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Kaylee McKeown bringt nächsten Weltrekord zum Wackeln
Nachdem Kaylee McKeown am ersten Tag der Australischen Kurzbahnmeisterschaften mit einem neuen Weltrekord über die 100m Rücken zu beeindrucken wusste, fehlte der Doppelolympiasiegerin aus Paris auch über die halbe Distanz nicht viel, um einen zweiten Weltrekordstreich zu diesem frühen Saisonzeitpunkt perfekt zu machen.
Lediglich 15 Hundertstelsekunden trennten McKeown auf den 50m Rücken von der globale Bestmarke (25,25), die von der Kanadierin Maggie MacNeil seit 2022 gehalten wird. In 25,40 Sekunden stellte der australische Schwimmstar aber nicht nur eine eigene starke Bestzeit auf, sondern verbesserte auch den bisherigen Landesrekord um 2,1 Zehntel.
Neben Kaylee McKeown, die über die 200m Rücken auf einen Start verzichtete, glänzten am zurückliegenden Wochenende auch Joshua Yong über die 100m Brust (56,76) und Ed Sommerville über die 200m Freistil (1:40,64) mit neuen australischen Rekorden.
Seid dabei: Die Swiss Open 2024 als Jahresabschluss für Elite und Talente
Zum Jahresende erwartet Anhänger des Schwimmsports auch in diesem Jahr ein besonderes Highlight in der Schweiz: Die dritte Auflage der Swiss Open bieten vom 20. bis 22. Dezember ein Top-Event, bei dem sich sowohl Elite-Schwimmer als auch Nachwuchstalente mit ihresgleichen messen können.
Im hochmodernen 50m-Wettkampfpool der Sportarena Campus Sursee in Oberkirch (Luzern) stehen im Vorlauf-Final-Modus die Wettkampfstrecken von 50 bis 1500m auf dem Programm. Zudem lockt die berühmte "Team-Challenge" als besonderes Wettkampfformat:
Bei dieser finden sich Teams bestehend aus je 5 Aktive zusammen und absolvieren in mehreren KO-Runden sowohl Einzel- als auch Staffelrennen, bis sich nur noch die Gegner zweier Mannschaften gegenüberstehen. Der Clou dabei: Die 5 Teammitglieder müssen nicht aus dem selben Vereins stammen, sondern können sich direkt beim Wettkampf vereinsübergreifend zusammentun.
Den Teams winken attraktive Prämien: So gibt es für die Champions der Team Challenge stattliche 1500 Franken (ca. 1600€) zu gewinnen. Zudem gibt es bei den Swiss Open 2024 Prämien und Sachpreise für die Medaillen-Platzierungen der A-Finalläufe. Da der Wettkampf vom Schwimm-Weltverband das Siegel "Word Aquatics approved" erhalten hat, bietet sich den Top-Athleten hier zudem die Möglichkeit, Normzeiten zur Qualifikation für die Schwimm-WM 2025 zu erbringen.
Hier könnt ihr ein paar Eindrücke der Swiss Open genießen:
Die hochwertigen Wettkampfanlage, die Unterbingung der Teams im nur wenige Gehminuten entfernten Hotel sowie das tollen Rahmenprogramm mit Livestream, einem erfahrenen Moderatorenteam und einer atemberaubenden Atmopshäre werden ebenfalls dafür sorgen, dass die Swiss Open 2024 ein echtes Highlight zum Ende des Schwimm-Jahres werden.
Alle weiteren Informationen sowie die Ausschreibung gibt es hier:
Bild: via Schwimmclub Aarefisch
Opera Swim Classics Wuppertal: Larus Thiel schwimmt neuen Deutschen Jahrgangsrekord
Fast 650 Talente aus der ganzen Bundesrepublik haben am Wochenende bei den Opera Swim Classics 2024 die Wuppertaler Schwimmoper gerockt. In Rekordlaune war dabei der Lokalmatador Larus Thiel von der SG Bayer.
Über die 50m Freistil stellte der mehrfache Nachwuchsmeister in 22,54 Sekunden einen neuen Deutschen Kurzbahn-Altersklassenrekord bei den 15-Jährigen auf. Die bisherige Bestmarke - die fast genauso alt wie er selbst war - unterbot Thiel damit um acht Hundertstelsekunden und wurde im offenen Finale in Wuppertal Dritter hinter dem Niederländer Emre Gurdenli (22,21) und Noah Schötz (22,44) aus Potsdam.
Die beiden letzteren standen sich auch am Ende des Wettkampfs im Finale der 25m-Challenge gegenüber und wackelten hier kräftig an der Zehn-Sekunden-Schallmauer. In glatten 10,00 Sekunden hatte Gurdenli die Hand letztlich um nur acht Hundertstel vor Noah Schötz an der Wand.
Bei den Damen ging der Challenge-Sieg an die Frankfurterin Lillian Slusná, die in neuem Meetingrekord von 11,48 Sekunden die Junioren-Europameisterin Nina Jazy (11,54) knapp hinter sich ließ.
Für Rekorde sorgte am Wochenende auch Christian Diener. Der Routinier aus Potsdam stellte über alle drei Rückenstrecken (24,23 / 52,30 / 1:56,20) neue Eventrekorde auf. Sein Teamkollege, der Europameister Melvin Imoudu, war zudem in 59,51 Sekunden über die 100m Brust schneller als jeder andere Schwimmer zuvor bei den Opera Swim Classics und verbuchte damit einen solinden Start in die neue Wettkampfsaison.
Sportlerwahl: Lukas Märtens ist ''Der Beste 2024''
Der Magdeburger, der in Paris sensationell Olympia-Gold über 400m Freistil gewann und den deutschen Beckenschwimmern den ersten Olympiasieg seit Michael Groß 1988 in Soul sicherte, setzte sich bei der Sporthilfe-Wahl gegen vier weitere Medaillengewinner:innen der Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris durch: die 3x3-Basketball-Nationalmannschaft der Frauen mit Sonja Greinacher, Svenja Brunckhorst, Elisa Mevius und Marie Reichert, das Beachvolleyball-Duo Clemens Wickler/Nils Ehlers, Para-Weitspringer Markus Rehm und Para-Schwimmer Josia Topf, die sich gemeinsam den zweiten Platz teilen.
Im ersten Wahlgang hatte eine Jury bestehend aus den Athletenvertreter:innen der nationalen Sportfachverbände aus über 100 Aktiven und Mannschaften die fünf Nominierten bestimmt. Im zweiten Wahlgang konnten alle 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet:innen online abstimmen.
Ausgezeichnet als „Der Beste 2024“ wurde Lukas Märtens im Rahmen der feierlichen Abschluss-Gala des Sporthilfe Club der Besten 2024 im Aldiana Club Side Beach in der Türkei. Die Ehrung bildete den emotionalen Höhepunkt der einzigartigen Woche für Deutschlands erfolgreichste Athleten und Athletinnen des vergangenen Sportjahres.
Der neue deutsche Schwimm-Star, der nach einer Nasen-OP selbst nicht vor Ort sein konnte, war bei der Abschlussgala live aus Magdeburg zugeschaltet.
„Das ist eine riesige Ehre. Vor einem Jahr stand ich noch nicht da, wo ich heute bin. Diese 3:41 Minuten haben unglaublich viel verändert. Danke an alle, die für mich gewählt haben." Erste Gratulantin war Leonie Märtens, Schwester des Schwimm-Olympiasiegers, die ihm die Trophäe für ”Den Besten 2024” während der Abschlussgala des Sporthilfe Club der Besten in Magdeburg überreichte.
Bild: Tino Henschel
Jasmin startet in die 2. College-Saison: "Ich hätte es nie geschafft, so über mich hinauszuwachsen!"
Mit Vorfreude und einer riesen Portion Elan geht es für Jasmin Kroll in ihre zweite Saison an der Florida Gulf Coast University (FGCU) in den USA. Nachdem sie sich im ersten Jahr schon gut bei den Eagles eingelebt hat, ist es für Jasmin diesen Sommer wie ein Nachhausekommen, als sie nach der Reise über den Atlantik aus dem Flieger steigt. In unserer Scholarbook-Kolumne begleten wir sie ein wenig durch die neue Saison.
Die Conference Championships im vergangenen Februar waren definitiv Jasmins Highlight der zurückliegenden Saison. Hier räumte sie gleich mehrere Medaillen ab, darunter einen Einzeltitel über die 200 Yard Freistil und einen neuen Unirekord als Startschwimmerin in der 4x200 Yard Freistil Staffel.
