EM-Medaillengewinner Martin Wrede geht in die USA
Bei den Europameisterschaften in Belgrad feierte Martin Wrede mit Bronze in der 4x100m Freistil Mixedstaffel im Juni seinen bisher größten Karriereerfolg. Nun gab das 19-Jährige Sprinttalent bekannt, ab kommenden Sommer seinen Lebens- und Trainingsmittelpunkt in die USA zu verlegen.
Genauer gesagt geht es für Martin Wrede vom Stützpunkt Hannover an die University of California in Berkley, wie er vor wenigen Tagen auf Instagram bekannt gab.
In den vergangenen Jahren war Wrede insbesondere auf der kurzen Freistilstrecken erfolgreich und hält in 48,75 Sekunden aktuell den Deutschen Altersklassenrekord über die 100m Freistil bei den 19-Jährigen.
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Bild: Instagram / martin_wre
Weltcup-Zwischenstand: Das sind die Top 10 der Gesamtwertung
Das erste von insgesamt drei Wettkampfwochenende der diesjährigen Weltcup-Serie konnte mit zahlreichen Glanzleistungen und einer wahren Rekordflut begeistern. Bevor es an den kommenden zwei Wochenende nach Incheon (Südkorea) und Singapur geht, lohnt sich ein Blick auf die zwischenzeitliche Gesamtwertung.
Obwohl Noe Ponti mit seinem Weltrekord über die 50m Schmetterling für das vermutlich größte Schwimm-Highlight in Shanghai sorgte, liegt er im Gesamtklassement der Männer aktuell nur an zweiter Stelle. Auf Rang eins steht aktuell der französische Olympiastar Léon Marchand, der am zurückliegenden Wochenende gleich dreimal ganz oben auf dem Podest stand. Dem frischgebackenen Schweizer Weltrekordhalter Ponti war dies lediglich zweimal gelungen. Auch aus deutscher Sicht war die erste Weltcup-Station durchaus erfolgreich verlaufen: Mit seinen zwei Bronzemedaillen liegt Marius Kusch aktuell auf dem vierzehnten Platz der Gesamtwertung.
Bei den Damen steht mit Kate Douglass und Regan Smith ein amerikanisches Duo ganz oben im Klassement. Beide hatten jeweils dreifach triumphieren können. Da aber neben den Platzierungen auch die Zeiten einen ausschlaggebenden Faktor in der Wertung darstellen, hat Kate Douglass zu diesem Zeitpunkt die Nase vorne.
Das packende Auftakts-Wochenende hat zweifellos Lust auf mehr gemacht. Schon ab Donnerstag steht die nächste Weltcup-Runde auf dem Programm. In Südkorea wird Rafael Miroslaw dann das deutsche Aufgebot verstärken und ins Wettkampfgeschehen eingreifen.
Die Top-10 der Weltcup-Gesamtwertung nach Shanghai:
Platz | Damen | Herren |
1 |
Kate Douglass (USA) |
Léon Marchand (Frankreich) |
2 |
Regan Smith (USA) |
Noe Ponti (Schweiz) |
3 |
Siobhan Haughey (Hong Kong) |
Haiyang Qin (China) |
4 |
Yiting Yu (China) |
Duncan Scott (Großbritannien) |
5 |
Mary-Sophie Harvey (Kanada) |
Pieter Coetze (Südafrika) |
6 |
Qianting Tang (China) |
Thomas Ceccon (Italien) |
7 |
Alina Zmushka (Neutrale Athleten) |
Ilya Shymanovich (Neutrale Athleten) |
8 |
Laura Lahtinen (Finnland) |
Nyls Korstanje (Niederlande) |
9 |
Beata Nelson (USA) |
Isaac Cooper (Australien) |
10 |
Katarzyna Wasick (Polen) |
Joshua Yong (Australien) |
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Bild: Mine Kasapoglu
Sauer macht schnell: Laktattests im Schwimmsport
Die Beine brennen, die Arme machen nicht mehr so mit, wie gewollt und alles fällt zehnmal schwerer als noch zu Beginn des Rennens. Jeder Schwimmer weiß, wie sich die letzten 15m eines 100m Freistil Rennens anfühlen. Schwimmer, die sich auf der ersten Bahn zu viel vornehmen und zu schnell angehen, stehen am Ende regelrecht im Wasser. Der Laktatspiegel im Blut steigt blitzartig an und schießt in die Muskeln, was sich dann in einem extremen Leistungsabfall bemerkbar macht. Der Schwimmer nennt dies auch: blau werden, fest gehen, sauer werden oder auch einfach: „sterben“.
Vor allem im Leistungssport ist das Wort Laktat ein omnipräsenter Begriff. Bei den Fußballern der ersten Liga gehören Laktattests als Standortbestimmung zu Beginn eines jeden Trainingsjahres zum Standard. Bei den Ausdauersportarten wie im Radfahren, in der Leichtathletik, aber natürlich auch im Schwimmen oder in Kampfsportarten dienen die Tests schon seit Jahrzehnten zur Steuerung des Trainings. Doch was verrät Laktat über den Zustand eines Sportlers und wie wirkt es sich auf den Körper aus?
Frank Schiller vom Institut für Angewandte Sportwissenschaften in Leipzig erläutert: „Laktat ist ein Salz der Milchsäure und ein Abbauprodukt, dass in der Muskelzelle entsteht.“ Wenn beim Sport Zucker zu Energie verbrannt wird, benötigen die Zellen dazu Sauerstoff. Fehlt dieser, weil die Belastung einfach zu hoch ist, um genügend Sauerstoff aufzunehmen, behilft sich der Körper mit einem zweiten Weg, Energie zu gewinnen. Dieser ist ähnlich wie eine Tafel Schokolade: für den Moment zufriedenstellend, doch kann hinterher negativ ins Gewicht schlagen. In einem Stoffwechselprozess entsteht die Säure als noch immer energiereiches Abfallprodukt, indem der Zucker nicht wie auf dem ersten Weg vollständig verbrannt wird, da es ja an Sauerstoff mangelt, sondern lediglich zwischenverarbeitet wird. Dabei wird immerhin zumindest ein Teil der Energie freigesetzt.
„Das Problem ist, dass sich Laktat in hoher Konzentration stark negativ auf die Muskelkontraktion niederschlägt. Es schwächt zuerst die Fein- und später auch die Grobkoordination“, stellt Schiller klar. „Arbeitet der Schwimmer dann immer weiter in diesem zu hohen Belastungsbereich, sammelt sich immer mehr Laktat im Körper an, bis man dann an einen Punkt kommt, an dem es einfach nicht mehr weiter geht. Das sieht man dann, wenn der Sportler ‚blau‘ wird“, erklärt er mit schmunzelnder Miene.
Wie misst man Laktat und was sind hohe Werte?
Es gibt verschiedene Methoden der Messung, aber die klassische Variante über die Abnahme am Ohrläppchen hat sich über die Jahre als die praktikabelste herausgestellt. Dabei wird nach dem Anstechen des Ohrläppchens ein kleiner Tropfen Blut abgezapft und auf einen Messstreifen gegeben. Dieser wird dann durch ein spezielles Gerät ausgewertet. Angegeben wird die Laktatkonzentration in mmol/l, also welche Menge an Laktat in einem Liter Blut zu messen ist. „Im Judo zum Beispiel erreichen die Sportler häufig Werte über 20 mmol/l. Dabei gehen sie regelmäßig an die Kotzgrenze“, so Schiller. Im Schwimmen unterscheiden sich die Höchstwerte nicht allzu sehr. Trainer bestätigen hier ebenfalls Maximalwerte von 20 bis 23mmol/l. Das Entscheidende ist dabei, welche Muskelgruppen wie stark an der Belastung beteiligt sind. So machen die Beine als größter Muskel einen Gutteil der Laktatproduktion des Körpers aus. Bahnradsprinter Robert Förstemann zum Beispiel (in Fachkreisen wegen seines Beinumfangs treffend auch „Quadzilla“ genannt) erreicht laut eigenen Angaben Laktat-Werte von bis zu 23 mmol/l. Aber auch der Muskeltyp, Trainingsstand und die Länge der Belastung sind entscheidend für den Maximal-Laktat.
