben zahlreichen Deutschen und Europäischen Masterrekorden sorgte Nicole Heidemann für die zwei größten sportlichen Highlights. Denn sowohl über die 50m (31,73) als auch 100m Brust (1:08,94) stellte die Schwimmerin der Waspo Nordhorn neue Weltrekorde in der Altersklasse 40 auf.
Das Ranking des Bundesfinals der Masters-DMS 2024:
- SCW Eschborn 21.731
- Berliner TSC 21.028
- USV TU Dresden 20.622
- Waspo Nordhorn 20.303
- SG Neukölln Berlin 20.207
- SGS Hannover 19.770
- SG Bayer 19.309
- Potsdamer SV 19.038
- SSG Neptun Germering 18.984
- SG Schöneberg Berlin 18.952
- SG Stadtwerke München 18.342
- SG TSG HB10 Bremen 18.284
- SG Heddesheim 17.919
- SC Regensburg 17.808
- Berliner SC Robben 17.668
- WSV Speyer 17.351
- TSV Quakenbrück 17.322
- Mainzer SV 01 16.940
- SSV Leutzsch 16.443
- SG Lünen 16.314
- Hamburger SC 16.429
- SGS Hamburg 16.382
- Zehlendorfer TSV 16.349
- SGS Münster 15.963
Bild rechts: SCW Eschborn / Instagram
Leon Marchand und Kate Douglass schnappen sich die Weltcup-Kronen
Gold bei Olympia und jetzt die Krone bei der Weltcup-Tour: Mit der US-Amerikanerin Kate Douglass und Frankreichs Superstar Léon Marchand konnten zwei Champions der Olympischen Spiele von Paris nun auch auf der Kurzbahn die internationale Konkurrenz hinter sich lassen.
Bei den Damen sicherte sich Douglass nach den drei Weltcup-Meetings in Korea, China und Singapur mit dem denkbar knappsten Vorsprung den Gesamtsieg. Insgesamt 178,5 Zähler sammelte die 200m-Brust-Olympiasiegerin und verwies damit ihre Nationalteamkollegin Regan Smith nur um hauchdünne 0,1 Punkte auf den zweiten Platz.
Im Rennen um den Gesamtweltcup der Herren setzte sich Marchand mit 175,7 Punkten vor dem Schweizer Noe Ponti (171,9) durch, der bei der Weltcup-Serie mehrfach den Weltrekord über die 50m Schmetterling gebrochen hatte.
Dem deutschen Sprintass Marius Kusch gelang der Sprung unter die Top 15. Mit 124,5 Punkten landete er nur knapp hinter dem chinesischen Olympiasieger Pan Zhanle. Im Laufe des Monats werden wir den Routinier voraussichtlich noch bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal im Wettkampfbecken erleben.
Die Top Ten der Weltcup-Gesamtwertung 2024:
Herren:
- Leon Marchand - FRA - 175,7
- Noe Ponti - SUI - 171,9
- Duncan Scott - GBR- 167,8
- Pieter Coetze - RSA - 167,3
- Qin Haiyang - CHN - 152.7
- Ilya Shymanocich - NIA - 143,6
- Thomas Ceccon - ITA - 140,6
- Nyls Konstanje - NED - 140,3
- Caspar Corbeau - NED - 135,5
- Alberto Razzetti - ITA - 135,3
....
15. Marius Kusch - GER - 124,5
Damen:
- Kate Douglass - USA - 178,5
- Regan Smith - USA - 178,4
- Siobhan Haughey - HKG - 160,7
- Yu Yiting - CHN - 159,2
- Mary-Sophie Harvey - CAN - 157,8
- Tang Qianting - CHN - 152,5
- Alina Zmushka - NIA - 141,8
- Katarzyna Wasick - POL - 140,8
- Beata Nelson - USA - 138,3
- Ingrid Wilm - CAN - 136,9
Bild: World Aquatics
Doppelter Weltrekordkracher zum Weltcup-Abschluss
Das Weltrekord-Feuerwerk beim Weltcup in Singapur setzte sich auch am dritten und letzten Wettkampftag fort. Denn Noe Ponti und Regan Smith zauberten zum Abschluss der prestigereichen Wettkampfserie die Weltrekorde vier und fünf des Wochenendes ins Becken.
Den Anfang machte Noe Ponti bereits in den Vorläufen, wo er seinen eigenen Weltrekord über die 50m Schmetterling um weitere 1,7 Zehntel auf 21,50 Sekunden verbesserte. Diesen hatte das Schweizer Schmetterlings-Ass erst vor zwei Wochen bei der ersten Weltcup-Station in Shanghai aufgestellt.
Im Finale war Ponti dann erneut schneller als je ein anderer Schwimmer außer ihm selbst und schmetterte in 21,64 Sekunden zum dritten Weltcup-Sieg über diese Strecke - dicht gefolgt vom Niederländer Nyls Korstanje (21,74), der ebenfalls eine Fabelleistung zeigte. Für Marius Kusch, der an den zurückliegenden beiden Wochenenden jeweils zu Bronze geschwommen war, sprang dieses Mal in 22,23 Sekunden der undankbare vierte Platz raus. Mit insgesamt vier Medaillen und neun Finalteilnahmen kann sich die Ausbeute des deutschen Top-Sprinters dennoch wahrlich sehen lassen.
Die US-Amerikanerin Regan Smith durfte dann im Finalabschnitt über ihren zweiten Weltrekord des Wochenendes jubeln. Über die 200m Rücken unterbot Smith in 1:58,83 Minuten die bisherige Bestmarke ihrer australischen Dauerrivalin Kaylee McKeown um 11 Hundertstelsekunden.
Im Vorlauf über dieselbe Strecke hatte Maya Werner (2:10,61) als Zehntplatzierte den Einzug ins Finale nur knapp verpasst. Dafür startete die Neu-Magdeburgerin im schnellster Zeitlauf über die 800m Freistil und landete in 8:34,38 Minuten auf einem starken fünften Platz. Den Sieg sicherte sich die 18-Jährige Amerikanerin Katie Grimes (8:14,36).
Auch der dritte deutsche Schwimmer Rafael Miroslaw war erneut in den heutigen Finalläufen vertreten. Über die 200m Freistil schwamm der Olympia-Halbfinalist von Paris in 1:43,06 Minuten auf den siebten Platz und war somit zweieinhalb Zehntel schneller als noch vergangene Woche. In 1:39,83 Minuten siegte der Brite Duncan Scott nicht nur äußerst souverän, sondern kam bei seinem dritten Triumph über diese Strecke sogar bis auf eine halbe Sekunde an den Weltrekord von Paul Biedermann (1:39,37) heran.
Die sogenannte "Krone" für drei Siege über die selbe Strecke bei allen drei Weltcup-Stationen machten neben Noe Ponti, Duncan Scott und Regan Smith auch Léon Marchand, Pieter Coetze und Tang Qianting perfekt.