Auch diese Saison fiebert sie schon jetzt auf die intensive Wettkampfwoche mit ihrem Team hin. Dennoch will sie jeden Tag auf dem Weg zu diesem Saisonhöhepunkt genießen. „Die Entwicklung von jedem einzelnen Sportler mitzubekommen und zu sehen, wie das Team mit den Freshmen (Erstsemestern) wieder neu zusammenwächst ist einfach so spannend!“ Als „Sophomore“ (im zweiten College-Jahr) ist Jasmin zwar schon an den generellen Tagesablauf im US-Collegesport gewöhnt, trotzdem bringt jeder Tag etwas neues mit sich und macht die Zeit in Amerika jetzt schon unvergesslich.
Was Jasmin bei den Neuzugängen des Teams sieht, hat sie vor nur einem Jahr selbst erlebt. Über ihre persönlichen Erfahrungen und Entwicklungen konnte sie besonders während der Wochen, die sie über den Sommer in der Heimat in Berlin verbracht hat, reflektieren. „Ohne das ´Erlebnis Amerika´ hätte ich es nie geschafft so über mich selbst hinauszuwachsen, selbstständig zu werden und zu mir selbst zu finden“, erzählt die talentierte Schwimmerin, die mit Unterstützung der Experten von Scholarbook den Weg ans US-College gefunden hatte.
Dabei hilft es enorm, dass sich das Schwimmteam mitsamt der selbst ausgesuchten Mitbewohner wie eine zweite Familie anfühlt. Ob sie gemeinsam den Sonnenaufgang während des Trainings bestaunen oder spontan für einen Nachmittag ans Meer fahren – Jasmins Alltag mit ihren Teamkollegen am College ist weit entfernt davon alltäglich zu sein. In den kommenden Monaten werden wir euch noch ein wenig mehr darüber berichten.
TIPP: Falls ihr ebenfalls Interesse am Studium in den USA und den Möglichkeiten eines Sportstipendiums habt, dann hilft euch das Team von Scholarbookgern weiter. Klickt euch einfach rein und testet eure Chancen auf ein Stipendium:
Jugend trainiert für Olympia 2024: Fünf Titel, fünf Teams
Die besten Schulteams Deutschlands waren vergangenen Woche beim Bundesfinale der Schwimmwettbewerbe "Jugend trainiert für Olympia" und "Jugend trainiert für Paralympics" in Berlin gefordert.
Anders als im vergangenen Jahr, als die Teams vom Schul-und Leistungssportzentrum Berlin drei der vier Wertungsklassen bei "Jugend trainiert für Olympia" für sich entscheiden konnten, standen dieses Mal bei den Siegerehrungen jeweils andere Mannschaften ganz oben auf dem Podest.
Zwar triumphierten die Berliner Jungs erneut in der Wertungsklasse III, in der WK IV setzte sich hingegen aber die Sportschulen Halle durch. Bei den Mädchen schwamm in der WK III das Team der Sportschule Potsdam "Friedrich Ludwig Jahn" zum Sieg und den Erfolg in der WK IV sicherte sich das Sportgymnasium Chemnitz.
Parallel fanden auch die Wettkämpfe von "Jugend trainiert für Paralympics2 statt. Wie schon im vergangenen Jahr standen die Teams aus Schwerin, Berlin und Potsdam auf dem Siegertreppchen - dieses Mal jedoch in veränderter Reihenfolge. Denn die Titelverteidiger des Schul- und Leistungssportzentrums Berlin mussten sich der Vorjahres-Zweiten Mannschaft vom Mecklenburgischem Förderzentrum Schwerin geschlagen geben.
Die Medaillenplätze "Jugend trainiert für Olympia" Bundesfinale 2024:
WK III Jungen:
1. Schul- und Leistungssportzentrum Berlin
2. Sportschule Potsdam "Friedrich Ludwig Jahn"
3. Sportgymnasium Dresden
WK III Mädchen:
1. Sportschule Potsdam "Friedrich Ludwig Jahn"
2. Sportgymnasium Magdeburg
3. Landesgymnasium für Sport Leipzig
WK IV Jungen:
1. Sportschulen Halle
2. Schul- und Leistungssportzentrum Berlin
3. Landesgymnasium für Sport Leipzig
WK IV Mädchen:
1. Sportgymnasium Chemnitz
2. Schul- und Leistungssportzentrum Berlin
3. Elly-Heuss Schule Wiesbaden
Die Medaillenplätze "Jugend trainiert für Paralympics" Bundesfinale 2024:
1. Mecklenburgisches Förderzentrum Schwerin
2. Schul- und Leistungssportzentrum Berlin
3. SpFB Förderzentrum Potsdam
Bild: Symbolbild / Archiv
Weltrekord! Kaylee McKeown zündet Kurzbahn-Kracher
Der Schwimmherbst 2024 ist erst wenige Tage alt, doch schon gab es auf der internationalen Schwimmbühne den ersten großen Paukenschlag zu bestaunen. Denn nur wenige Wochen nach ihrem Doppelerfolg bei den Olympischen Spielen von Paris überraschte Kaylee McKeown trotz Trainingspause mit einem neuen Weltrekord über die 100m Rücken.
Bei den Australischen Kurzbahnmeisterschaften, die in dieser Woche in Adelaide ausgetragen werden, pulverisierte McKeown die bisherige Bestmarke um mehr als drei Zehntelsekunden und trug sich mit einer Fabelzeit von 54,56 Sekunden in die Geschichtsbücher ein.
Der bisherige Weltrekord (54,89) lag ebenfalls in australischen Händen und war im Jahr 2019 von Minna Atherton aufgestellt worden.
Zum aktuellen Zeitpunkt hält der 23-jährige Rückenstar aus Down Under nun insgesamt vier Weltrekorde - eine Bilanz, die McKeown in den nächsten spannungsversprechenden Schwimmmonaten durchaus noch ausbauen könnte.
Bild: Swimming Australia
Olympia-Teilnehmer starten beim ISC Berlin 2024
Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: Von Freitag bis Sonntag greifen hunderte Aktive beim International Swim Cup in Berlin nach Medaillen und Prämien. Mit dabei sind auch einige Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft.
Gemeldet sind so zum Beispiel Ole Braunschweig und Leonie Kullmann, die den ISC Berlin 2024 als Saisonauftakt vor heimischer Kulisse nutzen. Braunschweig stand im Sommer mit der deutschen Lagenstaffel bei den Olympischen Spielen in Paris im Finale. Kullmann war dieses Kunststück 2021 in Tokio mit dem 4x200m-Team gelungen.
Mit ihrer Berliner Trainingskollegin Lisa-Marie Finger wird eine weitere Nationalschwimmerin an den Start gehen. Sie gehörte 2023 dem deutschen Team bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka an.
Die Gastgeber von der SG Schöneberg erwarten erneut ein buntes Teilnehmerfeld mit einer Meldezahl von mehr als 3000 Einzelstarts. Schwimmvereine aus ganz Deutschland sowie Polen und Tschechien werden bei dem Wettkampf an den Start gehen.
TIPP: Es gibt für den International Swim Cup 2024 erneut stylische Eventshirts- und -pullover, die wir vor Ort am Stand von Swimfreaks für euch bedrucken! Das beliebte ISC-Design ist dort es für die diesjährige Ausgabe in zwei verschiedenen neuen Farben erhältlich!
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Bild: Tino Henschel
Keine Preisgeldsteigerung bei der Weltcup-Serie 2024
In weniger als einem Monat steht mit der Weltcup-Serie ein erstes großes Schwimmhighlight der diesjährigen Kurzbahnsaison auf dem Programm. Die dreiteilige Wettkampfserie, die in diesem Jahr in Shanghai (18.-20.Oktober), dem südkoreanischen Incheon (24.-26.Oktober) sowie Singapur (31.Oktober-2.November) ausgetragen wird, bietet für die internationale Schwimmelite vor allem auch finanzielle Anreize. Denn wie schon in den zurückliegenden zwei Jahren werden insgesamt über eine Million US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet werden.