Was sagt Laktat über meine Form aus?
In der Regel erfolgen Laktattests im Rahmen eines Stufentests. In diesem schwimmen die Sportler eine gleiche Strecke mit von Mal zu Mal gesteigerter Geschwindigkeit. Eines der üblichsten Verfahren ist der 8x200m bzw. für die Sprinter ein 8x100m Test in der individuellen Hauptschwimmart. Bei Open Water Athleten können die Tests auch gut und gern mal 8x1000m betragen. Nach der Messung des Ruhelaktats, der in der Regel zwischen 0,5 und 1,5mmol/l liegt, schwimmt man die ersten Durchgänge im niedrigen Grundlagen-Ausdauerbereich, also der Geschwindigkeit, die Läufer auch als „Sprech-Tempo“ bezeichnen. Von da an wird die Belastung gesteigert, bis der Schwimmer im letzten Durchgang mit maximaler Geschwindigkeit schwimmt.
Die Abnahmen erfolgen jeweils zwischen den Stufen und nach dem Test. Durch die gewonnenen Werte ergibt sich dann eine Laktatkurve, die zeigt, wie stark der Anstieg des Milchsäure-Spiegels zwischen den Stufen ist und wie schnell er nach der letzten wieder auf das Normalniveau kommt. Die Kurve lässt dann im Idealfall Schlüsse über den individuellen Trainingszustand zu. Besonders interessant für die Trainer ist in der Regel die Geschwindigkeit des Sportlers bei einem Wert von 4mmol/l, der sogenannten aerob-anaeroben Schwelle. Unter dieser Schwelle ist der Sportler in der Lage das angefallene Laktat direkt wieder zu verarbeiten. Die Schwelle, auch „Steady State“ genannt, kennzeichnet also die Zeit, die der Schwimmer gerade noch länger weiter schwimmen könnte ohne zu viel Laktat anzuhäufen.
Mit ausdauerndem Training kann man seine Leistung an der 4 mmol/l-Schwelle natürlich steigern. Besonders effektiv, so bestätigt uns der Trainingswissenschaftler, sei hierfür das Training im Grundlagenbereich, also einer Schwimmbelastung bis 3 mmol/l. Mit diesem steigert man die sogenannten aeroben Kapazitäten, also unter anderem die Verbesserung der Lungenaktivität, eine Vermehrung roter Blutkörperchen im Blut sowie die Vermehrung und Vergrößerung der Mitochondrien in den Muskelzellen. Dies führt dazu dass die Muskeln in der gleichen Zeit mehr Sauerstoff zur Verfügung gestellt bekommen können, also bei Belastung erst später auf die Produktion von Laktat zurückgreifen müssen.
„Laktat lernen“
Ein jeder Schwimmer, egal wie ausdauernd er ist, ist ab einem bestimmten Tempo gezwungen eine größere Menge Milchsäure zu produzieren. Zumindest wenn er versucht seine Leistung an das Maximum zu bringen. „Man kann aber lernen, mit Laktat umzugehen“, stellt Frank Schiller klar. Dazu gebe es geeignete Methoden: „Wenn man häufig im laktaziden Bereich, also sehr intensiv trainiert, erhöht man seine Laktatverträglichkeit, kann also mehr Laktat tolerieren.“ Besonders effektiv, so erwähnt er, sei das sogenannte Intervall-Training, also kürzere, dafür aber recht intensive Belastungen, wie zum Beispiel schnelle 100er-Serien. Der Körper gewöhne sich so stückweise an eine größere Menge an Laktat im Blut.
Die Laktatverträglichkeit ist das eine, Schiller merkt jedoch an: „Wenn man immer in diesem ‚sauren‘ Bereich trainiert, geht einem relativ schnell das Grundlagenausdauer-Niveau futsch.“ Es ist also immer eine Schere zwischen einem guten Ausdauer-Niveau und einer hohen Laktat-Verträglichkeit. Ersteres ist im Übrigen auch entscheidend für einen schnelleren Abbau des Abfallprodukts, damit man dann am Nachmittag im Finale nicht noch mit dem Laktat-Rest vom Vormittag zu tun hat. Das wichtigste ist daher ein vernünftiger Aufbau zu Höhepunkt hin, bei dem man dann eine möglichst hohe Laktat-Verträglichkeit haben sollte, jedoch noch gerade genug Grundlage für die Regeneration. Je nach Streckenlänge und Typ können sich so recht große Unterschiede im Trainingsaufbau herauskristallisieren.
Wann lohnt es sich Laktattests ins Training einzubauen?
Um festzustellen, in welchem Belastungs-Bereich sich der Sportler bewegt, empfiehlt es sich für jeden ambitionierteren Wettkampfschwimmer regelmäßig Abnahmen im Training einzusetzen. „Besonders motivierte Sportler trainieren häufig zu intensiv, sodass sie im Ausdauerbereich irgendwann auf der Stelle treten und sich nicht weiter steigern“, so Schiller. Wichtiger Hinweis für die Trainer da draußen: Man muss zudem bei Minderjährigen vorher die Genehmigung der Eltern einholen, weil der Stich ins Ohr streng genommen eine Körperverletzung darstellt. Da junge Sportler aber erst ab dem mittleren bis späten Jugendalter nennenswerte Mengen Laktat produzieren, muss man ohnehin zunächst abwägen, ab wann man mit den Tests beim Nachwuchs beginnt.
In jedem Fall lohnt es sich durchaus, sich früher oder später mit dem Thema auseinanderzusetzen. Getreu nach dem Motto „Sauer macht schnell“, geht es im Leistungssport nicht ohne die letzten Prozente, die das Laktat erst möglich macht.
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WELTREKORD für Noe Ponti | Kusch holt nächste Weltcup-Medaille
An Tag zwei und drei des Weltcups in Shanghai (China) regnete es am Wochenende regelrecht Rekorde. Nach seinem Europarekord von Freitag stellte Noe Ponti nun über die 50m Schmetterling eine neue Weltbestmarke auf. Einen Weltcuprekord gab es jeweils für Leon Marchand und Regan Smith. Marius Kusch durfte erneut über Bronze jubeln.
Noe Ponti brauchte keinen Finallauf, um sein Können unter Beweis zu stellen: Bereits in den Vorläufen am Sonntag schwamm der Schweizer über die 50m Schmetterling zu einem neuen Weltrekord. Dieser steht nun bei 21,67 Sekunden. An dieser Zeit schrammte er im Finallauf nur haarscharf vorbei und gewann in 21,68 Sekunden Gold.
Auch Marius Kusch war in diesem Finallauf mit von der Partie. Mit seiner Endzeit von 22,26 Sekunden schlug er auf dem dritten Platz an. Somit ist dies bereits die zweite Medaille des in den USA lebenden Essener bei diesem Weltcup, nachdem er am Freitag schon Platz drei über die 50m Freistil belegt hatte.
Über die gestrigen 50m Rücken schwamm Kusch ebenfalls im Finallauf. Hier wurde er in 23,30 Sekunden Fünfter. Dieses Rennen gewann der Australier Isaac Cooper in 22,75 Sekunden.
Weitere Rekorde fielen ebenfalls am gestrigen Wettkampftag. Unter anderem sorgte Leon Marchand über die 200m Lagen für einen neuen Europarekord und Weltcuprekord. Im Finallauf der 200m Lagen brachte der Franzose eine Zeit von 1:50,30 Sekunden ins Wasser. Auch über die doppelte Distanz, den 400m Lagen, schlug er in 4:00,03 Minuten als Erster an.
Bei den Frauen stellte die US-Amerikanerin Regan Smith ebenfalls einen neuen Weltcuprekord auf. In 54,89 Sekunden verbesserte sie die vorherige Bestmarke der 100m Rücken. Die Australierin Kaylee McKeown, die zuvor einen Weltcuprekord über die halbe Distanz aufstellte, mischte bei diesem Wettbewerb nicht mit. Sie gab bekannt, ihre Starts bei der Weltcupserie aufgrund mentaler Probleme abgesagt zu haben.