Nach einem letzten spannungsgeladenen Wettkampfwochenende ist die diesjährige Weltcup-Serie nun Geschichte. Einen Blick auf die Gesamtwertung, die ähnlich packend wie die rekordreichen Wettkämpfe verlief, werfen wir morgen.
Die weiteren Champions des dritten Weltcup-Tages in Singapur:
- 400m Lagen (m): Léon Marchand (FRA) - 3:58,45
- 100m Schmetterling (w): Louise Hansson (SWE) - 55,46
- 100m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) - 49,36
- 50m Brust (w): Tang Qianting (CHN) - 28,87
- 200m Brust (m): Caspar Corbeau (NED) - 2:02,33
- 100m Freistil (w): Kate Douglass (USA) - 50,82
- 200m Lagen (w): Yu Yiting (CHN) - 2:03,99
Bild: European Aquatics - Archiv
Leon Marchand knackt Weltrekord von Ryan Lochte
Leon Marchand macht keinen Halt. In 1:48,88 Minuten schwamm er zu einem neuen Weltrekord über die 200m Lagen der Herren. Im Vergleich zur ersten Weltcupstation in China, bei welcher der Franzose einen Weltcuprekord aufstellte, verbesserte er seine Leistung um satte 1,42 Sekunden. Die vorherige Bestmarke gehörte niemand Geringerem als dem US-Amerikaner Ryan Lochte, der den alten Weltrekord im Jahr 2012 aufgestellt hatte.
In der halben Distanz, den 100m Lagen der Herren, hörte die Rekordjagd für Marchand nicht auf. Mit seiner Zeit von 49,92 Sekunden gehört dem vierfachen Olympiasieger nun auch der Weltcuprekord in dieser Disziplin.
Auch Marius Kusch stellt in Singapur sein Können erneut unter Beweis. In der knappen Entscheidung über die Medaillenverteilung im Finale der 50m Freistil männlich schlug Marius Kusch am Donnerstag in 21,04 Sekunden auf dem dritten Platz an. Mit dieser Zeit konnte der in den USA trainierende Essener seine bisherigen Leistungen im Rahmen des Weltcups steigern. Lediglich 0,03 Sekunden trennten Kusch und den zweitplatzierten Isaac Cooper (21,01) aus Australien. Auf die Spitze des Podests schwamm der ebenfalls in den USA trainierende, aber für Trinidad und Tobago startende Dylan Carter (20,82).
Über die 50m Rücken schwamm Kusch zudem in 23,08 Sekunden zum vierten Platz. Der Sieg ging in diesem Rennen an Isaac Cooper (22,61).
Weltrekord Nummer zwei des heutigen Wettkampftages gab es für Regan Smith. Die US-Amerikanerin schwamm in 54,27 Sekunden über die 100m Rücken zur neuen Bestmarke. Somit verbesserte ihren eigenen Rekord aus der vorherigen Woche um 0,14 Sekunden.
Aufseiten der Schwimmerinnen sahen wir eine deutsche Vertreterin im Finale über die 400m Freistil. Maya Werner schwamm hier in 4:09,77 Minuten zum sechsten Platz. Siegerin wurde Katie Grimes aus den USA (3:57,61). Dies sollte nicht ihr einziger Sieg bleiben, denn Gold gab es für sie ebenfalls über die 400m Lagen in einer Zeit von 4:24,19 Minuten.
Die weiteren Gewinner und Gewinnerinnen der vergangenen Wettkampftage:
Donnerstag, 31. Oktober 2024:
Freitag, 01. November 2024:
2:12 über 200m Brust! Wieder WELTREKORD durch Kate Douglass
Die Stars lassen es bei der Weltcup-Tour weiter krachen! Beim abschließenden Meeting in Singapur sorgte die US-Amerikanerin Kate Douglass am Donnerstag für einen weiteren Weltrekord.
Über die 200m Brust drückte die Olympiasiegerin von Paris die Kurzbahn-Bestmarke auf beeindruckende 2:12,72 Minuten. Das ist satte 1,44 Sekunden schneller als der bisherige Weltrekord (2:14,16) , den sie erst vor wenigen Tagen beim Weltcup in Korea aufgestellt hatte.
Douglass hatte bei ihrem Sieg satte sechs Sekunden Vorsprung und machte zudem das Weltcup-Triple perfekt. Bei allen Meetings der diesjährigen Serie hatte sie diese Strecke für sich entschieden.
Mehr zum Weltcup in Singapur gibt es später auf www.swimsportnews.de
Auf nach Ägypten: In Somabay eröffnet eine neue Trainingslager-Location für Schwimmteams
Die heimatliche Schwimmhalle für ein paar Wochen hinter sich lassen und stattdessen unter der Sonne trainieren. Für viele Schwimmerinnen und Schwimmer ist das jedes Jahr eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag.
Nur wenige Flugstunden entfernt ist in Ägypten nun - genauer gesagt in Somabay - eine neue Location für Trainingslager entstanden, die optimal auf den Schwimmsport ausgerichtet ist. Betrieben wird das vor wenigen Tagen eröffnete Aquatics Center, das Teil der dortigen Soma Sports Arena ist, von ONEflow Aquatics mit Sitz in Neckarsulm. Wir wurden anlässlich der Eröffnung der Schwimmbecken eingeladen, uns vor Ort ein umfassendes Bild von dem neuen Trainingszentrum zu machen. Mit dabei waren auch zahlreiche internationale Coaches, ausgewählte Athleten und Journalisten.
Die Halbinsel Somabay liegt direkt am Roten Meer und lässt sich aus allen großen Ballungsräumen Europas innerhalb von vier bis fünf Stunden mit Direktflugverbindungen erreichen. Der Fokus auf Sport in der Region ist insbesondere durch die Wassernähe quasi naturgegeben. Auch fürs Freiwasserschwimmen sind die örtlichen Gegebenheiten äußerst günstig. Erprobt wurde die Wettkampftauglichkeit von Somabay in den letzten zwei Jahren gleich doppelt, als die Open Water Weltcup Serie am Roten Meer Station machte. Neben der Sonne und den ganzjährig warmen Temperaturen zeichnet sich Somabay als Standort für Trainingslager insgesamt durch höchstes Qualitätsniveau und ein starkes Betreuungsangebot vor Ort aus. Hinzu kommen vielseitige Freizeitoptionen wie Schnorcheln, Golf oder Windsurfen.
Und auch aus sportlicher Sicht sind die Bedingungen in Somabay ideal: Als Trainingsgruppe darf man sich nicht nur über ein Schwimmbecken in Olympiagröße - sprich 10 Bahnen à 50 Meter - freuen, sondern auch über ein zweites 25m Becken direkt daneben. Unmittelbar am Beckenrand befinden sich zudem Kraft- und Athletikgeräte, wodurch sich die Trainingseinheiten an Land und Wasser einwandfrei kombinieren lassen.