Pro Station dürfen sich die besten 20 Schwimmerinnen sowie die besten 20 Schwimmer über eine monetäre Auszeichnung freuen. Das Ranking ergibt sich dabei jeweils durch ein Punktesystem, das sich sowohl an der Platzierung in den Einzelrennen als auch an den geschwommenen Zeiten anhand des sogenannten AQUA Power Point Systems orientiert. Die besten drei Resultate gehen pro Athlet bei den jeweiligen Wettkämpfen in die Wertung ein.
Für den oder die fleißigste Punktesammler*in wird dann ein Presigeld in Höhe von 12.000$ ausgezahlt, Platz 2 erhält 10.000$, Platz 3 8.000$ und für den zwanzigsten Platz gibt es ebenfalls noch 4.000$ als Gewinn. Insgesamt ergibt sich so eine Summe von 672.000$, die unter die Aktiven gebracht werden wird.
Zusätzlich werden die Siege in der Gesamtwertung zum Ende der Wettkampfserie mit 100.000$ honoriert. Und auch für die Plätze zwei bis sieben gibt es im Abschlussranking eine finanzielle Vergütung, die das Preisgeld insgesamt auf knapp 1,2 Millionen Dollar steigen lässt. Das ist die selbe Gesamtsumme wie 2022 und 2023.
Diese Gesamtsumme könnte am Ende noch etwas steigen, denn auch für Weltrekorde und dreifach Triumphe über die selbe Strecke werden jeweils weitere 10.000$ ausgegeben.
Im vergangenen Jahr war die Weltcup-Serie allen voran für die Australierin Kaylee McKeown und Qin Haiyang aus China lukrativ, die bei gleichen Preisgeldern insgesamt 186.000$ bzw. 166.000$ erschwimmen konnten.
Imoudu, Diener, Koch und Co. starten bei den Opera Swim Classics 2024 in Wuppertal
Mit Stars wie dem US-amerikanischen Olympiasieger Anthony Ervin, dem niederländischen Spitzensprinter Thom de Boer oder auch dem Südafrikanischen Superstar Chad le Clos sorgten die Opera Swim Classics in Wuppertal bereits bei den zurückliegenden Ausgaben für ein hochkarätiges Teilnehmerfeld. Auch in diesem Jahr haben sich mehrere bekannte Namen für den vom 27. bis 29. September stattfindenden Wettkampf angekündigt.
Angeführt wird die Riege der Spitzenschwimmer am kommendem Wochenende vom 2024er Europameister Melvin Imoudu. Der Potsdamer feierte diese Saison seinen Durchbruch in die internationale Spitze und wird bei der fünften Ausgabe der Opera Swim Classics satte fünfmal an den Start gehen.
Neben seinen Paradestrecken wie den 100m Brust nimmt Imoudu auch die 25m-Challenge in Wuppertal in Angriff. Bei dieser besonderen Wettkampfform messen sich die Aktiven in mehreren Runden über die 25m bis sich am Ende nur noch zwei Schwimmer im KO-Finale gegenüberstehen.
Auch die beiden Routiniers und Olympiateilnehmer Marco Koch und Christian Diener werden am Wochenende auf die Startblöcke treten. Bei den Damen wollen unter anderem die Essener Sprinterinnen Nina Sandrine Jazy und Julianna Dora Bocska für schnelle Zeiten sorgen.
Insgesamt sind 643 Aktive aus 50 Teams für den Wettkampf gemeldet. Mit dabei sind auch Vereine aus den Niederlanden, Israel, Polen und Tschechien.
TIPP: Wir werden ab Freitag mit unserem Swimfreaks-Stand beim Wettkampf dabei sein und dabei für die Teilnehmenden unter anderem Eventshirts der Opera Swim Classics 2024 bedrucken!
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Lea Boy siegt beim Europacup-Finale | Bronze für Jeannette Spiwoks
Mit zwei deutschen Schwimmerinnen auf dem Podium ist die Europacup-Serie im Freiwasserschwimmen 2024 zu Ende gegangen. Beim abschließenden Rennen in Razanac (Kroatioen) war Lea Boy erneut nicht zu schlagen.
Nach 2:00:50,93 Stunden schwamm die 24-Jährige souverän zum Sieg und bekam auf dem Podest Gesellschaft von ihrer Nationalteamkollegin Jeannette Spiwoks, die sich die Bronzemedaille sicherte. Wie schon beim Rennen in der vergangenen Woche in Serbien verhinderte zwischen den beiden nur Lisa Pou aus Monaco einen deutschen Doppelsieg.
Celine Rieder (6.), Julia Barth (8) und Hannah Gätjen (10.) rundeten mit Top Ten Platzierungen das starke Ergebnis der deutschen Schwimmerinnen ab. Auf dem 14. Platz kam zudem Luisa Rumler ins Ziel.
Bei den Herren gingen alle Podestplätze der Europacup-Wertung in Kroatien an Schwimmer aus Italien. Ivan Giovannoni gewann vor Andrea Filadelli und Giuseppe Ilario. Bester Deutscher wurde Noah Lerch auf dem elften Platz. Auch Finn Kleinheinz (14.) und Moritz Bockes (17.) waren in Kroatien mit von der Partie.
In der Europacup-Gesamtwertung sicherten sich Andrea Filadelli und Ines Delacroix aus Frankreich die Kronen als Champions des Jahres 2024. Lea Boy, die nur die letzten zwei Europacup-Rennen bestritten hatte, wurde durch ihre beiden Einzelsiege am Ende Vierte in der Gesamtwertung.
Bild: European Aquatics
Ex-Schwimmstar Kirsty Coventry will IOC-Präsidentin werden
Nachdem Thomas Bach seit nunmehr fast zwölf Jahren die IOC-Präsidentschaft inne hat, wird Anfang des nächsten Jahres eine Nachfolge an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees gesucht. Zur Wahl stehen insgesamt sieben Kandidat*innen, aber ein Name stößt in der Schwimmwelt auf besondere Bekanntheit.
Die zweifache Olympiasiegerin Kirsty Coventry schickt sich an, die Nachfolge von Thomas Bach zu übernehmen und gleichzeitig die erste Frau im prestigeträchtigen Amt zu werden. Die 41-Jährige Ex-Schwimmerin aus Simbabwe ist mit sieben olympischen Medaillen nicht nur die höchst dekorierte Olympionikin Afrikas sondern aktuell auch als Ministerin für Sport in ihrem Heimatland Zimbabwe politisch äußerst aktiv.
Die Wahl über die neue IOC-Präsidentschaft findet Mitte März im Rahmen einer geheimen Abstimmung der IOC Mitglieder statt. Dann entscheidet sich wer am dem 24. Juni 2025 zunächst für acht Jahre das IOC anführen wird.
Die Kandidat*innen für die IOC Präsidentschaft:
- Kirsty Coventry (Simbabwe)
- Sebastian Coe (Großbritannien)
- David Lappartient (Frankreich)
- Johan Eliasch (Schweden/Großbritannien)
- Morinari Watanabe (Japan)
- Juan Antonio Samaranch Jr. (Spanien)
- Feisal Al Hussein (Jordanien)
Bild: Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Power durch die Pumpe: Was das Schwimmerherz so besonders macht!
Schwimmer haben ein großes Herz. Und damit ist nicht nur gemeint, dass sie darin sehr viel Platz für Teamkameraden, Trainer und Familie haben, sondern das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Regelmäßiges Schwimmtraining, so haben Studien gezeigt, kann schon ab drei Einheiten pro Woche dafür sorgen, dass das Schwimmerherz ein größeres Volumen hat und allgemein kraftvoller schlagen kann.
Dass Sport sich positiv auf das Herzkreislaufsystem auswirkt, ist längst kein Geheimnis mehr. Unser Herz ist letztlich auch ein Muskel, der durch die stärkere Beanspruchung beim Sport treiben schneller und intensiver arbeiten muss und dadurch gekräftigt wird.
Bei Leistungssportlern wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts festgestellt, dass sich dies auch auf die Herzmasse und das Herzvolumen auswirkt. Die mehrfach wöchentlich, manchmal sogar tägliche Beanspruchung oft schon seit dem Jugendalter haben eine Vergrößerung des Organs zur Folge. Studien in den 90er Jahren haben gezeigt, dass sich dies bei einigen Sportarten besonders stark feststellen lässt. So haben vor allem Radfahrer, Ruderer, Ski-Langläufer und eben auch Schwimmer überdurchschnittlich ausgebildete Pumpen.