In Rekordnähe befand sich auch Siobhan Haughey. Die Schwimmerin aus Hongkong gewann die 200m Freistil der Frauen in 1:51,46 Minuten, eine Zeit, die nur 1,15 Sekunden über ihrem eigenen Weltrekord liegt.
Die weiteren Champions des Weltcups in Shanghai:
Samstag, 19. Oktober 2024:
- 400m Lagen (w): Mary-Sophie Harvey (CAN) – 4:28,03
- 1500m Freistil (m): Charlie Clark (USA) – 14:40,57
- 50m Brust (m): Qin Haiyang (CHN) – 25,38
- 50m Schmetterling (w): Kate Douglass (USA) - 24,54
- 100m Freistil (m): Thomas Ceccon (ITA) – 46,32
- 200m Schmetterling (m): Julian Trenton (USA) – 1:51,24
Sonntag, 20. Oktober 2024:
- 800m Freistil (w): Tang Muhan (CHN) – 8:15,34
- 100m Schmetterling (w): Laura Lahtinen (FIN) – 55,58
- 200m Rücken (w): Regan Smith (USA) – 2:00,42
- 100m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) – 49,35
- 50m Brust (w): Tang Qianting (CHN) – 28,76
- 200m Brust (m): Joshua Yong (AUS) – 2:01,67
- 100m Freistil (w): Siobhan Haughey (HKG) – 51,89
- 200m Freistil (m): Duncan Scott (GBR) – 1:41,14
- 200m Lagen (w): Kate Douglass (USA) – 2:04,09
Bild: European Aquatics / Archiv
Mal so nebenbei: US-Star Gretchen Walsh knackt WELTREKORD von Katinka Hosszu
Während es einige ihre Teamkollegen bei der Weltcup-Serie krachen lassen, hat die US-Starschwimmerin Gretchen Walsh am Freitag auf heimischem Boden ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Bei einem eintägigen Kurzbahnmeeting in Charlottesville (Virginia) stellte die zweifache Olympiasiegerin einen neuen Weltrekord über die 100m Lagen auf. Ein Video der Ausnahmeleistung findet ihr unten.
In 55,98 Sekunden pulverisierte sie die bisher von Katinka Hosszu gehaltene Bestmarke regelrecht. Der alte Weltrekord der ungarischen Schwimmlegende stand bei 56,51 Sekunden, war also mehr als eine halbe Sekunde langsamer.
Umso bemerkenswerter: Walsh erzielte diesen Weltrekord im Rennen allein gegen die Uhr. Zudem hatte sie zuvor bereits auf anderen Strecken Weltklasseleistungen ins Becken gebracht.
Innerhalb von nur einer Stunde schwamm sie bei dem im knackigen "Dual Meet" Format abgehaltenen Wettkampf zwischen den Teams aus Virginia und Florida die 50m Freistil (23,10), 50m Rücken (25,37) und 100m Rücken (54,89). Mit allen Leistungen rangiert sie über die jeweilige Strecke unter den fünf schnellsten Schwimmerinnen aller Zeiten. Wir dürfen gespannt sein, was Walsh im Dezember bei der Kurzbahn-WM gegen die internationale Konkurrenz zeigt.
VIDEO: Gretchen Walsh schwimmt Weltrekord über die 100m Lagen
Bild: IMAGO
Marius Kusch gewinnt Medaille beim Weltcup-Auftakt
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Erster Tag, erste Strecke - erste Medaille für Marius Kusch bei der Weltcup-Serie 2024. Zum Auftakt der Meetingreihe schwamm der deutsche Sprint-Routinier in Shanghai über die 50m Freistil zu Bronze.
In 21,09 Sekunden musste sich Kusch in einem unglaublich engen Finale nur haarscharf Dylan Carter aus Trinidad und Tobago (21,06) sowie dem US-Amerikaner Jack Dolan (21,07) geschlagen geben.
Nachdem Kusch in Frühjahr die erhoffte Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst hatte, meldet sich der 31-jährige damit in der neuen Saison direkt im Kreis der Weltelite zurück. Auf einen Start über seine Paradestrecke 100m Schmetterling hatte er in Shanghai verzichtet. Hier setzte am Freitag der Schweizer Noe Ponti ein Ausrufezeichen. In 48,40 Sekunden sorgte er für einen neuen Europarekord und ist damit nun der drittschnellste Schwimmer aller Zeiten in diesem Event.
Stark präsentierte sich auch Australiens Superstar Kaylee McKeown. Über die 50m Rücken sprintete sie in 25,36 Sekunden bis auf elf Hundertstel an den Weltrekord heran. Im Finale über die 100m Lagen der Damen schwamm die US-Amerikanerin Kate Douglass in 56,99 Sekunden als erst zweite Schwimmerin nach Katinka Hosszu über diese Strecke unter 57 Sekunden.
Wir dürfen gespannt sein, was die weiteren Weltcup-Tage noch zu bieten haben. Das Meeting in Shanghai läuft noch bis Sonntag.
Die weiteren Champions des ersten Weltcup-Tages im Shanghai:
- 400m Freistil (w): Liu Yaxin (CHN) — 3:58.45
- 400m Freistil (m): Duncan Scott (GBR) — 3:36.98
- 200m Rücken (m): Pieter Coetze (RSA) – 1:49.12
- 200m Schmetterling (w): Regan Smith (USA) – 2:01.85
- 200m Brust (w): Kate Douglass (USA) – 2:15.96
- 100m Brust (m): Qin Haiyang (CHN) – 55.73
- 50m Freistil (w): Kasia Wasick (POL) – 23.87
- 100m Lagen (m): Leon Marchand (FRA) – 50.65
U23-EM 2025: Datum und Austragungsort stehen fest
Unmittelbar bevor im nächsten Jahr die Junioren-Europameisterschaften im slowakischen Šamorín Station machen, werden auch die europäischen Titelkämpfe in der U23-Wertung am selbigen Ort ausgetragen.
Vom 26. bis 28. Juni 2025 bekommen Europas beste Nachwuchstalente bis hoch zum Jahrgang 2002, die oftmals auch in der offenen Klasse bereits hochdekoriert sind, die Chance zum gegenseitigen Kräftemessen.
Die Wettkämpfe in der Slowakei sind gerade einmal die zweiten ihrer Art. Erst im Sommer 2023 feierte die U23-EM ihre Premiere in Dublin.
Bild: European Aquatics
Huske, King, Smith: USA schicken Stars zur Kurzbahn-WM
Mit der maximalen Mannschaftsgröße von 32 Aktiven wird das Team USA die anstehenden Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest bestreiten. Unter den jeweils sechzehn Schwimmerinnen und Schwimmern, die vom amerikanischen Schwimmverband aufgrund ihrer Vorleistungen für die vom 10. bis 15. Dezember stattfindenden Titelkämpfe nominiert wurden, sind 21, die zuletzt auch bei den Olympischen Spielen in Paris mit von der Partie waren.
Dazu zählen auch die Olympiasiegerinnen Torri Huske und Kate Douglass. Neben Huske und Douglass bekommen in Budapest auch Lilly King, Hunter Armstrong und Kieran Smith die Chance zur Titelverteidigung. Auch Regan Smith, Gretchen Walsh und der Sprintexperte Michael Andrew werden bei der Kurzbahn-WM auf die Blöcke steigen.
Einige große Namen fehlen allerdings: So verzichten unter anderem die beiden Langstrecken-Stars Katie Ledecky und Bobby Finke auf eine Teilnahme an den Titelkämpfen zum Jahresabschluss.
Doch auch ohne Ledecky und Finke zeichnet sich das US-Team wieder einmal durch vielversprechende Medaillenaussichten aus. Bei der zurückliegenden Kurzbahn-WM, die im Dezember 2022 in Melbourne ausgetragen wurde, hatte das amerikanische Team mit 36-fachem Edelmetall und Platz 1 im Medaillenspiegel glänzen können.
