Rückkehr zu Normzeiten für die Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2025
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In den zurückliegenden Jahren erfolgte die Qualifikation zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften über die Bestenliste des Deutschen Schwimm-Verbandes. Nur wer es hier unter die schnellsten Aktiven geschafft hatte, war dabei. Da sich die Leistungen der Konkurrenz nur schwer vorhersagen lassen, war damit oft bis zum Ende des Qualifikationszeitraums unklar, welche Schwimmerinnen und Schwimmer sich genau auf die DJM freuen durften. Von diesem Vorgehen wird nun in der kommenden Saison abgerückt, zumindest teilweise.
Wie der DSV in dieser Woche bekannt gabe, haben sich die Abteilungen Wettkampfsport Schwimmen und Leistungssport des DSV darauf verständigt, dass die Qualifikation zur DJM 2025 wieder über Pflichtzeiten möglich sein wird. Startberechtigt werden weiterhin die 13- bis 18-Jährigen sein (Stichtag 31.12.2025).
"Wird im Nachweiszeitraum eine Pflichtzeit erreicht, ist die oder der Sportler*in unabhängig von der Gesamtzahl der Startplätze damit auch für die DJM startberechtigt. Sollten weniger Sportler*innen als die gemäß Ausschreibung angestrebte Anzahl die Pflichtzeit erreichen, werden aber die restlichen Startplätze durch die weiteren zeitschnellsten Meldungen gemäß der DSV-Bestenliste aufgefüllt", heißt es auf der DSV-Website.
„Insgesamt kann so eine größere Planungssicherheit für die Vereine vor den DJM-Reisen erreicht werden“, sagte Tjark Schroeder, Leiter der Abteilung Wettkampfsport. Die genauen Pflichtzeiten sind nun noch zu erarbeiten bzw. veröffentlichen.
Eine Änderung wird es auch bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf geben. Hierfür wird für die Bewertung der Beinarbeit-Strecken eine neue Punktetabelle erstellt. Zudem sollen die beiden Wettkämpfe im neuen Olympiazyklus 2025 bis 2028 an direkt aufeinander folgenden Wochenenden stattfinden: Die DM SMK in Kalenderwoche 23 und die DJM in der 24. Kalenderwoche.
Rückkehr zu Normzeiten für die Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2025
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In den zurückliegenden Jahren erfolgte die Qualifikation zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften über die Bestenliste des Deutschen Schwimm-Verbandes. Nur wer es hier unter die schnellsten Aktiven geschafft hatte, war dabei. Da sich die Leistungen der Konkurrenz nur schwer vorhersagen lassen, war damit oft bis zum Ende des Qualifikationszeitraums unklar, welche Schwimmerinnen und Schwimmer sich genau auf die DJM freuen durften. Von diesem Vorgehen wird nun in der kommenden Saison abgerückt, zumindest teilweise.
Wie der DSV in dieser Woche bekannt gabe, haben sich die Abteilungen Wettkampfsport Schwimmen und Leistungssport des DSV darauf verständigt, dass die Qualifikation zur DJM 2025 wieder über Pflichtzeiten möglich sein wird. Startberechtigt werden weiterhin die 13- bis 18-Jährigen sein (Stichtag 31.12.2025).
"Wird im Nachweiszeitraum eine Pflichtzeit erreicht, ist die oder der Sportler*in unabhängig von der Gesamtzahl der Startplätze damit auch für die DJM startberechtigt. Sollten weniger Sportler*innen als die gemäß Ausschreibung angestrebte Anzahl die Pflichtzeit erreichen, werden aber die restlichen Startplätze durch die weiteren zeitschnellsten Meldungen gemäß der DSV-Bestenliste aufgefüllt", heißt es auf der DSV-Website.
„Insgesamt kann so eine größere Planungssicherheit für die Vereine vor den DJM-Reisen erreicht werden“, sagte Tjark Schroeder, Leiter der Abteilung Wettkampfsport. Die genauen Pflichtzeiten sind nun noch zu erarbeiten bzw. veröffentlichen.
Eine Änderung wird es auch bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf geben. Hierfür wird für die Bewertung der Beinarbeit-Strecken eine neue Punktetabelle erstellt. Zudem sollen die beiden Wettkämpfe im neuen Olympiazyklus 2025 bis 2028 an direkt aufeinander folgenden Wochenenden stattfinden: Die DM SMK in Kalenderwoche 23 und die DJM in der 24. Kalenderwoche.
Olympia im TV: Sendezeiten der Olympischen Spiele 2024 in Paris
Bis zu 15 Stunden pro Tag werden ARD und ZDF jeweils abwechselnd über die Olympischen Spiele in Paris berichten. Zudem überträgt Europort die Olympischen Spiele in Deutschland im kostenfreien Fernsehen.
Auch die Schwimm-Events sollen umfangreich im TV zu sehen sein. Zwar hängt es jeweils auch ein wenig vom Tagesgeschehen ab, welche Wettbewerbe konkret im TV übertragen werden. Wir haben euch hier aber mal zusammengestellt, welche Sender wann übertragen und wie die Schwimm-Wettkämpfe der Olympischen Spiele in die Sendezeiten passen könnten:
Tag | Uhrzeit (ca) | an diesem Tag übertragende Sender* | ||
27.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
28.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
29.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20.30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
30.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:15 | ZDF | Eurosport | |
31.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport |
.
Tag | Uhrzeit | an diesem Tag übertragende Sender* | ||
01.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
02.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
03.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
04.08.2024 | Finals | 18:30 - 20:00 | ARD | Eurosport |
08.08.2024 | Freiwasser 10km (w) | ab 7.30 | ARD | Eurosport |
09.08. | Freiwasser 10km (m) | ab 7:30 | ZDF | Eurosport |
.
*Ob tatsächlich die Schwimm-Wettkämpfe im TV-Programm live übetragen werden, wird von der jeweiligen Sendeplanung des einzelnen Tages abhängen. Diese kann sich auch kurzfristig ändern
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
- Ergebnise und Startlisten - Olympia 2024 - Schwimmen
- Alle News zum Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris
- Zeitplan - Schwimmen - bei Olympia 2024 in Paris
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Beckenschwimmen
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
- TV-Sendezeiten der Olympischen Spiele 2024 in Paris
Bild: Archiv
Olympia im TV: Sendezeiten der Olympischen Spiele 2024 in Paris
Bis zu 15 Stunden pro Tag werden ARD und ZDF jeweils abwechselnd über die Olympischen Spiele in Paris berichten. Zudem überträgt Europort die Olympischen Spiele in Deutschland im kostenfreien Fernsehen.
Auch die Schwimm-Events sollen umfangreich im TV zu sehen sein. Zwar hängt es jeweils auch ein wenig vom Tagesgeschehen ab, welche Wettbewerbe konkret im TV übertragen werden. Wir haben euch hier aber mal zusammengestellt, welche Sender wann übertragen und wie die Schwimm-Wettkämpfe der Olympischen Spiele in die Sendezeiten passen könnten:
Tag | Uhrzeit (ca) | an diesem Tag übertragende Sender* | ||
27.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
28.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
29.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20.30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
30.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:15 | ZDF | Eurosport | |
31.07.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport |
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Tag | Uhrzeit | an diesem Tag übertragende Sender* | ||
01.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
02.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ARD | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ARD | Eurosport | |
03.08.2024 | Vorläufe | 11:00 - 13:00 | ZDF | Eurosport |
Finals | 20:30 - 22:30 | ZDF | Eurosport | |
04.08.2024 | Finals | 18:30 - 20:00 | ARD | Eurosport |
08.08.2024 | Freiwasser 10km (w) | ab 7.30 | ARD | Eurosport |
09.08. | Freiwasser 10km (m) | ab 7:30 | ZDF | Eurosport |
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*Ob tatsächlich die Schwimm-Wettkämpfe im TV-Programm live übetragen werden, wird von der jeweiligen Sendeplanung des einzelnen Tages abhängen. Diese kann sich auch kurzfristig ändern
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
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- TV-Sendezeiten der Olympischen Spiele 2024 in Paris
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Olympia: Vier "neutrale" Aktive aus Russland und Belarus schwimmen in Paris
(22.07.2024) Wenn in wenigen Tagen die Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Paris beginnen, werden als Teil der weltweiten Schwimmelite auch vier Athleten aus Russland und Belarus an den Start gehen - allerdings unter neutraler Flagge. Denn beide Nationen waren ursprünglich aufgrund des Krieges in der Ukraine vollständig von den Titelkämpfen in Paris ausgeschlossen worden.
Nichtsdestotrotz bekamen ausgewählte Sportlerinnen und Sportler vom IOC die Möglichkeit, sich für den Status eines "Individual Neutral Athletes" zu bewerben und somit doch noch eine Startgenehmigung für Olympia zu erhalten. Voraussetzung dafür war unter anderem die Bekundung, sich der Aufrechterhaltung der Olympischen Charta zu verschreiben, die die Friedensmission der Olympischen Wettbewerbe festsetzt. Zudem durften sich die Athleten in der Vergangenheit nicht öffentlich für den Krieg in der Ukraine ausgesprochen haben oder in Verbindung zum nationalen Militär stehen.
Unter diesen Bedingungen wurden nun der russische Schwimmer Evgenii Somov als auch Ilya Shymanovich, Anastasiya Shkurdai und Alina Zmushka aus Belarus vom IOC zu einer Teilnahme an den Spielen in Paris unter neutrale Flagge eingeladen.
Alle vier hatten in den vergangenen Monaten die geforderten Normzeiten des Weltverbandes unterbieten können und erfüllten darüber hinaus die gesonderten Anforderungen des IOC. Anastasiya Shkurdai zeigte Anfang des Jahres mit Bronze über die 200m Rücken bei der WM in Doha, dass sie auf der internationalen Schwimmbühne zu den Besten der Welt zählt. Gleiches gilt auch für Ilya Shymanovich, der nicht nur der amtierende Weltrekordhalter über die 100m Brust auf der Kurzbahn ist, sondern in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Medaillen bei internationalen Großveranstaltungen glänzen konnte.
Mit seiner starken Vorleistung von 58,72 Sekunden über die 100m Brust schickt sich auch der in den USA lebende Evgenii Somov an, in Paris im Kampf um die Finalplätze mitmischen zu wollen. Shymanovich und Somov sind damit direkte Konkurrenten der beiden deutschen Brustschwimmer Melvin Imoudu und Lucas Matzerath.
Etwas weniger bekannt ist hingegen Alina Zmushka. Ebenfalls auf den Bruststrecken zuhause, schwamm die Belarussin bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften ins Halbfinale über die 200m Brust.
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Olympia: Vier "neutrale" Aktive aus Russland und Belarus schwimmen in Paris
(22.07.2024) Wenn in wenigen Tagen die Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Paris beginnen, werden als Teil der weltweiten Schwimmelite auch vier Athleten aus Russland und Belarus an den Start gehen - allerdings unter neutraler Flagge. Denn beide Nationen waren ursprünglich aufgrund des Krieges in der Ukraine vollständig von den Titelkämpfen in Paris ausgeschlossen worden.
Nichtsdestotrotz bekamen ausgewählte Sportlerinnen und Sportler vom IOC die Möglichkeit, sich für den Status eines "Individual Neutral Athletes" zu bewerben und somit doch noch eine Startgenehmigung für Olympia zu erhalten. Voraussetzung dafür war unter anderem die Bekundung, sich der Aufrechterhaltung der Olympischen Charta zu verschreiben, die die Friedensmission der Olympischen Wettbewerbe festsetzt. Zudem durften sich die Athleten in der Vergangenheit nicht öffentlich für den Krieg in der Ukraine ausgesprochen haben oder in Verbindung zum nationalen Militär stehen.
Unter diesen Bedingungen wurden nun der russische Schwimmer Evgenii Somov als auch Ilya Shymanovich, Anastasiya Shkurdai und Alina Zmushka aus Belarus vom IOC zu einer Teilnahme an den Spielen in Paris unter neutrale Flagge eingeladen.