Zusätzlich werden noch Trainingsmöglichkeiten für Tennis, Leichtathletik, Fußball und Squash folgen. Im Februar 2025 soll als Teil der Soma Sports Arena das dazugehörige Kaktus Hotel eröffnet werden, welches neben 190 Zimmern auch über einen Co-Working Space sowie einen Innen- und Außenfitnessbereich verfügen wird. Auch Jan Niklas Schmidt – amtierender Deutscher Jahrgangsmeister über die 400m Lagen im Jahrgang 2006 – zeigte sich nach dem Besuch des zukünftigen Hotels beeindruckt von der hohen Qualität der Unterkunft, die positive Effekte auf die Regeneration nach anstrengenden Trainingseinheiten haben soll. "Mir gefällt vor allem, dass der Gedanke des Sportlers verfolgt wird und dass man die Möglichkeiten hat, Trainingslager und andere Aktivitäten - wie auch das gemeinsame Lernen für die Schule - zu vereinbaren", resümierte das Nachwuchstalent. "Ich würde Somabay vor allem deswegen empfehlen, weil man dort in jeder Hinsicht alle Möglichkeiten hat. Es ist wirklich ein Ort, wo man sich wohlfühlen kann".
Das Aquatics Center in Somabay steht jedoch nicht allein: Bereits 2020 begann ONEflow damit, erste Trainingszentren in Ägypten aufzubauen. "Wir hatten immer die Absicht einen Standort aufzubauen, wo man Trainingslager veranstalten kann", erinnert sich Christian Hirschmann, Geschäftsführer von ONEflow Aquatics. Auf der Suche nach einem lokalen Partner wurde die Kooperation mit der Region Somabay beschlossen und gemeinsam eine größere Vision entwickelt. Ziel sei es laut Christian Hirschmann vor allem, den Gästen "eine komplette Experience für eine gesamte Destination" anbieten zu können. Das hohe Qualitätsniveau soll neben Eliteteams auch Vereinsgruppen nach Somabay ziehen. Die aktuellen Preise liegen pro Tag bei 120€ für ein Einzelzimmer, 90€ im Doppelzimmer bzw. 80€ im Dreibettzimmer und beinhalten neben der Vollpension-Verpflegung auch die Nutzung der kompletten Sportanlagen, den Shuttle sowohl zum Flughafen als auch innerhalb von Somabay und kostenloses Trinkwasser in den Sportstätten.
Es ist geplant, mit diesem Konzept auch regionale Teams anzusprechen und in Zusammenarbeit mit den Schulen in der Umgebung ein lokales Schwimmteam aufzubauen. Neben einem Standort für Trainingslager möchte ONEflow Somabay auf diese Weise auch zu einem Wettkampfzentrum werden lassen. Erste Zukunftsideen umfassen eine Wettkampfserie für Kinder und Jugendliche aus ägyptischen Vereinen und anderen Ländern in der Region. Ab 2026 wird in Somabay zudem ein internationaler Qualifikationswettkampf im Stil der Stockholm Swim Open ausgetragen werden.
Ende Dezember 2024 soll der Sportkomplex endgültig fertiggestellt sein. Die Eröffnung der Schwimmbecken Anfang Oktober ist als erster großer Schritt zu sehen, der bereits erste Trainingslager unter der ägyptischen Sonne möglich macht. Diese Chance nutzen in diesem Monat mit der Slowakei und Dänemark bereits zwei erste Nationalteams.
Das Buchen von Trainingslagern ist ab sofort über ONEflow Aquatics möglich. Hier könnt ihr direkt mit dem Team Kontakt aufnehmen:
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Links zum Thema:
Besser schlafen – schneller schwimmen
Im Trainingsbecken suchen wir immer wieder nach den neusten Stellschrauben, um unsere Leistungen zu optimieren. Eine weitere Leistungsreserve „schlummert“ im wahrsten Sinne des Wortes aber abseits des kühlen Nass. Denn wie die Wissenschaft zeigen konnte, entscheidet auch unser Schlafverhalten darüber, wie leistungs- und strapazierfähig wird sind. Wir haben für euch einige aktuelle Ergebnisse der Schlafforschung zusammengestellt!
Mehr Schlaf schützt unsere Gesundheit
Gerade weil wir als Schwimmer recht hohe Ansprüche an unser Immunsystem stellen - ein ausgekühlter, ausgelaugter Körper nach dem Schwimmtraining ist sehr anfällig für Infektionen - sollte uns dieses Thema interessieren. Genügt die obligatorische Mütze nach dem Training, um uns zu schützen? Nicht unbedingt - zumindest, wenn es nach einer Studie geht, in der die Teilnehmer Rhino-Viren ausgesetzt wurden. Diese sind verantwortlich für Schnupfen und grippale Infekte. Diejenigen Teilnehmer, die zuvor regelmäßig weniger als acht Stunden geschlafen hatten, wurden dreimal häufiger krank als die „Vielschläfer“ der Studie.
Eine weitere negative Konsequenz von zu wenig Schlaf zeigte sich in einer anderen Untersuchung mit jugendlichen Sportlern, bei der das Verletzungsrisiko beim Sportmachen rapide anstieg (um ca. das 1,5-fache), wenn die Studienteilnehmer regelmäßig weniger als acht Stunden pro Nacht schliefen. Nun verletzten wir Schwimmer uns zum Glück zwar nur selten in unserem Lieblingselement, dafür bekanntlich umso häufiger beim Landtraining. Da kann etwas Prävention durch mehr Schlaf sicher nicht schaden. Denn verletzt oder krank trainiert es sich bekanntlich schlecht. Und es gibt noch einen weiteren positiven Effekt auf unsere Gesundheit, wenn wir ausreichend Schlaf bekommen. Denn Schlaf, so die Ergebnisse einer weiteren Studie, hat direkte Auswirkungen auf unser Essverhalten. Nachdem die Teilnehmer sechs Tage lang nur vier Stunden pro Nacht schlafen durften, war deren Stoffwechsel und das Hungergefühl massiv durcheinandergeraten. So sank die Verstoffwechslung von Kohlehydraten beispielsweise um über 30%, das Verlangen nach kalorienhaltiger Nahrung stieg jedoch gleichzeitig um über 20%. Langfristig, so schlossen die Forscher, kann zu wenig Schlaf somit zu einem gestörten Essverhalten führen.
Mehr Schlaf macht schneller
Es sind jedoch nicht nur diese gesundheitlichen Aspekte, die mehr Schlaf bei uns Schwimmern rechtfertigen. Denn nachts findet ein weiterer, für uns Sportler immens wichtiger, jedoch selten beachteter Prozess statt: die Regeneration. Schlafen wir, dann schüttet die sogenannte Hypophyse in unserem Gehirn ein Wachstumshormon aus, welches (durch das Training) zerstörtes Muskelgewebe repariert und neues Gewebe aufbaut - ein elementares Ziel unseres Trainings tritt ein: unsere Muskeln wachsen und werden widerstandsfähiger!