Ein normales Herz ist etwa 300g schwer. Bei Leistungschwimmern kann die Masse bis zu 500g betragen. Besonders die linke Herzkammer ist überproportional ausgebildet. Studien haben gezeigt, dass sie bei Leistungsschwimmern 75 Prozent größer sein kann, als bei untrainierten Menschen. Zum Vergleich: Bei anderen Sportarten wie Fußball oder Volleyball liegt die Zunahme bei 30 bis 50 Prozent.
Nicht nur das Volumen und die Masse sind größer. Auch die Herzwand ist bei Schwimmern überdurchschnittlich stark ausgebildet. Das Herz kann ökonomischer schlagen, also mit weniger Schlägen mehr Blut als bei Nichtsportlern pumpen. Hierbei spielt speziell bei Schwimmern auch der Wasserdruck eine besondere Rolle: Wasser drückt naturgemäß stärker auf den Körper als Luft. So werden auch die Blutgefäße stärker komprimiert und das Blut wird in Richtung Brustraum gedrückt. Dadurch muss das Herz bei jedem Schlag mehr arbeiten und wird besser trainiert. Auch unser Puls steigt aufgrund der Beschaffenheit des Wassers langsamer, was unser Herz zusätzlich schont. Durch die überdurchschnittliche Ausbildung des Herzens muss es auch im unbelasteten Zustand weniger oft schlagen. Es ist keine Seltenheit, dass Schwimmer im Ruhezustand einen Puls von 40 oder sogar noch weniger Schlägen pro Minute haben.
Beendet man das regelmäßige Training bildet sich übrigens auch das Schwimmerherz nach und nach wieder zurück. Oft wird das Sportlerherz als Grund dafür angeführt, dass Athleten nach dem Leistungssport ihren Körper nur langsam herunterfahren, also abtrainieren sollen. Wissenschaftlich belegt ist es aber nicht, dass ein abruptes Ende der regelmäßigen Belastung negative Auswirkungen auf das Herz hat. Empfehlenswert ist das Abtrainieren eher allgemein, um Dinge wie das Essverhalten, den Tagesrhythmus und den Stoffwechsel auf die Zeit nach dem Leistungssport einzustellen. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass das Schwimmerherz es einem übel nimmt, wenn man nach einer langen Saison im Sommer für zwei oder drei Wochen die Beine hochlegt.
Dieser Artikel erschien erstmals in der Herbstausgabe 2018 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Nachwuchsnationalschwimmer Finn Wendland wechselt in die USA
Jahr für Jahr wechseln zahlreiche deutsche Nachwuchsschwimmer in die USA, um von den besonderen Trainingsbedingungen im amerikanischen Collegesystem zu profitieren. Auch der mehrfache deutsche Jahrgangsmeister und Junioren-EM sowie Junioren-WM-Teilnehmer Finn Wendland aus Hannover schickt sich nun an, diesen Weg zu gehen.
Am Wochenende gab der 19-Jährige auf Instagram bekannt, dass er ab dem kommenden Sommer seinen Lebens- und Trainingsmittelpunkt über den großen Teich verlegen wird.
Der Lagenspezialist wird sich dann der Trainingsgruppe an der University of Georgia anschließen. In Georgia wird Finn Wendland auf einige bekannte Gesichter aus der Heimat treffen, denn auch der Essener Finn Hammer und Sascha Macht aus Leipzig werden dort ihr Studium aufnehmen.
Bild rechts: Instagram / finn.wndl
Japanische Olympiasiegerin Yui Ohashi beendet Schwimmkarriere
Die japanische Doppel-Olympiasiegerin Yui Ohashi absolvierte am Wochenende ihren letzten Wettkampf und tritt damit offiziell in den Schwimm-Ruhestand ein.
Als bislang einziger Japanerin war es der 28-Jährigen bei den Heimspielen in Tokio gelungen, zwei Goldmedaillen bei den selben olympischen Titelkämpfen zu gewinnen. Mit dem Doppeltriumph über die 200m und 400m Lagen feierte Ohashi zugleich ihren größten Karriereerfolg.
Die olympischen Wettkämpfe von Paris beendete Yui Ohashi zuletzt auf dem zwölften Platz über die 200m Lagen und damit weit entfernt von der Titelverteidigung.
Insgesamt blickt die Lagenspezialistin dennoch ausgesprochen positiv auf ihre Leistungen der vergangenen Jahre zurück und reflektierte in einem Interview anlässliches ihres Karriereendes, dass ihre Zeit im Leistungssport wie ein Traum verlaufen sei. Neben ihrem Studium möchte sich Ohashi fortan weiterhin dem japanischen Schwimmsport widmen und den Generationswechsel in der Nationalmannschaft unterstützen.
Lea Boy triumphiert beim Freiwasser-Europacup
Zum Saisonauftakt der Freiwasserschwimmer beim Europacup in Belgrad (Serbien) glänzte Lea Boy nach den verpassten Olympischen Spielen direkt mit einem Sieg gegen die internationale Konkurrenz. Und auch Jeannette Spiwoks bescherte dem deutschen Team einen Platz auf dem Siegertreppchen.
Wie schon im vergangenen Jahr war Lea Boy im 10 Kilometer Rennen nicht zu schlagen und schlug nach 2:04,29,38 Stunden als Erste an. Auf den zweiten Platz schob sich Lisa Pou (2:04:33,24) aus Monaco, dicht gefolgt von Boys Teamkollegin Jeannette Spiwoks (2:04:33,89), die sich die Bronzemedaille aus dem Savesee fischte.
Auch bei den Männern stand ein 10 Kilometer Rennen auf dem Programm, bei dem sich ein italienisches Trio, angeführt von Andrea Filadelli (1:54:30,35), die Medaillenränge sicherte. Noah Lerch landete gut 16 Sekunden dahinter als bester Deutscher auf Rang vier.
Am kommenden Wochenende geht der Freiwasser-Europacup dann im kroatischen Razanac in die nächste Runde und Lea Boy wird dort die Chance haben, ihre Siegesserie auszubauen.
Die weiteren Platzierungen der deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer:
- Anna Barth (2:09:27.19) - Platz 5
- Lara Braun (2:09:27.74) - Platz 6
- Julia Barth - Rennen nicht beendet
- Moritz Bockes (1:54,48,97) - Platz 6
- Simon Reinke (1:54:55.55) - Platz 8
- Diego Heinze (2:01:04.95) - Platz 12
- Lucas Fritzke (2:06:21.34) - Platz 13
Schwimmen mit Musik! Mit dem richtigen Beat zur Bestzeit
Die meisten von euch werden zustimmen, dass die Zeit schneller zu vergehen scheint, wenn man bei langen Autofahrten das Radio einschaltet. Und bereits vor über 100 Jahren fand ein amerikanischer Wissenschaftler heraus, dass Fahrradfahrer in der gleichen Zeit eine längere Strecke (bei gefühlt gleicher Anstrengung) zurücklegen, wenn sie dabei Musik hören. Seither wird in diesem Bereich viel geforscht, was mehrere Effekte sowie Erklärungen beförderte, wie Musik uns in unserer Leistungsfähigkeit unterstützen kann. Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien zum Einfluss von Musik auf unser Leistungsvermögen und wir haben einmal geschaut, wie wir diese Erkenntnisse aus der Forschung für uns als Schwimmer (oder Trainer) nutzen können.
Vorteil Nummer 1: Musik lenkt ab!
Die Ablenkung durch Musik kann beim Sport helfen. Die Aufmerksamkeit, die wir unserer Bewegung widmen, konkurriert nämlich mit der Aufmerksamkeit, die wir der Musik widmen (um zum Beispiel mitzusingen oder uns an schöne Augenblicke erinnern, bei denen das gleiche Lied lief, etc.). Die Bewegung geht dann quasi in den Automatikmodus über und wird damit ökonomischer. Forscher konnten nachweisen, dass Musik hören während Ausdauerbelastungen alleine schon durch den Ablenkungseffekt zu besseren Leistungen führt. Dabei ist jedoch eines zu beachten: Gerade beim Schwimmtraining sollte Musik nur dann zum Einsatz kommen, wenn die korrekte Technik schon soweit „eingeschliffen“ ist, dass man sich nicht mehr allzu sehr auf bestimmte Aspekte konzentrieren muss.