Alle vier hatten in den vergangenen Monaten die geforderten Normzeiten des Weltverbandes unterbieten können und erfüllten darüber hinaus die gesonderten Anforderungen des IOC. Anastasiya Shkurdai zeigte Anfang des Jahres mit Bronze über die 200m Rücken bei der WM in Doha, dass sie auf der internationalen Schwimmbühne zu den Besten der Welt zählt. Gleiches gilt auch für Ilya Shymanovich, der nicht nur der amtierende Weltrekordhalter über die 100m Brust auf der Kurzbahn ist, sondern in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Medaillen bei internationalen Großveranstaltungen glänzen konnte.
Mit seiner starken Vorleistung von 58,72 Sekunden über die 100m Brust schickt sich auch der in den USA lebende Evgenii Somov an, in Paris im Kampf um die Finalplätze mitmischen zu wollen. Etwas weniger bekannt ist hingegen Alina Zmushka. Ebenfalls auf den Bruststrecken zuhause, schwamm die Belarussin bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften ins Halbfinale über die 200m Brust.
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Isabel Gose: „Ohne Familie funktioniert das alles nicht“
(21.07.2024 | Bild: Christian Gold) Trotz ihres vergleichsweise jungen Alters von 22 Jahren wird Isabel Gose in wenigen Tagen bereits bei ihren zweiten Olympischen Spielen auf den Startblock steigen. Eine Newcomerin auf der internationalen Bühne ist die Wahl-Magdeburgerin dabei allerdings schon lange nicht mehr. Nach äußerst erfolgreichen und medaillenreichen Jahren im Juniorenbereich, sieht sich die Sportlerin von Bernd Berkhahn nun als hoch motivierte Jägerin der Konkurrenz. In Paris will sie versuchen, vorne anzugreifen und die Favoritinnen auf den langen Freistilstrecken, die mit stärkeren Bestzeiten an den Start gehen, ein bisschen zu ärgern. "Ich möchte in Paris zeitlich einen Sprung nach vorne machen und werde dafür alles geben", blickt Gose voraus.
Viel Kraft und Energie schöpft Isabel Gose dabei aus dem konstanten Rückhalt ihrer Familie. Vor allem in jungen Jahren wäre der Einstieg in den Leistungssport ohne familiäre Unterstützung nur schwer möglich gewesen. Ob das ständige Hin- und Herfahren zu den Schwimmhallen oder auch die finanziellen Verpflichtungen, die mit dem Schwimmen verbunden sind: „Ohne die Familie funktioniert das alles gar nicht“, erzählt Gose im Gespräch mit swimsportnews. „Ohne das Wissen, dass meine Familie stets für mich da ist, hätte ich das Schwimmen nie auf diesem Level umsetzen können.“
Nachdem die gebürtige Berlinerin im Laufe ihrer Karriere sowohl in Potsdam als auch in Heidelberg trainierte, sei ihre 2020 in Magdeburg gefundene Trainingsheimat auch dank der Nähe zur Familie schnell zu einem Wohlfühlort geworden. Denn auch wenn sich die junge Hoffnungsträgerin nach außen hin stets positiv und ehrgeizig gestimmt zeigt, gibt es auch immer mal wieder herausfordernde Momente für die Freistilspezialistin, zu denen neben sportlichen Rückschlägen auch gelegentliche Selbstzweifel zählen. Auch da spiele der Rückhalt der Familie eine ganz entscheidende Rolle, denn egal ob in den schönen oder auch mal schwierigen Momenten „meine Familie ist immer für mich da“.
Mit ihrer Familie im Rücken hat es Isabel Gose bis auf die großen Medaillenpodeste der internationalen Schwimmbühne geschafft. Nun steht mit Olympia in Paris das nächste große Event unmittelbar vor der Tür. Anders als bei ihrer olympischen Premiere in Tokio sind die Erwartungen an die eigenen Leistungen in Paris um einiges größer - auch da die junge Deutsche mit aussichtsreicheren Vorplatzierungen an den Start gehen wird. Der mentale Druck komme dabei überwiegend von innen: "Ich sehe einfach wie hart ich trainiere und was für Zeiten ich im Training ins Becken setzen kann", verrät sie. Das wolle sie natürlich auch im Wettkampf zeigen. Gemeinsam mit einer Psychologin setzt sich Gose mit dieser mentalen Belastung Schritt für Schritt auseinander. Es helfe, sich stets auf die positiven Aspekte zu konzentrieren und sich immer wieder vor Augen zu führen, warum ihr der Leistungssport so viel Freude bereitet. Denn am Ende könne sie in Paris ohnehin nur sich selbst und die eigenen Leistungen beeinflussen und nicht die der Konkurrenz.
Dass sie selbst mittlerweile zur absoluten Weltspitze und zu einer aussichtsreichen Anwärterin auf vordere Platzierungen bei internationalen Meisterschaften zählt, zeigte Isabel Gose zu Beginn des Jahres eindrucksvoll bei den Weltmeisterschaften in Doha, wo sie zu dreifachem Edelmetall schwamm. Die starken und vielversprechenden Leistungen setzten sich im weiteren Verlauf der Saison fort. Zuletzt glänzte die 400m-Europameisterin von 2022 bei der Sette Colli Trophy in Rom mit einer neuen Bestzeit von 15:50,56 Minuten über die 1500m Freistil - und das, obwohl der Wettkampf inmitten des Höhentrainingslagers und nach einer intensiven 90km-Trainingswoche stattfand. "Es war ein toller Wettkampf, der mir in Hinblick auf Paris ein super Gefühl gegeben hat", reflektiert Gose, die voller Vorfreude auf die Olympischen Spiele blickt.
Bei den Titelkämpfen in Frankreich rechnet sich Isabel Gose auf den 800m und 1500m Freistil bessere Chancen aus als auf den 400m Freistil, wo die Deutsche Rekordhalterin unter anderem gegen die drei letzten Weltrekordhalterinnen Katie Ledecky, Summer McIntosh und Ariarne Titmus antreten wird. Nichtsdestotrotz wird die deutsche Hoffnungsträgerin "alle drei Strecken hundertprozentig fokussiert angehen und versuchen, das Bestmögliche aus mir herauszuholen". Auch als Teil der 4x200m Freistilstaffel möchte die mehrfache Deutsche Meisterin das Quartett zu Höchstleistungen antreiben und ihren Erfahrungsschatz teilen: "Es ist ein schönes Gefühl, wenn man vielleicht doch ein bisschen mehr Erfahrung als andere im Team mitbringt und denen vielleicht das ein oder andere mitgeben kann".
Unterstützung bei ihren Auftritten gegen Ledecky und Co. wird Isabel Gose in Paris auch von der Zuschauertribüne bekommen, denn ihr Vater wird an zwei Wettkampftagen - unter anderem für den Endlauf über die 800m Freistil – mit vorort in der Schwimmhalle sein, um seine Tochter kräftig anzufeuern. Vielleicht wird dies das kleine Prozentchen extra Motivation sein, das am Ende nicht nur Familie Gose, sondern ganz Schwimm-Deutschland jubeln lässt.
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
Isabel Gose: „Ohne Familie funktioniert das alles nicht“
(21.07.2024 | Bild: Christian Gold) Trotz ihres vergleichsweise jungen Alters von 22 Jahren wird Isabel Gose in wenigen Tagen bereits bei ihren zweiten Olympischen Spielen auf den Startblock steigen. Eine Newcomerin auf der internationalen Bühne ist die Wahl-Magdeburgerin dabei allerdings schon lange nicht mehr. Nach äußerst erfolgreichen und medaillenreichen Jahren im Juniorenbereich, sieht sich die Sportlerin von Bernd Berkhahn nun als hoch motivierte Jägerin der Konkurrenz. In Paris will sie versuchen, vorne anzugreifen und die Favoritinnen auf den langen Freistilstrecken, die mit stärkeren Bestzeiten an den Start gehen, ein bisschen zu ärgern. "Ich möchte in Paris zeitlich einen Sprung nach vorne machen und werde dafür alles geben", blickt Gose voraus.
Viel Kraft und Energie schöpft Isabel Gose dabei aus dem konstanten Rückhalt ihrer Familie. Vor allem in jungen Jahren wäre der Einstieg in den Leistungssport ohne familiäre Unterstützung nur schwer möglich gewesen. Ob das ständige Hin- und Herfahren zu den Schwimmhallen oder auch die finanziellen Verpflichtungen, die mit dem Schwimmen verbunden sind: „Ohne die Familie funktioniert das alles gar nicht“, erzählt Gose im Gespräch mit swimsportnews. „Ohne das Wissen, dass meine Familie stets für mich da ist, hätte ich das Schwimmen nie auf diesem Level umsetzen können.“
Nachdem die gebürtige Berlinerin im Laufe ihrer Karriere sowohl in Potsdam als auch in Heidelberg trainierte, sei ihre 2020 in Magdeburg gefundene Trainingsheimat auch dank der Nähe zur Familie schnell zu einem Wohlfühlort geworden. Denn auch wenn sich die junge Hoffnungsträgerin nach außen hin stets positiv und ehrgeizig gestimmt zeigt, gibt es auch immer mal wieder herausfordernde Momente für die Freistilspezialistin, zu denen neben sportlichen Rückschlägen auch gelegentliche Selbstzweifel zählen. Auch da spiele der Rückhalt der Familie eine ganz entscheidende Rolle, denn egal ob in den schönen oder auch mal schwierigen Momenten „meine Familie ist immer für mich da“.
Mit ihrer Familie im Rücken hat es Isabel Gose bis auf die großen Medaillenpodeste der internationalen Schwimmbühne geschafft. Nun steht mit Olympia in Paris das nächste große Event unmittelbar vor der Tür. Anders als bei ihrer olympischen Premiere in Tokio sind die Erwartungen an die eigenen Leistungen in Paris um einiges größer - auch da die junge Deutsche mit aussichtsreicheren Vorplatzierungen an den Start gehen wird. Der mentale Druck komme dabei überwiegend von innen: "Ich sehe einfach wie hart ich trainiere und was für Zeiten ich im Training ins Becken setzen kann", verrät sie. Das wolle sie natürlich auch im Wettkampf zeigen. Gemeinsam mit einer Psychologin setzt sich Gose mit dieser mentalen Belastung Schritt für Schritt auseinander. Es helfe, sich stets auf die positiven Aspekte zu konzentrieren und sich immer wieder vor Augen zu führen, warum ihr der Leistungssport so viel Freude bereitet. Denn am Ende könne sie in Paris ohnehin nur sich selbst und die eigenen Leistungen beeinflussen und nicht die der Konkurrenz.
Dass sie selbst mittlerweile zur absoluten Weltspitze und zu einer aussichtsreichen Anwärterin auf vordere Platzierungen bei internationalen Meisterschaften zählt, zeigte Isabel Gose zu Beginn des Jahres eindrucksvoll bei den Weltmeisterschaften in Doha, wo sie zu dreifachem Edelmetall schwamm. Die starken und vielversprechenden Leistungen setzten sich im weiteren Verlauf der Saison fort. Zuletzt glänzte die 400m-Europameisterin von 2022 bei der Sette Colli Trophy in Rom mit einer neuen Bestzeit von 15:50,56 Minuten über die 1500m Freistil - und das, obwohl der Wettkampf inmitten des Höhentrainingslagers und nach einer intensiven 90km-Trainingswoche stattfand. "Es war ein toller Wettkampf, der mir in Hinblick auf Paris ein super Gefühl gegeben hat", reflektiert Gose, die voller Vorfreude auf die Olympischen Spiele blickt.
Bei den Titelkämpfen in Frankreich rechnet sich Isabel Gose auf den 800m und 1500m Freistil bessere Chancen aus als auf den 400m Freistil, wo die Deutsche Rekordhalterin unter anderem gegen die drei letzten Weltrekordhalterinnen Katie Ledecky, Summer McIntosh und Ariarne Titmus antreten wird. Nichtsdestotrotz wird die deutsche Hoffnungsträgerin "alle drei Strecken hundertprozentig fokussiert angehen und versuchen, das Bestmögliche aus mir herauszuholen". Auch als Teil der 4x200m Freistilstaffel möchte die mehrfache Deutsche Meisterin das Quartett zu Höchstleistungen antreiben und ihren Erfahrungsschatz teilen: "Es ist ein schönes Gefühl, wenn man vielleicht doch ein bisschen mehr Erfahrung als andere im Team mitbringt und denen vielleicht das ein oder andere mitgeben kann".