Das US-Amerikanische WM-Team für Budapest:
Damen:
- Phoebe Bacon (200m Rücken)
- Katharine Berkoff (100m Rücken)
- Lilla Bognar (400m Lagen)
- Jilian Cox (1500m Freistil)
- Kate Douglass (50m Freistil, 100m Freistil, 200m Brust, 200m Lagen)
- Katie Grimes (800m Freistil, 400m Lagen)
- Kate Hurst (1500m Freistil)
- Torri Huske (100m Freistil, 100m Schmetterling)
- Lilly King (50m Brust, 100m Brust)
- Paige Madden (200m Freistil, 400m Freistil, 800m Freistil)
- Alex Shackell (200m Schmetterling)
- Regan Smith (50m Rücken, 100m Rücken, 200m Rücken, 200m Schmetterling)
- Alex Walsh (200m Brust, 200m Lagen)
- Gretchen Walsh (50m Freistil, 50m Schmetterling, 100m Schmetterling)
- Emma Weber (100m Brust)
- Claire Weinstein (200m Freistil, 400m Freistil)
Herren:
- Jack Aikins (100m Rücken, 200m Rücken)
- Jack Alexy (50m Freistil, 100m Freistil)
- Michael Andrew (50m Brust, 100m Brust)
- Hunter Armstrong (50m Rücken, 100m Rücken)
- Shaine Casas (200m Lagen)
- Charlie Clark (1500m Freistil)
- Carson Foster (200m Lagen, 400m Lagen)
- Chris Guiliano (50m Freistil, 100m Freistil)
- Zach Harting (100m Schmetterling)
- Luke Hobson (200m Freistil)
- Trenton Julian (200m Schmetterling)
- Matt King (Staffel)
- Daniel Matheson (800m Freistil, 1500m Freistil)
- AJ Pouch (200m Brust)
- Dare Rose (50m Schmetterling, 100m Schmetterling)
- Kieran Smith (200m Freistil, 400m Freistil)
7 Gründe, warum Brustschwimmer wahrhaft einzigartig sind
Wie sieht so ein echter Brustschwimmer aus? Schwer zu sagen… Während man die meisten anderen Schwimmart-Spezis alleine durch ihren Gang, ihren Körperbau oder ihr Auftreten erkennen kann, ist das beim Brustschwimmer nicht so einfach. Er kann in jedem vorbeilaufenden Schwimmer stecken, kann sich bewegen wie ein Delphinschwimmer, auftreten wie ein Kraulschwimmer und aussehen wie ein Rückenschwimmer.
Brustschwimmer sind Künstler und Alien in einer Person. Sie sind dafür geschaffen, sich ständig weiterzuentwickeln, sie bleiben niemals stehen oder ruhen sich aus. Brustschwimmer sind die Transformers des Schwimmsports und hier kommen sieben Gründe, warum das so ist:
1. Größe und Körperbau spielen keine Rolle
Schwimmer sollten groß sein. Riesige Hände, Füße, Ohren (ok, die vielleicht nicht) – das hilft alles beim Schwimmen. Früh wird gesiebt, wer mal ein erfolgreicher Schwimmer mit großen Flossen wird. Es wird gemessen, gewogen und verrenkt. Brustschwimmer können diesen Prozess nur müde belächeln, denn für sie spielt es keine Rolle, wie groß sie mal werden. Klar sind ein paar Pranken nützlich beim Wasserdrücken, aber das war es auch schon. Nicht umsonst sind die oft um die 1,80m „kleinen“ Japaner alles andere als schlechte Brustschwimmer. Weltrekordhalter Adam Peaty ist mit seinen 1,91m wiederum einer der „größeren“ Stars. Was sehen wir? Alles ist möglich. Beim Brustschwimmen kommt es eben auf andere Qualitäten an.
2. Brustschwimmer im ständigen Wandel
Brustschwimmer können ein Lied davon singen. Gerade hat man sich an eine neue, noch viel effektivere Technik gewöhnt, hat sie sich angeeignet, hart trainiert und sie perfektioniert und schon kommt der Trainer freudestrahlend mit einer verbesserten Variante angeflattert. Klar, umgewöhnen bereitet stets die größte Freude – nicht. Wer mag es schon konstant? Und noch während man mal wieder in einer Umgewöhnungsphase steckt, erreicht einen der nächste Knaller: Regeländerung! Ihr dürft nun einen Delphin-Kick einbauen, Gratulation! usw., usw.... Die anderen Schwimmarten orientieren sich an Leitbildern, haben unendlich viele Lehrfilme aus dem 16. Jahrhundert und wissen, wie der Hase läuft. Im Brustschwimmen ist das nicht so. Lehrfilme für Brustschwimmer müssten theoretisch permanent einer Live-Schaltung unterliegen, damit man sich nicht die Technik von gestern aneignet.
3. Nicht die Schulter, sondern das Knie
Brustschwimmer haben auch ihre ganz persönlichen Wehwehchen. Klassisch sind im Schwimmsport die Schulterprobleme. Haben Brustschwimmer auch. Doch dazu gesellt sich meist noch eine andere Problemzone: Das Knie. Durch die Beinbewegung beim Brustschwimmen wird das Knie leider sehr in Mitleidenschaft gezogen. Man kann einen Transformers-Brustschwimmer also doch an einer Sache erkennen: Er hält sich nicht die Schulter, sondern reibt sich das Knie.
4. Jeder denkt, er kann es – aber nur echte Brustspezis beherrschen es wirklich
Im Schwimmunterricht bzw. in den meisten Schwimmschulen in Deutschland wird das Brustschwimmen als erste Schwimmart gelehrt. Für viele Menschen ist es gleichzeitig auch das Letzte, was sie im Schwimmsport lernen. Schwimmen bedeutet für sie also Brustschwimmen und Brustschwimmen können sie. Das ist jetzt der Punkt, an dem alle Brustschwimmer laut lachen dürfen. Wie mehrfach betont, ist es fast unmöglich, das Brustschwimmen perfekt zu beherrschen, da sich das Leitbild permanent ändert. Und das Leitbild des heutigen Tages sieht eben nicht so aus: Kopf majestätisch hoch aus dem Wasser ragend, Arme panisch kreisend vor der Brust und scherenartig paddelnde Beine. Es muss schwer sein für Brustschwimmer, durch ein öffentliches Bad zu gehen und dabei hautnah miterleben zu müssen, was Menschen aus ihrer Schwimmart so alles machen, um dann auch noch zu sagen, sie können Brustschwimmen. Schwimmen ist mehr als Brustschwimmen, aber Brustschwimmen ist nicht das, was im Schwimmbad meist zu sehen ist. Man sollte dieser vermeintlichen „Schwimmart“ einen neuen Namen geben. Versuchsschwimmen oder so. Oder Bloß-keine-nassen-Haare-Schwimmen.
5. Platz da, ich bin Brustschwimmer
Brustschwimmer brauchen Platz. Teilweise mehr als ein Delphinschwimmer und die klauen sich meist schon das halbe Becken. Aber im Gegensatz zu den Schmett-Spezis breiten Brustschwimmer nicht nur ihre Arme aus, sondern schlagen auch noch mit ihren kräftigen Beinen wild um sich. Die meisten blauen Flecke kassiert man beim Training vom Brustschwimmer. Umso gefährlicher wird es dann, wenn der Trainer ansagt: 10x100m Hauptschwimmart-Beine und den Brustschwimmern schon ein Lächeln á la James-Bond-Bösewicht übers Gesicht huscht.
6. Immer die Letzten - aber mit stolzer Brust
Während der Kraulschwimmer sich bereits die Nägel gefeilt, der Rückenschwimmer das Wasser aus der Nase geschnaubt und der Delphinschwimmer seinen Bizeps geküsst hat, ist der Brustschwimmer gerade mal bei den letzten 50m. Stört ihn aber nicht. Lieber trainiert er, als am Beckenrand zu faulenzen. Natürlich ist seine Schwimmart die langsamste, aber auch das ist eine Besonderheit. Muss man erstmal schaffen. Wenn man ein Brustrennen gewinnt, ist man quasi der Schnellste der Langsamen. Und darüber hinaus ist man als Brustschwimmer der ideale Lagenschwimmer. Die meisten schwimmen schließlich bei der dritten Lage mehr rückwärts als vorwärts. Sie haben auch keine Zeit, sich das neuste Brust-Update zu ziehen und Brustschwimmen zu trainieren. Brustschwimmer dagegen haben alle Zeit der Welt. Sie brauchen doch eh für alles länger. Also trainieren sie die anderen Lagen gleich mit, während sie gleichzeitig die neuste Regelung vom Trainer beschrieben bekommen und ein paar Matheaufgaben im Kopf lösen.