Vorteil Nummer 2: Musik erzeugt einen inneren Rhythmus
Wenn sich die Technik der wasserfesten Player noch ein bisschen weiterentwickelt, kann es in Zukunft gut sein, dass deren Einsatz ein nützliches Trainingstool wird. Denn mit dem richtigen Takt im Ohr kann auch die sportliche Leistung steigen. Wie Forscher aus Sheffield herausfanden, benötigten Radfahrer, die im Rhythmus der Musik fuhren sieben Prozent weniger Sauerstoff als jene, die sich nicht synchron zur Musik bewegten. Musik - so scheint es - wirkt in bestimmten Momenten wie ein Metronom, das uns den Takt vorgibt. Dadurch reduzieren sich die falschen oder unnötigen Bewegungen und wir sparen Energie. Ob das auch fürs Schwimmen gilt, muss allerdings noch untersucht werden.
Vorteil Nummer 3: Musik bringt euch in den Wettkampf-Mode
Interessant ist zum Beispiel der Einfluss von Musik auf unseren Biorhythmus. Normalerweise ist die körperliche Leistungsfähigkeit abends größer als morgens. Diese körperliche Schwäche am Morgen verschwand in einer Studie jedoch komplett, wenn die Sportler während des Aufwärmens vor einem Leistungstest Musik hörten. Also: Wenn Ihr mal wieder bei einem Wettkampf früh morgens noch leicht verschlafen im Schwimmbad ankommt, wird es wahrscheinlich helfen, wenn ihr erstmal die Kopfhörer aufzieht und euch zur Musik erwärmt. Wie Studien zeigten, sollten Lieder dann im Idealfall ca. 130 bis 160 Schläge pro Minute haben. Auch Musik direkt vor dem Start ist mehr als nur ein Ritual: So konnte beispielsweise eine brasilianische Forschergruppe 2015 in einem Experiment enorme Leistungssteigerungen durch Musik nachweisen. Hierzu schwammen 18 Schwimmer zweimal 200 Meter Freistil auf Zeit. Vor dem ersten Rennen hörte die eine Hälfte von ihnen genau fünf Minuten lang ihre persönliche Lieblingsmusik, während die andere Hälfte fünf Minuten still hinter den Startblöcken sitzen sollte. Im zweiten Durchgang, der zwei Tage später stattfand, wurden die Gruppen dann getauscht. Das Ergebnis: mit Musik vor dem Rennen schwammen alle 18 Teilnehmer schneller, im Schnitt verbesserten sie sich um 1,4 Prozent.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass besonders schnelle Musik (wie Electro und Rap, mit den bereits erwähnten ca. 130 bis 160 Schlägen/Minute) eher stimulierend wirkt. Das mag für Leute, die auf Wettkämpfen eher müde und träge werden, sehr sinnvoll sein. Wer jedoch vor seinen Starts sehr nervös ist, der sollte lieber auf zu schnelle Musik verzichten und sich mit etwas langsamerer Gute-Laune-Musik (mit etwa 60 bis 80 Schlägen/Minute) beruhigen und ablenken. Hilfreich ist hierfür die Internetseite bpm-songs.de. Dort könnt ihr euch einige vom Tempo her passende Musiktitel raussuchen. Sodass es mit der nächsten Bestzeit noch besser klappt - auch dank der richtigen Musik!
Die komplette Version dieses Artikels erschien erstmals in der Winterausgabe 2017/18 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Bild: Archiv
Deutsche Freiwasser-Asse starten beim Europacup
Nach etwas ruhigeren Wochen im Schwimmsport steht an diesem Wochenende ein Europacup-Rennen im Freiwasserschwimmen auf dem Programm.
Das deutsche Team schickt zu diesem Anlass vor allem Nachwuchstalente in die serbische Hauptstadt Belgrad, wo am Samstag sowohl bei den Männern als auch den Frauen die 10 Kilometer geschwommen werden.
Moritz Bockes, Lukas Fritzke, Diego Heinze, Noah Lerch und Simon Reinke schicken sich an, in den Kampf um die Platzierung einzugreifen. Gleiches gilt für die Nachwuchstalente Anna Barth, Julia Barth und Lara Braun.
Zusätzlich wird das deutsche Team von Lea Boy und Jeannette Spiwoks verstärkt, die bereits einiges an internationaler Wettkampferfahrung sowie Medaillenerfolge auf der Freiwasserbühne mitbringen.
US-Verband beruft 106 Schwimmer in den Nationalkader 2024/25
Der US-Schwimmverband hat 106 Aktive in den Nationalkader für die Saison 2024725 berufen. Das sind zwölf Schwimmer mehr als noch im vergangenen Jahr (94).
Der amerikanische Nationalkader besteht aus den Top Sechs des Landes über jede olympische Strecke in der Vorsaison. Besonders vielseitig präsentierten sich Kate Douglass, Katie Grimes und Regan Smith, die sich allesamt über fünf Strecken den Nationalkaderstatus erschwammen. Bei den Männern gelang es Bobby Finke und David Johnson, sich über jeweils vier Strecken unter die nationalen Top Sechs zu schieben.
Die Athleten des Nationalkaders dürfen sich über Zugang zu den nationalen Trainingszentren sowie eine Sportler-Krankenversicherung freuen. Zudem erhalten sie Zuschüsse für die Reisen zu Wettkämpfen des US Verbandes. All diejenigen, die unter den Top 28 der Weltrangliste lagen, erhalten darüber hinaus auch eine finanzielle Förderung des Schwimmverbandes.
Alle Schwimmerinnen und Schwimmer, die es in den US-Nationalkader 2024/25 geschafft haben, könnt ihr HIER finden.
Der Schwimm-Medaillenspiegel der Paralympics 2024
Die paralympischen Schwimmwettbewerbe von Paris, die am vergangenen Wochenende zu Ende gingen, wurden vom chinesischen Team dominiert. Mit insgesamt 54 Medaillen - davon 22 Mal Gold - setzte sich China an der Spitze des Medaillenspiegels.
Auch die erfolgreichste Einzelstarterin der Titelkämpfe kommt aus den Reihen der chinesischen Schwimmer: die erst 19-jährige Jiang Yuyan kürte sich mit insgesamt siebenfachem Edelmetall bei ihren zweiten Paralympics zur fleißigsten Medaillensammlerin.
Doch auch die Ausbeute der deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer kann sich sehen lassen. Mit viermal Gold, dreimal Silber und dreimal Bronze landete das Team D auf dem zehnten Platz im Medaillenspiegel. Besonders stark präsentierte sich Josia Topf, der mit einem kompletten Medaillensatz gleich dreifach jubeln durfte. In Tokio hatte das deutsche Team lediglich fünf Medaillen aus dem Wasser gefischt und die Edelmetall Ausbeute drei Jahre später somit eindrucksvoll verdoppelt.
Anzumerken war zudem das Abschneiden der unter neutraler Flagge startenden Athletinnen und Athleten. Anders als bei den Olympischen Spielen standen die ausgewählten Aktiven aus Russland und Belarus, die aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht offiziell für ihr jeweiliges Land an den Start gehen durften, zahlreich auf dem Siegerpodest. In der Endabrechnung hätten diese Erfolge Platz drei im Medaillenspiegel bedeutet, die sogenannten NPA (Neutrale Paralympische Athleten) gingen diesbezüglich jedoch außerhalb der offiziellen Wertung an den Start.
Schwimm-Medaillenspiegel der Paralympics 2024
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Bild: Tino Henschel
Technik Thema: Die Physik des Sprintens
Was unterscheidet das Sprinten vom „normalen“ Schwimmen? Natürlich, die Strecken sind kürzer und die Geschwindigkeit ist deutlich höher. Aber die eigentliche Antwort auf diese Frage liegt viel tiefer. Beim Sprinten verändern sich die Gegebenheiten im Zusammenspiel von Wasser und Schwimmer zum Teil gravierend. Das hat auch Auswirkungen auf Technik und Wasserlage. Die Physik des Sprintens gibt uns wichtige Hinweise darauf, wie wir im Schwimmbecken maximale Geschwindigkeiten erzielen können.