Unterstützung bei ihren Auftritten gegen Ledecky und Co. wird Isabel Gose in Paris auch von der Zuschauertribüne bekommen, denn ihr Vater wird an zwei Wettkampftagen - unter anderem für den Endlauf über die 800m Freistil – mit vorort in der Schwimmhalle sein, um seine Tochter kräftig anzufeuern. Vielleicht wird dies das kleine Prozentchen extra Motivation sein, das am Ende nicht nur Familie Gose, sondern ganz Schwimm-Deutschland jubeln lässt.
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
IOC stimmt zu: Kaii Liam Winkler darf für Deutschland bei Olympia starten!
(21.07.2024) Nun steht es fest: Der 18-jährige Kaii Liam Winkler darf bei den am Freitag beginnenden Olympischen Spielen für die deutsche Nationalmannschaft starten. Der in den USA lebende Youngster wird in Paris über die 100m Schmetterling an den Start gehen.
Winkler hat neben der US-Amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft und hat sich entschieden auf internationaler Ebene für das Heimatland seines Vaters Dirk anzutreten. Vor rund anderthalb Wochen hatte der Deutsche Schwimm-Verband bekannt gegeben, dass man sich darum bemühe, dem Sprinttalent einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris zu ermöglichen.
Nachdem die zuständigen US-Verbände und der Deutsche Olympische Sportbund bereits grünes Licht gegeben hatten, fehlt nur noch die Zustimmung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Am Samstag gab IOC-Sprecher Christian Klaue nun bekannt, dass man den Nationenwechsel genehmigt habe.
Im Nachwuchsbereich hatte Winkler bereits erste internationale Erfahrungen für die US-Nationalmannschaft gesammelt. Bei den Junior Pan-Pacific Championships 2022 stellte er mit der US-Staffel über die 4x100m Freistil sogar einen Junioren-Weltrekord auf.
Hierzulande machte der junge Sprinter 2019 und 2022 mit Titeln bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften auf sich aufmerksam. Damals war er extra für das Event nach Deutschland gereist und sorgte vor zwei Jahren mit sechs Goldmedaillen bei der DJM für Schlagzeilen.
„Los geht’s, Team Deutschland! Ich fühle mich geehrt und bin dankbar für diese Möglichkeit“, so Winkler, der bereits in dieser Woche mit der deutschen Nationalmannschaft in Magdeburg trainiert hat.
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
- Alle News zum Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris
- Zeitplan - Schwimmen - bei Olympia 2024 in Paris
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Beckenschwimmen
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
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IOC stimmt zu: Kaii Liam Winkler darf für Deutschland bei Olympia starten!
(21.07.2024) Nun steht es fest: Der 18-jährige Kaii Liam Winkler darf bei den am Freitag beginnenden Olympischen Spielen für die deutsche Nationalmannschaft starten. Der in den USA lebende Youngster wird in Paris über die 100m Schmetterling an den Start gehen.
Winkler hat neben der US-Amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft und hat sich entschieden auf internationaler Ebene für das Heimatland seines Vaters Dirk anzutreten. Vor rund anderthalb Wochen hatte der Deutsche Schwimm-Verband bekannt gegeben, dass man sich darum bemühe, dem Sprinttalent einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris zu ermöglichen.
Nachdem die zuständigen US-Verbände und der Deutsche Olympische Sportbund bereits grünes Licht gegeben hatten, fehlt nur noch die Zustimmung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Am Samstag gab IOC-Sprecher Christian Klaue nun bekannt, dass man den Nationenwechsel genehmigt habe.
Im Nachwuchsbereich hatte Winkler bereits erste internationale Erfahrungen für die US-Nationalmannschaft gesammelt. Bei den Junior Pan-Pacific Championships 2022 stellte er mit der US-Staffel über die 4x100m Freistil sogar einen Junioren-Weltrekord auf.
Hierzulande machte der junge Sprinter 2019 und 2022 mit Titeln bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften auf sich aufmerksam. Damals war er extra für das Event nach Deutschland gereist und sorgte vor zwei Jahren mit sechs Goldmedaillen bei der DJM für Schlagzeilen.
„Los geht’s, Team Deutschland! Ich fühle mich geehrt und bin dankbar für diese Möglichkeit“, so Winkler, der bereits in dieser Woche mit der deutschen Nationalmannschaft in Magdeburg trainiert hat.
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Australien: Olympia-Medaillengewinner Mitch Larkin beendet Karriere
(21.07.2024) Der australische Spitzenschwimmer Mitch Larkin hat seine Karriere beendet. Via Instagram gab der 31-jährige Weltmeister und Olympiamedaillengewinner in dieser Woche bekannt, die Wettkampfbrille an den Nagel zu hängen.
"Man sagt, alle großen Dinge gehen irgendwann zu Ende. So sehr ich mir auch wünschte, dass dem nicht so sei, so ist nun doch an der Zeit meine Schwimmkarriere zu beenden, ein Kapitel, das fast 25 Jahre meines Lebens bestimmt hat", schreibt Larkin.
Der vielseitige Spitzenschwimmer hatte 2015 das Weltmeister-Double über die 100 und 200m Rücken geholt. Ein Jahr später gab es für ihn bei den Olympischen Spielen in Rio die Silbermedaille über die 100m Rücken. Noch immer ist er australischer Rekordhalter über die 100 und 200m Rücken sowie die 200m Lagen.
Zuletzt war Larkin bei den australischen Olympia Trials im Juni im Einsatz. Hier belegte er über die 100m Rücken (54,22) Rang vier und wurde Fünfter über die 200m Rücken (1:59,04). Seinen Nationalteamkollegen in Paris wünscht Larkin nun viel Glück bei den Olympischen Spielen und mit Blick auf seine eigene Zukunft schreibt er: "Es ist nun an der Zeit, neue Träume zu verfolgen!"
Australien: Olympia-Medaillengewinner Mitch Larkin beendet Karriere
(21.07.2024) Der australische Spitzenschwimmer Mitch Larkin hat seine Karriere beendet. Via Instagram gab der 31-jährige Weltmeister und Olympiamedaillengewinner in dieser Woche bekannt, die Wettkampfbrille an den Nagel zu hängen.
"Man sagt, alle großen Dinge gehen irgendwann zu Ende. So sehr ich mir auch wünschte, dass dem nicht so sei, so ist nun doch an der Zeit meine Schwimmkarriere zu beenden, ein Kapitel, das fast 25 Jahre meines Lebens bestimmt hat", schreibt Larkin.
Der vielseitige Spitzenschwimmer hatte 2015 das Weltmeister-Double über die 100 und 200m Rücken geholt. Ein Jahr später gab es für ihn bei den Olympischen Spielen in Rio die Silbermedaille über die 100m Rücken. Noch immer ist er australischer Rekordhalter über die 100 und 200m Rücken sowie die 200m Lagen.
Zuletzt war Larkin bei den australischen Olympia Trials im Juni im Einsatz. Hier belegte er über die 100m Rücken (54,22) Rang vier und wurde Fünfter über die 200m Rücken (1:59,04). Seinen Nationalteamkollegen in Paris wünscht Larkin nun viel Glück bei den Olympischen Spielen und mit Blick auf seine eigene Zukunft schreibt er: "Es ist nun an der Zeit, neue Träume zu verfolgen!"
Doping: Serbischer Nationalschwimmer kurz vor Olympia gesperrt
(20.07.2024) Eigentlich sollte der serbische Sprintspezialist Uros Nikolic sein Land in wenigen Tagen bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten, doch daraus wird nun nichts: Gegen den 28-Jährigen wurde eine zwölfmonatige Dopingsperre verhängt.
Im Rahmen einer Dopingkontrolle bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im Februar wurde bei Nikolic die verbotene Substanz Ephedrine nachgewiesen. Das Mittel, welches mit unter in Erkältungsarzneien enthalten ist, kann Leistungssteigernde Wirkung haben.
Bei den Weltmeisterschaften im Februar war Nikolic Teil der serbischen 4x100m Freistilstaffel, die im Finale den siebten Platz belegte. Dieses Ergebnis wird nun gestrichen. Auch bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr sowie den Olympischen Spielen in Tokio war er mit der Freistilsprintstaffel im Einsatz und lieferte hier stets mit fliegendem Start 48er Zeiten ab. Bei der WM 2023 verhalfen seine Leistungen der serbischen Staffel auch zur Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.
Die serbische 4x100m Freistilstaffel gehörte in den vergangenen Jahren stets zu den Finalkandidaten bei großen internationalen Highlights. Anstelle von Nikolic könnte nun der erst 17-Jährige Justin Cvetkov in die Staffel rücken. Nikolic wird ab dem 4. Juli 2025 wieder international startberechtigt sein.
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
Doping: Serbischer Nationalschwimmer kurz vor Olympia gesperrt
(20.07.2024) Eigentlich sollte der serbische Sprintspezialist Uros Nikolic sein Land in wenigen Tagen bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten, doch daraus wird nun nichts: Gegen den 28-Jährigen wurde eine zwölfmonatige Dopingsperre verhängt.
Im Rahmen einer Dopingkontrolle bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im Februar wurde bei Nikolic die verbotene Substanz Ephedrine nachgewiesen. Das Mittel, welches mit unter in Erkältungsarzneien enthalten ist, kann Leistungssteigernde Wirkung haben.
Bei den Weltmeisterschaften im Februar war Nikolic Teil der serbischen 4x100m Freistilstaffel, die im Finale den siebten Platz belegte. Dieses Ergebnis wird nun gestrichen. Auch bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr sowie den Olympischen Spielen in Tokio war er mit der Freistilsprintstaffel im Einsatz und lieferte hier stets mit fliegendem Start 48er Zeiten ab. Bei der WM 2023 verhalfen seine Leistungen der serbischen Staffel auch zur Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.
Die serbische 4x100m Freistilstaffel gehörte in den vergangenen Jahren stets zu den Finalkandidaten bei großen internationalen Highlights. Anstelle von Nikolic könnte nun der erst 17-Jährige Justin Cvetkov in die Staffel rücken. Nikolic wird ab dem 4. Juli 2025 wieder international startberechtigt sein.
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Märtens, Wellbrock und Co.: Die Medaillenchancen der deutschen Herren bei Olympia
(19.07.2024) In genau einer Woche werden die Olympischen Spiele in Paris eröffnet! Auch die deutschen Schwimmer wollen in Frankreichs Hauptstadt für Glanzmomente sorgen und haben durchaus einige heiße Eisen im Feuer. Wir blicken auf die Medaillenchancen der deutschen Herren bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris:
Der Vielstarter: Lukas Märtens
Schon am ersten Tag der Schwimmwettbewerbe wird es aus deutscher Sicht spannend: Über die 400m Freistil greift Lukas Märtens nach einer olympischen Medaille. Bei den zurückliegenden drei Weltmeisterschaften stand der Magdeburger über diese Strecke stets auf dem Podest, ist also fester Teil der Weltspitze. Für internationale Schlagzeilen sorgte zudem seine Leistung von 3:40,33 Minuten mit der Märtens bei den Deutschen Meisterschaften im April bis auf 26 Hundertstel an den Weltrekord von Paul Biedermann herankam. Keiner seiner Konkurrenten in Paris war jemals so schnell. Doch einige haben durchaus Potenzial, Märtens einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die beiden Australier Sam Short und Elijah Winnington schwammen 2024 bereits 3:41er Zeiten und auch der Koreaner Kim Woomin steht weit oben auf dem Zettel der Medaillenkandidaten. Auch Österreichs Schwimmstar Felix Auböck möchte in Paris nach Edelmetall greifen. Ein Selbstläufer wird es also nicht für Märtens, der bisher immer auf der internationalen Bühne seine Leistungen abrufen konnte, doch nach den starken Vorleistungen kann der 22-Jährige mit starkem Selbstbewusstsein zu seinen zweiten Olympischen Spielen reisen. Einer wird in Paris in jedem Fall fehlen: Der tunesische Titelverteidiger Ahmed Hafnaoui ist nicht gemeldet.