7. Kräftig wie ein Stier
Brustschwimmen erfordert viel Kraft, denn beim Brustschwimmen kämpft man permanent mit dem Wasser. Natürlich geht es auch wie in den anderen Lagen um das Gleiten, aber in keiner anderen Lage wird auch so viel Wasser geschoben. Das erfordert viel Power und ein besonderes Krafttraining. Dazu gehört vor allem Disziplin. Man muss es erstmal schaffen neben den kognitiven Anforderungen einer sich ständig wandelnden Lage auch noch körperlich immer weiter am Ball zu bleiben. Die Brustspezis sind eben die Powerpumper unter den Schwimmern.
Brustschwimmer sind wahrlich einzigartig. Das zeigt sich in der Kombination ihrer Bewegungen, in ihrem stetigen Wandel und ihrem Selbstbewusstsein, lächelnd als Letzter im Training anzuschlagen. Brustschwimmer haben Grips, Werte und Kraft. Man wird als Brustschwimmer geboren und bleibt es auch. Sei es im Becken, an Land oder in der eigenen Lebensphilosophie. Jeder Brustschwimmer kann stolz sein, dazuzugehören.
Dieser Artikel erschien erstmals in der Sommerausgabe 2017 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Update: Auch Maya Werner startet bei der Weltcup-Serie
Nachdem wir bereits berichtet haben, dass Marius Kusch und Rafael Miroslaw das deutsche Nationalteam bei den Schwimm-Weltcups in China (18.-20.10.) und Korea (24.-26.10.) vertreten werden, hat der Deutsche Schwimm-Verband nun eine weitere Athletin bekanntgegeben, die sich bei der Wettkampfserie mit der internationalen Konkurrent messen will.
So stößt beim abschließenden Weltcup-Meeting in Singapur die 19-jährige Maya Werner zum Team. Die EM-Finalistin verlegte zur neuen Saison ihren Trainingsort von Heidelberg nach Magdeburg und wird in Singapur ebenso wie Kusch und Miroslaw an den Start gehen.
Das deutsche Trio wird bei den Meetings in Asien auf hochkarätige Konkurrenz treffen. So haben unter anderem Frankreichs Superstar Léon Marchand, die australische Olympiasiegerin Kaylee McKeown oder auch der südafrikanische Dauerbrenner Chad le Clos angekündigt, bei allen drei Wettkämpfen an den Start gehen zu wollen.
Deutsches Duo startet bei der Weltcup-Serie in China und Korea
Am Wochenende geht die diesjährige Weltcup-Serie in die erste Runde. Ab Freitag kommen in Shanghai zahlreiche internationale Topstar zu einem ersten großen Kräftemessen nach den olympischen Titelkämpfen von Paris zusammen. In den mittlerweile veröffentlichten Startlisten für die ersten zwei Weltcup-Station finden sich auch zwei deutsche Namen wieder.
So wird Kurzbahn-Europameister Marius Kusch ins Wettkampfgeschehen eingreifen, nachdem der 31-Jährige in der vergangenen Saison nicht den Sprung ins Olympiateam schaffte. Kusch trainiert seit vielen Jahren in den USA, wie auch Olympia-Staffelfinalist Rafael Miroslaw, der pünktlich zur zweiten Weltcup Station dazu stoßen wird.
Diese wird eine Woche nach dem Auftakt der dreiteiligen Wettkampfserie vom 24. bis 26. Oktober im südkoreanischen Incheon stattfinden. Ob Kusch und Miroslaw zudem die Reise zum Weltcup-Abschluss nach Singapur antreten werden, wurde noch nicht veröffentlicht. Die Startlisten für das Meting in Singapur werden voraussichtlich nächste Woche publiziert.
Nach McKeown Verzicht: Das ist das australische Team für die Kurzbahn-WM
Das australische Team für die Kurzbahn-Weltmeisterschaften, die Ende des Jahres (10. bis 15. Dezember) in Budapest ausgetragen werden, steht fest. Im Anschluss an die nationalen Kurzbahnmeisterschaften nominierte der australische Schwimmverband ein 24-köpfiges Team für die Titelkämpfe zum Jahresabschluss.
Doch ein großer Name fehlt, denn die fünffache Olympiasiegerin Kaylee McKeown wird trotz gelungener Qualifikation auf ihre Teilnahme an der Kurzbahn-WM verzichten. Nachdem die Erfolgsgarantin der letzten Jahre zuletzt mit einem neuen Weltrekord über die 100m Rücken glänzte, gab McKeown auf Instagram vor einigen Tagen ihren WM-Verzicht bekannt und sagte, dass es nicht etwas sei das sie tun wolle, aber müsse.
"Ich habe kontinuierlich nach Beständigkeit und Erfolg gestrebt und manchmal braucht man einfach eine Pause. Eine Pause von der Aufmerksamkeit, den Medien und dem Adrenalinrausch bei Wettkämpfen.", begründete die 23-Jährige Rückenspezialistin ihre Entscheidung. Die anstehende Weltcup-Serie wolle sie dennoch in vollem Umfang bestreiten.
Aber auch ohne Kaylee McKeown wird das australische Team in Budapest mit zahlreichen Hoffnungsträgern in den Kampf um WM-Medaillen eingreifen. Neben neun Debütanten in der Nationalmannschaft sind mit Meg Harris und Elijah Winnington auch zwei Medaillengewinner aus Paris mit von der Partie. Und auch Moesha Johnson, die zuletzt in Magdeburg unter Bernd Berkhahn trainierte und im Freiwasser mit Olympia-Silber glänzte, wird die Aussies verstärken.
Das australische WM-Team für Budapest:
Damen:
- Iona Anderson
- Elizabeth Dekkers
- Bella Grant
- Kayla Hardy
- Meg Harris
- Milla Jansen
- Moesha Johnson
- Tara Kinder
- Tiana Kritzinger
- Leah Neale
- Lani Pallister
- Alexandria Perkins
- Lily Price
Herren:
- Joshua Collett
- Isaay Cooper
- Joshua Edwards-Smith
- Maximillian Giuliani
- Enoch Robb
- David Schlicht
- Edward Sommerville
- Matthew Temple
- Harrison Turner
- Elijah Winnington
- Joshua Yong
Lea Boy holt Weltcup-GOLD in Portugal
Deutschlands Freiwasser-Asse stellen erneut ihr Weltklasse-Format unter Beweis: In der portugiesischen Küstenstadt Setubal fand am Wochenende die dritte Station des Weltcups im Freiwasserschwimmen statt. Bei starkem Wellengang und anspruchsvollen Bedingungen über die Distanz von 10 Kilometern konnte Lea Boy sich durchsetzen und zu Gold schwimmen.
Nach einem langen kräftezehrenden Rennen gelang es der 24-Jährigen nach 2:18:30,70 Stunden die Anschlagmatte als erste zu berühren. Zum Vergleich: Normalerweise sind die 10km-Rennen nach ca. 2 Stunden beendet.
Boy gewann in Setúbal mit drei Sekunden Vorsprung vor der Brasilianerin Ana Marcela Cunha (2:18:33,80), die sich in Tokio 2021 zur Olympiasiegerin kürte und nun an der Spitze der Weltcup-Gesamtwertung steht. Bronze ging mit Viviane Jungblut (2:18:34,50) ebenfalls nach Brasilien.
Für Jeannette Spiwoks wurde es in 2:18:40,90 Stunden der neunte Platz. Celine Rieder schwamm nach 2:18:44,60 Stunden zu Platz elf. Leonie Beck beendete das Rennen frühzeitig. „Die Bedingungen waren heute doch etwas zu wild für meinen momentanen Trainingszustand. In unserem Sport bekommt man halt nichts geschenkt“, sagte Beck nach dem Rennen.