Und auch auf psychologischer Ebene geschieht ein für das Training, aber auch Wettkämpfe durchaus nützlicher Nebeneffekt: In so gut wie jeder Studie zum Schlafverhalten berichteten Athleten sämtlicher Sportarten, dass sich Belastungen härter anfühlten und sie schneller ermüdeten, wenn sie schlecht oder zu wenig geschlafen hatten. Eine bessere Regeneration und gefühlt mehr Energie - das alleine sind schon sehr schlagfertige Argumente für mehr Schlaf.
Doch auch die tatsächliche Wettkampfleistung verbessert sich, wie eine weitere Studie mit dem Schwimmteam der Universität Stanford eindrucksvoll belegt. Sechs Wochen lang schliefen die Schwimmer der ersten Mannschaft jeweils ein bis zwei Stunden pro Nacht mehr, als sie zuvor geschlafen hatten. Bei den darauffolgenden Schwimmtests erzielten sie die folgenden Verbesserungen im Vergleich zu einem Schwimmtest, der vor den sechs Wochen durchgeführt worden war: (1) Die Schwimmer hatten eine um 0,15 Sekunden schnellere Reaktionszeit beim Startsprung, (2) sie schwammen in einem 15-Meter-Sprint im Durchschnitt über eine halbe Sekunde schneller, (3) und erreichten eine um 0,10 Sekunden schnellere Wendezeit. Zusammengenommen machte mehr Schlaf die Schwimmer somit fast eine ganze Sekunde schneller - auf 25 Metern! Es ist für uns Schwimmer also durchaus lohnenswert, unser Schlafverhalten zu reflektieren und gegebenenfalls zu verbessern.
Der komplette Artikel mit zusätzlichen Tipps für ein gesundes Schlafverhalten erschien erstmals in der Frühjahresausgabe 2018 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Bis Donnerstag bestellen: Deutschland-Badekappe mit deinem Namen!
Dieses Angebot gibt es nur noch bis Donnerstag (31.10.): Ihr wollt auch wie die Schwimmstars mit den Nationalfarben auf der Badekappe durchs Schwimmbad pflügen?! Dann sichert euch jetzt die Swimfreaks Deutschland-Badekappe! Nur für bis 31.10. könnt ihr euch die neuen Caps wieder mit eurem Namen versehen lassen:
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Weltcup-Zwischenstand: Das sind die Top 10 der Gesamtwertung (UPDATE)
Nach spannungsgeladenen und rekordreichen Wettkampftagen im koreanischen Incheon befindet sich die diesjährige Weltcup-Serie nun offiziell auf der Zielgeraden. Bevor am Donnerstag die letze Weltcup-Station in Singapur ihren Auftakt erlebt, lohnt sich erneut ein Blick auf die zwischenzeitliche Gesamtwertung.
Insbesondere bei den Damen hat sich Wesentliches getan, denn an der Spitze des Rankings steht nun die Amerikanerin Regan Smith, die ihre zuvor führende Teamkollegin Kate Douglass auf die Verfolgerposition verdrängt hat. Beide US-Stars hatten am zurückliegenden Wochenende jeweils mit einem neuen Weltrekord und drei Einzelsiegen glänzen können. Im Kampf um den Gesamtsieg deutet sich ein packendes Kopf an Kopf Duell des Führungsduos an, in das selbst die aktuell Drittplatzierte Siobhan Haughey aus Hong Kong wohl kaum noch eingreifen können wird.
Im Zwischenklassement der Herren blieben die Top 3 unverändert. Der französische Topstar Léon Marchand ist weiterhin der Gejagte, dicht gefolgt vom Schweizer Noe Ponti, der beim ersten Weltcup-Wochenende ebenfalls mit einem neuen Weltrekord glänzen konnte. Auf Rang drei liegt aktuell der Vorjahressieger Qin Haiyang aus China.
Der deutsche Spitzensprinter Marius Kusch rutschte im Vergleich zur Vorwoche einen Platz nach hinten und steht nun an Position 15 in der Gesamtwertung.
Die Top-10 der Weltcup-Gesamtwertung nach Shanghai und Incheon:
Platz | Damen | Herren |
1 |
Regan Smith (USA) |
Léon Marchand (Frankreich) |
2 |
Kate Douglass (USA) |
Noe Ponti (Schweiz) |
3 |
Siobhan Haughey (Hong Kong) |
Qin Haiyang (China) |
4 |
Mary-Sophie Harvey (Kanada) |
Pieter Coetze (Südafrika) |
5 |
Yu Yiting (China) |
Duncan Scott (Großbritannien) |
6 |
Tang Qianting (China) |
Isaac Cooper (Australien) |
7 |
Katarzyna Wasick (Polen) |
Ilya Shymanovich (Neutrale Athleten) |
8 |
Ingrid Wilm (Canada) |
Nyls Korstanje (Niederlande) |
9 |
Alina Zmushka (Neutrale Athleten) |
Thomas Ceccon (Italien) |
10 |
Beata Nelson (USA) |
Kacper Stokowski (Polen) |
Dritter Streich! Nächste Weltcup-Medaille für Marius Kusch
Nachdem Marius Kusch am vergangenen Wochenende beim Meeting in China gleich zweimal auf dem Weltcup-Podest stand, durfte der in den USA trainierende Sprinter heute auch zum Abschluss der Wettbewerbe im koreanischen Incheon über Edelmetall jubeln.
Über die 50m Schmetterling gab es in 22,30 Sekunden erneut Bronze für Kusch, dieses Mal geteilt mit dem Australier Isaac Cooper. Nicht zu schlagen war wieder einmal der frischgebackene Weltrekordhalter Noe Ponti aus der Schweiz, der in 21,76 Sekunden weniger als eine Zehntel über ebendieser Bestmarke blieb. In 21,99 Sekunden schmetterte auch der Niederländer Nyls Korstanje unterhalb die Schallmauer von 22 Sekunden und damit zu Silber.
Der Sprung ins Finale war auch Rafael Miroslaw über die 200m Freistil gelungen. In 1:43,32 Minuten schwamm der Olympia-Halbfinalist von Paris auf einen starken fünften Platz. Den Sieg sicherte sich wie schon vergangene Woche beim Weltcup-Auftakt der Brite Duncan Scott (1:40,29). Mit Ausnahme der 200m Brust der Herren sowie den 200m Lagen der Damen gingen auch alle weiteren Siege auf das Konto derjenigen, die bereits in Shanghai triumphiert hatten.
Auch wenn am letzten Wettkampftag in Incheon kein neuer Weltrekord aufgestellt wurde, sorgte der Chinese Zhanle Pan über die 800m Freistil mit einem neuen Weltcup-Rekord (7:35,30) dennoch für ein Ausrufezeichen mit Rekordcharakter. Bemerkenswerk: Er ist auch der Weltrekordhalter und Olympiasieger über die 100m Freistil - gibt also sonst eigentlich bei den Sprintern den Ton an.
Ein Weltcup-Wochenende bleibt der internationalen Schwimmelite noch, um auf die Jagd nach Rekorden, Medaillen und Prämien zu gehen. Wenn der Weltcup am kommenden Wochenende in Singapur seinen Ausklang findet, wird neben Marius Kusch und Rafael Miroslaw auch Maya Werner die deutschen Farben vertreten.