Spannend wird auch Märtens' Auftritt über die 200m Freistil. Hier ist das Feld deutlich enger als über die 400m-Strecke. An der Spitze der Favoritenliste rangiert der Rumäne David Popovici, der in 1:43,13 Minuten in diesem Jahr eine satte Sekunde schneller war, als der Rest der Konkurrenz. Auch er hat einen Weltrekord von Paul Biedermann im Blick: Bei 1:42,00 Minuten steht die magische Bestmarke. Doch schon direkt hinter Popovici folgt in der Weltrangliste 2024 Lukas Märtens, der eine Riege von einem halben Dutzend 1:44er Schwimmer anführt und auch aus dem Kreis derjenigen, die in diesem Jahr bisher nicht in diesen Bereich vorgestoßen sind, haben bereits einige bewiesen, dass sie solche Zeiten drauf haben. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Jeder, der über die 200m Freistil den Sprung ins Finale schafft, kann in den Kampf um die Medaillen eingreifen - auch Lukas Märtens wird also voll attackieren. Zudem ist er in der 4x200m Freistilstaffel und über die 200m Rücken gefordert. Die Rückenstrecke steht für Märtens als kleiner Bonus auf dem Programm, nachdem die Einsätze auf den Freistildistanzen hinter ihm liegen. In der bereinigten Weltrangliste steht er auch hier unter den Top Ten des Jahres 2024, wir dürfen also gespannt sein, ob der Alleskönner auch auf der Nebenstrecke den Sprung in den Endlauf packt.
Der Routinier: Florian Wellbrock
Während Lukas Märtens auf den mittleren Freistilstrecken für Furore sorgen will, stehen für seinen Magdeburger Trainingspartner Florian Wellbrock die langen Kanten auf dem Programm. Über die 1500m Freistil gehört der mehrfache Welt- und Europameister wie immer, wenn es auf die internationale Bühne geht, zum engsten Kreis der Medaillenfavoriten. Als Vierter der aktuellen Weltrangliste hat Wellbrock auch 2024 schon seine gute Form angedeutet, doch auch von der Konkurrenz kamen schon Achtungszeichen. Den dicksten Kracher zündete im Februar bei der Schwimm-WM der Ire Daniel Wiffen, der mit seiner Zeit von 14:34,07 Minuten in Weltrekordnähe schwamm. Erst vor wenigen Tagen zog zudem der junge Türke Kuzey Tuncelli mit einer 14:41er Zeit die Blicke auf sich - der 16-Jährige schob sich in der Weltrangliste damit sogar vor Wellbrock. Welche Zeiten notwendig sind, um nach den Medaillen greifen zu können, hängt auch vom Rennen selbst ab. Geht es schnell zu, wird fürs Podest die 14:40er Marke fallen müssen - doch in einem mehr taktisch geprägten Rennen könnte es auch mit 14:40 noch reichen. Das bleibt abzuwarten und Wellbrock wird als einer der Erfahrensten im Feld hier seine Routine ausspielen können. Mit dem Titelverteidiger Bobby Finke aus den USA, dem Ukrainer Mykhailo Romanchuk und Gregorio Paltrinieri aus Italien warten einige alte Bekannte. Auch hier sollte man zudem Kim Woomin auf dem Zettel haben.
Über die 800m Freistil wird Wellbrock ebenfalls in Paris an den Start gehen, nachdem sein Trainingskollege Oliver Klemet auf einen Start über diese Strecke verzichtete. Die 800m waren in der Vergangenheit ein Wechselbad der Gefühle für Wellbrock, das ging vom Vorlaufaus bei Weltmeisterschaften über Platz vier bei Olympia bis hin zu WM-Silber. Dass dieses Event für Wellbrock in Paris die erste Strecke darstellt, könnte ihm in die Karten spielen. Ohne Vorbelastung lief das auch 2021 in Tokio recht gut - auch wenn er damals die Medaillen knapp verpasste, war es doch ein vielversprechender Auftakt. Obwohl Wellbrock 2024 über diese Strecke nicht unter den Top 15 der Weltrangliste liegt, sollte zumindest mit Blick auf die Finalplätze auch in Paris mit ihm zu rechnen sein. Die Konkurrenz ist eng und international wird über die 800m mittlerweile ein ordentliches Tempo angeschlagen, sodass hier auch einige Athleten, die von den 400m kommen, auftrumpfen könnten - so zum Beispiel die Australier Short und Winnington.
Den Abschluss bilden für Wellbrock in der zweiten Olympiawoche die 10km im Freiwasser. Über diese Strecke geht er bekanntlich als Titelverteidiger ins Rennen, doch die Bedingungen könnten deutlich anders sein, als noch 2021 in Tokio. Nicht nur etwas die geringere Wassertemperatur, sondern vor allem die Strömung in der Seine sowie die Wasserqualität und die Enge des Kurses gilt es hier zu beachten. All das macht die Vorausschau auf die Freiwasser-Events in Paris zum Blick in die Glaskugel. Insgesamt 33 Athleten werden an den Start gehen und gerade bei unklaren Bedingungen gilt: Erfahrung kann den Ausschlag geben - und davon bringt Florian Wellbrock einiges mit.
Die Underdogs: Oliver Klemet und Sven Schwarz
Nicht nur Lukas Märtens und Florian Wellbrock sorgen über die Freistilstrecken für hoffnungsvolle Blicke nach Paris. Mit Oliver Klemet und Sven Schwarz haben sich in den vergangenen Jahren zwei weitere Kraulasse in die erweiterte Weltspitze vorgearbeitet. Klemet glänzte über die 400m Freistil in diesem Jahr sogar mit einer 3:42er Zeit - das ist ein Leistungsbereich, mit dem man zum Kreis der Medaillenkandidaten zählt. Als Fünfter der Weltrangliste reist der in Magdeburg trainierende Frankfurter nach Paris, liegt also in Schlagdistanz zu den vorderen Plätzen. Nachdem die 400m am ersten Wettkampftag auf dem Programm stehen, gibt es für Klemet durch den Verzicht auf die 800m eine lange Pause, die er und sein Coach Bernd Berkhahn dazu nutzen werden, noch einmal Trainingsreize für sein zweites Rennen zu setzen: Die 10km im Freiwasser.
Ein starkes Jahr hatte bisher auch Sven Schwarz. Über die 800m und 1500m buchte er sich souverän seine Tickets nach Paris und darf sich über beide Strecken Finalchancen ausrechnen. Besonders über die 800m deutete der U23-Europameister in der Vergangenheit immer wieder sein Weltklassepotential an: Mit seiner Bestzeit von 7:41,77 Minuten ist er nah dran an den Leistungen um die 7:40 Minuten, die es wohl für Medaillen brauchen wird. Im Februar schnupperte Schwarz mit Platz vier bei der Schwimm-WM über die 800m Freistil bereits am internationalen Podest - ein Achtungszeichen, dass ihm mit Blick auf Paris Selbstbewusstsein geben düfte.
Die Brustspezis: Melvin Imoudu und Lucas Matzerath
Nicht nur auf den Kraulstrecken hat das deutsche Team einige Asse im Ärmel. Im Juni sorgte Melvin Imoudu bei den Europameisterschaften mit der Goldmedaille über die 100m Brust für einen Paukenschlag, mit dem er sich unter die Top Ten der Weltrangliste katapultierte. International ist das Feld über diese Strecke zusammengerückt. Adam Peaty ist der Konkurrenz nach seiner Auszeit nun nicht mehr um Dimensionen voraus und etwa ein halbes Dutzend Athleten, angeführt vom Chinesen Qin Haiyang, hofft darauf in Peatys Fußstapfen als Olympiasieger treten zu können. Alle Schwimmer, die es über die 100m Brust ins Finale schaffen, dürften für die Medaillenplätze in Frage kommen.
Für den Sprung in den Endlauf kann es angesichts des engen Feldes durchaus sein, dass der deutsche Rekord (58,74) fallen muss. Imoudu war bei seinem EM-Triumph bereits nah dran an dieser Bestmarke, die sein Nationalteamkollege Lucas Matzerath im vergangenen Jahr ins Becken zauberte. Der WM-Finalist wird in Paris ebenfalls über die 100m Brust dabei sein. Nach einer bisher auch von Herausforderungen geprägten Saison zeigte seine Formkurve zuletzt klar nach oben. Wir dürfen also gespannt sein, ob sich die beiden deutschen Brust-Asse in Paris gegenseitig zu neuen Höchstleistungen pushen.
Insgesamt 19 Einzelstarts sind für die deutschen Herren bei den Beckenwettbewerben in Paris vorgesehen. Auch einige der bisher nicht Genannten im Team bringen Finalpotenzial mit, doch wie die Vergangenheit gezeigt hat: Die Olympischen Spiele sind oft unberechenbar. Es kommt nicht nur darauf an, die eigene Leistung abzurufen, sondern auch auf das, was die weltweite Konkurrenz ins Becken bringt. Die Vorzeichen stehen jedoch gut, dass wir in Paris den einen oder anderen schwarz-rot-goldenen Glanzmoment erleben werden.
Den Blick auf die Medaillenchancen der deutschen Damen findet ihr hier --> Gose, Köhler & Co! Die Medaillenchancen der deutschen Damen bei Olympia
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
- Alle News zum Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris
- Zeitplan - Schwimmen - bei Olympia 2024 in Paris
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Beckenschwimmen
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
Bilder: Tino Henschel / Archiv
Gose, Köhler & Co! Die Medaillenchancen der deutschen Damen bei Olympia
(18.07.2024) Der finale Countdown bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris hat begonnen! Die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer haben in den vergangenen drei Jahren auf diesen besonderen Moment hintrainiert. Um euch die Wartezeit, bis es in Paris endlich losgeht, etwas zu verkürzen, werfen wir vorab einen Blick auf die Medaillenchancen des deutschen Teams und beginnen mit den Damen: Isabel Gose, Anna Elendt und Angelina Köhler wecken in diesem Kontext die größten Hoffnungen bei den Beckenwettbewerben, während Leonie Beck bei den 10km im Freiwasser zu den Favoritinnen zählt.
Die Weltmeisterin: Angelina Köhler
Trotz Weltmeisterschaftstitel, Kurzbahneuropameisterschafts-Gold und mehrfachen deutschen Rekorden ist Angelina Köhler bei den Spielen in Paris eine Newcomerin auf der Olympischen Bühne. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall während der Olympiaqualifikationsphase 2020 sind es nun die ersten Spiele für die Schwimmerin der SG Neukölln Berlin. Sie wird in Paris über ihre Paradestrecke, die 100m Schmetterling, an den Start gehen, mit der sie bei den Weltmeisterschaften in Doha am Anfang dieses Jahres zu ihrem bisher größten Erfolg schwamm. In 56,11 Sekunden schmetterte Köhler auf dem Weg zu Gold zu einem Deutschen Rekord und ist durch diese Zeit aktuell die viertschnellste Schwimmerin in der Weltjahresbestenliste. Lediglich die drei Amerikanerinnen Regan Smith, Torri Huske und allen voran die Weltrekordhalterin Gretchen Walsh schwammen bei der TYR Pro-Series und den US-Trials vor einigen Wochen schneller. In Paris werden Walsh und Huske die USA vertreten. Nicht vergessen darf man allerdings auch Zhang Yufei. Die Chinesin gewann bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020 Silber über diese Distanz, ist allerdings von dem im Juni bekanntgewordenen Doping-Skandal betroffen, bei dem insgesamt 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer Anfang 2020 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet wurden, infolgedessen allerdings keine Sperre erhielten. Somit wird vermutlich auch Yufei beim Kampf um die Medaillen mitmischen.
Auch die Siegerin der letzten Spiele Margaret MacNeil aus Kanada, sowie die australische Bronzemedaillengewinnerin Emma McKeon dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Während die Kanadierin die Titelverteidigung anvisiert, wird McKeon bei ihrem „last dance“, wie es in ihrem Interview mit der australischen Vogue heißt, versuchen, ihrer Karriere ein goldenes Ende zu setzen. Laut eigener Aussage im Interview mit dem ZDF-Sportstudio „liebäugelt“ Köhler mit einem Podestplatz, schon durch die Teilnahme an den Spielen habe sich aber bereits ein Traum für sie erfüllt. Sie kann also befreit aufschwimmen. Der Kampf um die Medaillen wird - wie immer auf den Sprintstrecken - eng zugehen, doch ein Platz im Finale dürfte für Köhler in jedem Fall drin sein. Und im Endlauf kann dann, wie wir bei der WM gesehen haben, alles passieren!