Physik… Da denken viele schnell an langwierige Schulstunden, stumpfe Theorie und trockene Formelherleitungen. Wie bedeutsam die Naturwissenschaft aber in der Praxis ist, zeigt sich gerade bei uns Schwimmern. Unsere Sportlerkollegen an Land haben festen Boden unter den Füßen, so wie man es als Mensch von Kindesbeinen an gewohnt ist. Wir Schwimmer hingegen müssen bei unseren Anstrengungen die Bedingungen eines fremden Elements beachten. Im Wasser sind die Abläufe und Wechselwirkungen weitaus komplexer. Läufer rennen immer auf festem Boden, egal ob sie sprinten oder einen Marathon absolvieren. Bei uns Schwimmern hingegen verändert sich das, was mit dem Wasser passiert, nicht nur in Abhängigkeit von Körpereigenschaften wie Muskulatur und Masse sondern schon allein durch die verschiedenen Geschwindigkeiten, mit denen wir uns durchs Wasser bewegen.
Der Tragflächenboot-Effekt und die Doppelwelle
Oft wird vermutet, dass Schwimmer es bei steigenden Geschwindigkeiten auch mit einem höheren Wasserwiderstand zu tun haben und Kraft aufwenden müssen, um diesen zu überwinden. In der Praxis zeigt sich aber: Diese Annahme ist im Grunde falsch, denn ein ganz anderer Effekt wirkt dem entgegen. Je schneller ein Körper sich im Wasser fortbewegt, desto größer wird sein Auftrieb, also die Kraft, die ihn entgegen der Schwerkraft nach oben aus dem Wasser drückt. In der Schifffahrt wird dies bereits seit mehr als 100 Jahren bei Tragflächenbooten genutzt. Bei diesen sorgt jener dynamische Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten letztlich dafür, dass der Rumpf des Bootes das Wasser gar nicht mehr berührt, sondern sich nur noch ein Tragflügel mit Antriebspropeller unter der Oberfläche befindet.
Wir Schwimmer können nun natürlich nicht so schnell wie ein Tragflächenboot durchs oder besser gesagt „übers“ Wasser pflügen. Aber dieser Effekt lässt sich auch bei uns beobachten. Sprinter, die mit hohen Geschwindigkeiten an die 2,0 m/s oder darüber durchs Wasser pflügen, liegen höher im Wasser als Athleten, die mit den für Mittel- und Langstreckenschwimmern typischen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Bei Freistilschwimmern ist der Kopf dadurch nur noch wenige Zentimeter eingetaucht und bei den Brust- sowie Schmetterlingsschwimmern taucht der Oberkörper kaum mehr ins Wasser ab. Das hat den Effekt, dass der Körper dem Wasser frontal, also in Bewegungsrichtung, eine viel kleinere Angriffsfläche bietet und damit der Wasserwiderstand geringer ist als bei niedrigeren Schwimmgeschwindigkeiten.
Neben der Wasserlage des Schwimmers verändert sich mit steigender Geschwindigkeit auch das Wellenbild, das sich durch seine Fortbewegung im Wasser ergibt. Wer eher langsam schwimmt, der gleitet tatsächlich durch das Wasser hindurch und erzeugt damit relativ kleine und vielfältige Wellen. Je schneller ein Athlet schwimmt, desto mehr Druck übt er auf das Wasser aus, das zu einer Welle angehoben und vom Athleten sozusagen mitgeschleppt wird. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit bilden sich so im Bereich des Körpers zwei Wellenberge, die sich mit dem Athleten mitbewegen. Der erste davon zeigt sich etwa im Bereich von Kopf und Schultern. Da der Körper beim Sprinten wie bereits beschrieben recht hoch im Wasser liegt, surft der Athlet quasi auf dieser Welle. Der zweite Wellenberg bildet sich auf der Höhe zwischen Knie oder Unterschenkel und den Füßen.
Du bist nie so schnell wie nach dem Start
Der eine oder andere fragt sich nun natürlich, wie komme ich denn überhaupt auf solche Geschwindigkeiten? Die Antwort ist recht simpel: Du bist bereits so schnell. Beim Start hat der Körper in der Luft eine Geschwindigkeit von vier bis fünf Metern pro Sekunde. Durch das Eintauschen ins Wasser wird diese natürlich schlagartig abgebremst, liegt aber immer noch bei über drei Metern pro Sekunde und somit deutlich über dem, was wir im Durchschnitt auf der gesamten Rennstrecke an Schwimmgeschwindigkeiten erzielen. Auch nach dem Abstoß bei der Wende bzw. dem Start von unten nehmen wir derart viel Speed auf. Beim Schwimmen geht es also – egal ob auf den 50m oder den 1500m – im Grunde darum, den darauf folgenden Geschwindigkeitsabfall zu verzögern und so lange wie möglich hohe Geschwindigkeiten zu halten.
Dafür erzeugen wir durch unsere Arm- und Beinarbeit immer wieder Impulse, um den Körper in Schwimmrichtung zu bewegen. Hier greift ein weiteres physikalisches Prinzip: Das von Kraft und Gegenkraft, auch als „Actio und Reactio“ bekannt. Das uns in der Schule bereits beigebrachte Wechselwirkungsprinzip besagt, dass zwischen zwei Körpern jede Aktion gleichzeitig eine gleich große Reaktion erzeugt, die auf den Verursacher der Aktion zurückwirkt. Einfach gesagt heißt das für uns Schwimmer wir brauchen eine Möglichkeit, uns vom Wasser abzudrücken.
Nix mit hohem Ellenbogen!
Hohe Wasserlage, Doppelwellen, Wechselwirkung… Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich interessante Hinweise für die Sprinttechnik. Beim Kraulschwimmen lernen wir so zum Beispiel von klein auf, beim Armzug den Ellenbogen stehen zu lassen und die Hand am abgeknicktem Unterarm nach hinten zu ziehen. Über Wasser wiederum soll der Arm locker nach vorn gebracht werden mit dem Ellenbogen als höchstem Punkt. Schauen wir uns jetzt vor allem auf den 50m die Freistilsprinter bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen an, dann fällt direkt auf, dass die meisten von ihnen die Arme wie Windmühlenflügel gestreckt nach vorn und durchs Wasser prügeln. Der Grund ist nicht, dass sie beim Techniktraining nicht ganz aufgepasst haben, sondern dass sich diese Art zu schwimmen besser eignet, um den Körper auf kurzen Distanzen lange auf hoher Geschwindigkeit zu halten. Auch hier hilft der Blick in die Physik: Wie bereits beschrieben, bewegt sich bei hohem Speed nicht nur der Schwimmer im Becken nach vorn sondern auch das ihn umströmende und Wellen bildende Wasser. Das Problem: Versuche ich jetzt bei dieser Geschwindigkeit mit stark gebeugtem Ellenbogen den Arm nah am Körper zu ziehen, dann wird es schwer, eine zusätzlichen Impuls zu geben, da das Wasser sich dort ähnlich schnell bewegt wie der eigene Körper. Schwimmer sprechen dann davon, dass ihnen der Abdruck fehlt. Daher wird der Arm beim Sprinten deutlich gerader geführt. Damit fasst er tiefer und kann am nicht bewegten Wasser angreifen, um sich wegzudrücken. Da die Kraft so nicht nur nach hinten, sondern auch schräg nach unten wirkt, ergibt sich ein zweiter Vorteil: Um die widerstandsgünstige hohe Wasserlage aufrecht zu erhalten, macht es Sinn, immer wieder Impulse entgegen der Schwerkraft zu setzen, um den Körper nach oben zu heben.
Mit Schwung auf Sprintfrequenz
Aber auch über Wasser bleibt der Arm bei den Spitzensprintern zusehends sehr lang. Er wird nicht nur locker nach vorn geschlenkert, sondern aktiv zurückgeholt, um möglichst schnell den nächsten Armzug einleiten zu können. Denn beim Sprinten – das dürfte wenig überraschend sein – müssen hohe Frequenzen realisiert werden. Über sie können immer wieder Impulse gegen das Absinken des Körpers und für die Aufrechterhaltung der hohen Schwimmgeschwindigkeiten gesetzt werden. Bleiben diese aus, fehlen nicht nur wichtige antriebswirksame Kräfte. Sinkt der Körper nämlich etwas ab, greift der stärkere Wasserwiderstand. Ein paar Zentimeter reichen hier aus. Der Schwimmer wird dadurch abgebremst und der oben beschriebene dynamische Auftrieb nimmt ab, wodurch der Schwimmer noch tiefer eintaucht. Also: Maximal kurze Antriebspausen, hohe Frequenzen.