Aufseiten der Herren ging der gesamte Medaillensatz an eine Nation. Die italienischen Schwimmer um Marcello Guidi (2:08:31,20), Andrea Filadelli (2:08:56,80) und Dario Verani (2:08:57,00) schwammen zu Gold, Silber und Bronze. Niklas Frach als einziger männlicher Teilnehmer auf deutscher Seite stieg ebenfalls vorzeitig aus dem Rennen aus.
Die nächste und somit vierte Station der diesjährigen Weltcup-Serie findet vom 26.10. bis zum 27.10. in Hongkong statt.
Bild: World Aquatics
Junioren-EM 2025: Datum und Austragungsort stehen fest
Während die Kurzbahnsaison auf Hochtouren läuft, nehmen auch die Höhepunkte des nächsten Schwimmjahres immer mehr an Form an. Das schließt auch die internationalen Titelkämpfe im Juniorenbereich mit ein.
Die Junioren-Europameisterschaften 2025 im Beckenschwimmen werden vom 1. bis 6. Juli 2025 im slowakischen Šamorín stattfinden. Dies geht aus dem Veranstaltungskalender des europäischen Schwimmverbands LEN hervor, der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde.
Auch für die Junioren-Europameisterschaften im Freiwasserschwimmen stehen nun sowohl der Termin als auch der Austragungsort für das kommende Jahr fest. Die Open Water JEM wird demnach vom 19. bis 21. Juni 2025 in Sétubal (Portugal) über die Bühne gehen, dort wo schon im Jahr 2022 eben diese Titelkämpfe ausgetragen wurden.
Schwimm-DM 2025: Datum und Austragungsort stehen fest
Der Termin für die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen 2025 stehen fest: Vom 1. bis 4. Mai 2025 wird in Berlin bei der Schwimm-DM um Medaillen und Titel in der offenen Klasse gekämpft.
Dabei kommt der Schwimm-DM eine weitere besondere Rolle zu: Wie der Deutsche Schwimm-Verband mitteilte, soll der Wettkampf in Berlin für die Schwimmelite der Republik auch die letzte Möglichkeit darstellen, sich für die Weltmeisterschaften 2025 zu qualifizieren. Die vom 11. Juli bis 3. August stattfindende Schwimm-WM in Singapur stellt den internationalen Saisonhöhepunkt des Jahres 2025 dar.
Auch für den Nachwuchs wird es bei den Deutschen Meisterschaften spannend: Die Schwimm-DM soll den deutschen Talenten eine Möglichkeit bieten, sich für die Junioren-EM 2025 zu qualifizieren.
Weitere Details zu den Qualifikationsregularien fürs kommende Jahr will der Deutsche Schwimm-Verband zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Weiterer WM-Medaillengewinner wechselt zu Star-Coach Bob Bowman
Bei den Olympischen Spielen in Paris sammelten die Schützlinge des amerikanischen Erfolgscoach' Bob Bowman stolze 19 Medaillen. Viele der Podestplätze gingen auf das Konto seiner "Internationalen". Denn neben US-Stars betreut der einstig Mentor von Michael Phelps an der University of Texas in Austin auch mehrere Top-Athleten anderer Nationen. Nun hat ein weiterer Spitzenschwimmer beschlossen, sich der Bowman-Crew anzuschließen.
Via Instagram gab der mehrfache WM-Medaillengewinner Ksawery Masiuk aus Polen bekannt, ab Januar 2025 unter Coach Bowman trainieren zu wollen. Dafür wird der 19-Jährige seine Heimat und Trainer Pawel Wolkow hinter sich lassen und erstmals in seiner Karriere den Weg über den großen Teich auf sich nehmen.
Ksawery Masiuk erreichte zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris das Halbfinale über die 100m Rücken, ist vierfacher Junioren-WM-Sieger und durfte bei den Weltmeisterschaften 2022 und 2024 jeweils über die Bronzemedaille über die 50m Rücken jubeln.
Nun soll der ehemalige Trainer von Schwimmstars wie Michael Phelps und Léon Marchand auch den polnischen Rückenspezialisten zu neuen Erfolgen pushen. Gesellschaft bekommt Masiuk in Austin unter anderem vom ungarischen Olympiasieger über die 200m Rücken Hubert Kos, der gemeinsam mit Bob Bowman Anfang des Jahres von Arizona nach Texas gewechselt war.
Bild: European Aquatics
Kampf um die Weltcup-Krone: Olympiastar Léon Marchand greift an
Kurz vor Beginn der dreiteiligen Weltcup-Serie, die vom 18. bis 20. Oktober in Shanghai ihren Auftakt feiern wird, gaben zahlreiche internationale Schwimm-Asse ihre Teilnahme an der prestigeträchtigen Wettkampfreihe bekannt und machten somit auch ihre Ambitionen im Kampf um die finanziell hoch-dotierte Gesamtwertung offiziell. Die Augen der weltweiten Schwimmfans dürften dabei vor allem auf den vierfachen Olympiasieger und Publikumsliebling Léon Marchand gerichtet sein.
Insgesamt kündigten zwölf absolute Weltstars, die allesamt mit olympischen Edelmetall dekoriert sind, bereits ihre Teilnahme an allen drei Weltcup-Stationen an und gehen somit in Shanghai, Incheon und Singapur favorisiert auf die Jagd nach Platzierungen, Punkten und Prämien.
Léon Marchand wird somit nicht der Einzige sein, der die Titelverteidigung des chinesischen Gesamtsiegers des letzten Jahres Qin Haiyang verhindern möchte. Mit Thomas Ceccon, Chad Le Clos, Nicolo Martinenghi, Pan Zhanle und Arno Kamminga schicken sich weitere Schwimm-Asse an, in Sachen Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden zu wollen.
Bei den Damen wird Vorjahressiegerin Kaylee McKeown als die Gejagte an den Start gehen. Die Australierin hatte zuletzt mit einem Weltrekord über die 100m Rücken ihre aktuell herausragende Form unter Beweis gestellt. Doch auch Kate Douglass, Siobhan Haughey, Regan Smith und Zhang Yufei zeigten im laufenden Schwimmjahr bereits reihenweise Glanzleistungen.
Da der Meldeschluss für die einzelnen Weltcup-Station jedoch jeweils erst zwei Wochen vor den Wettkämpfen ist, können durchaus noch weitere bekannte Namen der Schwimmwelt an den zwei späteren Wettkampfwochenende hinzukommen. Den Kampf um die Gesamtwertung werden allerdings die bereits erwähnten Topstar alleinig unter sich ausmachen.
Deutscher Schwimm-Verband: Sportfunktionär Jan Pommer wird Vorstandsvorsitzender
Nach der Neuordnung der Verbandsstrukturen hat der Deutsche Schwimm-Verband ab dem 4. November einen neuen hauptamtlichen Vorstand. Als dessen Vorsitzender wird künftig der 54-jährige Rechtsanwalt Jan Pommer die Geschicke des Verbands lenken.
In den zurückliegenden beiden Jahrzehnten hat Pommer vielfältige Positionen als Sportfunktionär durchlaufen. So war er unter anderem Geschäftsführer der Basketball Bundesliga (BBL), anschließend arbeitete als Geschäftsführer der Vermarktungsagentur des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und leitete beim Dachverband des Galopprennsports für zwei Jahre das operative Geschäft. Auch für Unternehmen aus den Bereichen des E-Sports und der Sportdaten war Pommer bereits tätig.
Pommer wird als Vorstandsvorsitzender des DSV für den Bereich "Innovation und Geschäftsfeldentwicklung" zuständig sein. Ebenfalls in den Vorstand berufen wurde Michael Mahler für den Bereich "Infrastruktur und Verbandsentwicklung". Als Mitglied der Geschäftsführung war der aktive Fechter bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe für den Bereich Finanzen, IT und Organisation verantwortlich – Themen, die er nun auch im DSV betreuen wird.