Die Vielstarterin: Isabel Gose
Gleich vier und damit die meisten Starts der Damen des deutschen Teams wird Isabel Gose absolvieren. Sie qualifizierte sich für die 400m, 800m, und 1500m Freistil. Auch über die 200m Freistil hatte die Magdeburgerin ein Ticket ergattert, wird aber auf dieses Event verzichten. Durchaus verständlich: Neben den Einzelstarts steht für Gose auch der Einsatz in der deutschen 4x200m-Staffel auf dem Programm (Hinweis: Auf die Chancen der Staffeln blicken wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal). Über die 400m Freistil befindet sich Gose in der weltweiten Bestenliste des Jahres auf dem achten Platz und somit theoretisch im Bereich des Finallauf. Angeführt wird die hochkarätige Konkurrenz über diese Strecke von der Australierin und Olympiasiegerin von 2020 Ariarne Titmus. Diese will sich sicherlich auch bei den kommenden Spielen zu Gold und gleichzeitig zur Titelverteidigung schwimmen. Auch die junge Kanadierin Summer McIntosh dürfte über die 400m Freistil vorn mitmischen, sie ist ihres Zeichens die Vorgängerin von Titmus als Weltrekordhalterin über diese Distanz.
Und dann ist da natürlich noch die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die Isabel Gose nicht nur auf den 400m Freistil, sondern auch auf der 800m- und 1500m-Distanz Konkurrenz machen wird. Bei den 800m Freistil ist es für die Schwimmerin des SC Magdeburg im Bereich des Möglichen zu einer Medaille zu schwimmen, zumal die Jahresbestleistungen der schnellsten fünf Schwimmerinnen nur wenige Sekunden voneinander getrennt sind und Gose sich hier auf Rang vier befindet. Auf der längsten Distanz im Becken, den 1500m Freistil, könnte Gose nach dem Erfolg ihrer ehemaligen Trainingskollegin Sarah Wellbrock (geb. Köhler) bei den Spielen 2021 in Tokio nun erneut Bronze nach Magdeburg bringen. Mit ihrer Zeit von 15:50,56 Minuten, die sie vor wenigen Tagen bei der Sette Colli Trophy in Rom aufstellte, ist neben Ledecky nur noch die Italienerin Simona Quadarella schneller als Gose. Würde sich diese Verteilung von Ledecky, Quadarella und Gose auf den Plätzen eins bis drei bewahrheiten, würden wir hier dieselbe Medaillenverteilung wie auch bei den Spielen von Tokio sehen und Gose träte tatsächlich in die Fußstapfen von Sarah Wellbrock. Doch man muss natürlich auch den Blick auf die hinter Gose in der Weltrangliste platzierten Athletinnen werfen: Starke Konkurrenz ist da zum Beispiel mit der Chinesin Li Bingjie und der Französin Anastasiya Kirpichnikova, die 2021 noch fürs Team aus Russland startend bereits im Olympiafinale stand. Auch Goses Magdeburger Trainingskollegin Moesha Johnson und ihre australische Teamgefährtin Lani Pallister sowie die 18-jährige US-Amerikanerin Katie Grimes blieben 2024 bereits unter 16 Minuten und könnten für Überraschungen sorgen. Nur 17 Athletinnen sind über die 1500m gemeldet, doch etwa die Hälfte von ihnen kommt für die Medaillen in Frage. Es wird also spannend! Mit Blick auf die Leistungsentwicklung könnte man sagen: Je länger die Distanz wird, umso eher hat Isabel Gose eine Chance auf eine der begehrten olympischen Medaillen.
Was ist drin für Anna Elendt?
Einen Einzelstart wird in Paris auch Anna Elendt absolvieren. Im Gegensatz zu Angelina Köhler sind es wie auch bei Isabel Gose bereits die zweiten Olympischen Spiele der in Texas trainierenden Schwimmerin. Obwohl Elendt die Normzeit für die 100m Brust innerhalb des Qualifikationszeitraums um zwei Hundertstelsekunden verpasste, wurde sie vom DOSB für einen Start zugelassen. Aufgrund von Rückenproblemen konnte die Schwimmerin der SG Frankfurt ihr Potenzial im jetzigen Jahr nicht völlig unter Beweis stellen. Auch bei den Weltmeisterschaften 2023 schied sie überraschend in den Vorläufen aus. Sollte Elendt jedoch in Paris wieder voll in Form sein, ist es durchaus vorstellbar, dass auch sie im Finale mitmischen kann. 1:05,58 Minuten lautet ihre Bestzeit. Schafft sie es in die Nähe dieser Zeit zu schwimmen oder diese im Optimalfall zu steigern, wäre oben genanntes realistisch. Mit Blick in die Weltrangliste ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei Köhler, denn auch bei den 100m Brust ist mit Qianting Tang eine der chinesischen Schwimmerinnen, die im Doping-Skandal verwickelt ist, an der Spitze des Feldes. Zudem ist mit Ruta Meilutyte eine „alte Bekannte“ aufgetaucht. Die Litauerin gewann Gold bei Olympia in London 2012 und gab in den Jahren nach Tokio 2021 ihr Comeback, bei dem sie mit Blick auf ihren Weltrekord über die 50m Brust schneller denn je ist. Die beiden Olympiasiegerinnen Lilly King aus den USA und Tatjana Smith (geb. Schoenmaker) aus Südafrika, aber auch die Italienerin Benedetta Pilato werden allesamt ebenfalls nichts anbrennen lassen. Diese Strecke könnte man als regelrechte Wundertüte bezeichnen, wodurch mit voller Spannung nach Paris geblickt werden kann.
Immer vorn dabei: Leonie Beck
Leonie Antonia Beck weckt in Paris ebenfalls Medaillenhoffnung. Sie ist jedoch nicht im Becken zu Hause, sondern im Freiwasser. Nach ihrem fünften Platz in Tokio 2020 schwamm Beck zu mehreren Europameisterschaftstiteln und wurde zuletzt Weltmeisterin. Auch im Weltcup mischt sie immer wieder vorn mit. Eine Medaille bei den Olympischen Spielen wäre für Beck die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ihrer bereits äußerst erfolgreichen Karriere. Die in Italien trainierende Würzburgerin hat jahrelange internationale Erfahrung gesammelt und sich nun fest an der Spitze der Freiwasserschwimmerinnen etabliert. Da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, besteht bei Beck Hoffnung, bei ihren dritten Olympischen Spielen auf dem Podest zu stehen. Dabei müssen jedoch, wie immer im Freiwasser, die Bedingungen mitspielen und wie diese aussehen werden, ist nach wie vor unklar. Lange wurde diskutiert über die Wasserqualität in der Seine, in der im Herzen von Paris um Olympiamedaillen geschwommen werden soll. Obwohl die Wasserwerte nun wohl im grünen Bereich liegen, gibt es eine große Unsicherheit, zum Beispiel wenn starke Regenfälle die Wasserqualität beeinflussen - und nicht nur diese: Viel Regen hätte auch eine stärkere Strömung zur Folge, gegen die die Open Water Asse in Paris jeweils 50% der Strecke des Rundkurses in der Seine anschwimmen müssen. Auch die Enge der Strecke ohne viel Platz nach rechts und links, wird einen Einfluss auf das Rennen haben. Doch damit werden alle 24 Athletinnen, die in Paris über die 10km starten, zu kämpfen haben. Leonie Beck könnte ihre Erfahrung zugute kommen und dass sie mit widrigen Bedingungen umgehen kann, hat sie auch in der Vergangenheit bereits gezeigt. Es ist also alles drin!
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- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
Bilder: World Aquatics / Mine Kasapoglu / Archiv
Märtens, Wellbrock und Co.: Die Medaillenchancen der deutschen Herren bei Olympia
(19.07.2024) In genau einer Woche werden die Olympischen Spiele in Paris eröffnet! Auch die deutschen Schwimmer wollen in Frankreichs Hauptstadt für Glanzmomente sorgen und haben durchaus einige heiße Eisen im Feuer. Wir blicken auf die Medaillenchancen der deutschen Herren bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris:
Der Vielstarter: Lukas Märtens
Schon am ersten Tag der Schwimmwettbewerbe wird es aus deutscher Sicht spannend: Über die 400m Freistil greift Lukas Märtens nach einer olympischen Medaille. Bei den zurückliegenden drei Weltmeisterschaften stand der Magdeburger über diese Strecke stets auf dem Podest, ist also fester Teil der Weltspitze. Für internationale Schlagzeilen sorgte zudem seine Leistung von 3:40,33 Minuten mit der Märtens bei den Deutschen Meisterschaften im April bis auf 26 Hundertstel an den Weltrekord von Paul Biedermann herankam. Keiner seiner Konkurrenten in Paris war jemals so schnell. Doch einige haben durchaus Potenzial, Märtens einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die beiden Australier Sam Short und Elijah Winnington schwammen 2024 bereits 3:41er Zeiten und auch der Koreaner Kim Woomin steht weit oben auf dem Zettel der Medaillenkandidaten. Auch Österreichs Schwimmstar Felix Auböck möchte in Paris nach Edelmetall greifen. Ein Selbstläufer wird es also nicht für Märtens, der bisher immer auf der internationalen Bühne seine Leistungen abrufen konnte, doch nach den starken Vorleistungen kann der 22-Jährige mit starkem Selbstbewusstsein zu seinen zweiten Olympischen Spielen reisen. Einer wird in Paris in jedem Fall fehlen: Der tunesische Titelverteidiger Ahmed Hafnaoui ist nicht gemeldet.
Spannend wird auch Märtens' Auftritt über die 200m Freistil. Hier ist das Feld deutlich enger als über die 400m-Strecke. An der Spitze der Favoritenliste rangiert der Rumäne David Popovici, der in 1:43,13 Minuten in diesem Jahr eine satte Sekunde schneller war, als der Rest der Konkurrenz. Auch er hat einen Weltrekord von Paul Biedermann im Blick: Bei 1:42,00 Minuten steht die magische Bestmarke. Doch schon direkt hinter Popovici folgt in der Weltrangliste 2024 Lukas Märtens, der eine Riege von einem halben Dutzend 1:44er Schwimmer anführt und auch aus dem Kreis derjenigen, die in diesem Jahr bisher nicht in diesen Bereich vorgestoßen sind, haben bereits einige bewiesen, dass sie solche Zeiten drauf haben. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Jeder, der über die 200m Freistil den Sprung ins Finale schafft, kann in den Kampf um die Medaillen eingreifen - auch Lukas Märtens wird also voll attackieren. Zudem ist er in der 4x200m Freistilstaffel und über die 200m Rücken gefordert. Die Rückenstrecke steht für Märtens als kleiner Bonus auf dem Programm, nachdem die Einsätze auf den Freistildistanzen hinter ihm liegen. In der bereinigten Weltrangliste steht er auch hier unter den Top Ten des Jahres 2024, wir dürfen also gespannt sein, ob der Alleskönner auch auf der Nebenstrecke den Sprung in den Endlauf packt.
Der Routinier: Florian Wellbrock
Während Lukas Märtens auf den mittleren Freistilstrecken für Furore sorgen will, stehen für seinen Magdeburger Trainingspartner Florian Wellbrock die langen Kanten auf dem Programm. Über die 1500m Freistil gehört der mehrfache Welt- und Europameister wie immer, wenn es auf die internationale Bühne geht, zum engsten Kreis der Medaillenfavoriten. Als Vierter der aktuellen Weltrangliste hat Wellbrock auch 2024 schon seine gute Form angedeutet, doch auch von der Konkurrenz kamen schon Achtungszeichen. Den dicksten Kracher zündete im Februar bei der Schwimm-WM der Ire Daniel Wiffen, der mit seiner Zeit von 14:34,07 Minuten in Weltrekordnähe schwamm. Erst vor wenigen Tagen zog zudem der junge Türke Kuzey Tuncelli mit einer 14:41er Zeit die Blicke auf sich - der 16-Jährige schob sich in der Weltrangliste damit sogar vor Wellbrock. Welche Zeiten notwendig sind, um nach den Medaillen greifen zu können, hängt auch vom Rennen selbst ab. Geht es schnell zu, wird fürs Podest die 14:40er Marke fallen müssen - doch in einem mehr taktisch geprägten Rennen könnte es auch mit 14:40 noch reichen. Das bleibt abzuwarten und Wellbrock wird als einer der Erfahrensten im Feld hier seine Routine ausspielen können. Mit dem Titelverteidiger Bobby Finke aus den USA, dem Ukrainer Mykhailo Romanchuk und Gregorio Paltrinieri aus Italien warten einige alte Bekannte. Auch hier sollte man zudem Kim Woomin auf dem Zettel haben.