Die weiteren Champions des driitten Weltcup-Tages in Incheon:
- 400m Lagen (m): Léon Marchand (FRA) - 3:58,30
- 100m Schmetterling (w): Laura Lahtinen (FIN) - 55,76
- 200m Rücken (w): Regan Smith (USA) - 1:59,60
- 100m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) - 49,93
- 50m Brust (w): Tang Qianting (CHN) - 29,03
- 200m Brust (m): Qin Haiyang (CHN) - 2:02,57
- 100m Freistil (w): Siobhan Haughey (HKG) - 51,73
- 200m Lagen (w): Yu Yiting (CHN) - 2:04,73
Freiwasser-Weltcup: Lea Boy holt Bronze | Auch Jeannette Spiwoks wackelt am Podium
Auch der Weltcup der Freiwasserschwimmer macht an diesem Wochenende in Asien Station. Beim hochkarätig besetzen 10km Rennen in Hongkong glänzte aus deutscher Sicht am Samstag allen voran Lea Boy, die souverän auf den Bronzerang schwamm.
In 2:06:57,4 Stunden musste sich die 24-jährige Würzburgerin lediglich der zuletzt in Magdeburg trainierende Australierin Moesha Johnson (2:06:38,1) und der Italienerin Ginevra Taddeucci (2:06:40,5) geschlagen geben. Beide hatten auch bei den Olympischen Spielen über Edelmetall jubeln dürfen.
Mit nur noch einer Weltcup-Station, die den internationalen Freiwasser-Assen in diesem Jahr bevorsteht, liegt Lea Boy in der Gesamtwertung nun aussichtsreich auf dem zweiten Platz hinter der brasilianischen Olympiasiegerin von 2021 Ana Marcela Cunha.
Dicht an die Medaillenplätze heran schwamm vor der Küste Hongkongs auch Jeannette Spiwoks, die nach 2:07:10,6 Stunden als Viertplatzierte anschlug. Die dritte deutsche Starterin Leonie Beck hatte bei Rennabbruch das Ziel noch nicht erreicht.
Im 10km-Rennen der Männer musste sich Vizeolympiasieger Oliver Klemet bei seinem ersten Saisonrennen mit Platz 22 zufrieden geben. Mit einer Zeit von 2:01:05,6 war der Magdeburger über drei Minuten langsamer als die drei Medaillengewinner. Für den italienischen Doppelerfolg sorgten Dario Verani (1:57:39,2) und Marcelo Guidi (1:57:39,8), die sich kurz vor dem Ziel entscheidend vom Franzosen Marc-Antoine Olivier (1:57:48,7) absetzen konnten.
Das morgige 4x1500m Staffelrennen wird ohne deutsche Beteiligung stattfinden.
Bild: European Aquatics / Archiv
Wieder WELTREKORD beim Weltcup: Regan Smith ist nicht zu stoppen!
Zweiter Tag, zweiter Weltrekord! Nach der Weltbestmarke ihrer Teamkollegin am gestrigen Wettkampftag, schwamm heute die US-Amerikanerin Regan Smith über die 100m Rücken zu einem neuen Weltrekord beim Weltcup in Incheon, Südkorea. Auch Marius Kusch sahen wir erneut im Finallauf.
Für das Highlight des heutigen Wettkampftages sorgte definitiv Regan Smith. In 54,41 Sekunden schwamm die US-Amerikanerin über die 100m Rücken der Frauen zu einem neuen Weltrekord. Die vorherige Bestmarke, aufgestellt von Kaylee McKeown aus Australien, verbesserte sie um 0,15 Sekunden. Zudem konnte Smith ihren Siegestitel der Weltcupstation von der zurückliegenden Woche in dieser Disziplin verteidigen.
Bereits zu ihrer zweiten Titelverteidigung schwamm heute Kate Douglass (USA). Die frisch gebackene Weltrekordhalterin über die 200m Brust war heute den restlichen Damen über die 50m Schmetterling deutlich voraus. In 24,73 Sekunden schlug sie ganze 0,54 Sekunden vor den beiden nächst schnellsten Schwimmerinnen an.
Als einzigen deutschen Schwimmer sahen wir heute Marius Kusch in den Finals. Für ihn ging es identisch zur vergangenen Woche im Finale über die 50m Rücken der Herren ins Wasser. In 23,41 Sekunden reichte es für den siebten Platz. Gewonnen hat hier der Südafrikaner Pieter Coetze (22,80).
Mary-Sophie Harvey (CAN, 400m Lagen (w): 4:26,23), Siobhan Haughey (HKG, 200m Freistil (w): 1:51,02), Leon Marchand (FRA, 200m Lagen (m): 1:50,91), Haiyang Qin (CHN, 50m Brust (m): 25,76), Qianting Tang (CHN, 100m Brust (w): 1:02,82) und Trenton Julian (USA, 200m Schmetterling (m): 1:51,00) schwammen nach ihren Siegen aus vergangener Woche heute jeweils erneut zum Triumph.
Auch die Koreanerin Chaeyun Kim (1500m Freistil - 16:43,29) und der Australier Jamie Jack (100m Freistil - 46,48) durften Siege bejubeln.
Master-DMS 2024: Die Finalisten stehen fest!
Das Finale des Deutschen Mannschaftswettbewerbes Schwimmen der Masters (DMSM) zählt ähnlich wie die DMS-Bundesliga - das Äquivalent in der Offenen Klasse - zu den jährlich stattfindenden Wettkampfhöhepunkten. Am übernächsten Wochenende, genauer gesagt am 2. November, wird die nationale Master-Elite zum diesjährigen Kräftemessen in Berlin zusammenkommen. Nach den abgeschlossen Landesentscheiden steht nun fest, welche 24 Vereine in den Titelkampf in der Hauptstadt eingreifen werden.
Besonders überraschend: Die Titelverteidiger vom SV Nikar Heidelberg werden nicht ins Geschehen eingreifen, denn geschwächt von zahlreichen Ausfällen verzichtete der Verein bereits auf einen Start beim Vorentscheid.
Der SCW Eschborn und die SG Stadtwerke München, die im Vorjahr ebenfalls auf dem Podest standen, werden hingegen auch in diesem Jahr die Gelegenheit haben, im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitzureden. Bemerkenswert ist außerdem, dass gleich fünf Berliner Vereinen die Qualifikation für das DMSM-Finale gelungen ist. Das Punkteranking aus dem Vorkampf lässt zweifellos einen spannenden Kampf um Titel, Medaillen und Platzierungen vermuten.