Berufen wurden die beiden Vorstandsmitglieder durch das ehrenamtliche DSV-Präsidium um David Profit. "Die Bestellung des neuen Vorstands ist ein signifikanter Schritt voran bei der Strukturreform des DSV. Der Übergang von einer ehrenamtlichen zur hauptamtlichen Führung schafft nun Ressourcen für eine Professionalisierung in vielen Bereichen", erklärt dieser in einer Pressemitteilung des DSV.
"Schwimmenist eine der beliebtesten Sportarten überhaupt, die Faszination der Bewegung im Wasser groß. Es ist für mich deshalb eine sehr reizvolle Aufgabe, gemeinsam mit allen Stakeholdern des Schwimmsports und für alle Beteiligten das Potenzial des Sports mit seinen verschiedenen Disziplinen künftig noch besser zu entwickeln und auch seine gesellschaftliche Relevanz stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. Das werden wir im Team kraftvoll angehen, ich freue mich darauf“, meint Jan Pommer mit Blick auf seine neue Rolle als DSV-Vorstandsvorsitzender.
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Hawaii: Andreas Waschburger schwimmt den nächsten Weltrekord
Nachdem Andreas Waschburger vor gut einem Jahr als bisher schnellster Schwimmer weltweit den Ärmelkanal durchquerte, trug sich der 37-Jährige Saarbrücker nun erneut in die Rekordbücher ein.
Für diese Weltrekordmission reiste Andreas Waschburger ins ferne Hawaii, wo er den 44 Kilometer langen Molokai Channel in 9 Stunden, 55 Minuten und 10 Sekunden durchschwamm. Damit unterbot der Extremschwimmer die bisherige Rekordmarke um eindrucksvolle 2:07 Stunden - und das trotz starker Strömung sowie anderen Herausforderungen.
Gleich zu Beginn der Strecke verletzte sich Waschburger unter anderem mit einem Stein im Gesicht, gab jedoch nicht auf und kämpfte unermüdlich weiter. "Ich habe mich durchgebissen, Zug für Zug. Die Wellen wollten mich stoppen, doch ich habe weiter gekämpft.", reflektierte der neue Weltrekordhalter auf seinen Erfolg blickend auf Instagram.
Andreas Waschburger ist mehrfacher EM-Medaillengewinner im Freiwasserschwimmen und Olympia-Teilnehmer. Bei den Spielen 2012 in London landete er über die 10km auf einem starken achten Platz.
Bild: Instagram / Maui Nui Swim
10 Dinge, die jeder Schwimmer tun sollte – aber kaum einer macht
Schwimmen ist mehr als hartes Training, intensive Trainingslager und nervenaufreibende Wettkämpfe. Zu unserem Lieblingssport gehören noch einige Aspekte, die leider manchmal im Alltagsstress vergessen werden. Diese zehn Dinge, sollten bei uns allen aber zu den festen Gewohnheiten zählen:
- Warm-up vor dem Sprung ins kühle Nass
Jeder weiß, dass die Erwärmung vorm Training zum Pflichtprogramm gehört. Trotzdem springen viele Schwimmer „kalt“ ins Becken. Dabei ist ein kurzes Warm-up enorm wichtig, denn durch gezielte Übungen können Muskeln, Gelenke und Bänder sowie das Herz-Kreislauf-System auf die hohen Belastungen des Schwimmtrainings vorbereitet werden. Das hilft nicht nur Verletzungen vorzubeugen, sondern ermöglicht auch einen effizienteren Start ins Training.
- Lasst die Leine los!
Das macht so gut wie jeder Schwimmer: Vor allem beim entspannten Ein- und Ausschwimmen verlockt in der Rückenlage der Griff an die Leine zwischen den Bahnen. Ein kräftiger Zug und schon ist man dem Ende der Bahn ohne große Mühe wieder ein Stückchen näher gekommen. Die Trainer bringt diese Schummelei regelmäßig zur Weißglut. Zurecht: Wer dauerhaft die Leine als Hilfsmittel nutzt, betrügt sich nicht nur selbst um mögliche Trainingsfortschritte, sondern schadet auch seiner Technik.
- Pflegt eure Schwimmklamotten!
Fast genauso wichtig wie schnelle Zeiten sind mittlerweile coole Schwimmanzüge und –hosen. Jeder hat hier sein ganz besonderes Lieblingsteil. Leider gehen die meisten damit alles andere als liebevoll um. Nach dem Training werden die nassen Klamotten im Rucksack vergessen, zusammengeknüllt wie Altpapier und kein Wunder, dass so kaum ein Teil länger als ein Jahr halten kann. Dabei ist es so einfach: Wer nach dem Training seine Sachen kurz mit klarem Wasser ausspült, sie zum Trocknen aufhängt und ihnen ab und an mal eine Trainingspause gönnt, der hat lange etwas von seinem liebsten Stück. Und gleiches gilt natürlich auch – beziehungsweise sogar umso mehr – für teure Wettkampfanzüge.
- Wasser, des Schwimmers liebster Freund
Ja, wir Schwimmer lieben das Wasser. Mit jedem Sprung ins Schwimmbecken tauchen wir in unsere ganz eigene Welt ein. Dass wir ständig von Wasser umgeben sind, heißt aber nicht, dass wir auch genug Wasser zu uns nehmen. Vor allem an langen Wettkampftagen vergessen viele Sportler den regelmäßigen Griff zur Trinkflasche. Mindestens drei bis vier Liter sollten Schwimmer an einem Wettkampftag trinken. Klar, das macht die Wettkampftasche schwer, aber in den oft schwülen und warmen Schwimmhallen ist es wichtig, ständig den durchs Schwitzen verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Hört zu, wenn euer Trainer etwas zu sagen hat!
Niemand hört gern Kritik, aber der Job eines Trainers besteht nun mal darin, seine Athleten besser zu machen. Und das beginnt immer damit, festzustellen, wo denn noch Luft nach oben ist. Wenn euch also euer Trainer beim nächsten Mal sagt, was ihr gerade wieder falsch gemacht habt, dann nicht auf Durchzug schalten und einfach nicken. Hört gut zu, nehmt den Rat an und versucht diesen beim nächsten Mal umzusetzen.
- Wer krank ist gehört ins Bett – nicht ins Trainingsbecken
Schwimmer müssen einiges abkönnen, denn der Weg zu schnellen Zeiten ist kein Zuckerschlecken. Aber falscher Ehrgeiz kann schnell nach hinten losgehen. Durch den ständigen Wasserkontakt haben Schwimmer eine hohe Anfälligkeit für Infekte, Erkältungen und den bekannten Schwimmerschnupfen. Wen es hier zu heftig erwischt, der sollte sich dringend eine Pause gönnen. Werden kleinere Erkrankungen unnötig verschleppt, dann können sie schnell chronisch werden. Statt ein bis zwei Tagen Trainingspause drohen dann mit unter wochenlange Trockenphasen.
- Zieht euch warm an!
Klingt wie ein spießiger Ratschlag ständig besorgter Mütter, doch da ist durchaus was dran. Bei Wettkämpfen sieht man immer wieder Sportler, die nach ihren Rennen erst einmal ewig lang mit den Teamkollegen quatschen, Müsliriegel und Bananen futtern und dabei ganz vergessen, dass die nassen Schwimmsachen noch am Körper kleben. Man kühlt aus und das rächt sich beim nächsten Start. Also: Schwimmsachen wechseln, sobald es geht, Klamotten drüber und am besten Socken und Turnschuhe an. So kann man dann die Akkus für den nächsten Einsatz laden. Klar, es gibt auch das andere Extrem: Schwimmhallen, die an einem langen Wettkampftag zur Sauna werden und in denen man sicher nicht mit dickem Pullover rumläuft. Hier wären wir dann aber wieder bei Punkt 4.
- Legt euch ein Trainingstagebuch an!
Wer im Verein schwimmt, der hat es meist einfach. Wenn man zum Training kommt, hat der Coach das Programm bereits auf die Tafel oder einen Zettel geschrieben und man folgt dem, was er vorgibt. Wieso soll man sich dann selbst noch Gedanken machen? Nun ja. Nicht jeder Schwimmer reagiert auf Trainingsreize gleich. Ein Trainingstagebuch, in dem ihr festhaltet, wie die groben Inhalte des Trainings aussahen, was ihr an dem Tag gegessen habt und wie ihr euch körperlich nach dem Training gefühlt habt, kann euch selbst und auch dem Coach dabei helfen, die Trainingseffekte besser einzuschätzen und Trainingsphasen zu planen.