Über die 800m Freistil wird Wellbrock ebenfalls in Paris an den Start gehen, nachdem sein Trainingskollege Oliver Klemet auf einen Start über diese Strecke verzichtete. Die 800m waren in der Vergangenheit ein Wechselbad der Gefühle für Wellbrock, das ging vom Vorlaufaus bei Weltmeisterschaften über Platz vier bei Olympia bis hin zu WM-Silber. Dass dieses Event für Wellbrock in Paris die erste Strecke darstellt, könnte ihm in die Karten spielen. Ohne Vorbelastung lief das auch 2021 in Tokio recht gut - auch wenn er damals die Medaillen knapp verpasste, war es doch ein vielversprechender Auftakt. Obwohl Wellbrock 2024 über diese Strecke nicht unter den Top 15 der Weltrangliste liegt, sollte zumindest mit Blick auf die Finalplätze auch in Paris mit ihm zu rechnen sein. Die Konkurrenz ist eng und international wird über die 800m mittlerweile ein ordentliches Tempo angeschlagen, sodass hier auch einige Athleten, die von den 400m kommen, auftrumpfen könnten - so zum Beispiel die Australier Short und Winnington.
Den Abschluss bilden für Wellbrock in der zweiten Olympiawoche die 10km im Freiwasser. Über diese Strecke geht er bekanntlich als Titelverteidiger ins Rennen, doch die Bedingungen könnten deutlich anders sein, als noch 2021 in Tokio. Nicht nur etwas die geringere Wassertemperatur, sondern vor allem die Strömung in der Seine sowie die Wasserqualität und die Enge des Kurses gilt es hier zu beachten. All das macht die Vorausschau auf die Freiwasser-Events in Paris zum Blick in die Glaskugel. Insgesamt 33 Athleten werden an den Start gehen und gerade bei unklaren Bedingungen gilt: Erfahrung kann den Ausschlag geben - und davon bringt Florian Wellbrock einiges mit.
Die Underdogs: Oliver Klemet und Sven Schwarz
Nicht nur Lukas Märtens und Florian Wellbrock sorgen über die Freistilstrecken für hoffnungsvolle Blicke nach Paris. Mit Oliver Klemet und Sven Schwarz haben sich in den vergangenen Jahren zwei weitere Kraulasse in die erweiterte Weltspitze vorgearbeitet. Klemet glänzte über die 400m Freistil in diesem Jahr sogar mit einer 3:42er Zeit - das ist ein Leistungsbereich, mit dem man zum Kreis der Medaillenkandidaten zählt. Als Fünfter der Weltrangliste reist der in Magdeburg trainierende Frankfurter nach Paris, liegt also in Schlagdistanz zu den vorderen Plätzen. Nachdem die 400m am ersten Wettkampftag auf dem Programm stehen, gibt es für Klemet durch den Verzicht auf die 800m eine lange Pause, die er und sein Coach Bernd Berkhahn dazu nutzen werden, noch einmal Trainingsreize für sein zweites Rennen zu setzen: Die 10km im Freiwasser.
Ein starkes Jahr hatte bisher auch Sven Schwarz. Über die 800m und 1500m buchte er sich souverän seine Tickets nach Paris und darf sich über beide Strecken Finalchancen ausrechnen. Besonders über die 800m deutete der U23-Europameister in der Vergangenheit immer wieder sein Weltklassepotential an: Mit seiner Bestzeit von 7:41,77 Minuten ist er nah dran an den Leistungen um die 7:40 Minuten, die es wohl für Medaillen brauchen wird. Im Februar schnupperte Schwarz mit Platz vier bei der Schwimm-WM über die 800m Freistil bereits am internationalen Podest - ein Achtungszeichen, dass ihm mit Blick auf Paris Selbstbewusstsein geben düfte.
Die Brustspezis: Melvin Imoudu und Lucas Matzerath
Nicht nur auf den Kraulstrecken hat das deutsche Team einige Asse im Ärmel. Im Juni sorgte Melvin Imoudu bei den Europameisterschaften mit der Goldmedaille über die 100m Brust für einen Paukenschlag, mit dem er sich unter die Top Ten der Weltrangliste katapultierte. International ist das Feld über diese Strecke zusammengerückt. Adam Peaty ist der Konkurrenz nach seiner Auszeit nun nicht mehr um Dimensionen voraus und etwa ein halbes Dutzend Athleten, angeführt vom Chinesen Qin Haiyang, hofft darauf in Peatys Fußstapfen als Olympiasieger treten zu können. Alle Schwimmer, die es über die 100m Brust ins Finale schaffen, dürften für die Medaillenplätze in Frage kommen.
Für den Sprung in den Endlauf kann es angesichts des engen Feldes durchaus sein, dass der deutsche Rekord (58,74) fallen muss. Imoudu war bei seinem EM-Triumph bereits nah dran an dieser Bestmarke, die sein Nationalteamkollege Lucas Matzerath im vergangenen Jahr ins Becken zauberte. Der WM-Finalist wird in Paris ebenfalls über die 100m Brust dabei sein. Nach einer bisher auch von Herausforderungen geprägten Saison zeigte seine Formkurve zuletzt klar nach oben. Wir dürfen also gespannt sein, ob sich die beiden deutschen Brust-Asse in Paris gegenseitig zu neuen Höchstleistungen pushen.
Insgesamt 19 Einzelstarts sind für die deutschen Herren bei den Beckenwettbewerben in Paris vorgesehen. Auch einige der bisher nicht Genannten im Team bringen Finalpotenzial mit, doch wie die Vergangenheit gezeigt hat: Die Olympischen Spiele sind oft unberechenbar. Es kommt nicht nur darauf an, die eigene Leistung abzurufen, sondern auch auf das, was die weltweite Konkurrenz ins Becken bringt. Die Vorzeichen stehen jedoch gut, dass wir in Paris den einen oder anderen schwarz-rot-goldenen Glanzmoment erleben werden.
Den Blick auf die Medaillenchancen der deutschen Damen findet ihr hier --> Gose, Köhler & Co! Die Medaillenchancen der deutschen Damen bei Olympia
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
- Alle News zum Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris
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- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Beckenschwimmen
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
Bilder: Tino Henschel / Archiv
Gose, Köhler & Co! Die Medaillenchancen der deutschen Damen bei Olympia
(18.07.2024) Der finale Countdown bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris hat begonnen! Die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer haben in den vergangenen drei Jahren auf diesen besonderen Moment hintrainiert. Um euch die Wartezeit, bis es in Paris endlich losgeht, etwas zu verkürzen, werfen wir vorab einen Blick auf die Medaillenchancen des deutschen Teams und beginnen mit den Damen: Isabel Gose, Anna Elendt und Angelina Köhler wecken in diesem Kontext die größten Hoffnungen bei den Beckenwettbewerben, während Leonie Beck bei den 10km im Freiwasser zu den Favoritinnen zählt.
Die Weltmeisterin: Angelina Köhler
Trotz Weltmeisterschaftstitel, Kurzbahneuropameisterschafts-Gold und mehrfachen deutschen Rekorden ist Angelina Köhler bei den Spielen in Paris eine Newcomerin auf der Olympischen Bühne. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall während der Olympiaqualifikationsphase 2020 sind es nun die ersten Spiele für die Schwimmerin der SG Neukölln Berlin. Sie wird in Paris über ihre Paradestrecke, die 100m Schmetterling, an den Start gehen, mit der sie bei den Weltmeisterschaften in Doha am Anfang dieses Jahres zu ihrem bisher größten Erfolg schwamm. In 56,11 Sekunden schmetterte Köhler auf dem Weg zu Gold zu einem Deutschen Rekord und ist durch diese Zeit aktuell die viertschnellste Schwimmerin in der Weltjahresbestenliste. Lediglich die drei Amerikanerinnen Regan Smith, Torri Huske und allen voran die Weltrekordhalterin Gretchen Walsh schwammen bei der TYR Pro-Series und den US-Trials vor einigen Wochen schneller. In Paris werden Walsh und Huske die USA vertreten. Nicht vergessen darf man allerdings auch Zhang Yufei. Die Chinesin gewann bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020 Silber über diese Distanz, ist allerdings von dem im Juni bekanntgewordenen Doping-Skandal betroffen, bei dem insgesamt 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer Anfang 2020 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet wurden, infolgedessen allerdings keine Sperre erhielten. Somit wird vermutlich auch Yufei beim Kampf um die Medaillen mitmischen.
Auch die Siegerin der letzten Spiele Margaret MacNeil aus Kanada, sowie die australische Bronzemedaillengewinnerin Emma McKeon dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Während die Kanadierin die Titelverteidigung anvisiert, wird McKeon bei ihrem „last dance“, wie es in ihrem Interview mit der australischen Vogue heißt, versuchen, ihrer Karriere ein goldenes Ende zu setzen. Laut eigener Aussage im Interview mit dem ZDF-Sportstudio „liebäugelt“ Köhler mit einem Podestplatz, schon durch die Teilnahme an den Spielen habe sich aber bereits ein Traum für sie erfüllt. Sie kann also befreit aufschwimmen. Der Kampf um die Medaillen wird - wie immer auf den Sprintstrecken - eng zugehen, doch ein Platz im Finale dürfte für Köhler in jedem Fall drin sein. Und im Endlauf kann dann, wie wir bei der WM gesehen haben, alles passieren!
Die Vielstarterin: Isabel Gose
Gleich vier und damit die meisten Starts der Damen des deutschen Teams wird Isabel Gose absolvieren. Sie qualifizierte sich für die 400m, 800m, und 1500m Freistil. Auch über die 200m Freistil hatte die Magdeburgerin ein Ticket ergattert, wird aber auf dieses Event verzichten. Durchaus verständlich: Neben den Einzelstarts steht für Gose auch der Einsatz in der deutschen 4x200m-Staffel auf dem Programm (Hinweis: Auf die Chancen der Staffeln blicken wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal). Über die 400m Freistil befindet sich Gose in der weltweiten Bestenliste des Jahres auf dem achten Platz und somit theoretisch im Bereich des Finallauf. Angeführt wird die hochkarätige Konkurrenz über diese Strecke von der Australierin und Olympiasiegerin von 2020 Ariarne Titmus. Diese will sich sicherlich auch bei den kommenden Spielen zu Gold und gleichzeitig zur Titelverteidigung schwimmen. Auch die junge Kanadierin Summer McIntosh dürfte über die 400m Freistil vorn mitmischen, sie ist ihres Zeichens die Vorgängerin von Titmus als Weltrekordhalterin über diese Distanz.