Dabei gilt es zu beachten, dass man sich nicht einfach so durchs Wasser wühlen darf, sondern dieses trotzdem noch richtig greifen können muss. Auch hierbei kommt es nicht nur auf die Arbeit unter Wasser an sondern auch auf den oberen Arm. Durch die aktive Rückholbewegung genau entgegengesetzt zum Zugarm bildet dieser quasi ein Schwungelement. Hier greift das Wechselwirkungsprinzip. Damit wir möglichst viel Kraft ins Wasser bringen können, wird über die Schulter und den gestreckten Arm ein Widerlager geformt. Wäre hier alles locker und flockig, würde die Kraft verpuffen und den eigenen Körper elastisch verformen. Unter anderem aus diesem Grund ist – nicht nur beim Sprinten – Körperspannung für Schwimmer von großer Bedeutung. Laut Physik-Experten ist fast die gleiche Leistung, die du als Antriebsleistung ins Wasser bringen willst, im Körper noch einmal nötig, um ein Widerlager zu bilden.
Durch die aktive Rückholbewegung mit der starken Rotation der Schulter wird diese zudem am Schwungarm komplett aus dem Wasser gehoben. Somit bietet die Schulter zum einen keine Angriffsfläche für den Wasserwiderstand. Zum anderen kann so die Hand weit nach vorn greifen und über die vordere Welle in das noch nicht vom Körper bewegte Wasser fassen. Lange Arme sind hierbei also von Vorteil. Aber: Diese windmühlenartige Technik ist äußerst anstrengend. So mancher hält das vielleicht im 50m-Sprint durch, aber für die 100m reicht es dann schon nicht mehr. Welche Art zu schwimmen am besten ist und wie stark z.B. die Ellenbogen zu beugen sind, hängt stark von den individuellen Fähigkeiten ab. Eines hilft aber in jedem Fall: Ein kräftiger Beinschlag.
Kick die Welle
Schaut man sich Spitzensprinter wie den Franzosen Florent Manaudou oder Großbritanniens Ben Proud aber auch breitschultrige Damen wie Ranomi Kromowidjojo an, könnte man zwar angesichts der muskulösen Oberkörper schnell vermuten, dass Sprinter vor allem aus den Armen heraus schwimmen. Dabei lohnt sich aber durchaus mal der Blick auf die kräftigen Oberschenkel. Denn beim Sprinten verschieben sich die Anteile, die Arm- und Beinarbeit an der Vortriebsleistung haben, deutlich in Richtung der unteren Extremitäten.
Entscheidend sind hier wieder die oben bereits beschriebenen Wellen. Während die vordere im Bereich des Kopfes durch die hohe Wasserlage relativ klein ist, bildet sich die hintere Welle im Beinbereich deutlich stärker aus. Vergleichen kann man dies mit einem Speedboot. Die Heckwelle verläuft sehr langgezogen ungefähr auf Höhe der Unterschenkel. Dies erweist sich als äußerst günstig für Schwimmer, denn bei der Ausholbewegung für den Kick kann der Fuß somit teilweise bis zum Unterschenkel aus dem Wasser herausgehen und steht sozusagen in der Luft. Damit sorgt er in der Phase, in der er keine Arbeit für den Vortrieb verrichtet, für keinen Wasserwiderstand, womit der Athlet deutlich größere Amplituden bei der Beinarbeit haben kann, als dies bei niedrigen Geschwindigkeiten möglich wäre. In der Abwärtsbewegung wiederum schlägt der Fuß von oben auf die Welle und trägt so kräftig zur Antriebsleistung bei. Da die hintere Welle bei steigenden Geschwindigkeiten vom Körper aus gesehen weiter nach hinten weg rutscht, hilft es übrigens möglichst groß zu sein, um sie voll nutzen zu können.
Surfende Schmetterlinge
Wir haben nun zwar stark auf die Freistiltechnik beim Sprinten geschaut. Die beschriebenen Effekte lassen sich aber auch in den anderen Schwimmarten bei hohen Geschwindigkeiten beobachten. Die Brust- und Schmetterlingschwimmer tauchen wie gesagt mit ihrem Oberkörper gar nicht mehr ab. Sie surfen sozusagen auf dem Wasser. Die Streckbewegung der Arme bei den Brustschwimmer erfolgt dabei sehr nah bzw. zum Teil auch über der Wasseroberfläche (Achtung: Laut Regel müssen die Ellenbogen unter Wasser bleiben). Dadurch wird ein geringer Wasserwiderstand geboten. Der Oberkörper fällt dann in der Streckung quasi von oben aufs Wasser und der nächste Armzug wird direkt eingeleitet.
Beim Schmetterlingsschwimmen ist im Vergleich zum Kraulschwimmen die Pause zwischen den Antriebsphasen der Arme länger, da ja beide Arme gleichzeitig entweder ziehen oder nach vorn gebracht werden. Um die Frequenz hoch und die antriebsunwirksamen Phasen klein zu halten, werden die Arme aktiv mit Schwung zurückgeholt. Das muss auch im Training geschult werden. Außerdem schlagen die Schmetterlinge wie die Kraulschwimmer mit den Füßen auf die hintere Welle. Die oben beschriebenen Effekte gilt es hier ebenso zu beachten und den Körper mit kräftiger Beinarbeit und gekonnter Delphinbewegung nach vorn zu kicken.
Man sieht: Nicht nur die beeindruckenden Leistungen und das einmalige Gefühl, sich im Element Wasser fortzubewegen, sind beim Schwimmen faszinierend. Auch die komplexen Vorgänge, die die Gesetze der Naturwissenschaft in unserem Sport so mit sich bringen, sorgen durchaus für überraschende Erkenntnisse. Dabei kratzen wir mit unseren Darlegungen gerade so an der Oberfläche. Viele Geheimnisse, die unser Sport mit sich bringt, wurden noch gar nicht gelüftet. Doch Stück für Stück kommt Licht ins Dunkel und für uns Schwimmer geht es nun darum, ohne Scheuklappen vor neuen Erkenntnissen das Beste aus diesen zu machen. Denn unsere Technik können wir ändern, die Physik des Schwimmens hingegen nicht.
Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals in der Frühjahresausgabe 2019 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket
Wegen finanziellem Druck: Olympiasiegerin beendet ihre Karriere
Erst vor wenigen Wochen feierte Tatjana Smith (geb. Schoenmaker) bei den Olympischen Spielen von Paris mit doppeltem Edelmetall einen ihrer größten Karriereerfolge. In mitten der so erfolgreich verlaufenden Titelkämpfe entschied sich die 27-jährige Südafrikanerin jedoch überraschend, ihre Schwimmkarriere nach Olympia nicht weiter fortsetzen zu wollen. Nun sprach sie erstmals über die Gründe.
In einem Interview erklärte die Brustspezialistin, dass vor allem finanzieller Druck und die Schwierigkeit vom Leistungssport zu leben, sie zum frühen und durchaus unerwarteten Karriereende bewogen haben.
"Der Druck, meine Karriere zu beenden, kam von finanzieller Seite. Ich konnte mich glücklich schätzen, nach meinen Erfolgen von Tokio mit dem Schwimmen Geld zu verdienen. Davor war ich diesbezüglich stark von meinen Eltern abhängig und konnte finanziell nicht auf eigenen Beinen stehen.", erklärte Tatjana Smith in einem exklusiven Gespräch mit SportsBoom. Sowohl bei den Olympischen Spielen von Tokio als auch zuletzt in Paris, hatte Südafrikas erfolgreichste Olympionikin über die 100m und 200m Brust mit je einer Gold- und Silbermedaille glänzen können.
Doch trotz dieser Erfolge beschloss Smith noch während der Wettkämpfe in Paris den Schlussstrich unter ihre eindrucksvolle Karriere zu setzen - eine Entscheidung, die auch für sie selbst völlig unvermittelt kam. "Ich habe das Schwimmen nie fürs Geld machen wollen. Ich schwamm, weil ich den Sport liebe und das Kräftemessen liebe. Ich wollte schauen, wie weit ich mich selbst pushen und welche Limits ich brechen kann", reflektierte die südafrikanische Ausnahmeschwimmerin im Nachgang an Olympia.
In Zukunft möchte sich Smith für eine bessere finanzielle Wertschätzung im Schwimmsport stark machen.
Bild: IMAGO / ZUMA Press Wire
Deutsche Staffel wird Vize-WELTMEISTER bei der Freiwasser-JWM
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Bevor die Junioren-Weltmeisterschaften im Freiwasser in Alghero, Italien als beendet erklärt wurden, gab es zum Abschluss am Sonntag im 4x1,5km Mixed-Wettbewerb der U16-Staffeln die Silbermedaille für das deutsche Team.