Die DMSM-Finalisten 2024 (geordnet nach Vorkampf-Punkten):
- SCW Eschborn
- Berliner TSC
- USV TU Dresden
- Waspo Nordhorn
- SG Neukölln Berlin
- SGS Hannover
- Potsdamer SV
- SG Stadtwerke München
- SSG Neptun Germering
- Berliner SC Robben
- Hamburger SC
- TSV Quakenbrück
- SG Schöneberg Berlin
- SG TSG HB10 Bremen
- WSV Speyer
- SG Bayer
- SGS Münster
- SGS Hamburg
- SC Regensburg
- Zehlendorfer TSV
- SG Heddesheim
- Mainzer SV 01
- SG Lünen
- SSV Leutzsch
Bild: Symbolbild / Archiv
WELTREKORD! US-Star Kate Douglass knackt 15 Jahre alte Bestmarke
Glanzvoller als mit einem Weltrekord hätte die zweite Station des Weltcups im koreanischen Incheon wohl kaum beginnen können. Dass es sich dabei noch um eine Bestmarke aus dem Jahr 2009 handelt, ist umso höher zu bewerten.
Über die 200m Brust trug sich Kate Douglass in 2:14,16 Minuten eindrucksvoll in die Rekordbücher ein und verbesserte den bisherigen Weltrekord von Rebecca Soni um ganze vier Zehntelsekunden. Die US-amerikanische Allrounderin hatte schon vergangenes Wochenende in Shanghai mit zahlreichen Weltklasseleistungen überzeugen können.
Weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmt auch Noe Ponti. Nachdem der Schweizer am vergangenen Wochenende ebenfalls über einen neuen Weltrekord jubeln durfte, stand er im heutigen Finalabschnitt erneut gleich zweimal ganz oben auf dem Podest - sowohl über die 100m Schmetterling (48,81) als auch die 100m Lagen (51,00). Auf der Lagenstrecke musste sich Ponti den Sieg allerdings mit dem französischen Superstar Léon Marchand teilen.
Auch für Marius Kusch gestaltet sich die Weltcup-Serie weiterhin sehr erfolgreich, auch wenn es nach Bronze in Shanghai über die 50m Freistil nicht erneut für den Sprung aufs Treppchen reichte. Obwohl Kusch die Top Zwei vom vergangenen Wochenende dieses Mal hinter sich lassen konnte, war das deutsche Sprint-Ass in 21,10 Sekunden eine Hundertstel langsamer als zuletzt und landete auf Platz vier. Genau diese Hundertstelsekunde fehlte in einem äußert engen Rennen zu Bronze. Nicht zu schlagen war der Koreaner Ji Yuchan, der in 20,80 Sekunden als einziger unterhalb der 21-Sekundenmarke blieb. Der zweite deutsche Starter Rafael Miroslaw kam im Vorlauf über die 50m Freistil in 22,36 Sekunden nicht über den 23. Platz hinaus.
Auf zwei spannungsgeladene Wettkampftage in Incheon dürfen sich die internationalen Schwimmfans noch freuen.
Die weiteren Champions des ersten Weltcup-Tages in Incheon:
- 400m Freistil (w): Mary-Sophie Harvey (CAN) - 3:56,78
- 400m Freistil (m): Pan Zhanle (CHN) - 3:36,43
- 50m Rücken (w): Regan Smith (USA) - 25,71
- 200m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) - 1:50,05
- 200m Schmetterling (w): Bella Grant (AUS) - 2:03,13
- 100m Brust (m): Ilya Shymanovich - (NIA) - 56,10
- 50m Freistil (w): Kasia Wasick (POL) - 23,51
EM-Medaillengewinner Martin Wrede geht in die USA
Bei den Europameisterschaften in Belgrad feierte Martin Wrede mit Bronze in der 4x100m Freistil Mixedstaffel im Juni seinen bisher größten Karriereerfolg. Nun gab das 19-Jährige Sprinttalent bekannt, ab kommenden Sommer seinen Lebens- und Trainingsmittelpunkt in die USA zu verlegen.
Genauer gesagt geht es für Martin Wrede vom Stützpunkt Hannover an die University of California in Berkley, wie er vor wenigen Tagen auf Instagram bekannt gab.
In den vergangenen Jahren war Wrede insbesondere auf der kurzen Freistilstrecken erfolgreich und hält in 48,75 Sekunden aktuell den Deutschen Altersklassenrekord über die 100m Freistil bei den 19-Jährigen.
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Bild: Instagram / martin_wre
Weltcup-Zwischenstand: Das sind die Top 10 der Gesamtwertung
Das erste von insgesamt drei Wettkampfwochenende der diesjährigen Weltcup-Serie konnte mit zahlreichen Glanzleistungen und einer wahren Rekordflut begeistern. Bevor es an den kommenden zwei Wochenende nach Incheon (Südkorea) und Singapur geht, lohnt sich ein Blick auf die zwischenzeitliche Gesamtwertung.
Obwohl Noe Ponti mit seinem Weltrekord über die 50m Schmetterling für das vermutlich größte Schwimm-Highlight in Shanghai sorgte, liegt er im Gesamtklassement der Männer aktuell nur an zweiter Stelle. Auf Rang eins steht aktuell der französische Olympiastar Léon Marchand, der am zurückliegenden Wochenende gleich dreimal ganz oben auf dem Podest stand. Dem frischgebackenen Schweizer Weltrekordhalter Ponti war dies lediglich zweimal gelungen. Auch aus deutscher Sicht war die erste Weltcup-Station durchaus erfolgreich verlaufen: Mit seinen zwei Bronzemedaillen liegt Marius Kusch aktuell auf dem vierzehnten Platz der Gesamtwertung.
Bei den Damen steht mit Kate Douglass und Regan Smith ein amerikanisches Duo ganz oben im Klassement. Beide hatten jeweils dreifach triumphieren können. Da aber neben den Platzierungen auch die Zeiten einen ausschlaggebenden Faktor in der Wertung darstellen, hat Kate Douglass zu diesem Zeitpunkt die Nase vorne.
Das packende Auftakts-Wochenende hat zweifellos Lust auf mehr gemacht. Schon ab Donnerstag steht die nächste Weltcup-Runde auf dem Programm. In Südkorea wird Rafael Miroslaw dann das deutsche Aufgebot verstärken und ins Wettkampfgeschehen eingreifen.
Die Top-10 der Weltcup-Gesamtwertung nach Shanghai:
Platz | Damen | Herren |
1 |
Kate Douglass (USA) |
Léon Marchand (Frankreich) |
2 |
Regan Smith (USA) |
Noe Ponti (Schweiz) |
3 |
Siobhan Haughey (Hong Kong) |
Haiyang Qin (China) |
4 |
Yiting Yu (China) |
Duncan Scott (Großbritannien) |
5 |
Mary-Sophie Harvey (Kanada) |
Pieter Coetze (Südafrika) |
6 |
Qianting Tang (China) |
Thomas Ceccon (Italien) |
7 |
Alina Zmushka (Neutrale Athleten) |
Ilya Shymanovich (Neutrale Athleten) |
8 |
Laura Lahtinen (Finnland) |
Nyls Korstanje (Niederlande) |
9 |
Beata Nelson (USA) |
Isaac Cooper (Australien) |
10 |
Katarzyna Wasick (Polen) |
Joshua Yong (Australien) |
.