Und dann ist da natürlich noch die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die Isabel Gose nicht nur auf den 400m Freistil, sondern auch auf der 800m- und 1500m-Distanz Konkurrenz machen wird. Bei den 800m Freistil ist es für die Schwimmerin des SC Magdeburg im Bereich des Möglichen zu einer Medaille zu schwimmen, zumal die Jahresbestleistungen der schnellsten fünf Schwimmerinnen nur wenige Sekunden voneinander getrennt sind und Gose sich hier auf Rang vier befindet. Auf der längsten Distanz im Becken, den 1500m Freistil, könnte Gose nach dem Erfolg ihrer ehemaligen Trainingskollegin Sarah Wellbrock (geb. Köhler) bei den Spielen 2021 in Tokio nun erneut Bronze nach Magdeburg bringen. Mit ihrer Zeit von 15:50,56 Minuten, die sie vor wenigen Tagen bei der Sette Colli Trophy in Rom aufstellte, ist neben Ledecky nur noch die Italienerin Simona Quadarella schneller als Gose. Würde sich diese Verteilung von Ledecky, Quadarella und Gose auf den Plätzen eins bis drei bewahrheiten, würden wir hier dieselbe Medaillenverteilung wie auch bei den Spielen von Tokio sehen und Gose träte tatsächlich in die Fußstapfen von Sarah Wellbrock. Doch man muss natürlich auch den Blick auf die hinter Gose in der Weltrangliste platzierten Athletinnen werfen: Starke Konkurrenz ist da zum Beispiel mit der Chinesin Li Bingjie und der Französin Anastasiya Kirpichnikova, die 2021 noch fürs Team aus Russland startend bereits im Olympiafinale stand. Auch Goses Magdeburger Trainingskollegin Moesha Johnson und ihre australische Teamgefährtin Lani Pallister sowie die 18-jährige US-Amerikanerin Katie Grimes blieben 2024 bereits unter 16 Minuten und könnten für Überraschungen sorgen. Nur 17 Athletinnen sind über die 1500m gemeldet, doch etwa die Hälfte von ihnen kommt für die Medaillen in Frage. Es wird also spannend! Mit Blick auf die Leistungsentwicklung könnte man sagen: Je länger die Distanz wird, umso eher hat Isabel Gose eine Chance auf eine der begehrten olympischen Medaillen.
Was ist drin für Anna Elendt?
Einen Einzelstart wird in Paris auch Anna Elendt absolvieren. Im Gegensatz zu Angelina Köhler sind es wie auch bei Isabel Gose bereits die zweiten Olympischen Spiele der in Texas trainierenden Schwimmerin. Obwohl Elendt die Normzeit für die 100m Brust innerhalb des Qualifikationszeitraums um zwei Hundertstelsekunden verpasste, wurde sie vom DOSB für einen Start zugelassen. Aufgrund von Rückenproblemen konnte die Schwimmerin der SG Frankfurt ihr Potenzial im jetzigen Jahr nicht völlig unter Beweis stellen. Auch bei den Weltmeisterschaften 2023 schied sie überraschend in den Vorläufen aus. Sollte Elendt jedoch in Paris wieder voll in Form sein, ist es durchaus vorstellbar, dass auch sie im Finale mitmischen kann. 1:05,58 Minuten lautet ihre Bestzeit. Schafft sie es in die Nähe dieser Zeit zu schwimmen oder diese im Optimalfall zu steigern, wäre oben genanntes realistisch. Mit Blick in die Weltrangliste ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei Köhler, denn auch bei den 100m Brust ist mit Qianting Tang eine der chinesischen Schwimmerinnen, die im Doping-Skandal verwickelt ist, an der Spitze des Feldes. Zudem ist mit Ruta Meilutyte eine „alte Bekannte“ aufgetaucht. Die Litauerin gewann Gold bei Olympia in London 2012 und gab in den Jahren nach Tokio 2021 ihr Comeback, bei dem sie mit Blick auf ihren Weltrekord über die 50m Brust schneller denn je ist. Die beiden Olympiasiegerinnen Lilly King aus den USA und Tatjana Smith (geb. Schoenmaker) aus Südafrika, aber auch die Italienerin Benedetta Pilato werden allesamt ebenfalls nichts anbrennen lassen. Diese Strecke könnte man als regelrechte Wundertüte bezeichnen, wodurch mit voller Spannung nach Paris geblickt werden kann.
Immer vorn dabei: Leonie Beck
Leonie Antonia Beck weckt in Paris ebenfalls Medaillenhoffnung. Sie ist jedoch nicht im Becken zu Hause, sondern im Freiwasser. Nach ihrem fünften Platz in Tokio 2020 schwamm Beck zu mehreren Europameisterschaftstiteln und wurde zuletzt Weltmeisterin. Auch im Weltcup mischt sie immer wieder vorn mit. Eine Medaille bei den Olympischen Spielen wäre für Beck die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ihrer bereits äußerst erfolgreichen Karriere. Die in Italien trainierende Würzburgerin hat jahrelange internationale Erfahrung gesammelt und sich nun fest an der Spitze der Freiwasserschwimmerinnen etabliert. Da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, besteht bei Beck Hoffnung, bei ihren dritten Olympischen Spielen auf dem Podest zu stehen. Dabei müssen jedoch, wie immer im Freiwasser, die Bedingungen mitspielen und wie diese aussehen werden, ist nach wie vor unklar. Lange wurde diskutiert über die Wasserqualität in der Seine, in der im Herzen von Paris um Olympiamedaillen geschwommen werden soll. Obwohl die Wasserwerte nun wohl im grünen Bereich liegen, gibt es eine große Unsicherheit, zum Beispiel wenn starke Regenfälle die Wasserqualität beeinflussen - und nicht nur diese: Viel Regen hätte auch eine stärkere Strömung zur Folge, gegen die die Open Water Asse in Paris jeweils 50% der Strecke des Rundkurses in der Seine anschwimmen müssen. Auch die Enge der Strecke ohne viel Platz nach rechts und links, wird einen Einfluss auf das Rennen haben. Doch damit werden alle 24 Athletinnen, die in Paris über die 10km starten, zu kämpfen haben. Leonie Beck könnte ihre Erfahrung zugute kommen und dass sie mit widrigen Bedingungen umgehen kann, hat sie auch in der Vergangenheit bereits gezeigt. Es ist also alles drin!
Den Blick auf die Medaillenchancen der deutschen Herren findet ihr hier --> Märtens, Wellbrock und Co.: Die Medaillenchancen der deutschen Herren bei Olympia
Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:
- Alle News zum Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris
- Zeitplan - Schwimmen - bei Olympia 2024 in Paris
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Beckenschwimmen
- Meldelisten der Olympischen Spiele 2024 - Freiwasserschwimmen
Bilder: World Aquatics / Mine Kasapoglu / Archiv
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Drei Medaillen für Deutschlands Freiwasser-Talente bei der Junioren-EM
NEWS zur Freiwasser-JEM 2024 powered by Speedo
(15.07.2024) Mit drei Medaillen im Gepäck kehrt das deutsche Team von den Freiwasser-Europameisterschaften aus Wien zurück. Besonders stark präsentierten sich am Abschlusstag der Junioren-EM in Österreichs Hauptstadt die Staffeln.
So wurde das U16-Quartett über die 4x1,5km in der Besetzung Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund), Laura Marie Blumenthal Haz (TB 88 Erlangen), Moritz Erkmann (SC Chemnitz) und Mattheo Straßburger (STV Limbach-Oberfrohna) Vize-Europameister der Junioren. Nach 1:09:12,60 Stunden sicherte sich das Team souverän die Silbermedaille vor Italien (1:10:36,82). Nur die Staffel aus Ungarn war am Sonntag in 1:08:23,74 Stunden schneller.
Auch die deutsche U19-Staffel mit Lara Braun, Johannes Liebmann (beide SC Magdeburg), Julia Ackermann und Jonas Kusche (beide SC Chemnitz) durfte auf dem Podest stehen. In 1:07:22,98 Stunden sicherte sich der Vierer den dritten Platz hinter den Staffeln aus Frankreich (1:06:32,24) und Spanien (1:06:36,78).
Jonas Kusche hatte zuvor bereits im Einzel für die erste Medaille des deutschen Teams in Wien gesorgt. Über die 10km schwamm der Chemnitzer in 1:53:37,15 Stunden zu Bronze. Die weiteren Medaillen sicherten sich der Franzose Sacha Velly (1:53:25,82) und Piotr Wozniak (1:53:36,92) aus Polen. Eric Mühlenbeck (SV Halle/1:57:34,24) kam in diesem Rennen auf Rang 13, Jeremy Kunz (SV Zwickau/2:00:03,42) belegte Rang 19.
Bei den Damen lieferten die deutschen Open Water Talente über die 10km eine starke Teamleistung ab: Luisa Rumler (SG Stadtwerke München/2:11:07,98), Hannah Gätjen (SG Stormarn Barsbüttel/2:11:13,09) und Lara Braun (SC Magdeburg/2:11:14,78) kamen auf den Plätzen vier bis sechs allesamt unter die Top Ten.
Zum Auftakt der Titelkämpfe hatten am Freitag Mattheo Straßburger (STV Limbach-Oberfrohna) und Jonas Lieschke (Hamburger SC 1879) mit Rang vier und fünf über die 5km nicht weit hinter den Podestplätzen gelegen. Jeweils Platz sechs gab es zudem für Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund) über die 5km sowie für Lukas Steuter (Wasserfreunde Spandau 04) und Julia Ackermann (SC Chemnitz) über die 7,5km.
Bilder: European Aquatics
Florian Wellbrock: "Wir brauchen uns in Paris auf keinen Fall zu verstecken!"
(14.07.2024 | Bild: Christian Gold) Olympiasieger, Welt- und Europameister, Weltrekordhalter: Aus der absoluten Weltspitze ist Florian Wellbrock, Deutschlands erfolgreichster Schwimmer der vergangenen Jahre, schon lange nicht mehr wegzudenken. Passend zum zehnjährigen Jubiläum mit seinem Erfolgstrainer Bernd Berkhahn wird der 26-jährige Magdeburger in zwei Wochen in Paris bereits zum dritten Mal auf die Jagd nach Olympischem Edelmetall gehen - mit einem Erfolgshunger, der so ausgeprägt ist wie nie zuvor. Im Interview mit uns spricht Wellbrock über seine Leader-Rolle in der Nationalmannschaft, darüber wie es ist, als Repräsentant des deutschen Schwimmsports in der Öffentlichkeit zu stehen und verrät außerdem, wie es nach Paris für ihn weitergehen wird.
Ihr wart ja nun bis wenige Wochen vor den Olympischen Spielen im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. Was ist denn für euer Training bis Paris geplant?
Nach der Zeit in Spanien ist nun tatsächlich auch schon die meiste Arbeit und Grundlagenvorbereitung geschafft. Wir reisen dann schon relativ früh nach Paris, direkt zur Eröffnung des Dorfes, sodass wir noch ein bisschen Eingewöhnungszeit im Olympischen Dorf haben und uns schon mal frühzeitig orientieren können. Was das Training angeht, liegt der Fokus nun auf dem Feinschliff. Wir haben die Zeit in der Höhe nochmal genutzt, um richtig hart zu arbeiten. Und danach geht es nun eigentlich primär schon an die Erholung.
Trainingslager zeichnen sich ja oft durch besonders anspruchsvolles, aber auch umfangreiches Training aus. Aber als Ausdauerspezialist - sowohl im Becken als auch im Freiwasser - sind deine Einheiten ja vermutlich auch regulär oft sehr zeit- und kilometerintensiv. Wie schaffst du es eigentlich seit mittlerweile doch schon wirklich vielen Jahren, deine Motivation und deinen Ehrgeiz stets aufrecht zu erhalten?
Ich habe Gott sei Dank wahnsinnig viel Spaß an dem, was ich mache. Das schließt den Trainingsprozess tatsächlich auch mit ein. Ich habe viel Freude daran, mit der Mannschaft unterwegs zu sein und die Trainingskilometer mit den Jungs und Mädels dann hier im Becken runterzuschwimmen. Und das dann eben in Verbindung mit dem vielen Reisen und dem erfolgreichen Wettkampfschwimmen macht das Ganze doch sehr erträglich für mich.
Und welche Rolle spielt deine Trainingsgruppe für deine anhaltende Motivation und Erfolgskonstanz, aber auch die langjährige Zusammenarbeit mit deinem Trainer Bernd Berkhahn?
Beides ist natürlich etwas ganz Besonderes. Vor allem dadurch, dass wir so viel Zeit mit der Trainingsgruppe verbringen, ist es fast schon wie eine Ersatzfamilie. Und ich bin froh, dass alles immer so harmonisch hier abläuft. Das ist mit Sicherheit auch keine Selbstverständlichkeit, da wir ja irgendwo auch mitten im Konkurrenzkampf stehen mit den einzelnen Sportlern.
Bernd ist natürlich auch ein cooler Typ, ein besonderer Mensch und ein besonderer Trainer. Wir haben dieses Jahr im Sommer dann tatsächlich auch schon unser zehnjähriges Jubiläum zusammen.
Da ist es ja wirklich passend, dass euer Jubiläum direkt auf die Olympischen Spiele trifft. Wie schätzt du denn eigentlich das deutsche Schwimmteam für Paris ein?