- Bitte erleichtert euch vor dem Training – und nicht währenddessen!
Ok, dieses Thema wurde oft und heiß diskutiert. Wenn während des Trainings die Blase drückt, spart sich so mancher Schwimmer die Unterbrechung durch den Gang zum Hallenklo und erleichtert sich stattdessen im Becken. Mag sein, dass das Chlor im Wasser das schon regelt, aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Baut den Toilettengang einfach in die Routine vorm Training ein, dann freuen sich eure Mitschwimmer.
- Sagt „Danke“!
Als Schwimmer steht man beim Wettkampf allein auf dem Block und muss ins Becken springen. Damit dabei eine neue Bestzeit herausspringt braucht es aber kräftige Unterstützung von außen. Der Trainer muss einen richtig vorbereiten, in jungen Jahren sponsern Eltern und Familie die Wettkampfanzüge, Trainingslager und investieren kräftig Zeit und Benzingeld. Und ohne die Motivation durch die Teamkollegen wäre eine lange Trainingswoche kaum auszuhalten. Das Kampfgericht freut sich ebenfalls, wenn ihnen ab und an zugelächelt und ihre Arbeit nicht für selbstverständlich genommen wird. Wir tun es viel zu selten, doch es wird Zeit, ihnen allen DANKE zu sagen!
Dieser Artikel erschien erstmals in der Frühjahresausgabe 2017 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Kanadas Superstar Summer McIntosh startet bei der Kurzbahn-WM in Budapest
Bei den Olympischen Spielen in Paris glänzte die junge Kanadierin Summer McIntosh mit vier Medaillen, davon drei in goldener Farbe. Zum Jahresabschluss wird es die Starschwimmerin nun noch einmal mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen.
McIntosh führt das insgesamt 18-köpfige kanadische Team an, das bei den vom 10. bis 15. Dezember in Budapest stattfindenden Kurzbahn-Weltmeisterschaften starten wird. Die 18-Jährige ist nicht die einzige Starschwimmerin im Team aus Nordamerika.
Mit Kylie Masse und Ilya Kharun werden zwei weitere Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Paris mit von der Partie sein. Hinzu kommt die siebenfache Olympiamedaillengewinnerin Penny Oleksiak.
Zum ersten Mal im Nationalteam stehen wird zudem der erst 16-jährige Oliver Dawson. Der Teenager glänzte im August bei den Panpazifischen Junioren-Meisterschaften mit drei Medaillen.
Das kanadische Team für die Kurzbahn-WM 2024:
Sophie Angus, Emma Finlin, Mary-Sophie Harvey, Alexanne Lepage, Kylie Masse, Summer McIntosh, Penny Oleksiak, Sydney Pickrem, Regan Rathwell, Ingrid Wilm
Alex Axon, Timothé Barbeau, Oliver Dawson, Tristan Jankovics, Ilya Kharun, Yuri Kisil, Finlay Knox, Blake Tierney
Bild: Swimming Canada / Archiv
Nach Olympia-Enttäuschung: Chad Le Clos für Kurzbahn-WM qualifiziert
Auch aus verpatzten Olympischen Spielen lassen sich wichtige Lektionen ziehen, die in der Schwimmwelt oftmals mit einem Aufwärtstrend verbunden sein können. Das erlebte am Wochenende auch Chad Le Clos, der sich im Rahmen der Südafrikanischen Kurzbahnmeisterschaften erfolgreich für die anstehende Kurzbahn-WM qualifizieren konnte.
Gleich über vier Strecken konnte sich der südafrikanische Routinier für einen Start bei den globalen Titelkämpfen empfehlen, die Mitte Dezember in Budapest stattfinden werden. Zusätzlich zu den drei Schmetterlingsstrecken ( 22,40 | 49,50 | 1:53,38 ) knackte der 32-Jährige auch über die 100m Freistil (46,91) die geforderte Normzeit.
Für Le Clos, der seit einigen Jahren unter Dirk Lange in Frankfurt trainiert, ist die geglückte WM-Qualifikation als großer Erfolg zu werten, denn bei den Olympischen Spielen in Paris kam der vierfache Olympiamedaillengewinner zuletzt auf seiner Paradestrecke 100m Schmetterling nicht über den vierundzwanzigsten Platz hinaus.
Der südafrikanische Schwimmstar hatte sich nach dieser Enttäuschung jedoch kämpferisch gegeben und die Kurzbahn-WM in Budapest zu seinem festen Saisonziel erklärt. Ehrgeiz und Optimismus, die sich ausgezahlt haben.
Rekordfeuerwerk bei den Chinesischen Meisterschaften
In der zurückliegenden letzten Septemberwoche wurden in Wuhan die Chinesischen Kurzbahnmeisterschaften ausgetragen. Dass die besten Schwimmerinnen und Schwimmer Chinas aktuell in starker Form sind, wird vor allem darin deutlich, dass nach Abschluss der Wettkämpfe gleich vier neue Asienrekorde in den Rekordbüchern zu finden sind.
Jeweils zwei neue kontinentale Bestmarken gehen auf das Konto von Tang Qianting und Sun Jiajun, die beide auch zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris mit Edelmetall glänzen konnten. Vizeolympiasiegerin Tang Qianting war wie gewohnt auf den Bruststrecken stark unterwegs und schwamm sowohl über die 100m Distanz (1:02,66) als auch über die 50m Brust (28,82) zu neuen persönlichen Bestzeiten und Rekorden.
Sun Jiajun, der gemeinsam mit der chinesischen Lagenstaffel Olympiagold geholt hatte, überzeugte insbesondere auf den Sprintstrecken und stellte über die 50m Schmetterling (21,96) und 50m Brust (25,72) neue Asienrekord auf.
Und auch einen neuen Junioren-Weltrekord, gab es im Rahmen der Chinesischen Kurzbahnmeisterschaften zu bestaunen. Über die 200m Schmetterling stellte die 17-Jährige Chen Luying in 2:02,52 Minuten eine weltweite Bestmarke auf.
Nur wenige Wochen bevor zahlreiche internationale Schwimm-Asse im Rahmen der ersten Weltcup-Station den Weg nach China einschlagen werden, schickte die chinesische Schwimmelite schon jetzt erste große Ausrufezeichen an die Konkurrenz.
Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Maggie McNeil beendet Schwimmkarriere
Die Post-olympische Zeit ist traditionell auch eine Phase der Abschiede aus dem Schwimmsport. Vor wenigen Tagen gab mit Maggie McNeil ein weiterer hochdekorierter Schwimmstar nur kurz nach den Olympischen Spielen von Paris ihr Karriereende bekannt.
Mit gerade einmal 24 Jahren entschied sich die Kanadierin, fortan die Schwimmbrille an den Nagel zu hängen.
Bereits zu Beginn der Jahres hatte die achtfache Weltmeisterin und dreifache Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen verlauten lassen, keinen weiteren vollständigen Olympia-Zyklus mehr absolvieren zu wollen. Das junge Ende einer ausgesprochen erfolgreichen Schwimmkarriere kam für viele nun dennoch früher als erwartet.
Auf ihrer Paradestrecke den 100m Schmetterling zählte McNeil in den letzten Jahren zu den schärfsten Konkurrentinnen von Angelina Köhler. Zuletzt hatte die Titelverteidigerin bei den Olympischen Spielen im Finale knapp hinter der deutschen Weltmeisterin auf dem fünften Platz angeschlagen.
Auf der Kurzbahn hält die kanadische Ausnahmeschwimmerin über die 100m Schmetterling zudem den aktuellen Weltrekord (54,05) ebenso wie auf der 50m Rücken Distanz (25,25). Nicht zuletzt aufgrund dieser Bestmarken wird Maggie McNeil der Schwimmwelt noch lange im Gedächtnis bleiben.