Bild: Mine Kasapoglu
Sauer macht schnell: Laktattests im Schwimmsport
Die Beine brennen, die Arme machen nicht mehr so mit, wie gewollt und alles fällt zehnmal schwerer als noch zu Beginn des Rennens. Jeder Schwimmer weiß, wie sich die letzten 15m eines 100m Freistil Rennens anfühlen. Schwimmer, die sich auf der ersten Bahn zu viel vornehmen und zu schnell angehen, stehen am Ende regelrecht im Wasser. Der Laktatspiegel im Blut steigt blitzartig an und schießt in die Muskeln, was sich dann in einem extremen Leistungsabfall bemerkbar macht. Der Schwimmer nennt dies auch: blau werden, fest gehen, sauer werden oder auch einfach: „sterben“.
Vor allem im Leistungssport ist das Wort Laktat ein omnipräsenter Begriff. Bei den Fußballern der ersten Liga gehören Laktattests als Standortbestimmung zu Beginn eines jeden Trainingsjahres zum Standard. Bei den Ausdauersportarten wie im Radfahren, in der Leichtathletik, aber natürlich auch im Schwimmen oder in Kampfsportarten dienen die Tests schon seit Jahrzehnten zur Steuerung des Trainings. Doch was verrät Laktat über den Zustand eines Sportlers und wie wirkt es sich auf den Körper aus?
Frank Schiller vom Institut für Angewandte Sportwissenschaften in Leipzig erläutert: „Laktat ist ein Salz der Milchsäure und ein Abbauprodukt, dass in der Muskelzelle entsteht.“ Wenn beim Sport Zucker zu Energie verbrannt wird, benötigen die Zellen dazu Sauerstoff. Fehlt dieser, weil die Belastung einfach zu hoch ist, um genügend Sauerstoff aufzunehmen, behilft sich der Körper mit einem zweiten Weg, Energie zu gewinnen. Dieser ist ähnlich wie eine Tafel Schokolade: für den Moment zufriedenstellend, doch kann hinterher negativ ins Gewicht schlagen. In einem Stoffwechselprozess entsteht die Säure als noch immer energiereiches Abfallprodukt, indem der Zucker nicht wie auf dem ersten Weg vollständig verbrannt wird, da es ja an Sauerstoff mangelt, sondern lediglich zwischenverarbeitet wird. Dabei wird immerhin zumindest ein Teil der Energie freigesetzt.
„Das Problem ist, dass sich Laktat in hoher Konzentration stark negativ auf die Muskelkontraktion niederschlägt. Es schwächt zuerst die Fein- und später auch die Grobkoordination“, stellt Schiller klar. „Arbeitet der Schwimmer dann immer weiter in diesem zu hohen Belastungsbereich, sammelt sich immer mehr Laktat im Körper an, bis man dann an einen Punkt kommt, an dem es einfach nicht mehr weiter geht. Das sieht man dann, wenn der Sportler ‚blau‘ wird“, erklärt er mit schmunzelnder Miene.
Wie misst man Laktat und was sind hohe Werte?
Es gibt verschiedene Methoden der Messung, aber die klassische Variante über die Abnahme am Ohrläppchen hat sich über die Jahre als die praktikabelste herausgestellt. Dabei wird nach dem Anstechen des Ohrläppchens ein kleiner Tropfen Blut abgezapft und auf einen Messstreifen gegeben. Dieser wird dann durch ein spezielles Gerät ausgewertet. Angegeben wird die Laktatkonzentration in mmol/l, also welche Menge an Laktat in einem Liter Blut zu messen ist. „Im Judo zum Beispiel erreichen die Sportler häufig Werte über 20 mmol/l. Dabei gehen sie regelmäßig an die Kotzgrenze“, so Schiller. Im Schwimmen unterscheiden sich die Höchstwerte nicht allzu sehr. Trainer bestätigen hier ebenfalls Maximalwerte von 20 bis 23mmol/l. Das Entscheidende ist dabei, welche Muskelgruppen wie stark an der Belastung beteiligt sind. So machen die Beine als größter Muskel einen Gutteil der Laktatproduktion des Körpers aus. Bahnradsprinter Robert Förstemann zum Beispiel (in Fachkreisen wegen seines Beinumfangs treffend auch „Quadzilla“ genannt) erreicht laut eigenen Angaben Laktat-Werte von bis zu 23 mmol/l. Aber auch der Muskeltyp, Trainingsstand und die Länge der Belastung sind entscheidend für den Maximal-Laktat.
Was sagt Laktat über meine Form aus?
In der Regel erfolgen Laktattests im Rahmen eines Stufentests. In diesem schwimmen die Sportler eine gleiche Strecke mit von Mal zu Mal gesteigerter Geschwindigkeit. Eines der üblichsten Verfahren ist der 8x200m bzw. für die Sprinter ein 8x100m Test in der individuellen Hauptschwimmart. Bei Open Water Athleten können die Tests auch gut und gern mal 8x1000m betragen. Nach der Messung des Ruhelaktats, der in der Regel zwischen 0,5 und 1,5mmol/l liegt, schwimmt man die ersten Durchgänge im niedrigen Grundlagen-Ausdauerbereich, also der Geschwindigkeit, die Läufer auch als „Sprech-Tempo“ bezeichnen. Von da an wird die Belastung gesteigert, bis der Schwimmer im letzten Durchgang mit maximaler Geschwindigkeit schwimmt.
Die Abnahmen erfolgen jeweils zwischen den Stufen und nach dem Test. Durch die gewonnenen Werte ergibt sich dann eine Laktatkurve, die zeigt, wie stark der Anstieg des Milchsäure-Spiegels zwischen den Stufen ist und wie schnell er nach der letzten wieder auf das Normalniveau kommt. Die Kurve lässt dann im Idealfall Schlüsse über den individuellen Trainingszustand zu. Besonders interessant für die Trainer ist in der Regel die Geschwindigkeit des Sportlers bei einem Wert von 4mmol/l, der sogenannten aerob-anaeroben Schwelle. Unter dieser Schwelle ist der Sportler in der Lage das angefallene Laktat direkt wieder zu verarbeiten. Die Schwelle, auch „Steady State“ genannt, kennzeichnet also die Zeit, die der Schwimmer gerade noch länger weiter schwimmen könnte ohne zu viel Laktat anzuhäufen.
Mit ausdauerndem Training kann man seine Leistung an der 4 mmol/l-Schwelle natürlich steigern. Besonders effektiv, so bestätigt uns der Trainingswissenschaftler, sei hierfür das Training im Grundlagenbereich, also einer Schwimmbelastung bis 3 mmol/l. Mit diesem steigert man die sogenannten aeroben Kapazitäten, also unter anderem die Verbesserung der Lungenaktivität, eine Vermehrung roter Blutkörperchen im Blut sowie die Vermehrung und Vergrößerung der Mitochondrien in den Muskelzellen. Dies führt dazu dass die Muskeln in der gleichen Zeit mehr Sauerstoff zur Verfügung gestellt bekommen können, also bei Belastung erst später auf die Produktion von Laktat zurückgreifen müssen.