Besetzt durch Sydney Savannah Ferch, Laura Marie Blumenthal Haz, Moritz Paul Erkmann und dem Junioren-Weltmeister Jonas Lieschke, schickte das deutsche U16-Team zunächst die Damen voraus und die Herren folgten. Eine Taktik, die aufging. In 1:13:54,30 schwamm das Quartett zu Silber.
Dem Gewinnerteam aus Ungarn (1:13:23,40) konnten sie nicht das Wasser reichen, aber auch das Team aus Italien (1:14:40,80) auf Platz drei schwamm erst 46,4 Sekunden nach den Deutschen ins Ziel. Deutlicher kann eine Entscheidung kaum ausfallen.
Zwei Stunden später starteten Luisa Rumler, Julia Ackermann, Finn-Constantin Kleinheinz und Lukas Paul Streuter in der 4x1,5 km U19-Staffel. In 1:13:17,20 Stunden landete das Team auf Platz acht. Der Sieg ging an Frankreich (1:11:45,70) vor den USA (1:11:45,90) und Spanien (1:11:46,00). Im Gegensatz zu den jüngeren Staffeln, fiel die Entscheidung um die Podestplätze hier enger aus. Letztlich entschied der Anschlag über Sieg und Niederlage.
Spannende Rennen gab es auch am Tag zuvor. Am Samstag wurden zum ersten Mal in der Geschichte der Junioren-Freiwasserwettbewerbe 3km-Knockout Sprints durchgeführt. Diese Distanz setzte sich zusammen, indem die Starterinnen und Starter in zwei verschiedenen Vorläufen pro Geschlecht zunächst ein 1,5km-Rennen absolvierten. Die 20 schnellsten zogen in das Halbfinale ein. In diesem wurde nach einer kurzen Pause ein Rennen über 1km bestritten. Abschließend ging es im Finallauf für die schnellsten zehn Schwimmer und Schwimmerinnen der vorherigen Runde in einem 500m-Rennen um den Titel der Sprint-Champions.
Aufseiten der Damen erschwamm Clemece Coccordano eine weitere Medaillie für Frankreich. Sie wurde Zweite und platzierte sich zwischen den beiden Amerikanerinnen Claire Weinstein und Brinkleigh Hansen, die zu Platz eins und drei sprinteten. Für Weinstein bedeutete dieser Erfolg bereits ihr zweites Gold in den Einzelstrecken der Veranstaltung. Für die deutschen Damen Hannah Gätjen und Julia Ackermann reichte es jeweils für Platz sechs und zehn.
Bei den Herren gelang es Kaito Tsujimori den ersten Titel der Geschichte des 3km Knockout Sprints nach Japan zu holen. Silber ging nach Griechenland, vertreten durch Vasileios Kakoulakis. Bronze und damit eine weitere Medaille bei diesen Junioren-Weltmeisterschaften ging mit Sacha Velly an Frankreich. Die beiden deutschen Moritz Paul Erkmann und Lukas Paul Streuter schafften es jeweils nicht in den Finallauf. Während Streuter nach den 1500m Vorläufen auf Platz 31 ausschied, beendete Erkmann den Sprintwettbewerb nach dem Halbfinale auf Rang 19.
Mit einmal Gold durch Jonas Lieschke über die 5km und einmal Silber in der U16-Mixed-Staffel beendete das deutsche Team die diesjährige Junioren-Weltmeisterschaft mit zwei Medaillen.
Bild: Archiv / European Aquatics
Paralympics: Gina Böttcher setzt den silbernen Schlusspunkt
Zehn Medaillen nach zehn Wettkampftagen - so lautet die eindrucksvolle Bilanz von Deutschlands paralympischen Schwimm-Assen. Am letzten Tag der Titelkämpfe in Paris durfte mit Gina Böttcher eine weitere deutsche Athletin über Edelmetall jubeln.
Über die 50m Rücken in der Startklasse S4 schwamm die 23-jährige Potsdamerin in 51,40 Sekunden auf den Silberrang und feierte somit ihre erste paralympische Medaille. Geschlagen geben musste sich Böttcher lediglich der Griechin Alexandra Stamatopoulou, die sich in 50,12 Sekunden den Sieg sicherte.
"Ich freue mich sehr, damit habe ich nicht gerechnet. Ich hatte auf Bronze gehofft – Silber macht mich jetzt sehr, sehr happy!", jubelte Böttcher nach ihrem Medaillenerfolg.
Nachdem er in den vergangenen Tagen bereits einen kompletten Medaillensatz perfekt gemacht hatte, musste Josia Topf bei seinem letzten Start doch noch dem straffen Wettkampfprogramm in Paris Tribut zollen. In 3:41,04 Minuten landete der erfolgreichste Athlet des Team D im Finale über die 200m Freistil in der Startklasse S3 auf dem fünften Platz. Zum Paralympics-Sieger kürte sich Umut Unlu (3:19,53) aus der Türkei.
Mit Verena Schott ging noch eine dritte deutsche Hoffnungsträgerin in den heutigen Finalläufen an den Start. Im Finale über die 100m Rücken der Startklasse S6 schwamm die Schwimmerin vom BPRSV Cottbus in 1:31,71 Minuten auf Platz 7. Über die Goldmedaille und einen neuen Weltrekord durfte die Chinesin Yuyan Jiang (1:19,44) jubeln.
Insgesamt konnte das deutsche Team in den Tagen von Paris viermal Gold, dreifaches Silber sowie drei Bronzemedaille auf dem Edelmetallkonto verbuchen. Diese starke Ausbeute verbunden mit zahlreichen Finalteilnahmen und deutschen Rekorden geben zweifellos Grund für Stolz und Zufriedenheit.
Links zu den Paralympics 2024:
Bild: Tino Henschel
Paralympics-Silber für Tanja Scholz | Josia Topf komplettiert Medaillensatz
Die Erfolgswelle der deutschen Para-Schwimmer setzte sich auch am vorletzten Wettkampftag der Titelkämpfe in Paris eindrucksvoll fort. Sowohl Tanja Scholz als auch Josia Topf gingen erneut erfolgreich auf Medaillenjagd und fügten der Edelmetallsammlung des Team D eine Silber- sowie eine Bronzemedaille hinzu.
Über die 50m Freistil in der Startklasse S4 fehlten der bereits mit Gold dekorierte Tanja Scholz nur wenige Zehntel, um ihren Goldtriumph zu wiederholen. In 40,75 Sekunden musste sich die 40-jährige Elmshornerin lediglich der US-Amerikanerin Leanne Smith geschlagen geben, die in neuer Weltrekordzeit (40,03) zum Paralympics-Titel schwamm.
Auch Josia Topf hatte in Paris bereits über Gold und Silber jubeln dürfen und komplettierte auf dem Bronzerang über die 50m Freistil in der Startklasse S3 nun seinen Medaillensatz. Beim Sieg von Umut Unlu (44,83) aus der Türkei zeigte das 21-Jährige Ausnahmetalent in 45,61 Sekunden eine überzeugende Vorstellung, trotz des straffen Wettkampfprogramms der letzten Tage. Mit dem Medaillen-Triple kürte sich der Erlanger zum bislang erfolgreichsten deutscher Sportler bei den Paralympics.
Mit Malte Braunschweig war ein weiterer deutscher Hoffnungsträger in den Finalläufen am gestrigen Tag vertreten. Über die 100m Schmetterling in der Startklasse S9 zeigte der Berliner ein beherztes Rennen und lag zwischenzeitlich lange auf Medaillenkurs. In einem sehr engen Feld, in dem die Plätze drei bis sechs lediglich 2,1 Zehntel von einander getrennt waren, landete Braunschweig am Ende in 1:01,29 Minuten jedoch außerhalb der Medaillenränge auf dem sechsten Platz. Gold ging an den Italiener Simone Barlaam, der mit einem neuen Europarekord (57,99) glänzte.
Vor dem letzten Wettkampftag haben Deutschlands Para-Asse dank der erfolge von Scholz und Topf somit neunfaches Edelmetall auf dem Medaillenkonto. Auf vier deutsche Starts verbunden mit berechtigten Final- und Medaillenhoffnungen dürfen sich Schwimm Fans zum Abschluss der paralympischen Wettbewerbe in Paris noch freuen.
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