Ich glaube, wir haben ein wirklich sehr cooles und gemischtes Team, das aus vielen erfahrenen und etablierten Athleten besteht, aber auch ein paar neue Gesichter werden mit dabei sein. Vom Leistungsvermögen brauchen wir uns als Team in Paris auf keinen Fall zu verstecken.
Und wie würdest du deine eigene Rolle in der Mannschaft beschreiben?
Viele kommen schon gerne zu mir, wenn sie sich einen Rat wünschen oder Fragen haben. Ich glaube, ich bin in der Position als Leader auch einfach ganz gut aufgehoben. Gleichzeitig bin ich mir der Position bewusst und kann damit gut umgehen. Es ist schön, das Team zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen auf Medaillenjagd zu gehen.
Bei den zurückliegenden Olympischen Spielen in Tokio konntest du gleich doppelt auf dem Siegertreppchen stehen. Dank dieser und anderer deiner eindrucksvollen Erfolge der letzten Jahre wirst du in Deutschland ja mittlerweile sehr präsent als Schwimmstar wahrgenommen. Wie gehst du mit dieser Aufmerksamkeit um? Und ist diese Rolle, in der medialen Öffentlichkeit zu stehen, eine, die du auch mal genießen kannst?
Ich kann das mit Sicherheit sehr, sehr gut genießen. Die Aufmerksamkeit ist natürlich jetzt auch nicht wahnsinnig viel - vor allem wenn man es ins Verhältnis zu anderen Sportarten wie Fußball setzt. Aber ich fühle mich aktuell da, wo ich bin und mit dem, was ich bin, sehr wohl.
Hast du denn das Gefühl, dass sich die Medienpräsenz des deutschen Schwimmsports allgemein gesteigert hat in den letzten Jahren?
Das ist schwer zu beantworten. Ich habe das Gefühl, dass das Interesse der Bevölkerung gestiegen ist. Auch dank der Erfolge, die wir als Team in den letzten Jahren erzielt haben. Gleichzeitig ist das Fernsehen aber zum Beispiel immer weiter zurückgerudert, insbesondere was die Übertragungsrechte und all das betrifft. Deswegen ist das ein bisschen paradox für mich. Auf der einen Seite nehme ich die Veränderungen sehr positiv wahr und auf der anderen Seite stehen die tendenziell eher negativen Entwicklungen beispielsweise bei den Fernsehrechten.
Du hast ja eben vor allem deinen Erfahrungsschatz betont. Nach Rio und Tokio sind die Wettkämpfe in Paris deine dritten olympischen Spiele. Würdest du sagen, dass sich dein Erfolgshunger gehalten hat?
Dieser Hunger, die Euphorie, die Anspannung, das hat sich mit Sicherheit alles ein bisschen verändert und hat sich gesteigert. Das sind einfach wahnsinnig schöne Emotionen, die man zu so einem Wettkampf nimmt und die einen dann auch zur Höchstleistung antreiben.
Wie sieht es denn mit deinen konkreten Ambitionen bzw. Zielen für die Olympischen Spiele 2024 aus?
Ich werde in Paris versuchen, mein bestmögliches Potential abzurufen und dann würde auf jeden Fall ganz gerne mit einer Medaille wieder nach Hause kommen.
Und was kommt nach Paris? Kannst du schon ein wenig sagen, wie es nach Olympia für dich sportlich weitergehen wird?
Ich habe direkt schonmal Urlaub gebucht. Es wird auf jeden Fall erstmal ein bisschen relaxed und entspannt, damit ich den Kopf wieder frei kriegen kann. Aber ansonsten kann ich sagen, dass ich mit meiner Karriere noch nicht durch bin. Ich will auf jeden Fall nochmal Olympische Spiele machen in Los Angeles. Deswegen mache ich erstmal ein bisschen Pause und dann geht das ganze Spiel wieder von vorn los.
Larus Thiel siegt beim Central European Countries Junior Meeting in Belgrad
(13.07.2024) Das deutsche Nachwuchsteam hat beim Central European Countries Junior Meeting in Belgrad den dritten Platz in der weiblichen und den fünften Platz in der männlichen Wertung sowie Rang fünf im Gesamtranking belegt. Das stärkste Einzelergebnis lieferte dabei Larus Thiel ab.
Der Wuppertaler entschied bei dem Meeting, bei dem Talente der Jahrgänge 2009 und 2010 aus 15 Nationen am Start waren, die 50m Schmetterling in 24,73 Sekunden für sich und kam damit bis auf sieben Hundertstel an den Deutschen Jahrgangsrekord heran. Zudem sprintete er über die 50m Freistil in 23,48 Sekunden auf Rang zwei.
Siegreich war auch die deutsche 4x100m Freistilstaffel der Damen (3:53,53) mit Nana Hemaa Boateng Sekyere, Helena Jurack, Emma Antonia Schaal und Neri Lemke. Insgesamt fuhr das 23-köpfige Team des DSV in Belgrad 14 Podestplätze ein.
Die Medaillenplatzierungen des deutschen Teams:
- 1. THIEL, Larus - 50m Schmetterling - 24,73
- 1. 4 x 100m Freistil - weiblich - 3:53.53
- 2. THIEL, Larus - 50m Freistil - 23.78
- 2. BUTTLER, Juliana - 400m Freistil - 4:24.09
- 2. 4 x 100m Lagen - männlich - 3:56,22
- 2. 4 x 200m Freistil - weiblich - 8:26,03
- 3. WAIZMANN, Carlotta - 50m Schmetterling - 28,04
- 3. ZINOVIEV, Arnold - 200m Brust - 2:26.48
- 3. ZINOVIEV, Arnold - 100m Brust - 1:07.03
- 3. ZINOVIEV, Arnold - 50m Brust - 30.66
- 3. SCHAAL, Emma Antonia - 100m Freistil - 58.20
- 3. BREUER, Emma Luise - 100m Brust - 1:12.29
- 3. BREUER, Emma Luise - 50m Brust - 33.50
- 3. 4 x 100m Freistil - männlich - 3:34.27
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Last Minute Start bei Olympia? US-Youngster Kaii Liam Winkler könnte für Deutschland starten
(12.07.2024 | Bild Christian Gold) Nur zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele 2024 könnte es einen Neuzugang im deutschen Team geben: Der Deutsche Schwimm-Verband bemüht sich laut eigener Auskunft derzeit darum, dem in den USA lebenden Youngster Kaii Liam Winkler die Olympia-Teilnahme für die Mannschaft der Bundesrepublik zu ermöglichen.
Der 18-Jährige lebe zwar in den USA, "er besitzt aber auch die deutsche Staatsbürgerschaft und entschied sich nun auch aufgrund des fortwährenden Kontakts nach Deutschland, international künftig für das Geburtsland seines Vaters Dirk anzutreten", heißt es auf der DSV-Verbandswebsite. "In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schwimm-Verband wurden daher in kürzester Zeit alle Formalien für einen Wechsel der Sportnationalität geklärt."
Winkler könnte für Deutschland in Paris über die 100m Schmetterling an den Start gehen. In den vor wenigen Tagen veröffentlichten Meldelisten ist der Name des Sprinttalents bereits zu finden. Bei den US Trials in Indianapolis unterbot Winkler im Juni in 51,51 Sekunden klar die Normzeit für Paris, wäre also startberechtigt.
Der für die SG Neukölln startende Heidelberger Luca Nik Armbruster hatte zuvor im Qualifikationszeitraum des Deutschen Schwimm-Verbandes in 51,68 Sekunden die schnellste Zeit über die 100m Schmetterling abgeliefert und sich für einen Platz in der Lagenstaffel qualifiziert. Auch auf einen Einzelstart hatte Armbruster gehofft, da er nur eine Hundertstel über der "A-Normzeit" gelegen und die B-Normzeit erfüllt hatte. Mit der A-Norm ist ein Einzelstart bei Olympia sicher. Mit der B-Norm aber gibt es einen Start nur auf Einladung des Internationalen Olympischen Komitees, wenn man in der Weltrangliste ausreichend platziert ist. Das war bei Armbruster leider nicht der Fall, weswegen er keinen Einzelstart erhält.
Trotzdem wird Deutschland nun wohl einen Schwimmer über die 100m Schmetterling an den Start bringen können. Für Winkler wäre es das erste internationale Top-Event im Erwachsenenbereich. Als Nachwuchsschwimmer war er 2022 bereits einmal für die USA bei den Junior Pan-Pacific Championships am Start gewesen und stellte dabei mit der US-Staffel über die 4x100m Freistil einen Junioren-Weltrekord auf.
Hierzulande machte der junge Sprinter 2019 und 2022 mit Titeln bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften auf sich aufmerksam. Damals war er extra für das Event nach Deutschland gereist und sorgte vor zwei Jahren mit sechs Goldmedaillen bei der DJM für Schlagzeilen.
In dieser Woche trainierte Winkler bereits in Magdeburg mit anderen Mitgliedern des deutschen Olympiateams. Ob er in Paris starten wird, entscheidet sich erst kurz vor Beginn der Spiele. Laut DSV hätten sowohl die zuständigen US-Verbände als auch der Deutsche Olympische Sportbund bereits grünes Licht gegeben. Lediglich das Internationalen Olympischen Komitee muss nun noch seine Zustimmung geben. Die finale Entscheidung wird für den 21. Juli erwartet - am selben Tag bezieht das deutsche Team das Olympische Dorf in Paris.
Links zum Thema:
Junioren-EM im Freiwasser: Deutschland schickt 18-köpfiges Team an den Start
NEWS zur Freiwasser-JEM 2024 powered by Speedo
(12.07.2024) Nachdem die deutschen Nachwuchstalente bereits bei den Junioren-Europameisterschaften im Becken glänzen konnten, geht es ab heute auch im Freiwasser um die Titel der Junopren-Europameister 2024. Bei der Freiwasser-JEM in wird Deutschland von heute bis Sonntag ein 18-köpfiges Team an den Start bringen.
Mit dabei sind auch drei Talente, die bereits bei der Becken-JEM in Litauen mit von der Partie waren. So bestreiten Julia Ackermann, Finn Constantin Kleinheinz und Johannes Liebmann diesen "doppelten" Saisonhöhepunkt.
Liebmann konnte in Litauen mit vier Medaillen glänzen und wird bei den Junioren-Europameisterschaften im Freiwasserschwimmen als Staffelschwimmer zum Einsatz kommen.
Im zurückliegenden Jahr konnte das deutsche Team bei der Freiwasser-JEM insgesamt sechs Medaillen aus dem Open Water fischen. Kleinheinz und Ackermann gehörten 2023 ebenso zu den Medaillengewinnern wie Hannah Gätjen, die auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie ist.
Das deutsche Team für die Junioren-EM im Freiwasserschwimmen 2024:
Weibliche Jugend | |||
Vorname | Name | Verein | |
5 km | |||
Sydney Savannah | Ferch | SG Dortmund | |
Emilia | Ipek | Wasserfreunde Spandau Berlin | |
7,5 km | |||
Julia | Ackermann | SC Chemnitz | |
Jana | Härtel | SG Region Stuttgart | |
Laura Marie | Blumenthal Haz | TB 88 Erlangen | |
10 km | |||
Lara | Braun | SC Magdeburg | |
Hannah | Gätjen | SG Stormarn Barsbüttel | |
Luisa | Rumler | SG Stadtwerke München | |
Männliche Jugend | |||
Vorname | Name | Verein | |
5 km | |||
Jonas | Lieschke | Hamburger SC e.V. 1879 | |
Ben David | Preuß | SG Schöneberg Berlin | |
Mattheo | Straßburger | STV Limbach-Oberfrohna | |
7,5 km | |||
Finn-Constantin | Kleinheinz | SC Magdeburg | |
Lukas | Steuter | Wasserfreunde Spandau Berlin | |
Moritz | Erkmann | SC Chemnitz | |
10 km | |||
Jeremy | Kunz | SV Zwickau von 1904 | |
Eric | Mühlenbeck | SV Halle | |
Jonas | Kusche | SC Chemnitz | |
Staffelteilnehmer | Johannes | Liebmann | SC Magdeburg |