„Laktat lernen“
Ein jeder Schwimmer, egal wie ausdauernd er ist, ist ab einem bestimmten Tempo gezwungen eine größere Menge Milchsäure zu produzieren. Zumindest wenn er versucht seine Leistung an das Maximum zu bringen. „Man kann aber lernen, mit Laktat umzugehen“, stellt Frank Schiller klar. Dazu gebe es geeignete Methoden: „Wenn man häufig im laktaziden Bereich, also sehr intensiv trainiert, erhöht man seine Laktatverträglichkeit, kann also mehr Laktat tolerieren.“ Besonders effektiv, so erwähnt er, sei das sogenannte Intervall-Training, also kürzere, dafür aber recht intensive Belastungen, wie zum Beispiel schnelle 100er-Serien. Der Körper gewöhne sich so stückweise an eine größere Menge an Laktat im Blut.
Die Laktatverträglichkeit ist das eine, Schiller merkt jedoch an: „Wenn man immer in diesem ‚sauren‘ Bereich trainiert, geht einem relativ schnell das Grundlagenausdauer-Niveau futsch.“ Es ist also immer eine Schere zwischen einem guten Ausdauer-Niveau und einer hohen Laktat-Verträglichkeit. Ersteres ist im Übrigen auch entscheidend für einen schnelleren Abbau des Abfallprodukts, damit man dann am Nachmittag im Finale nicht noch mit dem Laktat-Rest vom Vormittag zu tun hat. Das wichtigste ist daher ein vernünftiger Aufbau zu Höhepunkt hin, bei dem man dann eine möglichst hohe Laktat-Verträglichkeit haben sollte, jedoch noch gerade genug Grundlage für die Regeneration. Je nach Streckenlänge und Typ können sich so recht große Unterschiede im Trainingsaufbau herauskristallisieren.
Wann lohnt es sich Laktattests ins Training einzubauen?
Um festzustellen, in welchem Belastungs-Bereich sich der Sportler bewegt, empfiehlt es sich für jeden ambitionierteren Wettkampfschwimmer regelmäßig Abnahmen im Training einzusetzen. „Besonders motivierte Sportler trainieren häufig zu intensiv, sodass sie im Ausdauerbereich irgendwann auf der Stelle treten und sich nicht weiter steigern“, so Schiller. Wichtiger Hinweis für die Trainer da draußen: Man muss zudem bei Minderjährigen vorher die Genehmigung der Eltern einholen, weil der Stich ins Ohr streng genommen eine Körperverletzung darstellt. Da junge Sportler aber erst ab dem mittleren bis späten Jugendalter nennenswerte Mengen Laktat produzieren, muss man ohnehin zunächst abwägen, ab wann man mit den Tests beim Nachwuchs beginnt.
In jedem Fall lohnt es sich durchaus, sich früher oder später mit dem Thema auseinanderzusetzen. Getreu nach dem Motto „Sauer macht schnell“, geht es im Leistungssport nicht ohne die letzten Prozente, die das Laktat erst möglich macht.
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WELTREKORD für Noe Ponti | Kusch holt nächste Weltcup-Medaille
An Tag zwei und drei des Weltcups in Shanghai (China) regnete es am Wochenende regelrecht Rekorde. Nach seinem Europarekord von Freitag stellte Noe Ponti nun über die 50m Schmetterling eine neue Weltbestmarke auf. Einen Weltcuprekord gab es jeweils für Leon Marchand und Regan Smith. Marius Kusch durfte erneut über Bronze jubeln.
Noe Ponti brauchte keinen Finallauf, um sein Können unter Beweis zu stellen: Bereits in den Vorläufen am Sonntag schwamm der Schweizer über die 50m Schmetterling zu einem neuen Weltrekord. Dieser steht nun bei 21,67 Sekunden. An dieser Zeit schrammte er im Finallauf nur haarscharf vorbei und gewann in 21,68 Sekunden Gold.
Auch Marius Kusch war in diesem Finallauf mit von der Partie. Mit seiner Endzeit von 22,26 Sekunden schlug er auf dem dritten Platz an. Somit ist dies bereits die zweite Medaille des in den USA lebenden Essener bei diesem Weltcup, nachdem er am Freitag schon Platz drei über die 50m Freistil belegt hatte.
Über die gestrigen 50m Rücken schwamm Kusch ebenfalls im Finallauf. Hier wurde er in 23,30 Sekunden Fünfter. Dieses Rennen gewann der Australier Isaac Cooper in 22,75 Sekunden.
Weitere Rekorde fielen ebenfalls am gestrigen Wettkampftag. Unter anderem sorgte Leon Marchand über die 200m Lagen für einen neuen Europarekord und Weltcuprekord. Im Finallauf der 200m Lagen brachte der Franzose eine Zeit von 1:50,30 Sekunden ins Wasser. Auch über die doppelte Distanz, den 400m Lagen, schlug er in 4:00,03 Minuten als Erster an.
Bei den Frauen stellte die US-Amerikanerin Regan Smith ebenfalls einen neuen Weltcuprekord auf. In 54,89 Sekunden verbesserte sie die vorherige Bestmarke der 100m Rücken. Die Australierin Kaylee McKeown, die zuvor einen Weltcuprekord über die halbe Distanz aufstellte, mischte bei diesem Wettbewerb nicht mit. Sie gab bekannt, ihre Starts bei der Weltcupserie aufgrund mentaler Probleme abgesagt zu haben.
In Rekordnähe befand sich auch Siobhan Haughey. Die Schwimmerin aus Hongkong gewann die 200m Freistil der Frauen in 1:51,46 Minuten, eine Zeit, die nur 1,15 Sekunden über ihrem eigenen Weltrekord liegt.
Die weiteren Champions des Weltcups in Shanghai:
Samstag, 19. Oktober 2024:
- 400m Lagen (w): Mary-Sophie Harvey (CAN) – 4:28,03
- 1500m Freistil (m): Charlie Clark (USA) – 14:40,57
- 50m Brust (m): Qin Haiyang (CHN) – 25,38
- 50m Schmetterling (w): Kate Douglass (USA) - 24,54
- 100m Freistil (m): Thomas Ceccon (ITA) – 46,32
- 200m Schmetterling (m): Julian Trenton (USA) – 1:51,24
Sonntag, 20. Oktober 2024:
- 800m Freistil (w): Tang Muhan (CHN) – 8:15,34
- 100m Schmetterling (w): Laura Lahtinen (FIN) – 55,58
- 200m Rücken (w): Regan Smith (USA) – 2:00,42
- 100m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) – 49,35
- 50m Brust (w): Tang Qianting (CHN) – 28,76
- 200m Brust (m): Joshua Yong (AUS) – 2:01,67
- 100m Freistil (w): Siobhan Haughey (HKG) – 51,89
- 200m Freistil (m): Duncan Scott (GBR) – 1:41,14
- 200m Lagen (w): Kate Douglass (USA) – 2:04,09
Bild: European Aquatics / Archiv